Willkommen 欢迎
Willkommen auf meinem Blog, der Vernetzung von „Kulturgut 文化财富“ mit dem täglichen Leben, einer Ergänzung zu meiner Website. Hier finden Sie regelmäßig meine Sicht des Lebens in Beijing und China, in Hamburg und Deutschland – rein subjektiv und selektiv. Ich schreibe meist auf Deutsch, setze aber auf die internationale Sprache der Bilder, weshalb auch die Tags zweisprachig sind.Viel Spaß wünscht Stefanie Thiedig.
欢迎访问我的博客,它不仅是"Kulturgut 文化财富"与日常生活的网络展现,同时也是对我个人主页的补充。在这里我会定期地以纯粹主观并带有选择性地的视角来观察北京和中国。大部分的时候我是用德语来撰写文字,但同时对图片也加注国际语言已达到标签双语效果。
由甲祝您好!
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Samstag, 14. Mai 2011
Aktuelle Ausstellungen im 798
youjia, 17:50h
Affordable Art Beijing am 14.–15. Mai.
Neben viel Pop und Schrott hier drei ganz interessante Exponate zum Einblick:
Ding Yi (丁乙), 2008 für erstaunliche 2.700 RMB.
Zhang Yiwei (张义旺), 2008, 20.000 RMB.
Zhang Ye (张晔), 2006, 1.400 RMB.
Im Zuge der Auktion im 798 weilend, waren wir noch ein wenig (ich tatsächlich seit einer Weile nicht mehr) in den Galerien unterwegs; hier meine Auswahl sehenswerter Ausstellungen:
Galleria Continua präsentiert Kendell Geers: Fin de Partie. Bis 26. Juni 2011.
Galerie Paris Beijing: New Photography in Korea II. Bis 8. Juni 2011.
Won Seoung Won: Tomorrow. The Story of Jongrogu Sangbackri. 2010.
Weiterhin wird viel und musterhaft aufgetragen, empfehlenswert finde ich:
Beijing Commune: Wang Guangle (王光乐). Bis zum 22. Mai 2011.
Space Station (nahe Long March Space): Xie Molin (谢墨凛). Bis 20. Juni 2011.
Tags für diesen Beitrag 这本文章的标记: Ausstellung 展览, Beijing 北京, Gegenwart 当代, Fotografie 摄影
Neben viel Pop und Schrott hier drei ganz interessante Exponate zum Einblick:
Ding Yi (丁乙), 2008 für erstaunliche 2.700 RMB.
Zhang Yiwei (张义旺), 2008, 20.000 RMB.
Zhang Ye (张晔), 2006, 1.400 RMB.
Im Zuge der Auktion im 798 weilend, waren wir noch ein wenig (ich tatsächlich seit einer Weile nicht mehr) in den Galerien unterwegs; hier meine Auswahl sehenswerter Ausstellungen:
Galleria Continua präsentiert Kendell Geers: Fin de Partie. Bis 26. Juni 2011.
Galerie Paris Beijing: New Photography in Korea II. Bis 8. Juni 2011.
Won Seoung Won: Tomorrow. The Story of Jongrogu Sangbackri. 2010.
Weiterhin wird viel und musterhaft aufgetragen, empfehlenswert finde ich:
Beijing Commune: Wang Guangle (王光乐). Bis zum 22. Mai 2011.
Space Station (nahe Long March Space): Xie Molin (谢墨凛). Bis 20. Juni 2011.
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Donnerstag, 12. Mai 2011
Festivalmonat Mai 2011
youjia, 13:02h
Man kann kaum mit all den Festivals mithalten momentan, deshalb hier der nach Genre geordnete Auswahl-Versuch einer Auflistung. Bewogen haben mich dazu wegen persönlichen Bezugs zwei Kleinstfestivals, die dieses Wochenende und in knapp zwei Wochen stattfinden und hier entsprechend zuerst genannt werden:
Zum einen das "Sunflowers Music Festival" am 14. und 15. Mai von jeweils 14:30 bis 22 Uhr außerhalb der Stadt im Shui'an Huatian im Wasserdorf Changgou, 水岸花田湿地/水乡长沟, Eintritt 100 Kuai/ Tag, s. Huatian. Hier das blumige Plakat und auf zur Elektrobühne:
Und zum anderen das erste "International Festival of Sound Emissions" im Dos Kolegas am 24. und 25. Mai ab jeweils 21 Uhr mit Yan Jun und anderen nationalen und internationalen Gästen, s. 2 Kolegas. Hier das emissionsdurchwachsene Plakat:
Nun der größere Bogen:
Musik
21.–22. Mai: "Intro Electronic Music Festival" geht in die dritte Runde. Dieses Jahr zunächst im entlegenen Tongzhou Canal Park geplant, vermutlich in der Hoffnung, dass nicht wieder wie 2009 der Strom abgedreht wird, nun aber doch erneut im 751 D-Park. S. Acupuncture Records.
Zu den Maifeiertagen gabs wieder "Midi" und "Strawberry".
30. April – 1. Mai: "China Music Valley International Festival" im Yuyang Int'l Ski Resort, Pinggu Bezirk, s. Live Nation China (Organisator), s. Global Times für ein wenig Feedback.
Musik/ Theater
8.–16. April: "Ephemerals’ Festival", das internationale Indie-Folk Musikfestival im Yugong Yishan, Penghao Theatre, Heifang Theatre etc., s. Fuyou. Großartig war die Abschlussvorstellung mit Tao Yes Modern Dance Improvisation zu den vorab doch eher merkwürdig bis langweiligen Klängen.
Musik/ Kunst
11. März – 3. April: "Jue Festival", habe es leider nicht geschafft.
Theater
16.–22. Mai: "Beijing Dance Forward Festival", s. Beijing Dance LDTX.
10. Mai – Ende Juli: "Nanluoguxiang Theatre Festival", hier die Ankündigung in der China Daily.
22. April – Ende Mai: "Croisements Festival", s. Institut Français.
Film
1.–7. Mai: Das "Songzhuang Independent Documentary Film Festival" wurde offiziell abgesagt und fand in Miniature und Überwachung statt, s. Kommentar unter dGenerate Films.
23.–28. April: Das erste "Beijing International Film Festival", zumindest das erste offizielle lief an, wurde reich, aber wenig inhaltlich, in der Stadt beworben. Zu etlichen Vorführungen kamen scheinbar kaum Besucher, da nicht einzeln angekündigt wurde. Auch was die Anziehungskraft auf int'l Stars und Sternchen angeht, so muss sich das Festival erst einmal etablieren. S. Offizielle Homepage.
Fotografie
23. April – 1. Mai: "PhotoSpring 2011" der Three Shadow Gallery im Caochangdi mit reichlich interessantem Programm.
Literatur
März: Dann waren da noch die beiden Literaturfestivals vom Bookworm, 4.–18. März, und das erstmals in BJ veranstaltete "literary M" von Capital M Beijing, 26. Feb. – 6. März. Mir ging dieses Jahr die ganze Atmosphäre im Bookworm etwas gegen den Strich, das literaty M war noch recht unorganisiert, aber die Konkurrenz kann ich nur gut heißen.
Soweit erst einmal, ev. mit weiteren Updates später und zwischendurch.
Tags für diesen Beitrag 这本文章的标记: Ankündigung 通知, Musik 音乐, Literatur 文学, Film 电影, Theater 话剧, Fotografie 摄影, Beijing 北京, Unterwegs 溜达
Zum einen das "Sunflowers Music Festival" am 14. und 15. Mai von jeweils 14:30 bis 22 Uhr außerhalb der Stadt im Shui'an Huatian im Wasserdorf Changgou, 水岸花田湿地/水乡长沟, Eintritt 100 Kuai/ Tag, s. Huatian. Hier das blumige Plakat und auf zur Elektrobühne:
Und zum anderen das erste "International Festival of Sound Emissions" im Dos Kolegas am 24. und 25. Mai ab jeweils 21 Uhr mit Yan Jun und anderen nationalen und internationalen Gästen, s. 2 Kolegas. Hier das emissionsdurchwachsene Plakat:
Nun der größere Bogen:
Musik
21.–22. Mai: "Intro Electronic Music Festival" geht in die dritte Runde. Dieses Jahr zunächst im entlegenen Tongzhou Canal Park geplant, vermutlich in der Hoffnung, dass nicht wieder wie 2009 der Strom abgedreht wird, nun aber doch erneut im 751 D-Park. S. Acupuncture Records.
Zu den Maifeiertagen gabs wieder "Midi" und "Strawberry".
30. April – 1. Mai: "China Music Valley International Festival" im Yuyang Int'l Ski Resort, Pinggu Bezirk, s. Live Nation China (Organisator), s. Global Times für ein wenig Feedback.
Musik/ Theater
8.–16. April: "Ephemerals’ Festival", das internationale Indie-Folk Musikfestival im Yugong Yishan, Penghao Theatre, Heifang Theatre etc., s. Fuyou. Großartig war die Abschlussvorstellung mit Tao Yes Modern Dance Improvisation zu den vorab doch eher merkwürdig bis langweiligen Klängen.
Musik/ Kunst
11. März – 3. April: "Jue Festival", habe es leider nicht geschafft.
Theater
16.–22. Mai: "Beijing Dance Forward Festival", s. Beijing Dance LDTX.
10. Mai – Ende Juli: "Nanluoguxiang Theatre Festival", hier die Ankündigung in der China Daily.
22. April – Ende Mai: "Croisements Festival", s. Institut Français.
Film
1.–7. Mai: Das "Songzhuang Independent Documentary Film Festival" wurde offiziell abgesagt und fand in Miniature und Überwachung statt, s. Kommentar unter dGenerate Films.
23.–28. April: Das erste "Beijing International Film Festival", zumindest das erste offizielle lief an, wurde reich, aber wenig inhaltlich, in der Stadt beworben. Zu etlichen Vorführungen kamen scheinbar kaum Besucher, da nicht einzeln angekündigt wurde. Auch was die Anziehungskraft auf int'l Stars und Sternchen angeht, so muss sich das Festival erst einmal etablieren. S. Offizielle Homepage.
Fotografie
23. April – 1. Mai: "PhotoSpring 2011" der Three Shadow Gallery im Caochangdi mit reichlich interessantem Programm.
Literatur
März: Dann waren da noch die beiden Literaturfestivals vom Bookworm, 4.–18. März, und das erstmals in BJ veranstaltete "literary M" von Capital M Beijing, 26. Feb. – 6. März. Mir ging dieses Jahr die ganze Atmosphäre im Bookworm etwas gegen den Strich, das literaty M war noch recht unorganisiert, aber die Konkurrenz kann ich nur gut heißen.
Soweit erst einmal, ev. mit weiteren Updates später und zwischendurch.
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Suppe: Aufklärung, Ai, Konfuzius, Rauch und Raub, Kontrolleptik
youjia, 10:27h
Allgemein ist hier in Beijing momentan einiges los, hier nur ein paar schnelle Stichworte:
Da wäre natürlich einmal die Ausstellung zur "Kunst der Aufklärung", s. etwa Helwig Schmidt-Glintzer ursprünglich in der FAZ (15. April 2011), mittlerweile kostenpflichtig, hier im Dt.-Cn. Kulturnetz, auch auf 中文 (Mai 2011), über die zwei Lager der Sinologen und Nicht-Sinologen, etwas phrasiert und langatmig, aber ich habe auch das leidliche Gefühl, dass die Augenhöhe tatsächlich immer noch gegen Kolonialismusverblendung betont werden muss. Wunderschön der Beitrag an das Heimatvolk von Mark Siemons "Wir sind nicht gemeint" zur Verhaftung von Ai Weiwei (5. Mai 2011). Nach sechs Wochen nun ein Besuch (NY Times, 16. Mai).
Dazu bzw. zur Eröffnung des neuen, zusammengeführten Nationalmuseums die Geschichte um die Konfuziusstatue als Indiz für innerparteiliche Reibereien. Hier nur eine kleine Bildreihe:
Das erste Foto stammt von shanghaiist.com, als der Meister im Februar an der Chang'an jie vor das Museum platziert wurde; das zweite ist dieselbe Position, fotografiert knapp zwei Wochen nachdem das Idol Ende April in einer Nacht- und Nebelaktion – allerdings und wie man sieht ohne große Spurenbeseitigung – versetzt wurde; und das dritte Foto ist der neue Ort, die Abstellkammer in einer Flucht irgendwo im großformatigen Museumsgewirr (zugegebenermaßen extra schlecht und mit reflektierendem Baufahrzeug fotografiert). S. für Interpretationen etwa NY Times (dort auch ein schönes Davor-Danach-Slidebild), die dort verlinkte Diskussion wird auf Maoflag geführt.
Dann die Sache mit dem Rauchverbot seit 1. Mai. Ich wurde bislang noch nicht von der Selbstzerstörung meiner Gesundheit abgehalten. Es bleibt weiter abzuwarten, wie sich die Umsetzung entwickelt.
Dann der Raub im Palastmuseum der Verbotenen Stadt am 8. Mai, s. etwa im Guardian oder bei Mychinaviews – höchste Zeit, weitere Sicherheitsmaßnahmen einzuführen.
Allgemein die staatliche Kontrollfanatik, die nicht etwa mit Jasmin begonnen hat, sondern, so heißt es, schon Ende letzten Jahres auf die Agenda gesetzt wurde – der weiterhin anhaltende, hyperventilierende Umgang mit Gmail, Linkedin, Xing geht allerdings wohl ohne Frage auf Jasmin zurück. Die Zügel werden an so manchen Fronten fester gezurrt, so etwa die im Februar an der Beida begonnenen Studentenkontrollen – leider ohne Link, ich finde gerade nichts mehr dazu und habe die Geschichte nur noch im Augenwinkel in Erinnerung mit wer ist wie viel bzw. übermäßig im Netz, wer weicht vom allg. Verhalten ab usw. Dann die Ausländerkontrollen, die scheinbar im April in Guangzhou begonnen haben und sich im Laufe der Zeit über ganz China erstrecken sollen – Hörensagen, habe auch hier keine Quellenangabe parat. Da war und ist noch etliches mehr in dieser Richtung, hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Netz natürlich, so komme ich etwa seit einigen Wochen nur noch mit argem Zeitaufwand auf meinen Blog – allerhöchste Zeit für einen VPN-Zugang (?).
Tags für diesen Beitrag 这本文章的标记: Gegenwart 当代, Politik 政治
Da wäre natürlich einmal die Ausstellung zur "Kunst der Aufklärung", s. etwa Helwig Schmidt-Glintzer ursprünglich in der FAZ (15. April 2011), mittlerweile kostenpflichtig, hier im Dt.-Cn. Kulturnetz, auch auf 中文 (Mai 2011), über die zwei Lager der Sinologen und Nicht-Sinologen, etwas phrasiert und langatmig, aber ich habe auch das leidliche Gefühl, dass die Augenhöhe tatsächlich immer noch gegen Kolonialismusverblendung betont werden muss. Wunderschön der Beitrag an das Heimatvolk von Mark Siemons "Wir sind nicht gemeint" zur Verhaftung von Ai Weiwei (5. Mai 2011). Nach sechs Wochen nun ein Besuch (NY Times, 16. Mai).
Dazu bzw. zur Eröffnung des neuen, zusammengeführten Nationalmuseums die Geschichte um die Konfuziusstatue als Indiz für innerparteiliche Reibereien. Hier nur eine kleine Bildreihe:
Das erste Foto stammt von shanghaiist.com, als der Meister im Februar an der Chang'an jie vor das Museum platziert wurde; das zweite ist dieselbe Position, fotografiert knapp zwei Wochen nachdem das Idol Ende April in einer Nacht- und Nebelaktion – allerdings und wie man sieht ohne große Spurenbeseitigung – versetzt wurde; und das dritte Foto ist der neue Ort, die Abstellkammer in einer Flucht irgendwo im großformatigen Museumsgewirr (zugegebenermaßen extra schlecht und mit reflektierendem Baufahrzeug fotografiert). S. für Interpretationen etwa NY Times (dort auch ein schönes Davor-Danach-Slidebild), die dort verlinkte Diskussion wird auf Maoflag geführt.
Dann die Sache mit dem Rauchverbot seit 1. Mai. Ich wurde bislang noch nicht von der Selbstzerstörung meiner Gesundheit abgehalten. Es bleibt weiter abzuwarten, wie sich die Umsetzung entwickelt.
Dann der Raub im Palastmuseum der Verbotenen Stadt am 8. Mai, s. etwa im Guardian oder bei Mychinaviews – höchste Zeit, weitere Sicherheitsmaßnahmen einzuführen.
Allgemein die staatliche Kontrollfanatik, die nicht etwa mit Jasmin begonnen hat, sondern, so heißt es, schon Ende letzten Jahres auf die Agenda gesetzt wurde – der weiterhin anhaltende, hyperventilierende Umgang mit Gmail, Linkedin, Xing geht allerdings wohl ohne Frage auf Jasmin zurück. Die Zügel werden an so manchen Fronten fester gezurrt, so etwa die im Februar an der Beida begonnenen Studentenkontrollen – leider ohne Link, ich finde gerade nichts mehr dazu und habe die Geschichte nur noch im Augenwinkel in Erinnerung mit wer ist wie viel bzw. übermäßig im Netz, wer weicht vom allg. Verhalten ab usw. Dann die Ausländerkontrollen, die scheinbar im April in Guangzhou begonnen haben und sich im Laufe der Zeit über ganz China erstrecken sollen – Hörensagen, habe auch hier keine Quellenangabe parat. Da war und ist noch etliches mehr in dieser Richtung, hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Netz natürlich, so komme ich etwa seit einigen Wochen nur noch mit argem Zeitaufwand auf meinen Blog – allerhöchste Zeit für einen VPN-Zugang (?).
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Zensus 2011 in Deutschland
youjia, 07:47h
Teil-Screenshot vom Cover "Mikrozensus und Volkszählung 2011. Wieder verfassungswidrig? Was Sie gegen Zwangsbefragung und für Ihr Recht auf informationelle Selbstbestimmung tun können", von Verena S. Rottmann, Aktualisierung des juristischen Ratgebers (1987), Berlin: Zweitausendeins Jan. 2011, s. hier.
Warum wurde in Deutschland nicht aufgeschrieen? Warum haben die Standardmedien nur wiedergekäut, was die Regierungs-PR-Maschinerie ausgespuckt hat? Achja, weil wir wissen wollen, wo neue Kita-Plätze entstehen müssen und wo unsere V-Leute wohnen. Hier die Fragebögen, es geht schon ziemlich zur Sache, neben Zuwanderungsfragen, Religionszugehörigkeit und natürlich der Angabepflicht von Adresse, Telefonnummer etc. (E-Mail fehlt), erstrecken sich allein die Fragen nach der Berufstätigkeit auf 4 Seiten, etwa: "Haben Sie auch in der Woche vom 9. bis 15. Mai mindestens eine Stunde eine bezahlte Tätigkeit ausgeübt?"; Wenn nein, "Warum … nicht?" usw.usf. Hier ein ganz netter Pro-Contra-Podcast von dradio Hintergrund (knapp 20 Min. lang).
Ach, und hier nebenbei eine Auswertung der Volkszählung 2010 in China der Jamestown Foundation (Quelle ist, darauf weist Britta hin, etwas fragwürdig mit ihrer "Information … from … the World of Terrorism"-Agenda; Link von MCLC, bislang habe ich nicht viel mehr gefunden).
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Montag, 2. Mai 2011
Yves Netzhammer: Ausstellung in Shanghai verlängert bis Ende Mai
youjia, 11:57h
Der Schweizer Künstler Yves Netzhammer präsentiert seine Arbeit "Die Anordnungsweise zweier Gegenteile bei der Erzeugung ihres Berührungsmaximums" mit audiovisueller Begleitung des Computerkünstlers Bernd Schurer im Minsheng Art Museum im Red Town in Shanghai unter dem Namen "Nature Fear Entity" – verlängert bis Ende Mai.
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Montag, 21. März 2011
Fukushima heißt: Sofort abschalten!
youjia, 11:18h
Quelle: Campact.
"Die Nachrichten über die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima machen fassungslos. Bundeskanzlerin Merkel will jetzt die AKW- Laufzeitverlängerung für 3 Monate aussetzen und sieben AKWs stillstehen lassen. Doch die Konsequenz aus Fukushima kann nur sein: AKWs abschalten – und zwar endgültig.
Kommenden Dienstag berät Kanzlerin Merkel erneut mit den Ministerpräsidenten über die Abschaltung von AKWs. Bis dahin wollen wir 300.000 Unterschriften unter unseren Appell beisammen haben und vor Ort verbindliche Konsequenzen einfordern. 265.822 Menschen haben bereits den Appell unterzeichnet."
Unterzeichnet HIER.
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Freitag, 18. März 2011
Yi Women in Liangshan
youjia, 07:38h
Photo by Olivia Kraef.
Talk by Olivia Kraef
Images (Re-) Imbedded:
Yi women and socio-cultural change in Liangshan
Tuesday 22 March, 2011, 8pm at Café Zarah (Gulou Dong Dajie #42)
"How do geographically and culturally peripheral peoples in China deal with the impact of state-defined notions of modernity (economic, cultural) on their own social and cultural environment? This talk introduces the Liangshan Yi (Nuosu), their culture, and issues of contemporary social and cultural change from the vantage point of Yi (Nuosu) women and music."
The talk will be held in English, view here.
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Sonntag, 13. März 2011
Netzchinesisch: 什么?
youjia, 13:51h
Quelle: Baike.
Wenn man neuerdings in Suchmaschinen "什么" (shenme, für "Was …?") eingibt, stößt man auf die Vervollständigung des Sprichwortes "神马都是浮云" – shenma dou shi fuyun, wörtlich "die heiligen Pferde sind alle treibende Wolken", was soviel heißt wie, dass "Eh alles sinnlos/ unwichtig" ist.
Eine ausführliche Beschreibung gibt es hier.
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Logo Design Competition
youjia, 13:30h
The Himalaya Art Museum launches a global call for their new logo:
"Theme: Himalayas for the Future
Keywords: Continuity, Innovation, Diversity (Multicultural), Nature, Environmentally Conscious
Himalayas art Museum is launching a call for submissions for it’s new logo design. However, the museum is not simply searching for a logo design, but for your vision for the future of the institution. What are your hopes and desires? What challenges do you think we will face? These are the questions we must ask as we move forward in new directions. Thus, we hope to have a logo that will adequately transmit this vision of a new institutional format in a global context.
Designers, artists, critics, curators, and cultural practitioners of all kinds are welcome to submit proposals.
(…)
Submission Deadline: March 10 to April 30, 2011 (Please note that no proposal would be accepted after April 30, 2011)"
More at Himalayas Art Museum.
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"Theme: Himalayas for the Future
Keywords: Continuity, Innovation, Diversity (Multicultural), Nature, Environmentally Conscious
Himalayas art Museum is launching a call for submissions for it’s new logo design. However, the museum is not simply searching for a logo design, but for your vision for the future of the institution. What are your hopes and desires? What challenges do you think we will face? These are the questions we must ask as we move forward in new directions. Thus, we hope to have a logo that will adequately transmit this vision of a new institutional format in a global context.
Designers, artists, critics, curators, and cultural practitioners of all kinds are welcome to submit proposals.
(…)
Submission Deadline: March 10 to April 30, 2011 (Please note that no proposal would be accepted after April 30, 2011)"
More at Himalayas Art Museum.
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Freitag, 4. März 2011
JUE | Music + Art Festival 2011
youjia, 03:03h
The "independent urban arts and music festival in Shanghai and Beijing. Now in its third year, JUE is a collection of alternative, creative and progressive arts and music events over a three-week period every March, presented by Split Works".
Watch the introduction clip.
March 12 – April 3, 2011 – check it out here.
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Sonntag, 27. Februar 2011
Aufstand in China? Ich weiß ja nicht …
youjia, 16:45h
Hier nur schnell das, was ich zu den in BJ angekündigten Demos heute im Netz gefunden habe: Spiegel Online.
Dieser Beitrag in der NY Times ist von gestern: Chinese Activists Continue Calls for Protests.
Da streunt man im Alltagstrott durchs 798 … Wobei ich im Gegensatz zu den dies hoffenden westlichen Medien keinen rechten Ansatz einer Jasmin-Revolution hier sehe – und nicht nur, weil 200 Demonstranten paranoid-hektisch von staatlicher Seite belagert werden. Ein bisschen mehr Druck für die Regierung könnte die positive Auswirkung sein, aber denen brennt eh schon der Stuhl unterm Hintern.
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Dieser Beitrag in der NY Times ist von gestern: Chinese Activists Continue Calls for Protests.
Da streunt man im Alltagstrott durchs 798 … Wobei ich im Gegensatz zu den dies hoffenden westlichen Medien keinen rechten Ansatz einer Jasmin-Revolution hier sehe – und nicht nur, weil 200 Demonstranten paranoid-hektisch von staatlicher Seite belagert werden. Ein bisschen mehr Druck für die Regierung könnte die positive Auswirkung sein, aber denen brennt eh schon der Stuhl unterm Hintern.
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Freitag, 18. Februar 2011
Im Schnee verewigt
youjia, 09:10h
Anfang letzter Woche fiel, pünktlich zum Frühlingsfest, der erste Schnee in Beijing. Wer die seichte Vergänglichkeit des Augenblicks für ein Statement gegen das Vergessen auf dem Tian'anmen Platz genutzt hat, ist unbekannt – dieses auf einigen Seiten im Netz kursierende Foto aber bleibt:
六四 (6-4) steht für den 4. Juli 1989, den Tag des Tian'anmen-Massakers.
Gefunden von Katharina im Shanghaiist.
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六四 (6-4) steht für den 4. Juli 1989, den Tag des Tian'anmen-Massakers.
Gefunden von Katharina im Shanghaiist.
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Für euch in Hamburg
youjia, 08:55h
Wobei ihr, die ihr in HH wohnt, vermutlich schon längst davon wisst bzw. dagewesen seid – ich wurde über eine FAZ-Empfehlung darauf aufmerksam. Die aktuelle Ausstellung "Freedom of Speech" im Kunstverein scheint sehr gut zu eurer Rage gegenüber der HH-Kulturpolitik zu passen – vielleicht bewirkt sie etwas …
Hier zwei Screenshots aus der Ankündigungsseite des Kunstvereins:
Dan Perjovschi "Free Speech" (2004/2010)
Hustler Magazin, Juni 1978
"Freedom of Speech" läuft im Hamburger Kunstverein bis zum 31. März 2011.
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Hier zwei Screenshots aus der Ankündigungsseite des Kunstvereins:
Dan Perjovschi "Free Speech" (2004/2010)
Hustler Magazin, Juni 1978
"Freedom of Speech" läuft im Hamburger Kunstverein bis zum 31. März 2011.
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Montag, 14. Februar 2011
Future of UCCA
youjia, 13:55h
We knew that the huge UCCA collection has been for sale for a while, now Ullens wants to get ride of the whole space in 798 as well by "looking for long-term partners" – find out more at The Art Newspaper, posted Saturday, 12th of Feb. (linked by Clemens Treter via Facebook). Let us see what will happen – good luck to the employees for now …
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Mittwoch, 9. Februar 2011
Willst du in meinem Himmel mit mir leben?
youjia, 16:15h
Berichten gäbe es so vieles (beispielsweise die Initiative, bettelnde Kinder zu fotografieren und damit Eltern von entführten Kindern eine mögliche Suchplattform zu bieten, gestartet von den beiden Mikroblog-Seiten auf QQ und Sina, s. China Media Projekt, hier ein Video mit Initiator Yu Jianrong auf Youku; oder ein Verweis auf die „Fake News“-Nachrichten, die diese Tage ein beliebtes Medienthema sind, s. etwa Global Times), heute aber möchte ich der Poesie frönen. Dies geschieht schon auch ein wenig aus Selbstmitleid, ich meine natürlich Mitgefühl, schließlich bin ich kein Künstler – oder bin ich sogar etwa doch noch ärmer dran als, dass man dieses Wort noch in den Mund nehmen mag, Kulturschaffender? Lest selbst, leidet und fühlet mit:
Die Teilung der Welt
Von Friedrich Schiller
„Nehmt hin die Welt!“ rief Zeus von seinen Höhen
Den Menschen zu. „Nehmt, sie soll euer sein.
Euch schenk ich sie zum Erb und ewgen Lehen,
Doch teilt euch brüderlich darein.“
Da eilt, was Hände hat, sich einzurichten.
Es regt sich geschäftig jung und alt.
Der Ackermann griff nach des Feldes Früchten,
Der Junker birschte durch den Wald.
Der Kaufmann nimmt, was seine Speicher fassen,
Der Abt wählt sich den edeln Firnewein,
Der König sperrt die Brücken und die Straßen
Und sprach: „Der Zehente ist mein.“
Ganz spät, nachdem die Teilung längst geschehen,
Naht der Poet, er kam aus weiter Fern.
Ach! da war überall nichts mehr zu sehen,
Und alles hatte seinen Herrn!
„Weh mir! so soll denn ich allein von allen
Vergessen sein, ich, dein getreuster Sohn?“
So ließ er laut der Klage Ruf erschallen
Und warf sich hin vor Jovis Thron.
„Wenn du im Land der Träume dich verweilet“,
Versetzt der Gott, „so hadre nicht mit mir.
Wo warst du denn, als man die Welt geteilet?“
„Ich war“, sprach der Poet, „bei dir.
Mein Auge hing an deinem Angesichte,
An deines Himmels Harmonie mein Ohr,
Verzeih dem Geiste, der, von deinem Lichte
Berauscht, das Irdische verlor!“
„Was tun?“ spricht Zeus. „Die Welt ist weggegeben,
Der Herbst, die Jagd, der Markt ist nicht mehr mein.
Willst du in meinem Himmel mit mir leben,
So oft du kommst, er soll dir offen sein.“
Albert Meier (Hg.): Friedrich Schiller. Sämtliche Werke. Band 1. Hanser: München 2004, S. 205f.
Tja, die brotlose Kunst und Kultur – außer man schimpft sich Kulturmanager und geht das Ganze betriebswirtschaftlich an, nicht allerdings ohne den in der Kultur so überaus gerne erhobenen Moralfinger zu betätigen. Hach, was könnte ich mich jetzt hier ereifern. Ich fühle mich jedoch nicht annährend so betrogen wie der arme Schiller es tatsächlich war, und dabei leiste ich nicht einmal, das sollte eigentlich gar nicht der Betonung wert sein, einen Bruchteil von dem, was er uns hinterlassen hat. Deshalb halte ich jetzt auch lieber den Rand.
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Die Teilung der Welt
Von Friedrich Schiller
„Nehmt hin die Welt!“ rief Zeus von seinen Höhen
Den Menschen zu. „Nehmt, sie soll euer sein.
Euch schenk ich sie zum Erb und ewgen Lehen,
Doch teilt euch brüderlich darein.“
Da eilt, was Hände hat, sich einzurichten.
Es regt sich geschäftig jung und alt.
Der Ackermann griff nach des Feldes Früchten,
Der Junker birschte durch den Wald.
Der Kaufmann nimmt, was seine Speicher fassen,
Der Abt wählt sich den edeln Firnewein,
Der König sperrt die Brücken und die Straßen
Und sprach: „Der Zehente ist mein.“
Ganz spät, nachdem die Teilung längst geschehen,
Naht der Poet, er kam aus weiter Fern.
Ach! da war überall nichts mehr zu sehen,
Und alles hatte seinen Herrn!
„Weh mir! so soll denn ich allein von allen
Vergessen sein, ich, dein getreuster Sohn?“
So ließ er laut der Klage Ruf erschallen
Und warf sich hin vor Jovis Thron.
„Wenn du im Land der Träume dich verweilet“,
Versetzt der Gott, „so hadre nicht mit mir.
Wo warst du denn, als man die Welt geteilet?“
„Ich war“, sprach der Poet, „bei dir.
Mein Auge hing an deinem Angesichte,
An deines Himmels Harmonie mein Ohr,
Verzeih dem Geiste, der, von deinem Lichte
Berauscht, das Irdische verlor!“
„Was tun?“ spricht Zeus. „Die Welt ist weggegeben,
Der Herbst, die Jagd, der Markt ist nicht mehr mein.
Willst du in meinem Himmel mit mir leben,
So oft du kommst, er soll dir offen sein.“
Albert Meier (Hg.): Friedrich Schiller. Sämtliche Werke. Band 1. Hanser: München 2004, S. 205f.
Tja, die brotlose Kunst und Kultur – außer man schimpft sich Kulturmanager und geht das Ganze betriebswirtschaftlich an, nicht allerdings ohne den in der Kultur so überaus gerne erhobenen Moralfinger zu betätigen. Hach, was könnte ich mich jetzt hier ereifern. Ich fühle mich jedoch nicht annährend so betrogen wie der arme Schiller es tatsächlich war, und dabei leiste ich nicht einmal, das sollte eigentlich gar nicht der Betonung wert sein, einen Bruchteil von dem, was er uns hinterlassen hat. Deshalb halte ich jetzt auch lieber den Rand.
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Dienstag, 30. November 2010
"Kultur HEUTE" im Dt.-Cn. Kulturnetz
youjia, 07:38h
Und hier mein Artikel im Deutsch-Chinesischen Kulturnetz als Resümee, das ich aus dem Buch gezogen habe (Überschrift und viele Informationen sind angelehnt an den Artikel "Von der Subkultur zur Kulturindustrie: Die unabhängige Kunstszene" von Sabine Wang in unserem Buch S. 18-28) – 中文在这里:
2000-2010: Von der Subkultur zur Kulturindustrie
Im Mai 2010 fanden erstmals und dann gleich zwei bedeutende Retrospektiven der chinesischen Gegenwartskunst statt. Unter dem Motto Reshaping History präsentierten das Today Art Museum und die Arario Gallery in Peking chinesische Kunst von 2000 bis 2009, im neuen Mingsheng Art Museum in Shanghai ging es sogar um den Zeitraum von 1979 bis 2009 – dem Alter der zeitgenössischen Kunst in China.
Rückblick
Von 1950 bis zum Ende der Kulturrevolution 1976 gab es keine Verbindung zur Außenwelt in China. Die späten 1970er Jahre nach der Öffnung Chinas durch Deng Xiaopings Reformpolitik waren geprägt von künstlerischer Basisarbeit, woraufhin in den 1980ern eine Zeit großer gesellschaftlicher Offenheit folgte. Ausgehend von den Universitäten und mit der Forderung nach Veränderung verknüpft, wurde alles absorbiert, was nach der langen Isolation Chinas endlich wieder zur Verfügung stand, ein Kulturfieber brach aus – die New Wave. Mit dem Schock von 1989, dem harschen Zurechtweisen von offizieller Seite, kam es zu einem Rückfall in den Untergrund, es folgten sowohl eine äußere als auch eine innere Emigration in den 1990er Jahren. Doch auch hier ließ man sich nicht vollständig den Mund verbieten: Die ersten Künstlerkommunen, Beijing East Village und Yuanmingyuan, sowie Ausstellungen in Wohnungen von Freunden und Bekannten als sogenannte Appartement-Art waren damals interessante und experimentelle Orte für Malerei, Performancekunst, Lyrik, Musik und Theater in China. In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends befreiten sich dann die Künstler aus der Isolation und begannen, Teil des Establishments zu werden. Die Bildende Kunst kann als das Paradebeispiel für den Wandel der zeitgenössischen Kunstszene von einer Subkultur der 1990er Jahre zur Kulturindustrie in den 2000ern bezeichnet werden – mit dem Künstlerviertel 798 als Inbegriff.
Markpunkt für die kreative Industrialisierung
Heute, im Jahre 2010, sind in den offiziellen Kanon chinesischer Kunst diejenigen Künstler aufgenommen, deren Ausstellungen Ende der 1990er noch durch die Zensurbehörde verboten oder geschlossen wurden. Die damaligen Outcasts wurden zu Pionieren, so manch ein Museumsleiter entstammt der früheren Untergrundszene, zeitgenössische Kunst – zunächst verboten, dann ignoriert – wird nun von der chinesischen Regierung als symbolisches Kapital erkannt. Insbesondere seit Aufstellung des aktuellen Fünf-Jahres-Plans (2006-2010) gilt Soft Power, die sanfte Macht, als neues Schlagwort der Kulturdiplomatie. Die chinesische Regierung hat erkannt, dass sie die Welt nicht ausschließlich mit ökonomischen Leistungen von sich einnehmen kann, was dem kulturellen Sektor einen enormen Aufschwung bescherte. Als ein Markstein für die Kommerzialisierung der Kunst gilt die offizielle Hervorhebung der Kreativindustrie als neuer Wirtschaftszweig im Jahre 2006. Im selben Jahr fand die chinesische Kunst international wirtschaftliche Anerkennung und ihr gelang der kommerzielle Durchbruch: Im Auktionshaus Sotheby’s in New York wurde die erste Auktion chinesischer Gegenwartskunst abgehalten und ein Werk aus der Reihe Bloodlines von Zhang Xiaogang (张晓刚) erzielte dabei die Rekordsumme von knapp einer Million US-Dollar. Euphorie breitete sich aus, der Hype zeitgenössischer chinesischer Kunst brach aus.
Kommerzialisierung und Institutionalisierung
Die Grenzen zwischen unabhängiger und offizieller Kunst begannen zu verschwimmen, seit Ende der 1990er Jahre ist es zu einer langsamen Annährung zwischen den Künstlern und den Vertretern des offiziellen China gekommen – was schließlich zur Kommerzialisierung, aber auch zur Institutionalisierung führte. Mittlerweile ist es nicht mehr unabdingbar, in einen Verband aufgenommen und damit Parteimitglied zu sein, um das Einkommen zu sichern. Die Gunst der Verbände ist nicht mehr die einzige Möglichkeit für Künstler, denn viele Unabhängige haben sich inzwischen mit den Begebenheiten des Marktes arrangiert – nun buhlen die Verbände bereits um Mitglieder und sind angewiesen auf gute Künstler, was Chancen auf eine relative Ausgeglichenheit versprechen lässt. Teilweise kommt es zu Lockerungen der Zensurbestimmungen – wobei die Willkür einzelner Entscheidungsträger weiterhin undurchsichtig bleibt – und unabhängige Produktionsfirmen unter anderem im Film- und Theaterbereich, im Verlagswesen und in der Architektur sind inzwischen erlaubt.
Kulturschaffende müssen sich neben künstlerischen und moralischen Fragen seit diesem Jahrtausend auch mit kommerziellen auseinandersetzen. Die Finanzierung von Kunst und Kultur, die sich nicht selbst trägt, ist zu einem brennenden Thema geworden, es werden dringend weitere Institutionen sowie Stiftungen und ein umfangreiches Kultursponsoring benötigt. Öffentliche Gelder sind knapp bemessen, hinzu kommt die Privatisierung zuvor staatlich subventionierter Einrichtungen, die nun ebenfalls als Konkurrenten auf den Markt treten. So ist es etwa für Theater- und Verlagshäuser wesentlich leichter, den Mainstream zu bedienen, was unabhängige Kunst häufig auf ein Nischendasein beschränkt. Ein Phänomen, das im Westen weidlich bekannt ist und durch Chinas Eintritt in die Marktwirtschaft besonders deutlich zum Vorschein kommt.
Der Weg ins neue Jahrzehnt
Die Nuller-Jahre waren eine rasante Zeit, geprägt von Kommerzialisierung und Globalisierung, von scheinbar uneingeschränkten Möglichkeiten. Die Zeit des kollektiven Gedankenaustausches und Arbeitens innerhalb von Gruppen war vorbei, die Wahrnehmung der chinesischen Künstler als Individuen in der internationalen Szene hatte begonnen – weg von der Verklärung exotischer Romantizismen. „In dem Bedürfnis, ihre Werke einem Publikum zu präsentieren, sind nun die Künstler dabei zu lernen, eine Balance zu schaffen, die ihrer Instrumentalisierung durch die chinesische Regierung standhält“, so Li Zhenhua (李振华), unabhängiger Kurator und Künstler.
Diskussionen der Art, ob der Beginn der Kommerzialisierung der Tod der Avantgarde war und wie Preisanstieg und Quantitätssprung das Schaffen der Künstler beeinflussen, werden nun abgelöst durch Fragen nach der Funktion von Kunst in China, nach dem chinesischen Selbstbewusstsein, den zu vermittelnden Werten und nicht zuletzt nach der Bildung des Publikums. Gefragt sind neben den Künstlern immer dringender auch die Intellektuellen des Landes, von denen allerdings erst verhalten etwas zu hören ist. Nun, zu Beginn der 2010er Jahre, scheint nach dem großen Hype der Vorreiter in der Bildenden Kunst mit internationaler künstlerischer und finanzieller Anerkennung, nach der Wirtschaftskrise, den Olympischen Spielen und auch einhergehend mit dem Jahr des Gedenkens 2009 eine Zeit des Reflektierens und der Selbstbesinnung angebrochen. Die Umsetzung bleibt mit Spannung zu erwarten.
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2000-2010: Von der Subkultur zur Kulturindustrie
Im Mai 2010 fanden erstmals und dann gleich zwei bedeutende Retrospektiven der chinesischen Gegenwartskunst statt. Unter dem Motto Reshaping History präsentierten das Today Art Museum und die Arario Gallery in Peking chinesische Kunst von 2000 bis 2009, im neuen Mingsheng Art Museum in Shanghai ging es sogar um den Zeitraum von 1979 bis 2009 – dem Alter der zeitgenössischen Kunst in China.
Rückblick
Von 1950 bis zum Ende der Kulturrevolution 1976 gab es keine Verbindung zur Außenwelt in China. Die späten 1970er Jahre nach der Öffnung Chinas durch Deng Xiaopings Reformpolitik waren geprägt von künstlerischer Basisarbeit, woraufhin in den 1980ern eine Zeit großer gesellschaftlicher Offenheit folgte. Ausgehend von den Universitäten und mit der Forderung nach Veränderung verknüpft, wurde alles absorbiert, was nach der langen Isolation Chinas endlich wieder zur Verfügung stand, ein Kulturfieber brach aus – die New Wave. Mit dem Schock von 1989, dem harschen Zurechtweisen von offizieller Seite, kam es zu einem Rückfall in den Untergrund, es folgten sowohl eine äußere als auch eine innere Emigration in den 1990er Jahren. Doch auch hier ließ man sich nicht vollständig den Mund verbieten: Die ersten Künstlerkommunen, Beijing East Village und Yuanmingyuan, sowie Ausstellungen in Wohnungen von Freunden und Bekannten als sogenannte Appartement-Art waren damals interessante und experimentelle Orte für Malerei, Performancekunst, Lyrik, Musik und Theater in China. In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends befreiten sich dann die Künstler aus der Isolation und begannen, Teil des Establishments zu werden. Die Bildende Kunst kann als das Paradebeispiel für den Wandel der zeitgenössischen Kunstszene von einer Subkultur der 1990er Jahre zur Kulturindustrie in den 2000ern bezeichnet werden – mit dem Künstlerviertel 798 als Inbegriff.
Markpunkt für die kreative Industrialisierung
Heute, im Jahre 2010, sind in den offiziellen Kanon chinesischer Kunst diejenigen Künstler aufgenommen, deren Ausstellungen Ende der 1990er noch durch die Zensurbehörde verboten oder geschlossen wurden. Die damaligen Outcasts wurden zu Pionieren, so manch ein Museumsleiter entstammt der früheren Untergrundszene, zeitgenössische Kunst – zunächst verboten, dann ignoriert – wird nun von der chinesischen Regierung als symbolisches Kapital erkannt. Insbesondere seit Aufstellung des aktuellen Fünf-Jahres-Plans (2006-2010) gilt Soft Power, die sanfte Macht, als neues Schlagwort der Kulturdiplomatie. Die chinesische Regierung hat erkannt, dass sie die Welt nicht ausschließlich mit ökonomischen Leistungen von sich einnehmen kann, was dem kulturellen Sektor einen enormen Aufschwung bescherte. Als ein Markstein für die Kommerzialisierung der Kunst gilt die offizielle Hervorhebung der Kreativindustrie als neuer Wirtschaftszweig im Jahre 2006. Im selben Jahr fand die chinesische Kunst international wirtschaftliche Anerkennung und ihr gelang der kommerzielle Durchbruch: Im Auktionshaus Sotheby’s in New York wurde die erste Auktion chinesischer Gegenwartskunst abgehalten und ein Werk aus der Reihe Bloodlines von Zhang Xiaogang (张晓刚) erzielte dabei die Rekordsumme von knapp einer Million US-Dollar. Euphorie breitete sich aus, der Hype zeitgenössischer chinesischer Kunst brach aus.
Kommerzialisierung und Institutionalisierung
Die Grenzen zwischen unabhängiger und offizieller Kunst begannen zu verschwimmen, seit Ende der 1990er Jahre ist es zu einer langsamen Annährung zwischen den Künstlern und den Vertretern des offiziellen China gekommen – was schließlich zur Kommerzialisierung, aber auch zur Institutionalisierung führte. Mittlerweile ist es nicht mehr unabdingbar, in einen Verband aufgenommen und damit Parteimitglied zu sein, um das Einkommen zu sichern. Die Gunst der Verbände ist nicht mehr die einzige Möglichkeit für Künstler, denn viele Unabhängige haben sich inzwischen mit den Begebenheiten des Marktes arrangiert – nun buhlen die Verbände bereits um Mitglieder und sind angewiesen auf gute Künstler, was Chancen auf eine relative Ausgeglichenheit versprechen lässt. Teilweise kommt es zu Lockerungen der Zensurbestimmungen – wobei die Willkür einzelner Entscheidungsträger weiterhin undurchsichtig bleibt – und unabhängige Produktionsfirmen unter anderem im Film- und Theaterbereich, im Verlagswesen und in der Architektur sind inzwischen erlaubt.
Kulturschaffende müssen sich neben künstlerischen und moralischen Fragen seit diesem Jahrtausend auch mit kommerziellen auseinandersetzen. Die Finanzierung von Kunst und Kultur, die sich nicht selbst trägt, ist zu einem brennenden Thema geworden, es werden dringend weitere Institutionen sowie Stiftungen und ein umfangreiches Kultursponsoring benötigt. Öffentliche Gelder sind knapp bemessen, hinzu kommt die Privatisierung zuvor staatlich subventionierter Einrichtungen, die nun ebenfalls als Konkurrenten auf den Markt treten. So ist es etwa für Theater- und Verlagshäuser wesentlich leichter, den Mainstream zu bedienen, was unabhängige Kunst häufig auf ein Nischendasein beschränkt. Ein Phänomen, das im Westen weidlich bekannt ist und durch Chinas Eintritt in die Marktwirtschaft besonders deutlich zum Vorschein kommt.
Der Weg ins neue Jahrzehnt
Die Nuller-Jahre waren eine rasante Zeit, geprägt von Kommerzialisierung und Globalisierung, von scheinbar uneingeschränkten Möglichkeiten. Die Zeit des kollektiven Gedankenaustausches und Arbeitens innerhalb von Gruppen war vorbei, die Wahrnehmung der chinesischen Künstler als Individuen in der internationalen Szene hatte begonnen – weg von der Verklärung exotischer Romantizismen. „In dem Bedürfnis, ihre Werke einem Publikum zu präsentieren, sind nun die Künstler dabei zu lernen, eine Balance zu schaffen, die ihrer Instrumentalisierung durch die chinesische Regierung standhält“, so Li Zhenhua (李振华), unabhängiger Kurator und Künstler.
Diskussionen der Art, ob der Beginn der Kommerzialisierung der Tod der Avantgarde war und wie Preisanstieg und Quantitätssprung das Schaffen der Künstler beeinflussen, werden nun abgelöst durch Fragen nach der Funktion von Kunst in China, nach dem chinesischen Selbstbewusstsein, den zu vermittelnden Werten und nicht zuletzt nach der Bildung des Publikums. Gefragt sind neben den Künstlern immer dringender auch die Intellektuellen des Landes, von denen allerdings erst verhalten etwas zu hören ist. Nun, zu Beginn der 2010er Jahre, scheint nach dem großen Hype der Vorreiter in der Bildenden Kunst mit internationaler künstlerischer und finanzieller Anerkennung, nach der Wirtschaftskrise, den Olympischen Spielen und auch einhergehend mit dem Jahr des Gedenkens 2009 eine Zeit des Reflektierens und der Selbstbesinnung angebrochen. Die Umsetzung bleibt mit Spannung zu erwarten.
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Samstag, 27. November 2010
The Launch – Impressions
youjia, 03:02h
Thank you all for coming to the booklaunch on Thursday, November 25th 2010, 7:30 pm at the Bookworm in Beijing of
Culturescapes China: Chinas Kulturszene ab 2000.
Culturescapes China: China’s Cultural Scene Since 2000.
Katharina Schneider-Roos and Stefanie Thiedig (eds.)
Basel: Christoph Merian 2010.
After a short introduction about the origins of the book and an overview about the content, we had three special guests on the podium: Martin Brandes, Li Yinan and Barbara Münch – who gave more details about their special disciplines. A presentation in the background was showing all the authors' article titles and the pictures inside the book.
The origins
After Katharina Schneider-Roos and I first met in February 2009, the publication project is now concluded on November 2010. Our starting point was that the art scene in China and especially Beijing as the centre of culture and art was and still is on the verge of a change. We wanted to show a special perspective of the art scene through people who are actively involved, who witness the scene and participate in it – so we gathered almost thirty authors taking a ten years retrospective in the different disciplines of fine arts, film and photography, literature and theatre, music, and architecture. Our approach was commemoration – we believe that a time of reflection started and we wanted to take this to reflect ourselves, to remember the 2000s – in our own way: subjective and selective. What we were looking for was an overall structure of art works and working in the arts, and of form and content.
Thank you!
Katharina and I would like to express our deepest gratitude to our authors and all other contributors – we all worked for free, because we wanted to share our experiences.
Many authors also contributed photos – thank you very much! A very special photo-contribution-thank-you goes to:
- Katharina Hesse
- Shu Yang
- Uli Sigg and staff
- Doro Adam and Barbara Münch
Thank you also Cathrine Lutz and Eva Lüdi for your great translations and Johannes Schneider and your company Webducation for sponsoring 16 extra pages of color print!
My special thanks goes to Katharina who wishes us all the best regards and says hello from Basel!
Content overview, introduction
Contemporary Chinese art has experienced a rapid hype – art and commerce approached each other, and so did the official side with the independent scene.
From 1950 until the end of the Cultural Revolution, there was no connection with the outside world in China. In the late 1970s after Deng Xiaoping’s Open Door policy, cultural basic work had to be done, where after the 1980s was a time of great social openness. Starting from universities and connected with the demand of change, everything was absorbed, which was available after China’s long isolation. A cultural fiver broke out – the New Wave.
The shock of 1989 was a relapse into the underground, followed by an inside and outside emigration in the 1990s. While many artists went abroad, those who stayed still did find a way to express themselves: the first artist's communes started, Beijing East Village and Yuanmingyuan, exhibitions in apartments of friends, experimental spaces for painting, performance art, lyrics, music and theatre in China.
In the first years of the new century, artists came out of the isolation and started to become part of the establishment. Fine arts are the prime example of the change the contemporary art scene went through: from a sub-culture in the 1990s to a cultural industry in the 2000s.
The noughties were a time of commercialisation and globalisation of apparently boundless possibilities. The time of collective exchange of thoughts and working inside groups was over, the perception of Chinese artists as individuals in the international scene had begun – away from the transfiguration of exotic romanticism.
Discussions if the beginning of commercialisation is the death of avant-garde and how prices and quality affect the work of artists are now replaced by questions of the function of art in China, of the Chinese self-consciousness, the communicated values and public education.
Panel discussion
According to the order of the articles in our book, we first spoke to Martin Brandes, who wrote the article about Chinese film economy. Martin lives in Beijing since 2001. Since 1975, he has been working in film distribution and in cinema and TV production, as well as writing articles for film economy magazines and his own film scripts. Martin is a script evaluator of the Pro 7/ Sat1-group, a China correspondent of various magazines, and the senior advisor of the national China Documentary Film Commission in Beijing.
Chinese film went a long way during the past ten years. The sole status of being a propaganda instrument from the official side blurred and film became a commercial good. China is now number 3 of the film producing countries. Martin described how the commercial film market work, how strict censorship is, and what role SARFT plays. He also said a few words to how does the illegal market works. In his article, Martin describes the Chinese film economy going through massive changes in structure and focus – at the launch, he stood question and answer about figures and tendencies and also answered how the WTO accession 2001 has changed the Chinese film economy.
Our second guest was Li Yinan 李亦男, who wrote about independent theatre in Beijing. Li Yinan, who has studied German Literature, Dramatics and Sinology in Beijing, New York and Hamburg, works as a dramaturge in Beijing. She lived in Munich from 2003 working as a theatre and art critic, since 2005 she lectures in Chinese Theatre at the University of Munich, the University of Frankfurt and the Central Academy of Drama in Beijing. Since 2007, she is director of Theatre Arts in Beijing.
Yinan writes about young theatre people trying to find their own voice and described the current status quo and gave a quick overview about how education had changed over the last decade and what still needs to be done. There are young people coming from all over China to Beijing to see and play theatre. All they know, she says, is the few DVDs by Lin Zhaohua and Meng Jinghui. Li Yinan tells us how Beijing sticks out in being the capital for independent theatre. She has organised workshops and the new dramaturgy program at the Central Academy of Drama attempting to bring a change to the Chinese theatre scene, which she introduced to the audience.
Barbara Münch as our final guest author on the podium wrote about the contemporary architectural scene in China. Barbara studied Architecture, Economics and Engineering. Since 2000, she lectures architecture at universities in Berlin and Beijing. She is a researcher and writer about architecture and city development in China and works as an independent architect.
In the last couple of years, architecture has made its step from being a handicraft towards a discipline of art; exciting architecture can be found in China … Barbara talked about the still omnipresent clichee of prestige buildings by famous Western architects, described the change happening in Chinese architecture. She also spoke about how architecture helps creating a unique environment for the people – in big cities and what is going on in the suburbs and the hinterland. Moreover, she described the historic circumstances of architecture, the different views in protection of heritage: in a structural sense of how Chinese architects work in Local Design Institutes (LDIs) and independent bureaus; and in form and content if there is a Chinese architectural language.
Once again, thanks to everyone present for coming. I hope, you enjoyed the evening and went home with a few new impressions. The book is available at Amazon or contact Katharina or me directly.
Photo provided by Katharina Schneider-Roos.
That's me, Stefanie Thiedig aka 由甲.
All pictures except the last one of Katharina were taken by Julia Odenstein.
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Culturescapes China: Chinas Kulturszene ab 2000.
Culturescapes China: China’s Cultural Scene Since 2000.
Katharina Schneider-Roos and Stefanie Thiedig (eds.)
Basel: Christoph Merian 2010.
After a short introduction about the origins of the book and an overview about the content, we had three special guests on the podium: Martin Brandes, Li Yinan and Barbara Münch – who gave more details about their special disciplines. A presentation in the background was showing all the authors' article titles and the pictures inside the book.
The origins
After Katharina Schneider-Roos and I first met in February 2009, the publication project is now concluded on November 2010. Our starting point was that the art scene in China and especially Beijing as the centre of culture and art was and still is on the verge of a change. We wanted to show a special perspective of the art scene through people who are actively involved, who witness the scene and participate in it – so we gathered almost thirty authors taking a ten years retrospective in the different disciplines of fine arts, film and photography, literature and theatre, music, and architecture. Our approach was commemoration – we believe that a time of reflection started and we wanted to take this to reflect ourselves, to remember the 2000s – in our own way: subjective and selective. What we were looking for was an overall structure of art works and working in the arts, and of form and content.
Thank you!
Katharina and I would like to express our deepest gratitude to our authors and all other contributors – we all worked for free, because we wanted to share our experiences.
Many authors also contributed photos – thank you very much! A very special photo-contribution-thank-you goes to:
- Katharina Hesse
- Shu Yang
- Uli Sigg and staff
- Doro Adam and Barbara Münch
Thank you also Cathrine Lutz and Eva Lüdi for your great translations and Johannes Schneider and your company Webducation for sponsoring 16 extra pages of color print!
My special thanks goes to Katharina who wishes us all the best regards and says hello from Basel!
Content overview, introduction
Contemporary Chinese art has experienced a rapid hype – art and commerce approached each other, and so did the official side with the independent scene.
From 1950 until the end of the Cultural Revolution, there was no connection with the outside world in China. In the late 1970s after Deng Xiaoping’s Open Door policy, cultural basic work had to be done, where after the 1980s was a time of great social openness. Starting from universities and connected with the demand of change, everything was absorbed, which was available after China’s long isolation. A cultural fiver broke out – the New Wave.
The shock of 1989 was a relapse into the underground, followed by an inside and outside emigration in the 1990s. While many artists went abroad, those who stayed still did find a way to express themselves: the first artist's communes started, Beijing East Village and Yuanmingyuan, exhibitions in apartments of friends, experimental spaces for painting, performance art, lyrics, music and theatre in China.
In the first years of the new century, artists came out of the isolation and started to become part of the establishment. Fine arts are the prime example of the change the contemporary art scene went through: from a sub-culture in the 1990s to a cultural industry in the 2000s.
The noughties were a time of commercialisation and globalisation of apparently boundless possibilities. The time of collective exchange of thoughts and working inside groups was over, the perception of Chinese artists as individuals in the international scene had begun – away from the transfiguration of exotic romanticism.
Discussions if the beginning of commercialisation is the death of avant-garde and how prices and quality affect the work of artists are now replaced by questions of the function of art in China, of the Chinese self-consciousness, the communicated values and public education.
Panel discussion
According to the order of the articles in our book, we first spoke to Martin Brandes, who wrote the article about Chinese film economy. Martin lives in Beijing since 2001. Since 1975, he has been working in film distribution and in cinema and TV production, as well as writing articles for film economy magazines and his own film scripts. Martin is a script evaluator of the Pro 7/ Sat1-group, a China correspondent of various magazines, and the senior advisor of the national China Documentary Film Commission in Beijing.
Chinese film went a long way during the past ten years. The sole status of being a propaganda instrument from the official side blurred and film became a commercial good. China is now number 3 of the film producing countries. Martin described how the commercial film market work, how strict censorship is, and what role SARFT plays. He also said a few words to how does the illegal market works. In his article, Martin describes the Chinese film economy going through massive changes in structure and focus – at the launch, he stood question and answer about figures and tendencies and also answered how the WTO accession 2001 has changed the Chinese film economy.
Our second guest was Li Yinan 李亦男, who wrote about independent theatre in Beijing. Li Yinan, who has studied German Literature, Dramatics and Sinology in Beijing, New York and Hamburg, works as a dramaturge in Beijing. She lived in Munich from 2003 working as a theatre and art critic, since 2005 she lectures in Chinese Theatre at the University of Munich, the University of Frankfurt and the Central Academy of Drama in Beijing. Since 2007, she is director of Theatre Arts in Beijing.
Yinan writes about young theatre people trying to find their own voice and described the current status quo and gave a quick overview about how education had changed over the last decade and what still needs to be done. There are young people coming from all over China to Beijing to see and play theatre. All they know, she says, is the few DVDs by Lin Zhaohua and Meng Jinghui. Li Yinan tells us how Beijing sticks out in being the capital for independent theatre. She has organised workshops and the new dramaturgy program at the Central Academy of Drama attempting to bring a change to the Chinese theatre scene, which she introduced to the audience.
Barbara Münch as our final guest author on the podium wrote about the contemporary architectural scene in China. Barbara studied Architecture, Economics and Engineering. Since 2000, she lectures architecture at universities in Berlin and Beijing. She is a researcher and writer about architecture and city development in China and works as an independent architect.
In the last couple of years, architecture has made its step from being a handicraft towards a discipline of art; exciting architecture can be found in China … Barbara talked about the still omnipresent clichee of prestige buildings by famous Western architects, described the change happening in Chinese architecture. She also spoke about how architecture helps creating a unique environment for the people – in big cities and what is going on in the suburbs and the hinterland. Moreover, she described the historic circumstances of architecture, the different views in protection of heritage: in a structural sense of how Chinese architects work in Local Design Institutes (LDIs) and independent bureaus; and in form and content if there is a Chinese architectural language.
Once again, thanks to everyone present for coming. I hope, you enjoyed the evening and went home with a few new impressions. The book is available at Amazon or contact Katharina or me directly.
Photo provided by Katharina Schneider-Roos.
That's me, Stefanie Thiedig aka 由甲.
All pictures except the last one of Katharina were taken by Julia Odenstein.
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