Sonntag, 3. März 2013
黑桥OFF空间 Blackbridge Offspace – Re-Opening
youjia, 14:40h
Re-opening this upcoming Sunday, 10-March-2013, 4pm.
第一 Number One
策展人 Curated by: Bianca Regl
借鉴 反思 升华 Hand Me Down Alchemy
Featuring artists: 何伟 He Wei / Anna Hofbauer / Laibach / Katrin Reinfurt [MPMP] / 王光乐 Wang Guangle / 肖文杰 Xiao Wenjie / 翟倞 Zhai Liang / 张新军 Zhang Xinjun / Bianca Regl
Check out their websites: Blackbridge Offspace and map.
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Dienstag, 19. Februar 2013
"No More Mono" – Exhibition by Beijing Fashion Collective
youjia, 15:26h
The GIF version of the flyer is here.
Don't miss the free wine for the opening this Friday, Feb-22-2013, 7pm.
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Mittwoch, 26. Dezember 2012
Architektur in Beijing
youjia, 08:07h
Architekten finden in Beijing – und überall in China, aber die Hauptstadt bietet neben Shanghai doch mehr Prestige – eine wunderbare Spielfläche. Man müsste denken, dass die zur Verfügung stehenden Flächen langsam weniger werden, aber zur Not reißt man halt wieder hier ein bisschen Altstadt ab oder dort ein vor fünf Jahren hochgezogenes und inzwischen bereits schäddrig aussehendes Gebilde. Immer wieder kochen die Emotionen bei nationalen Architekten und Intellektuelle hoch, dass hiesigen Architekturbüros nicht der Vortritt gelassen wird, sondern renommierte internationale Architekten das Feld bestimmen und mittlerweile viele hier eine Zweigstelle eröffnet haben (natürlich auch, um auf lokale Gepflogenheiten etwa durch Aufgreifen cn. Symbolik besser eingehen zu können).
Dieser Post ist den Prestigebauten der selbsternannten "avantgardistische Architektur" Beijings gewidmet – dabei handelt es sich bis auf eine Ausnahme um Bauten des enormen Investmentprogramms im Zuge der Olympischen Spiele 2008. Die Reihenfolge richtet sich ganz klassisch chronologisch nach dem Eröffnungsdatum der einzelnen Werke und ist jeweils überschrieben mit zunächst dem meist belächelnd gemeinten Namen des Volksmundes (Protest ist natürlich nicht drin, Sarkasmus bleibt als Antwort auf die Bauwut) und danach dem offiziellen Titel. Vorangestellt werden soll, dass ich persönlich alle Gebäude aus architektonischer Sicht großartig finde, vielleicht abgesehen von der merkwürdigen Bemusterung der Unterhose und der blubbeligen Außenansicht des Galaxy SOHOs. Aber der Reihe nach …
Großes Behördenei (大局蛋) – Nationaltheater (国家大剧院)
Architektur von Paul Andreu. Gelegen westlich vom Tian'anmen hinter der Halle des Parteikongresses, wurde es eröffnet im Dezember 2007. Das Ju von Da Judan, dem Großen Behördenei, ist gleichlautend mit DaJUyuan für Theater.
Von der Seite.
Von vorne.
Von hinten.
Mit dösender Aufsicht am Rande.
Große Unterhose (大裤衩) – CCTV Headquarter (中央电视台新台址)
Architektur von Ole Scheeren und Rem Koolhaas, OMA. Gelegen im CBD (Central Business District) am 3. Ring im Osten. Eröffnet am 1.1.2008 im Jahr und als weiteres Vorzeigeobjekt der Olympischen Spiele.
Im Sommer 2007 konnte man sich noch auf die Baustelle schleichen, nun ist das im Volksmund als Große Unterhose bekannte Propagandaschiff hermetisch abgeriegelt.
An seiner nördlichen Seite wurde, ebenfalls von OMA und zur gleichen Zeit konstruiert, das Hotel (Television Cultural Center, TVCC, genannt) errichtet – aus Feuerwerksfeierlust der sturzbetrunkenen Bauleiter fackelte es einen Monat nach Eröffnung zum chinesischen Neujahr im Februar 2008 ab. Beijinger sahen dies als schlechtes Omen für die Spiele und das ganze Jahr (der beginnenden Finanzkrise). Erst dieses Jahr, 2012, traute man sich an eine Generalüberholung, bald ist sie vollbracht. Die Statik des gesamten Gebietes erlaubte keinen einfachen Abriss, was viele wegen der schlechten Vibes vorgezogen hätten, aber hebt man hier ein paar Megatonnen an, sacken dort andere ein. Auch war die massive Stahlkonstruktion noch intakt – im Gegensatz zu den anderen verbauten Materialen, die eigentlich Auflagen feuerfester Sicherheitsbestimmungen unterlagen, bei denen aber aus Gründen der Raffgier gepfuscht wurde. So oder so war verboten, dort herumzufackeln, aber hätte man sich an die Bestimmungen gehalten, wäre die Feuerwehr ev. in der Lage gewesen, kostbare Rettungsminuten für sich zu nutzen. Mittlerweile hat das CCTV-Personal die Unterhose bezogen und sendet nun hauptsächlich aus ihr heraus.
Blick von der 3. Ringstraße gen Norden, Hotel hinter linkem Beim.
Im Süden der Hose klafft eine neue fette Baugrube.
Flughafen (首都国际机场)
Terminal 3-Architektur von Norman Foster. Eröffnet am 29.2.2008.
Unscheinbar zunächst beim Heranfahren.
Unter dem Schildkrötenpanzer begibt man sich in den Airport Express.
Vogelnest (鸟巢) – Nationalstadion (国家体育场)
Architektur von Herzog & de Meuron, und Ai Weiwei und Li Xinggang. Gelegen im Olympiapark als Weiterführung der Nordsüd-Achse von Qianmen, Tian'anmen, Verbotener Stadt und Trommelturm. Eröffnet wurde es am 18.4.2008, wobei ich auf einer Radtour im Juli 2008 kurz vor Beginn der Spiele fand, dass man einmal einen Putztrupp über die Stahlträger schicken könnte, drum herum sah alles noch extrem trist aus, die Bauarbeiter verweilten im Mittagsdelirium, aber in China kann man ja in Windeseile in der Nacht vor der Eröffnung Tausendschaften zum Grünpinseln von Landstrichen losschicken und schon ist alles schön und hach.
Um dieses Stadion rankte sich viel Gezeter, v. a. was die Teilnahme von Ai Weiwei betrifft – vielleicht wusste er einfach nicht, dass es sich um einen Nimbusbau der Regierung handelt?
Gelegentlich werden hier nach Ende der Spiele eine Eisfläche ausgebreitet oder irgendwelche internen Events veranstaltet, hauptsächlich lebt es aber das einsam und verlassene Leben vieler ehemaliger Olympiazentren. Für 50 Kuai Eintritt darf man rein und dort herumwandern.
Perspektive von der Nord-Süd-Achse, die durch BJ gezogen ist.
Jaaa.
Galaxy SOHO (银河SOHO)
Architektur von Zaha Hadid. Gelegen innerhalb des 2. Rings im Osten gegenüber des Justizministeriums. Eröffnet am 27.10.2012, aber noch nicht bezogen.
Als SOHOs werden Stadteile bezeichnet, ein Bezirk in Manhattan oder im Londoner West End, in Birmingham und in Hongkong, es steht – neben etwa der Bezeichnung einer nordkoreanischen Marinefregatte – auch als Abkürzung für "Small Office, Home Office", für Kleinunternehmer. Meinem Verständnis nach beinhaltet es eine Ghettoisierung, und in China – wenn ich mich recht erinnere, liegen die Anfänge in Australien, wo erstmals Megagebäudekomplexe errichtet wurden, aus denen man sich nicht mehr herausbewegen muss, ein Alles in Einem für Wohnen, Arbeiten und Freizeit, mit Ärzten, Fitnessanlagen, zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, Kinos und Theatern – in China hat dies hauptsächlich SOHO China Ltd., die größte Immobilienfirma Chinas, s. Wikipedia für ein paar Details, übernommen. In Beijing sprießen seit ein paar Jahren überall SOHOs aus dem Boden, das Jianwai SOHO war eines der ersten, es folgten das Chaowai SOHO, das Shangdu SOHO bei Dongdaqiao, das (ziemlich tote) Sanlitun SOHO (neben dem 2008 errichteten und anhaltend überbeliebten Sanlitun Village), und nun neu eben das Galaxy SOHO. Allerdings bleibt der SUV doch nicht immer in der Tiefgarage, denn so nett es vermeintlich sein mag, so verquer bleibt es dann doch in der Praxis.
Blub, von hinten …
… und von vorne.
Von innen.
Schon ziemlich cool.
Einfluss auf Nachbargebäude.
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Dieser Post ist den Prestigebauten der selbsternannten "avantgardistische Architektur" Beijings gewidmet – dabei handelt es sich bis auf eine Ausnahme um Bauten des enormen Investmentprogramms im Zuge der Olympischen Spiele 2008. Die Reihenfolge richtet sich ganz klassisch chronologisch nach dem Eröffnungsdatum der einzelnen Werke und ist jeweils überschrieben mit zunächst dem meist belächelnd gemeinten Namen des Volksmundes (Protest ist natürlich nicht drin, Sarkasmus bleibt als Antwort auf die Bauwut) und danach dem offiziellen Titel. Vorangestellt werden soll, dass ich persönlich alle Gebäude aus architektonischer Sicht großartig finde, vielleicht abgesehen von der merkwürdigen Bemusterung der Unterhose und der blubbeligen Außenansicht des Galaxy SOHOs. Aber der Reihe nach …
Großes Behördenei (大局蛋) – Nationaltheater (国家大剧院)
Architektur von Paul Andreu. Gelegen westlich vom Tian'anmen hinter der Halle des Parteikongresses, wurde es eröffnet im Dezember 2007. Das Ju von Da Judan, dem Großen Behördenei, ist gleichlautend mit DaJUyuan für Theater.
Von der Seite.
Von vorne.
Von hinten.
Mit dösender Aufsicht am Rande.
Große Unterhose (大裤衩) – CCTV Headquarter (中央电视台新台址)
Architektur von Ole Scheeren und Rem Koolhaas, OMA. Gelegen im CBD (Central Business District) am 3. Ring im Osten. Eröffnet am 1.1.2008 im Jahr und als weiteres Vorzeigeobjekt der Olympischen Spiele.
Im Sommer 2007 konnte man sich noch auf die Baustelle schleichen, nun ist das im Volksmund als Große Unterhose bekannte Propagandaschiff hermetisch abgeriegelt.
An seiner nördlichen Seite wurde, ebenfalls von OMA und zur gleichen Zeit konstruiert, das Hotel (Television Cultural Center, TVCC, genannt) errichtet – aus Feuerwerksfeierlust der sturzbetrunkenen Bauleiter fackelte es einen Monat nach Eröffnung zum chinesischen Neujahr im Februar 2008 ab. Beijinger sahen dies als schlechtes Omen für die Spiele und das ganze Jahr (der beginnenden Finanzkrise). Erst dieses Jahr, 2012, traute man sich an eine Generalüberholung, bald ist sie vollbracht. Die Statik des gesamten Gebietes erlaubte keinen einfachen Abriss, was viele wegen der schlechten Vibes vorgezogen hätten, aber hebt man hier ein paar Megatonnen an, sacken dort andere ein. Auch war die massive Stahlkonstruktion noch intakt – im Gegensatz zu den anderen verbauten Materialen, die eigentlich Auflagen feuerfester Sicherheitsbestimmungen unterlagen, bei denen aber aus Gründen der Raffgier gepfuscht wurde. So oder so war verboten, dort herumzufackeln, aber hätte man sich an die Bestimmungen gehalten, wäre die Feuerwehr ev. in der Lage gewesen, kostbare Rettungsminuten für sich zu nutzen. Mittlerweile hat das CCTV-Personal die Unterhose bezogen und sendet nun hauptsächlich aus ihr heraus.
Blick von der 3. Ringstraße gen Norden, Hotel hinter linkem Beim.
Im Süden der Hose klafft eine neue fette Baugrube.
Flughafen (首都国际机场)
Terminal 3-Architektur von Norman Foster. Eröffnet am 29.2.2008.
Unscheinbar zunächst beim Heranfahren.
Unter dem Schildkrötenpanzer begibt man sich in den Airport Express.
Vogelnest (鸟巢) – Nationalstadion (国家体育场)
Architektur von Herzog & de Meuron, und Ai Weiwei und Li Xinggang. Gelegen im Olympiapark als Weiterführung der Nordsüd-Achse von Qianmen, Tian'anmen, Verbotener Stadt und Trommelturm. Eröffnet wurde es am 18.4.2008, wobei ich auf einer Radtour im Juli 2008 kurz vor Beginn der Spiele fand, dass man einmal einen Putztrupp über die Stahlträger schicken könnte, drum herum sah alles noch extrem trist aus, die Bauarbeiter verweilten im Mittagsdelirium, aber in China kann man ja in Windeseile in der Nacht vor der Eröffnung Tausendschaften zum Grünpinseln von Landstrichen losschicken und schon ist alles schön und hach.
Um dieses Stadion rankte sich viel Gezeter, v. a. was die Teilnahme von Ai Weiwei betrifft – vielleicht wusste er einfach nicht, dass es sich um einen Nimbusbau der Regierung handelt?
Gelegentlich werden hier nach Ende der Spiele eine Eisfläche ausgebreitet oder irgendwelche internen Events veranstaltet, hauptsächlich lebt es aber das einsam und verlassene Leben vieler ehemaliger Olympiazentren. Für 50 Kuai Eintritt darf man rein und dort herumwandern.
Perspektive von der Nord-Süd-Achse, die durch BJ gezogen ist.
Jaaa.
Galaxy SOHO (银河SOHO)
Architektur von Zaha Hadid. Gelegen innerhalb des 2. Rings im Osten gegenüber des Justizministeriums. Eröffnet am 27.10.2012, aber noch nicht bezogen.
Als SOHOs werden Stadteile bezeichnet, ein Bezirk in Manhattan oder im Londoner West End, in Birmingham und in Hongkong, es steht – neben etwa der Bezeichnung einer nordkoreanischen Marinefregatte – auch als Abkürzung für "Small Office, Home Office", für Kleinunternehmer. Meinem Verständnis nach beinhaltet es eine Ghettoisierung, und in China – wenn ich mich recht erinnere, liegen die Anfänge in Australien, wo erstmals Megagebäudekomplexe errichtet wurden, aus denen man sich nicht mehr herausbewegen muss, ein Alles in Einem für Wohnen, Arbeiten und Freizeit, mit Ärzten, Fitnessanlagen, zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, Kinos und Theatern – in China hat dies hauptsächlich SOHO China Ltd., die größte Immobilienfirma Chinas, s. Wikipedia für ein paar Details, übernommen. In Beijing sprießen seit ein paar Jahren überall SOHOs aus dem Boden, das Jianwai SOHO war eines der ersten, es folgten das Chaowai SOHO, das Shangdu SOHO bei Dongdaqiao, das (ziemlich tote) Sanlitun SOHO (neben dem 2008 errichteten und anhaltend überbeliebten Sanlitun Village), und nun neu eben das Galaxy SOHO. Allerdings bleibt der SUV doch nicht immer in der Tiefgarage, denn so nett es vermeintlich sein mag, so verquer bleibt es dann doch in der Praxis.
Blub, von hinten …
… und von vorne.
Von innen.
Schon ziemlich cool.
Einfluss auf Nachbargebäude.
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Samstag, 24. November 2012
Hutong-Kunst
youjia, 09:58h
"撒癔症" war das Motto, unter dem ein kleines Event gestern Abend in den Hutongs stattfand. Auch auf Chinesisch nicht unbedingt eindeutig greifbar, kann dies ev. mit "Hysterie verbreiten", vielleicht auch einfach nur mit "Abgehen" übersetzt werden.
Im Doujiao Hutong, westlich parallel der Nanluo Guxiang gelegen, wurde ab 21 Uhr von verschiedenen Künstlern verschiedener Länder, die in Beijing ansässig sind, zu einem Rundgang durch die Nachbarschaft geladen. Buddhistische Sutren erklangen aus Dreirädern, weiße Wäsche hing sorgfältig aufgeschnürt an Leinen, kleine beleuchtete Spiegelinstallationen ließen einen in Abgründe blicken, Neonfarbe auf der Gasse wurde durch passierende Radfahrer weitergetragen, …
Schrift war in etlichen Werken als Element hinzugezogen, einmal las man "Don't flinch", Nicht zurückschrecken, ein andermal "算了", isegal. Auf diesen ordentlich drapierten Karren …
… frappierten einen die Zeilen: "一位市民对我说:'对这个政府我真不知道能说什么。'", "Ein Stadtbewohner sagte zu mir: 'Ich weiß wirklich nicht, was ich noch zu dieser Regierung sagen soll.'"
Tja, was soll ich sagen. Mein VPN geht immerhin wieder, etwas stockend noch, aber nach einem Monat Kongressvor-, -zwischen- und -nachwehen lassen uns Xi und Co. wieder einigermaßen normal arbeiten. Mein DVD-Verkäufer um die Ecke ist allerdings noch nicht wieder zurück. 十八大开完了,十九代开始了, der 18. Parteikongress ist vorbei, die 19. Runde beginnt.
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Im Doujiao Hutong, westlich parallel der Nanluo Guxiang gelegen, wurde ab 21 Uhr von verschiedenen Künstlern verschiedener Länder, die in Beijing ansässig sind, zu einem Rundgang durch die Nachbarschaft geladen. Buddhistische Sutren erklangen aus Dreirädern, weiße Wäsche hing sorgfältig aufgeschnürt an Leinen, kleine beleuchtete Spiegelinstallationen ließen einen in Abgründe blicken, Neonfarbe auf der Gasse wurde durch passierende Radfahrer weitergetragen, …
Schrift war in etlichen Werken als Element hinzugezogen, einmal las man "Don't flinch", Nicht zurückschrecken, ein andermal "算了", isegal. Auf diesen ordentlich drapierten Karren …
… frappierten einen die Zeilen: "一位市民对我说:'对这个政府我真不知道能说什么。'", "Ein Stadtbewohner sagte zu mir: 'Ich weiß wirklich nicht, was ich noch zu dieser Regierung sagen soll.'"
Tja, was soll ich sagen. Mein VPN geht immerhin wieder, etwas stockend noch, aber nach einem Monat Kongressvor-, -zwischen- und -nachwehen lassen uns Xi und Co. wieder einigermaßen normal arbeiten. Mein DVD-Verkäufer um die Ecke ist allerdings noch nicht wieder zurück. 十八大开完了,十九代开始了, der 18. Parteikongress ist vorbei, die 19. Runde beginnt.
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Samstag, 29. September 2012
Design Week im Dashilar
youjia, 12:35h
Am Donnerstag, 27.9.2012, war die Eröffnung der Design Week im unterhalb des Qianmen gelegenen Dashilar, dem neu auserkorenen Trendviertel der Szene – finanziert durch die Regierung, macht es das Ganze einerseits fragwürdig, andererseits bestätigt es die Annäherung der beiden Seiten.
In der Fabrik im Dawailangying Hutong Nr. 8 (石景山继电器厂分厂,大外廊营胡同8号) fand ichs dann auch ganz nett. Es erinnerte mich an das Gängeviertel in Hamburg, viele kleine Kreative am Präsentieren ihrer kleinen Spielereien, dazu ratzfatz leergefegte Platten mit Speisen und Getränken.
Was ich mochte, waren die Objekte der Masterstudenten des Interior Design-Studienganges vom Londoner Royal College of Art. Leider waren nur selten und dann nachträglich auf Miniatur-Postits gekritzelt die Namen der Studies zu finden, dafür dick und fett der Name ihres Führers Ab Rogers, der denn auch hinten in der Ecke stand und merkwürdige Mischgetränke zu sich nahm – wenn ers war, sonst bleibts eine Behauptung. Es gab kleine Cuben zu sehen, in diesen Mikrowelten. Hier ein paar Beispiele:
Dann mochte ich noch die Umfunktionierung der Alt-Beijinger Joghurtbecher über zwei Stockwerke hinweg (habe Namen und Künstler frevelnderweise nicht parat, "Universal Cloud" oder so):
Und witzig war auch "Tone of Communication" von Alice Wang:
Oder auch diese Strick- und Nähnadelgeschichte mit dem Titel "Points of View" von Boaz Cohen und Sayaka Yamamoto:
Daneben gabs in den Hutongs drumherum Kleinkunstkrämerei und bereits dem staatlich-touristischen Charakter des Viertels entsprechend kulturindustrielle Waren zu kaufen. Das hat mir nun nicht so gefallen, aber es ist dennoch nett, durch die Gassen zu schlendern.
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Dienstag, 24. Juli 2012
Sommerreise: Kassel
youjia, 14:48h
Von Paris geht es nach Kassel zur dOCUMENTA (13).
Bitte nicht vergessen, dieser Beitrag ist wie alle auf diesem Blog immer rein subjektiv und selektiv. Ich werfe hier einfach das hinein, was ich am 15. und 16.7.2012 auf der Documenta gesehen habe, und es mag als kleiner Überblick von 2 Tagen in Kassel gelten.
Wenn man gerade aus Paris kommt, kann Deutschland – und in unserem Fall Kassel – mit all seinen zerbombten und hastig, teils halb alt-neu mit Platten wieder aufgebauten Städten doch ein wenig trist wirken. Kassel fand ich generell jetzt nicht so schön. Schön war die Fahrt nach Kassel durch und in die Kassler Berge hinein. Hier ist das Grün saftig, nicht so leuchtend wie in Frankreich, viel dunkler, dafür auch gesättigt intensiv. Kassel hat als Stadt schon auch seinen Charme, es wirkt nach vergangenen Holzkohlezeiten und jetzt scheint man halt in die Documenta eingestiegen, jeder zweite, so mutet es an, ist involviert.
Hier nicht:
Ich wollte quantitativ überschüttet werden, um gelegentlich vor einer Perle in Erquickung zu geraten. Es war schon einiges los, keine Frage, wobei man sich die Orangerie mit Einbezug seiner astrologischen Annodazumal-Geräte und zwischendurch einem kleinen Fundus an Gegenwartsplanetologie sowie das ähnlich aufgebaute, naturwissenschaftlich ausgerichtete Ottoneum hätte schenken können. Definitiv aus meiner klitzekleinen Enttäuschung herausgeholt hat mich das Filmprogramm. Das war gut, dazu später mehr. Aber der Reihe nach …
… und zunächst aus der Documenta-Halle:
Nach einem Gang vorbei an Skizzen in Vitrinen, die mit dickem Stoff verhängt und aufzuklappen waren, was ich abgesehen von der lachs-ockernen Farbe des Materials als Akt mochte (Etel Adnan, *1925 in Beirut), ging es weiter mit zwei Grafiken von Julie Mehretu (*1970 als Amerikanerin in Addis Abeba, Äthiopien). Gefällt mir vom Ansatz her, aber ich habe keine Einzelstelle gefunden, die ich richtig toll fand.
Dann trat man herunter in den Saal mit Thomas Bayrles (*1937 in Berlin) Arbeiten.
Gefallen haben mir seine ineinander verzahnten, reibungslos funktionierenden, sinnlos rotierenden Motoren. Autoland Deutschland in bedingungslos bejahender Bewegung.
Nachtrag: Von wegen sinnlos, es handelt sich um einen 9-Zylinder Sternmotor, gerne in Kriegsfliegern im 1. WK verbaut – klärt mich der Herr Bruder Ingenieur auf. Kulturgut dankt.
Abgedunkelt in einem Raum war die Videoinstallation von Nalini Malani (*1946 in Karatschi, Indien/ heute Pakistan). Mythologisch buddhistisch, wieder rotierend im Versuch, ineinanderzugreifen, dadurch ev. aufzubrechen, Bedrückung zu sprengen. Sah gut aus.
Und da war dann noch Yan Lei (颜磊, *1965 in Langfang, Hebei). Sorry, ohne Bild, die Warteschlange wand sich über eine Stunde. Durch die hohe Zugangstür blickte einen gleich Mao von einem Bild an, der neben unzählig anderen, den kompletten Raum von oben bis unten plakatierend, einen nicht aus den Augen ließ. Ich kann Mao nicht mehr sehen – will der Westen das wirklich immer noch? Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass ein cn. Künstler immer noch meint, dass der Westen das immer noch sehen will und dem immer noch folgt. Kleiner Downer, auch wenn ich Yan Lei sonst mag.
Die Räumlichkeiten sind schon gut.
Kurz vom Ottoneum, was ich ganz nett fand:
Christian Philipp Müller (*1957 in Biel, Schweiz), ein mit statischer Kamera abgefilmter Teich, in dem erst nach längerem Hinsehen das Wasser leise wogte:
Und von Amar Kanwar (*1964 in Neu-Delhi) die bewegten Bilder im büttenpapierenen Buch:
Dann haben wir uns unnötigerweise durch die Bahnhöfe führen lassen. 2 Stunden langatmigen Beguckens, mit aufgefordertem In-sich-Gehen und anschließend korrekter Interpretationen einer 19-Jährigen ließen meine Füße schaben – dachte, ich seh mir das Konzept mal an, 11 Euro teure Zeitverschwendung. Die Bahnhöfe an sich beeindruckend, besonders der alte Hauptbahnhof/ neue Kulturbahnhof, wo kaum noch etwas abfährt und ankommt, Gleis 1 und 13 mahnend an die Deportationen erinnern. Demnach und überhaupt auf der Documenta, so die 19-Jährige, geht es um Abschied, Verlust, Verzweiflung, Versagen, Trauer und Schmerz, Bedrückung, eigen- oder fremdverursachte Isolation. Wow. Depri-Deutschland?
Im Nordflügel mochte ich die Ytong-Steine an und in der – das kommt hier leider nicht so raus – Anselm Kiefermäßig verputzten Wand. Die Halle an sich mochte ich.
Drinnen stand u. a. die Arbeit von István Csákány (*1978 irgendwo in Rumänien). "Kunstvoll aus Holz geschnitzt", lese ich gerade im Katalog. Wars auch, auf den ersten Blick und größtenteils, aber bei näherem Herantreten sah man doch Schnitzer. Sowas verdrießt mich, davon gibts in China genug, wobei ich nichts gegen gewollte Roughness habe, aber handwerklicher Pfusch lenkt mich ab, mache ich doch v. a. auch zum Substanz- und Qualitätstanken diese Sommerreise.
Anschließend gab es die Jalousien-Installation von Haegue Yang (*1971 in Seoul) im hinteren Teil, hier gerade den Blick teil-hochgeklappt freigebend auf die dahinterliegende Werkshalle.
In der Nachrichtenmeisterei zeigte Willie Doherty (*1959 in Derry, Nordirland) kleine, meist in Schleifen und auf 5 Leinwänden unterschiedlich gedreht laufende Filme, dazu standen zur rustikalen Unterstreichung im recht großen Raum Holzmaschinen herum. Dieser Mann etwa, der in weiteren Filmen mit seinem Zwilling auftritt, steigt im endlosen Loop über einen Stuhl.
Das habe ich mir recht lange angesehen, es gab auch geschnitzelte Dornen und vieles mehr. Film, gerne auch in Fragmenten, söhnt mich aus.
Bei dem Film hier bin ich dann schnell wieder dem Ausgangsschild gefolgt. Eigentlich ganz nett eine Höhle imitiert, dranklopfend leider hohl, aber nur schauend ein Erdschachtblick, dann lief der 12-minütige Film an und die Zeituhr tickte runter. Wer weiß, was nach 11:37 passierte, mir reichte es.
Mehr interessante Videopräsentationen gab es dann im Südflügel. Etwa Tejal Shahs (*1979 in Bhilai, Indien) …
… und Bani Abidis (*1971 in Karatschi, Pakistan) Arbeiten.
Dort war dann noch, handwerklich wohltuend brillant verarbeitet, die mich an Zwangsjacken erinnernde Uniformkollektion von Seth Price (*1973 als Amerikaner in Ostjerusalem). Innen als Muster mit immer wiederkehrendem Banklogo ausgekleidet, sollen es allerdings Briefumschläge sein. Ahoi.
Kudzanai Chiurai (*1981 in Harare, Simbabwe).
And And And hatten ein Antikapitalismus-, äh, Kapitalismushinterfragungsprogramm laufen. Mit Dekolonialisierungsworkshops. Bin ich ja voll für, aber warum muss das genau wie die anarchischen Free Tibet Camper vorm Fridericianum so abgelutscht studentisch bratzig-naiv rüberkommen? Hab mir das natürlich gar nicht angehört (lief auch grad nichts außer Kuchenessen), sondern bin nur rein und nach einem kurzen Blick auf Ökokissen mit alten Schulstühlen und bunten Karteikarten wieder rückwärts raus. Es lebe die eigene Ignoranz.
Genauso wie das blöde Hugenottenhaus, in dem mal wieder Zimmerchen von wem auch immer die Kunst an sich stellten.
Draußen schnupperte die Maus nach Interessanterem.
Karlsaue
Hier, in diesem Hauptteil der Documenta, habe ich mich am wenigsten aufgehalten. Vielleicht allzu verwöhnt von Markus Heinsdorffs Bambusbauten bei "Deutschland und China – Gemeinsam in Bewegung", kamen mir diese auf weiter Flur verstreuten Minihäuslein irgendwie doch ziemlich futzelig vor. So schlenderten wir nur herum und sahen mal hier und mal dort hinein. Dieser Abschnitt ist also alles andere als repräsentativ zu bezeichnen.
Ein Klohaus.
Anri Sala (*1974 in Tirana, Albanien).
Omar Fast (*1972 in Jerusalem). Der Film heißt "Continuity" (2012) und war psycho, auch ein Loop. Ein Ehepaar fährt durch einen Wald zu einer Bahnstation, holt dort Sohn Daniel, gerade aus dem Einsatz in Afghanistan auf weihnachtlichen Freigang (nennt man das so?) ab, tränenreiche Wiedersehensszene, nimmt ihn mit nach Hause. Er wird in sein Kinderzimmer im Keller gebracht, darf sich kurz duschen, dann gibts familiäres Weihnachtsessen. Dieser Daniel im Bild unter diesem Absatz erzählt so plastisch von seinem Einsatz, dass hinter ihm die Kameraden auftauchen. Es gibt familiäre Kritteleien, Verständnisverstörtheit, worauf Mutti ihren Daniel abknutscht. Nächster Tag, nächste Fahrt zum Bahnhof, neuer Daniel wird ähnlich rührselig abgeholt, ins Haus gebracht, duscht, gleiches Weihnachtsessen, Kriselei, Annäherung, kurze Nachtszene, in der ein großer schwarzer Müllsack im Kofferraum des Autos verschwindet. Wieder neuer Tag, neuer Daniel vom Bahnhof usw., der sich allerdings beim Abendessen entschuldigt, über Schwindel klagt und auf sein Zimmer möchte, auch sagt, dass es ihm bei den beiden merkwürdig erscheine, er sonst nur reine Männerrunden gewohnt sei. Auf seinem Bett blättert er dann ein gezeichnetes Daumenkino durch, in dem ein Soldat versucht, die Burka einer Frau herunterzureißen und darunter immer wieder eine neue Burka findet, immer wieder, bis er erschöpft innehält und am Ende sein Kopf explodiert. Dann schleicht sich Muttern ins Zimmer und legt sich zu ihm als herunterkommende Schritte zu hören sind. Cut und nächster Tag und Daniel 1 steht wieder am Bahnhof, er telefoniert, "wenn sie genug bezahlen".
Und mit dabei war, sogar zwei Mal, eine Szene mit 3D-Baumfahrt, wie ich sie letztes Jahr für unseren Film gedreht hatte (s. hier). Nur dass sie hier in vorbeiflitzender Geschwindigkeit gedreht oder später zeitgerafft war. Großartig.
Zwischendurch gesehen, nicht probiert, dafür war aber der Kaffee gut, hier eine Documenta-Snackbar. Sieht lecker aus, da bin ich pro-bio.
Und den Verweis, Foto auf Kachel als Notausgang, fand ich festhaltenswert. Auf dem Weg von der Karlsaue zur Neuen Galerie.
In der Neuen Galerie
So sah Geoffrey Farmers (*1967 in Vancouver) Werk von außen aus:
Und so die aufgespießten Einzelteile der uns ausmachenden Kultur – Fotos aus 50 Jahrgängen des Life-Magazins – von innen:
Andrea Büttner (*1972 in Stuttgart).
Khadim Ali (*1978 in Quetta, Pakistan).
Rossella Biscotti (*1978 in Molfetta, Italien).
Roman Ondák (*1966 in Žilina, Slowakei).
Das abgefilmte Puppentheater von Wael Shawky (*1971 in Alexandria).
Im Fridericianum
Endlich wurde es richtig gut. Wenigstens zwei Sachen haben mir wirklich gefallen.
Zunächst war dies der … gewebte?, zumindest irgendwie mit Nadel und Faden produzierte Wandbehang, was beeindruckend plastisch wirkte, von Goshka Macuga (*1967 in Warschau). Man konnte mit all diesen aufgezeigten Menschen lange gucken, was denn hier nun eigentlich los ist.
Kader Attia (*1970 in Dugny, Frankreich).
Anna Boghiguian (*1946 in Kairo). Besonders vor diesen Bildstrecken sind mir – vermutlich weil die Documenta gleichzeitig auch noch in Kabul und Kairo stattfindet – etliche, im wahren Sinne des Wortes gut betuchte Musliminnen aufgefallen. Kenne mich in dem Kulturkreis nun gar nicht aus und sah auf den Kunstwerken hauptsächlich Blut, Gewalt, Ekel, Verhüllung, komme mir damit aber ziemlich klischeebehaftet vor.
Hier sah man durch eine kleine Öffnung, in dem Spiegel ggü. sich auch selbst, hier mit Kameralinse.
Und jetzt kommt die zweite, mich flashende Geschichte. Nicht unbedingt was neues, aber was solls, ich mag 2D, das wie 3D wirkt und sich mit Blickwechsel verändert. Von Dorren Reid Nakamarra (* ca. 1950 in Warburton Ranges, Australien).
Und so einfach, mühsamst zeitaufwendig ists gemacht: Rot als Grundierung, schwarze Striche darauf und abschließend weiß getupft darüber.
Llyn Foulkes (*1934 in Yakima/ Washington).
Ida Applebroug (*1929 in den Bronx). Das fand ich auch gut. Gut besonders die vielen, zum Mitnehmen ausgelegten, knapp A3-großen Poster, in deren jedem sich eine eigene kleine Welt eröffnete, während man sie so durchblätterte.
Mark Lombardis (1951–2000 in New York) "World Finance Corporation".
Filmprogramm im Kino Gloria
Kino Gloria, dies ist dein wunderbarer Saal, rund und grün und ansprechend:
Tamás St. Turba: "Centaur". Ungarn 1973–75/ 2009, 39 Minuten.
Von Francis Alÿs (*1959 in Antwerpen): "Reel-Unreel". Afghanistan und Mexiko 2011, 19 Minuten.
Aus Kabul und der Region kennt man die Kids, die mit einem Stab einen Reifen antreiben und durch die Gegend fetzen. So begann der Film. Dann folgt er zwei Jungs, die, einer vorne eine rote Filmspule abwickelnd, einer hinterher den Filmstreifen auf eine blaue wieder aufwickelnd, durch Kabul rasen. Gefilmt aus ihrer Höhe und dabei geht es den Berg runter in die Innenstadt, durch die staubigen Gassen und Hinterhöfe, über Märkte und vielbefahrene Straßen, wieder einen Berg hoch bis zum Überblick über die Stadt. Nett, aus dieser Sicht Kabul zu sehen. Abschließend wurde noch berichtet, dass die Taliban am 4.9.2001 in Kabul eingefallen seien und alle Filmrollen aus allen Archiven beschlagnahmt und verbrannt hätten, laut Anwohnern soll es zwei Wochen lang gelodert haben. Später wurde bekannt, dass die Archivare ihnen nur Kopien gegeben und die Originale behalten haben sollen.
Altes
Von früheren Documentas gab es vor dem alten Hauptbahnhof den allein auf weiter Flur auf seinem Stahlstab Laufenden.
Mit Blick auf die Orangerie das Gitternetz.
Und den Baum mit Stein.
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Ach, und für diejenigen, die mit dem Auto unterwegs sind: Kassel gibt sich nicht immer allzu fremdenfreundlich. Auf diese Biester muss man sehr aufpassen:
Fabio Mauri (*1926 in Rom).
… it is. Von Kassel und meiner Sommerreise. Der Sommer ist noch nicht vorbei, ein Monat steht mir in Norddeutschland weiterhin offen. Gerade blicke ich auf Wasser und Wald und Himmel und spring mal kurz hinein. Auf bald.
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Bitte nicht vergessen, dieser Beitrag ist wie alle auf diesem Blog immer rein subjektiv und selektiv. Ich werfe hier einfach das hinein, was ich am 15. und 16.7.2012 auf der Documenta gesehen habe, und es mag als kleiner Überblick von 2 Tagen in Kassel gelten.
Wenn man gerade aus Paris kommt, kann Deutschland – und in unserem Fall Kassel – mit all seinen zerbombten und hastig, teils halb alt-neu mit Platten wieder aufgebauten Städten doch ein wenig trist wirken. Kassel fand ich generell jetzt nicht so schön. Schön war die Fahrt nach Kassel durch und in die Kassler Berge hinein. Hier ist das Grün saftig, nicht so leuchtend wie in Frankreich, viel dunkler, dafür auch gesättigt intensiv. Kassel hat als Stadt schon auch seinen Charme, es wirkt nach vergangenen Holzkohlezeiten und jetzt scheint man halt in die Documenta eingestiegen, jeder zweite, so mutet es an, ist involviert.
Hier nicht:
Ich wollte quantitativ überschüttet werden, um gelegentlich vor einer Perle in Erquickung zu geraten. Es war schon einiges los, keine Frage, wobei man sich die Orangerie mit Einbezug seiner astrologischen Annodazumal-Geräte und zwischendurch einem kleinen Fundus an Gegenwartsplanetologie sowie das ähnlich aufgebaute, naturwissenschaftlich ausgerichtete Ottoneum hätte schenken können. Definitiv aus meiner klitzekleinen Enttäuschung herausgeholt hat mich das Filmprogramm. Das war gut, dazu später mehr. Aber der Reihe nach …
… und zunächst aus der Documenta-Halle:
Nach einem Gang vorbei an Skizzen in Vitrinen, die mit dickem Stoff verhängt und aufzuklappen waren, was ich abgesehen von der lachs-ockernen Farbe des Materials als Akt mochte (Etel Adnan, *1925 in Beirut), ging es weiter mit zwei Grafiken von Julie Mehretu (*1970 als Amerikanerin in Addis Abeba, Äthiopien). Gefällt mir vom Ansatz her, aber ich habe keine Einzelstelle gefunden, die ich richtig toll fand.
Dann trat man herunter in den Saal mit Thomas Bayrles (*1937 in Berlin) Arbeiten.
Gefallen haben mir seine ineinander verzahnten, reibungslos funktionierenden, sinnlos rotierenden Motoren. Autoland Deutschland in bedingungslos bejahender Bewegung.
Nachtrag: Von wegen sinnlos, es handelt sich um einen 9-Zylinder Sternmotor, gerne in Kriegsfliegern im 1. WK verbaut – klärt mich der Herr Bruder Ingenieur auf. Kulturgut dankt.
Abgedunkelt in einem Raum war die Videoinstallation von Nalini Malani (*1946 in Karatschi, Indien/ heute Pakistan). Mythologisch buddhistisch, wieder rotierend im Versuch, ineinanderzugreifen, dadurch ev. aufzubrechen, Bedrückung zu sprengen. Sah gut aus.
Und da war dann noch Yan Lei (颜磊, *1965 in Langfang, Hebei). Sorry, ohne Bild, die Warteschlange wand sich über eine Stunde. Durch die hohe Zugangstür blickte einen gleich Mao von einem Bild an, der neben unzählig anderen, den kompletten Raum von oben bis unten plakatierend, einen nicht aus den Augen ließ. Ich kann Mao nicht mehr sehen – will der Westen das wirklich immer noch? Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass ein cn. Künstler immer noch meint, dass der Westen das immer noch sehen will und dem immer noch folgt. Kleiner Downer, auch wenn ich Yan Lei sonst mag.
Die Räumlichkeiten sind schon gut.
Kurz vom Ottoneum, was ich ganz nett fand:
Christian Philipp Müller (*1957 in Biel, Schweiz), ein mit statischer Kamera abgefilmter Teich, in dem erst nach längerem Hinsehen das Wasser leise wogte:
Und von Amar Kanwar (*1964 in Neu-Delhi) die bewegten Bilder im büttenpapierenen Buch:
Dann haben wir uns unnötigerweise durch die Bahnhöfe führen lassen. 2 Stunden langatmigen Beguckens, mit aufgefordertem In-sich-Gehen und anschließend korrekter Interpretationen einer 19-Jährigen ließen meine Füße schaben – dachte, ich seh mir das Konzept mal an, 11 Euro teure Zeitverschwendung. Die Bahnhöfe an sich beeindruckend, besonders der alte Hauptbahnhof/ neue Kulturbahnhof, wo kaum noch etwas abfährt und ankommt, Gleis 1 und 13 mahnend an die Deportationen erinnern. Demnach und überhaupt auf der Documenta, so die 19-Jährige, geht es um Abschied, Verlust, Verzweiflung, Versagen, Trauer und Schmerz, Bedrückung, eigen- oder fremdverursachte Isolation. Wow. Depri-Deutschland?
Im Nordflügel mochte ich die Ytong-Steine an und in der – das kommt hier leider nicht so raus – Anselm Kiefermäßig verputzten Wand. Die Halle an sich mochte ich.
Drinnen stand u. a. die Arbeit von István Csákány (*1978 irgendwo in Rumänien). "Kunstvoll aus Holz geschnitzt", lese ich gerade im Katalog. Wars auch, auf den ersten Blick und größtenteils, aber bei näherem Herantreten sah man doch Schnitzer. Sowas verdrießt mich, davon gibts in China genug, wobei ich nichts gegen gewollte Roughness habe, aber handwerklicher Pfusch lenkt mich ab, mache ich doch v. a. auch zum Substanz- und Qualitätstanken diese Sommerreise.
Anschließend gab es die Jalousien-Installation von Haegue Yang (*1971 in Seoul) im hinteren Teil, hier gerade den Blick teil-hochgeklappt freigebend auf die dahinterliegende Werkshalle.
In der Nachrichtenmeisterei zeigte Willie Doherty (*1959 in Derry, Nordirland) kleine, meist in Schleifen und auf 5 Leinwänden unterschiedlich gedreht laufende Filme, dazu standen zur rustikalen Unterstreichung im recht großen Raum Holzmaschinen herum. Dieser Mann etwa, der in weiteren Filmen mit seinem Zwilling auftritt, steigt im endlosen Loop über einen Stuhl.
Das habe ich mir recht lange angesehen, es gab auch geschnitzelte Dornen und vieles mehr. Film, gerne auch in Fragmenten, söhnt mich aus.
Bei dem Film hier bin ich dann schnell wieder dem Ausgangsschild gefolgt. Eigentlich ganz nett eine Höhle imitiert, dranklopfend leider hohl, aber nur schauend ein Erdschachtblick, dann lief der 12-minütige Film an und die Zeituhr tickte runter. Wer weiß, was nach 11:37 passierte, mir reichte es.
Mehr interessante Videopräsentationen gab es dann im Südflügel. Etwa Tejal Shahs (*1979 in Bhilai, Indien) …
… und Bani Abidis (*1971 in Karatschi, Pakistan) Arbeiten.
Dort war dann noch, handwerklich wohltuend brillant verarbeitet, die mich an Zwangsjacken erinnernde Uniformkollektion von Seth Price (*1973 als Amerikaner in Ostjerusalem). Innen als Muster mit immer wiederkehrendem Banklogo ausgekleidet, sollen es allerdings Briefumschläge sein. Ahoi.
Kudzanai Chiurai (*1981 in Harare, Simbabwe).
And And And hatten ein Antikapitalismus-, äh, Kapitalismushinterfragungsprogramm laufen. Mit Dekolonialisierungsworkshops. Bin ich ja voll für, aber warum muss das genau wie die anarchischen Free Tibet Camper vorm Fridericianum so abgelutscht studentisch bratzig-naiv rüberkommen? Hab mir das natürlich gar nicht angehört (lief auch grad nichts außer Kuchenessen), sondern bin nur rein und nach einem kurzen Blick auf Ökokissen mit alten Schulstühlen und bunten Karteikarten wieder rückwärts raus. Es lebe die eigene Ignoranz.
Genauso wie das blöde Hugenottenhaus, in dem mal wieder Zimmerchen von wem auch immer die Kunst an sich stellten.
Draußen schnupperte die Maus nach Interessanterem.
Karlsaue
Hier, in diesem Hauptteil der Documenta, habe ich mich am wenigsten aufgehalten. Vielleicht allzu verwöhnt von Markus Heinsdorffs Bambusbauten bei "Deutschland und China – Gemeinsam in Bewegung", kamen mir diese auf weiter Flur verstreuten Minihäuslein irgendwie doch ziemlich futzelig vor. So schlenderten wir nur herum und sahen mal hier und mal dort hinein. Dieser Abschnitt ist also alles andere als repräsentativ zu bezeichnen.
Ein Klohaus.
Anri Sala (*1974 in Tirana, Albanien).
Omar Fast (*1972 in Jerusalem). Der Film heißt "Continuity" (2012) und war psycho, auch ein Loop. Ein Ehepaar fährt durch einen Wald zu einer Bahnstation, holt dort Sohn Daniel, gerade aus dem Einsatz in Afghanistan auf weihnachtlichen Freigang (nennt man das so?) ab, tränenreiche Wiedersehensszene, nimmt ihn mit nach Hause. Er wird in sein Kinderzimmer im Keller gebracht, darf sich kurz duschen, dann gibts familiäres Weihnachtsessen. Dieser Daniel im Bild unter diesem Absatz erzählt so plastisch von seinem Einsatz, dass hinter ihm die Kameraden auftauchen. Es gibt familiäre Kritteleien, Verständnisverstörtheit, worauf Mutti ihren Daniel abknutscht. Nächster Tag, nächste Fahrt zum Bahnhof, neuer Daniel wird ähnlich rührselig abgeholt, ins Haus gebracht, duscht, gleiches Weihnachtsessen, Kriselei, Annäherung, kurze Nachtszene, in der ein großer schwarzer Müllsack im Kofferraum des Autos verschwindet. Wieder neuer Tag, neuer Daniel vom Bahnhof usw., der sich allerdings beim Abendessen entschuldigt, über Schwindel klagt und auf sein Zimmer möchte, auch sagt, dass es ihm bei den beiden merkwürdig erscheine, er sonst nur reine Männerrunden gewohnt sei. Auf seinem Bett blättert er dann ein gezeichnetes Daumenkino durch, in dem ein Soldat versucht, die Burka einer Frau herunterzureißen und darunter immer wieder eine neue Burka findet, immer wieder, bis er erschöpft innehält und am Ende sein Kopf explodiert. Dann schleicht sich Muttern ins Zimmer und legt sich zu ihm als herunterkommende Schritte zu hören sind. Cut und nächster Tag und Daniel 1 steht wieder am Bahnhof, er telefoniert, "wenn sie genug bezahlen".
Und mit dabei war, sogar zwei Mal, eine Szene mit 3D-Baumfahrt, wie ich sie letztes Jahr für unseren Film gedreht hatte (s. hier). Nur dass sie hier in vorbeiflitzender Geschwindigkeit gedreht oder später zeitgerafft war. Großartig.
Zwischendurch gesehen, nicht probiert, dafür war aber der Kaffee gut, hier eine Documenta-Snackbar. Sieht lecker aus, da bin ich pro-bio.
Und den Verweis, Foto auf Kachel als Notausgang, fand ich festhaltenswert. Auf dem Weg von der Karlsaue zur Neuen Galerie.
In der Neuen Galerie
So sah Geoffrey Farmers (*1967 in Vancouver) Werk von außen aus:
Und so die aufgespießten Einzelteile der uns ausmachenden Kultur – Fotos aus 50 Jahrgängen des Life-Magazins – von innen:
Andrea Büttner (*1972 in Stuttgart).
Khadim Ali (*1978 in Quetta, Pakistan).
Rossella Biscotti (*1978 in Molfetta, Italien).
Roman Ondák (*1966 in Žilina, Slowakei).
Das abgefilmte Puppentheater von Wael Shawky (*1971 in Alexandria).
Im Fridericianum
Endlich wurde es richtig gut. Wenigstens zwei Sachen haben mir wirklich gefallen.
Zunächst war dies der … gewebte?, zumindest irgendwie mit Nadel und Faden produzierte Wandbehang, was beeindruckend plastisch wirkte, von Goshka Macuga (*1967 in Warschau). Man konnte mit all diesen aufgezeigten Menschen lange gucken, was denn hier nun eigentlich los ist.
Kader Attia (*1970 in Dugny, Frankreich).
Anna Boghiguian (*1946 in Kairo). Besonders vor diesen Bildstrecken sind mir – vermutlich weil die Documenta gleichzeitig auch noch in Kabul und Kairo stattfindet – etliche, im wahren Sinne des Wortes gut betuchte Musliminnen aufgefallen. Kenne mich in dem Kulturkreis nun gar nicht aus und sah auf den Kunstwerken hauptsächlich Blut, Gewalt, Ekel, Verhüllung, komme mir damit aber ziemlich klischeebehaftet vor.
Hier sah man durch eine kleine Öffnung, in dem Spiegel ggü. sich auch selbst, hier mit Kameralinse.
Und jetzt kommt die zweite, mich flashende Geschichte. Nicht unbedingt was neues, aber was solls, ich mag 2D, das wie 3D wirkt und sich mit Blickwechsel verändert. Von Dorren Reid Nakamarra (* ca. 1950 in Warburton Ranges, Australien).
Und so einfach, mühsamst zeitaufwendig ists gemacht: Rot als Grundierung, schwarze Striche darauf und abschließend weiß getupft darüber.
Llyn Foulkes (*1934 in Yakima/ Washington).
Ida Applebroug (*1929 in den Bronx). Das fand ich auch gut. Gut besonders die vielen, zum Mitnehmen ausgelegten, knapp A3-großen Poster, in deren jedem sich eine eigene kleine Welt eröffnete, während man sie so durchblätterte.
Mark Lombardis (1951–2000 in New York) "World Finance Corporation".
Filmprogramm im Kino Gloria
Kino Gloria, dies ist dein wunderbarer Saal, rund und grün und ansprechend:
Tamás St. Turba: "Centaur". Ungarn 1973–75/ 2009, 39 Minuten.
Von Francis Alÿs (*1959 in Antwerpen): "Reel-Unreel". Afghanistan und Mexiko 2011, 19 Minuten.
Aus Kabul und der Region kennt man die Kids, die mit einem Stab einen Reifen antreiben und durch die Gegend fetzen. So begann der Film. Dann folgt er zwei Jungs, die, einer vorne eine rote Filmspule abwickelnd, einer hinterher den Filmstreifen auf eine blaue wieder aufwickelnd, durch Kabul rasen. Gefilmt aus ihrer Höhe und dabei geht es den Berg runter in die Innenstadt, durch die staubigen Gassen und Hinterhöfe, über Märkte und vielbefahrene Straßen, wieder einen Berg hoch bis zum Überblick über die Stadt. Nett, aus dieser Sicht Kabul zu sehen. Abschließend wurde noch berichtet, dass die Taliban am 4.9.2001 in Kabul eingefallen seien und alle Filmrollen aus allen Archiven beschlagnahmt und verbrannt hätten, laut Anwohnern soll es zwei Wochen lang gelodert haben. Später wurde bekannt, dass die Archivare ihnen nur Kopien gegeben und die Originale behalten haben sollen.
Altes
Von früheren Documentas gab es vor dem alten Hauptbahnhof den allein auf weiter Flur auf seinem Stahlstab Laufenden.
Mit Blick auf die Orangerie das Gitternetz.
Und den Baum mit Stein.
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Ach, und für diejenigen, die mit dem Auto unterwegs sind: Kassel gibt sich nicht immer allzu fremdenfreundlich. Auf diese Biester muss man sehr aufpassen:
Fabio Mauri (*1926 in Rom).
… it is. Von Kassel und meiner Sommerreise. Der Sommer ist noch nicht vorbei, ein Monat steht mir in Norddeutschland weiterhin offen. Gerade blicke ich auf Wasser und Wald und Himmel und spring mal kurz hinein. Auf bald.
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Dienstag, 12. Juni 2012
Sammlung Sigg geht also nun nach Hongkong
youjia, 19:54h
Von Samuel Herzog s. NZZ – vielen Dank an Katharina für die Weiterleitung.
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Sonntag, 13. Mai 2012
Ein Samstag im CCD
youjia, 13:18h
Zunächst zur Ausstellungseröffnung von Yang Fudong (杨福东) bin ich am gestrigen Samstag, den 12. Mai 2012, und war sehr angetan von seinen beiden Screenings in der Galerie ShanghART BJ im Caochangdi (CCD). Jeweils in separatem, jeweils großzügigem Raum gab es zum einen den Titel "Close to the Sea" (靠近海, 2004), dann über Umwege mit mich nicht allzu beeindruckenden Fotografien Yangs und über eine schon bessere Verköstigung ging es zum anderen Titel, "The Revival of the Snake" (等待蛇的苏醒, 2005), dort im Vorraum mit angenehm leichten, hier- und dorthin schweifenden Textausschnitten zu seinem Verständnis eines Intellektuellen und warum Filme und was sie so sollen oder ev. können. Sich gleiten lassen auf dem Weg, was sie vielleicht aussagen und für Ideen mit sich tragen mögen.
Die einzelnen Filmsequenzen aus B-Material mit verschiedenen Perspektiven bestrahlen auf acht, neun Leinwänden die Außenwände des Raumes und tragen das Hauptgeschehen der von beiden Seiten in der Mitte des Raumes bespielten Leinwand. Besser als "The Revival of the Snake", bei dem es um einen desertierenden Soldaten auf der Flucht geht, fande ich das sehr das Gefühl ansprechende "Close to the Sea" mit seiner Meerszene in der Mitte und den Musikern außen. Hier ein Bild davon:
Gegenüber bei Alexander Ochs gab es mal wieder gleich drei Künstler, die eröffnet wurden. Hier Wang Shugang (王书刚) mit dem Sinnspruch "Nur in einem Land, dass du dir nicht denken kannst, gibt es etwas, dass du nicht tun kannst", oder so ähnlich, hoch an der Wand über seinen Figuren, eins auf einem Grasschlammpferd (Kulturgut berichtete, increep-Link ist leider nicht mehr gültig). Eher Gähn.
Und dann das Bonbon zum Schluss: Die Ausstellungseröffnung von Qiu Shihua (邱世华) in der Galerie Urs Meile (2010 hatte ich schon einmal ein Bild von Qiu in "Auf Kunstreise in BJ" gepostet, das ich damals in Meiles Galeriegemächern bewundern durfte). Auf Fotos kommt die subtile Landschaft, die sich beim tatsächlichen Gegenübertreten von Qius Bildern erst nach einem Moment auf den hellen Leinwänden erschließt, besser heraus, aber das ist natürlich nichts im Vergleich dazu, sie in echt dort hängen zu sehen. Bis zum 8. Juli 2012 läuft die Ausstellung und sei jedem ans Herz gelegt. Hier ein Bergsee:
Hinten in der Ecke kurz vor der Toilette hing noch eine marmorn aus der Wand stoßende Landschaft von Not Vital herum, die ich auch toll finde:
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Die einzelnen Filmsequenzen aus B-Material mit verschiedenen Perspektiven bestrahlen auf acht, neun Leinwänden die Außenwände des Raumes und tragen das Hauptgeschehen der von beiden Seiten in der Mitte des Raumes bespielten Leinwand. Besser als "The Revival of the Snake", bei dem es um einen desertierenden Soldaten auf der Flucht geht, fande ich das sehr das Gefühl ansprechende "Close to the Sea" mit seiner Meerszene in der Mitte und den Musikern außen. Hier ein Bild davon:
Gegenüber bei Alexander Ochs gab es mal wieder gleich drei Künstler, die eröffnet wurden. Hier Wang Shugang (王书刚) mit dem Sinnspruch "Nur in einem Land, dass du dir nicht denken kannst, gibt es etwas, dass du nicht tun kannst", oder so ähnlich, hoch an der Wand über seinen Figuren, eins auf einem Grasschlammpferd (Kulturgut berichtete, increep-Link ist leider nicht mehr gültig). Eher Gähn.
Und dann das Bonbon zum Schluss: Die Ausstellungseröffnung von Qiu Shihua (邱世华) in der Galerie Urs Meile (2010 hatte ich schon einmal ein Bild von Qiu in "Auf Kunstreise in BJ" gepostet, das ich damals in Meiles Galeriegemächern bewundern durfte). Auf Fotos kommt die subtile Landschaft, die sich beim tatsächlichen Gegenübertreten von Qius Bildern erst nach einem Moment auf den hellen Leinwänden erschließt, besser heraus, aber das ist natürlich nichts im Vergleich dazu, sie in echt dort hängen zu sehen. Bis zum 8. Juli 2012 läuft die Ausstellung und sei jedem ans Herz gelegt. Hier ein Bergsee:
Hinten in der Ecke kurz vor der Toilette hing noch eine marmorn aus der Wand stoßende Landschaft von Not Vital herum, die ich auch toll finde:
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Mittwoch, 9. Mai 2012
Yang Fudong 杨福东 @ShanghART BJ
youjia, 07:09h
Zurück zur Kunst: Am Samstag, 12.5.2012, 17–19 Uhr ist die Eröffnung von Yang Fudongs "Close to the Sea · The Revival of the Snake" in der ShanghART BJ.
Für ein Gespräch zwischen Yang Fudong und Li Zhenhua 李振华, s. bjartlab.
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Dienstag, 6. März 2012
"Nothing is Everything 皆是虚妄" by Li Zhenhua 李振华
youjia, 10:22h
"Life is a reflection or a flash of light in the universe, and to live is something everyone has to go through to understand the universe. But it’s a long way from understanding the Self, which depends on culture context, history, technology, economy, and emotion. The Self is an on-going architectural project from inside to outside, till the end. The Architects are other Selves, many other reflections and flashes of light in the universe. This is the universe, and I am one of them, transforming, building and passing on information or knowledge, till the end, transforming again. Everything will become nothing, meaningless; but from this meaninglessness, emptiness, from that will come the universe." (Quote)
Now running until 31st of March in Lausanne, Switzerland at Galerie Lucy Mackintosh, for pictures view bjartlab's Flickr stream.
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