Samstag, 10. September 2016
Kunstsommer 2016: Wien ∣ 2016年艺术之夏:维也纳
Wien! Die Fotos sprechen halb eine andere Sprache, aber im schönsten Sommerlicht botest du dich. Wunderbar wars.

In diesem Post gibt es hauptsächlich Stadtsichten. Vom Donauinselstreifen …














Fritz Wotruba: Große Skulptur. 1965.

… in die Altstadt.












Diese Pestsäulen überall in der Stadt (im Land?) sind schon interessant. Während sich Deutschland allerorts weiterhin mit der Abarbeitung des 2. Weltkrieges beschäftigt, wird hier weit in die Vergangenheit erinnert.























All dieses Weiß hier lässt einen angenehm atmen.



Schloss Belvedere. Ein bisschen Schmalz muss sein.





Faszination aus Unverständnis. Was sind das nur für Grasgruben?








Oben Kunst, unten Religion.




St. Marxer Biedermeierfriedhof mit Mozarts Grab:






Kunsthalle Wien: Beton


(l.) Monica Bonvicini: AAdd Elegance to Your Poverty. 1990/ 2016.
(r.) Olaf Metzel: Treppenhaus Fridericianum. 1987.


Hubert Kiecol: Im Wald. 2009.


Ebd.: Zeile. 1981.


Nach dem Schwall aus München hier kaum Kunstfotos? Außer im Beton durfte man museal nirgends fotografieren. Die Galerien sollten wir uns schenken, meinte Anna und wenn sie das sagt, halten wir uns nicht mit auf. Dafür waren wir viel in der Stadt unterwegs, haben geschlemmt und uns betrunken, waren im Theater, im Kino, in der Alten Donau und wer weiß, wo sonst noch. Als Galerienansatz einzig dies hier:


Peter Kogler im Schauraum des Sigmund Freud Museums.


Aber ihr Studio durfte ich besuchen. Mehr auf ihrer Webseite, hier ein paar Fotos von – und bitte mit reichlich Tusch! für – Anna Hofbauer:




















Im Theater durften wir nicht im Gebäude herumlaufen, vielleicht waren wir eine Minute zu lange auf der Toilette, jedenfalls wollte Feierabend gemacht werden. Schon alles ordentlich reglementiert hier.



Und überall, auch ganz Deutschland ist davon verklebt, nur in der Schweiz habe ich sie glaube ich nicht gesehen: Huawei Werbung.



Überall also ebenfalls auf dem Donauinselfest. Aber Massenveranstaltungen bleiben so oder auch anders eine merkwürdige Angelegenheit.










Der hier allerdings, liebes Österreich, unglaublich: Bis auf Widerruf.


Siehe im Zuge dieses Beitrags auch 关于这个话题也看: Kunstsommer 2016: Überblick ∣ 2016年艺术之夏:概述

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Donnerstag, 8. September 2016
Kunstsommer 2016: Prag ∣ 2016年艺术之夏:布拉格


1998 war ich auf Abifahrt in Israel, und auf dem Rückweg über Prag. Dort waren wir damals einen halben Tag in den Abend hinein. Es war großartig, hier kann ich wieder den väterlichen Ausdruck des morbiden Charmes anwenden, den wir einst besonders in den Cafébars mit dort sogenannter Kalter Muschi (Rotwein mit Cola) genossen haben. Knapp zwanzig Jahre mit gut angelegten und ich hoffe aus dem Gemeinschaftstopf der EU stammenden Geldern später ist hier alles saniert. So heimelig nostalgisch Morbidität ist, so schmerzt doch der Verfall wunderbarer Gebäude (wie derzeit noch in Lissabon!, bitte, EU) und so angenehm überrascht war ich von Prag. Leider Massen an Touris wie wir, seit einer Weile zu jeder Jahreszeit, höre ich.































Museum Kampa


Olbram Zoubek: Obĕti (Victims). 1958.


(Vorne) ebd.: Svĕdek (Witness); Slou I/ II (Column I/ II); Stínĕný muž (Narrow Man). 1964–7.


Jiří Harcuba: Ludwig van Beethoven. 1977.


Kopecký: OA.


Václav Cigler: Objekt. 1968–70.

Auf dem Dach dann diese wunderbare blaue Spiegelfläche:


Václav Cigler: Meeting Places. OJ.


Ebd.


Eva Kmentová: Ruce (Hands). 1970th.


(Bin mir unsicher, ev.) Jiří Bielecki: Obtékání – Gravitabil (Wapping – Gravitabile). Late 1960th.


Sorry, oA.

In einer Galerie:


Galerie U Betlémské Kaple: Výběr (Choice – im Vertrauen auf Google Translate), hier Adriena Šimotová: Z cyklu Ruce (V). 2010.


Ebd.: Bez názvu. 1992.








Und immer wieder zwischendurch unglaubliche Scheusale wie dieses:



Thematisch definitiv fixiert, die Tschechen …






Vor dem Kafka-Museum. Die stehen ernsthaft in ihrem Urin?

Das Franz Kafka Museum aber: sehr gut. Keine Fotos erlaubt. Bei Kafka im Museum, in Prag ihn lesen, seine Geschichte hier lesen. Dann gerade bei dieser Art von Aufmachung, tschechisch, ich komm so selten in diese Art … ähm, für mich Ost-Genuss, düster, gefallen und immer wieder sich herausgesudet, Samt und Kristall, schwarz und bordeaux, bohemisch, einer Zurschaustellung des Schauerlichen. Mit Pragbezug, meinen wirklich sehr von mir verehrten Kafka hier zu orten, stellt noch eine ganz andere Lese her. Ich bekomme tatsächlich zu wenig vom Osten Europas mit, bin weiter, dort wieder so anders Ost.

Dies meine Auflistung zu Osteuropa von unterwegs: groß und robust, hart, wollend?, windend, harsch, Stinkefinger, aggressiv, Pomp.

Mehr Czech-merkwürdige Besonderheiten und weiter around durch dieser tollen Stadt …


























Im Kino Lucerna.






Ist gröber, härter vom Geschmack hier, was gelegentlich echt gut ist. Ständig muss ich nicht überall auf Extremitäten, Glasbohemiten und Samtpastellate laufen, aber es hat mich gefreut, Prag.


Siehe im Zuge dieses Beitrags auch 关于这个话题也看: Kunstsommer 2016: Überblick ∣ 2016年艺术之夏:概述

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Mittwoch, 7. September 2016
Kunstsommer 2016: Dresden ∣ 2016年艺术之夏:德累斯顿





In Dresden war ich bislang nicht. Nach Dresden wollte ich auf dieser Reise, um mir Nazis anzusehen. Also die, die mit ihren Montagsdemos erst Pegida und den Rechtsruck in Deutschland ausgelöst haben und denen dann die Flüchtlingswelle als Antimist perfekt zur Stelle kam, die Neuen Nazis mit all ihrem pseudo-intellektuellen Identitärenzeugs. Naja, auf jeden Fall habe ich keinen einzigen Nazi gefunden. Dafür aber auf den Straßen allzeit präsent die Antifa – natürlich auch nicht in persona, aber gesprüht –, und institutionell fleißige Gegenarbeiten zur Bürgererziehung. In Gesprächen, Wo finde ich denn die brennenden Autos?, Dafür gehst du momentan besser nach Leipzig. Und Sätze, die ich hier häufig, wohl weil halt thematisch sensibler Ort, aber auch sonst in Deutschland gelegentlich gehört habe, Kopfschmerzsätze, die mit Ich hab nichts gegen Ausländer anfangen, deren Aber im Ausklang nicht mal gesagt werden muss und doch mitschwingt. Die Antifaler reiben sich bestimmt die Hände, auch wegen ihrer Präsenz, aber auch sonst scheint mir die Stimmung in Dresden gesellschaftlich und institutionell in einem Hypermodus.


















Aktiv ist man hier im Brückenbau, was unter anderem wunderbare Zaunfotos für die Kollektion ergab.












Bei den Filmnächten am Elbufer lief leider nur der Fremdschämstreifen von Hape Kerkeling, aber die Location mit der Altstadt am gegenüberliegenden Ufer ist super. Sowieso geht nichts über endlich einmal wieder im Kinositz rauchen.








Altstadt.


















Mit Huij und …


Herzallerliebst.


Kunsthalle im Lipsiusbau: Die Vermessung des Unmenschen – Zur Ästhetik des Rassismus.




Zaun/ Absperrung als Grenze: "Die Aneinanderreihung des Buchstaben x und eines Minuszeichen ergibt das kartographische Symbol der Grenze. Es verweist auf das Bild von Stacheldraht."



Reihenweise Tische mit kolonialen Bildern. Bin zufällig in eine Führung geraten und hörte am Rande zu; vielleicht liegt es am institutionellen Gegenspruch zur Bürgererziehung, scheint hier(?) alles nicht leicht, etwa Objekte und Subjekte in rechte Benennung zu bringen.






In die Kunsthalle bin ich im Vorbeigang, museal war ich weiter …, nicht posten geht genauso wenig wie nicht hin, im Namen von Goethe also Friedrich bis Richter und Konsorten:

Albertinum

Galerie Neue Meister


Christian Daniel Rauch: Johann Wolfgang von Goethe. 1824.


Johann Alexander Thiele: Das Elbtal bei Kötzschenbroda. 1747.


Caspar David Friedrich: Felspartie im Harz. 1811.


Ebd.: Landschaft mit kahlem Baum. Ca. 1798.


Ebd.: Das Kreuz im Gebirge (Tetschener Altar). 1807–8.


Ebd., Detail.


Ebd.: Gebüsch im Schnee. 1827–8.


Ebd.: Hünengrab im Schnee. Ca. 1807.


Ebd.: Das Große Gehege bei Dresden. 1832.


Ebd.: Hünengrab im Herbst. Ca. 1820.


Ebd.: Böhmische Landschaft mit dem Milleschauer. 1808.


Carl Gustav Carus: Mondscheinlandschaft. 1859.


Ernst Ferdinand Oehme: Waldinneres. 1821–2.


Ebd.: Prozession im Nebel. 1928.


Wilhelm Busch: Zecher in der Diele. Ca. 1891.


Ebd.: Wiesenstudie. Ca. 1885.


Ferdinand von Rayski: Wermsdorfer Wald. Ca. 1859.


Ebd.: Bildnis des Kammerherrn Julius Graf Zech-Burkersroda. Detail, 1841.


Anselm Feuerbach: Landschaft mit Ziegen. 1873.


Arnold Böcklin: Der Krieg. 1896.


Edgar Degas: Vierzehnjährige Tänzerin. Ca. 1880.


Claude Monet: Das Pfirsichglas. Ca. 1866.


Max Slevogt: Bilder der Ägyptenreise. 1914.


Karl Schmidt-Rottluff: Landschaft in Rottluff. 1921.


Hermann Otto Hettner: Harlekin. 1928.


Marc Chagall: Paar mit Ziege. 1911.


Carl Lohse: Frühling in Bischofswerda. 1920.


Ebd.: Ludwig Renn. 1919.


Ebd.: OA.


Ebd.: Kleine Stadt. 1920.


Ebd., Detail.


Josef Scharl: Blinder Soldat. 1928.


Wilhelm Lachnit: Mädchen mit Pelz. 1925.


Curt Querner: Selbstbildnis mit Mütze. 1930.


Kurt Eichler: Mädchen im karierten Kleid. 1930.


Otto Dix: Der Krieg (Triptychon). 1929/32.


Ebd.: Waldschlucht II. 1940/44.


Armando Herman Dirk van Dodeweerd: Gefechtsfeld 3-4-86. Detail, 1986.


Hans Heinrich Palitzsch: Fahnen in der Nacht. 1947.


Hermann Glöckner: Weiser. 1927.


Ebd.: Großer Schornstein. 1931.


Marlene Dumas: Magdalena from behind. 1995.


Johannes Kahrs: OT (Auslöschung). 2003.


Neo Rauch: Nachtarbeit. 1997.


Eberhard Havekost: Glas, B 07. 2007.


Ebd.: Trash 1. 2003.


Gerhard Richter: 9 stehende Scheiben (879–3). 2002/10.


Ebd.: Sils, grau (882–2). 2003.


Ebd.: Ella. 2014.


Ebd.: Elbe (Edition 155). 1957/2012.


Ebd.


Ebd.: Abstraktes Bild (868–2). 2000.


Und irgendwie trifft man überall auf Tino Sehgals Sensibilitäten.




Skulpturensammlung


Birgit Dieker: Seelenfänger. 2005.


Hans Scheib: Mit offenen Armen. 1997.


Tony Cragg: Ever After. 2010.


Fritz Wotruba: Figur. 1958.


William Wauer: Herwarth Walden. 1917.


Wieland Förster: Geschlagener. 1989.


Fritz Cremer: Bertolt Brecht. 1957.


Helmut Heinze: Knabenakt stehed. Detail, 1976–7.


Auguste Rodin: Der Denker. 1903.


Wilhelm Lehmbruck: Bildnis Adèle Falk. 1916.


Gläsernes Depot


Sammelsurium.


Ebd.


Balthasar Permoser: Chronos. Ca. 1695.


Sächsische Akademie der Künste: Wohin mit der Schönheit. Hielt nicht so, was es versprach. Ausstellungslink will die Seite auch nicht liefern, wobei man die gezeigte Doku gut hätte online stellen könnte.


Michael Morgner: Ich kann nicht mehr. 2012.


Ebd.: Dresdner Plastik. 2008.


Walter Libuda: Kreuzhals. 2007.


Eberhard Göschel: Fürstenauer Triptychon. 2015.


Ebd., Detail.


Carsten Nicolai: Future Past Perfect pt.1 (Sononda). 2010.




Auf dem Weg zur Blauen Brücke. Was ein Idyll.

















Schon noch auch barock angehaucht hier, aber man merkt, dass es langsam flacher, weiter (von Weite) gen Norden geht. Den ollen Cafénamen Wohnzimmer musste ich abschneiden.

Wir hatten uns in Neustadt untergebracht, im hippen Alternativdasein, und residierten über einer Kreuzung im 1. Stock. Nachts belagert von in Schulferien treibenden Kids – vermutlich, wie wir früher an Bushalten herumgehangen haben, an Durchgangsorten hin zu einem spannenden Leben.




Dresden, ich brauche irgendwann noch einmal länger hier. Tolle Stadt. Nettes Eck in Neustadt. Wie kann ich all die Alten nicht besuchen, obwohl ich einfach lieber weiter durch die Straßen zöge. Oder wärts die Elbe entlang. Eh ging es von der Elbe zum Rhein zur Donau und zurück die Elbe über Flüsse diesen Sommer.


Siehe im Zuge dieses Beitrags auch 关于这个话题也看: Kunstsommer 2016: Überblick ∣ 2016年艺术之夏:概述

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Dienstag, 6. September 2016
Kunstsommer 2016: Berlin ∣ 2016年艺术之夏:柏林

Galerie Dittmar: Gottfried Salzmann. Hier: Durchblick. 1992.


Ebd.: Les Arbres Noirs. 1987.


Ebd.: Le Menillet. 1987.


Jordan/ Seydoux: Bonjour Monsieur Baselitz! Georg Baselitz: OT. 1983.


Ebd.: Big Night I/ II (Remix). 2008–10.


Ebd.: Bitte kommen Sie nach vorn I–IV. 2014.


Migrant Birds: Liao Wenfeng.


Ebd.


Ebd.


Alfred Ehrhardt Stiftung: Nature Cultures. Hier Katya Gardea Browne: Xochimilco/ Diptych. 2014.


Ebd.


Ebd., Pinar Yoldas: Regnum alba. 2014.


Galerie Leo Coppi zeigte Robert Metzkes: Von Angesicht zu Angesicht. Und ich hier im Angesicht der Tonfiguren, die sich im Angesicht der Gesprächsrunde befinden. Nennen wir es Die Damen.

Soweit in und um Auguststraße. Jetzt in die Potsdamer Straße.


Helga Maria Klosterfelde: Rirkrit Tiravanija.


Galeria Plan B zeigten Mihai Olos: Olospolis.


Ebd.


Blain Southern zeigten Harald Miller: Tonight We Make History. Hier: Happiness the Case Against. 2016.


(l.) Bull Seeks China Shop. 2016.
(r.) Hate's Outta Date. 2016.


Overcoming Optimism. 2016.


Health and Safety is Killing Bondage. 2016.


Galerie Thomas Fischer zeigte Marcel Frey: Perforythme.


Maerz Galerie zeigte James Nizam: Thought Forms. Hier: Sequential Alignments for a Cube. 2011.


Ebd.: Icosahedron. 2014.


Ebd.: Shard of Light. 2011.


Und around:











Kirchen mit Eintrittspreisen? Gehts denen so schlecht? Das Personal schien gleichfalls verwirrt von dieser ev. erst neuen Regelung – um uns Nichtzahler auszusperren, sperrten sie die zwei, drei sich zur Zahlung gefundenen Besucher glatt ein. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie sich Gehör verschaffen konnten und freigelassen wurden. So war das in der Nikolaikirche in Mitte.










Für Berlins Museen, siehe 柏林美术馆在这边: Sakrale Kunst – Museumslandschaft in Deutschland von 2014.


Das waren Sommer und Europa für dieses Jahr. Schöne Grüße zurück aus Beijing!


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Samstag, 28. Mai 2016
BJ: Kunstschau im Frühsommer 2016
In den Outskirts Beijings

In Heiqiao zeigt Dai Chenlian 戴陈连 die Theater- und Filmperformance Spring River Flowing East V 一江春水向东流 五 in seinem Studio und draußen an der Außenwand, 3.4.2016:






In Hegezhuang im Red Brick Art Museum 红砖美术馆 eröffnet die Gruppenausstellung This Future Of Ours 我们的未来, 10.4.–10.6.2016:


Li Jinghu 李景湖: Rainbow 彩虹. 2009.


Wang Wei 王卫: Slipping Mural 从墙上滑落的壁画. 2016.


Lin Ke 林科: Star Travel 星际旅行. 2013.


Tao Hui 陶辉: The Dusk of Teheran 德黑兰的黄昏. 2014. Filmausschnitt mit Text: „I thought I would be dressed in wedding dress and get married before 30 years old“.








---

798

Pace Gallery 佩斯北京 zeigt die Gruppenausstellung Talking on Paper 纸上谈兵, 16.4.–11.6.2016.


UCCA 尤伦斯 zeigt Wang Yin 王音 The Gift 礼物, 29.3.–27.5.2016.


Topred Art 红鼎画廊 zeigt im 798 die Gruppenausstellung Offered a Bunch of Flowers 献一束鲜花, 23.4.–28.5.2016:


Installationsansicht.


Chen Heng 陈恒: Div., 2016.


Lü Song 吕松: Untitled 无题. 2016.


Xu Hui 许惠: 事件. 2008.


Boers-Li Gallery 博而励画廊 zeigt Zhang Wei 张伟: New Paintings 新绘画, 24.4.–22.5.2016, Installationsansicht:




Long March Space 长征空间 zeigt Wang Sishun 王思顺: Apocalypse 启示, 28.4.–26.5.2016, Installationsansicht:












Hadrien de Montierend Gallery zeigt Pan Xiaorong 潘小荣: Grey 灰, 30.4.–4.6.2016, Installationsansicht:




Detail.


Tang Contemporary 唐人 zeigt die Gruppenausstellung Over The Wall 出墙: Paintings Tempted By Installation 面对装置诱惑的绘画, 7.5.–22.6.2016:


Li Jie 李杰: Peter, stop touching my face. 2015.


Ebd. Diese zwei Sequenzen liefen durchgehend nacheinander. Gegenüber waren diese beiden Leinwände im gleichen Lichtkegel angestrahlt:


Ebd.: As 如. 2015.


Ebd.: Nareepol Tree. 2011.


Chusak Srikwan (Thailand): Free form avaricious is a precious blessing. Detail, 2008.


Space Station 空间站 zeigt Shi Jin-Song 史金淞: A Personal Design Show 个人设计博, 10.5.–11.6.2016, Installationsansicht:














Magician Space 魔金石空间 zeigt Liu Yuefu 刘野夫: Episode 1 第一集, 14.5.–26.6.2016, Installationsansicht:






Platform China 站台中国 zeigt Ma Ke 马轲, 28.5.–3.7.2016:


Installationsansicht.


Wasteland 荒原. 2012.


Zeichnung ohne Angaben.


(Links:) Ohne Angaben. (Rechts:) Homeland 故乡. 2015.


Ceremony No. 3 仪式 3. 2015.


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Tianjin

Die Tianjin 3rd International Design Week 第三届天津国际设计周 wurde unter dem Motto Walking, Standing, Sitting, Lying Down 行住坐卧 im sehr schönen Beining Park 北宁公园 ausgetragen, 13.5.–18.5.2016:






Chronic 慢性. Ohne weitere Angaben.


Ebd.


Juvenile 少年. Ohne weitere Angaben.


Frederik Foert. Ohne weitere Angaben.


Ebd.




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Dienstag, 22. März 2016
BJ: Kunstschau im Frühling 2016
An den Bäumen streckt sich der erste Hauch von Grün in die Spitzen, der Winterstaub wird hinausgefegt, während die asiatische Kunstinteressentenwelt nach Hongkong hechtet, werden hier überall die Pforten geöffnet. Wer kann, der sehe vorbei. Hier ein kleiner Überblick zur frischen Frühlingskunst in Beijing.

Zunächst im 798.

Ganz besonders empfehlenswert ist ein Gang durch eine aus in der Galerie gefundenen Materialien gebaute Tempelanlage:



In der Beijing Commune 北京公社: Liang Shuo 梁硕: Temple of Candour 无隐禅院, bis 30-Apr-2016.












Wunderschön in der Tokyo Gallery 东京画廊: Zhu Jianzhong 朱建忠: Return to Far Away Mountains 青山归远, bis 9-Apr-2016.


O. A.


O. A., oh, diese Rahmung.


O. A., Detail.


Die drei Großen sind gerade alle gut belegt, besonders und als erste muss doch andachtsvoll Antony Gormley erwähnt werden.

Galleria Continua 常青画廊: Antony Gormley 安东尼·葛姆雷: Host 屯蒙, bis 20-Aug-2016.





Halb Ton, halb Flusswasser, beides aus der Gegend, wächst vielleicht gar etwas im langen Laufe der Ausstellungszeit daraus hervor, möglicherweise fängt es auch nur arg an zu verwesen, bestimmt aber sieht es noch einmal ganz anders unter blauem Himmel aus.




Dann läuft gerade noch, über den Winter schon und bereits verlängert, in der Pace 佩斯: Song Dong 宋东: Surplus Value 剩余价值, bis 26-Mär-2016.














Im UCCA 优伦斯: Elmgreen & Dragset 艾默格林与德拉塞特: The Well Fair 好博, bis 17-Apr-2016.












Ein netter neuer Raum der ShanghART ist ihr S-Space 香格纳S空间 (in der 七星东街): Shi Yong 施勇: A Bunch of Happy Fantasies 一堆幸福幻想, bis 8-Mai-2016.






Gallery Yang 杨画廊: Ma Wenting 马文婷: Allusion 引喻体, bis 31-Mär-2016.






In der Mou Art 妙有艺术 (beim Originality Square) läuft Zhang Hui 张晖: A Time of Renewal 春日, bis 19-Apr-2016.




Tong Gallery (südlich hinter Continua): Li Zhenhua 李振华: Surface 你看到的就是全部, bis 17-Apr-2016.




Hive 蜂巢 (ehem. Iberia): Too Loud a Solitude: Stalkers of Chinese Contemporary Art 过于喧嚣的孤独——中国当代艺术中的潜行者, bis 17-Apr-2016.


Shang Yang 尚扬, sorry, Angaben unscharf abfotografiert.


Tu Hongtao 屠宏涛, Angaben leider auch hier unscharf.


Ji Dachun 季大纯: Power from Killing Time 时光消磨形成力, 2015.

Bzw. parallel: Liu Guoqiang 刘国强: The Moving Image 移动的图像, bis 17-Apr-2016.




Noch nicht gesehen habe ich bei Boers-Li 博而励: Xue Feng 薛峰: Tranquility 寂静, bis 17-Apr-2016.


Nun in Caochangdi.

In allen Räumen der Galerie Urs Meile 麦勒画廊: Chen Fei 陈飞: The Day is Yet Long 来日方长, bis 30-Apr-2016.









Die realgetreue Detailiertheit finde ich fast makaber, durch den Comicstil beinahe märchenhaft verklärt, thematisch bleibts rabiat, es gibt Sachen, die können einem fast nicht nicht gefallen.


Ink Studio 墨斋空间 (in den Red Bricks im CCD): Ink and the Mind 水墨与心灵, bis 15-Mai-2016.

Ich laufe gerne dorthin, wo Qiu Shihua 邱世华 etwas hängen hat. Im Angesicht hache ich davor, im Nachhinein ziehe ich bei den Fotos Kontrast und Schärfe hoch, was einen schmerzen mag, wenn man die Bilder kennt, mir gefällts:


Ohne Titel 无题, 2008.


Ohne Titel 无题, 2008.

Und dazu mochte ich hier noch Li Huasheng 李华生:


0104, 2001.


Im Telescope 望远镜 läuft: Jiu Jiu 赳赳: Making Good Things Go Better, bis 8-Mai-2016.




Being 3 Gallery 在3画廊, in der Plastikfabrik: Ju Anqi 雎安奇: Big Characters 大字, bis 18-Apr-2016.




Obwohl das Gelände und die Räume toll und deshalb erwähnenswert sind, kann man sich momentan den Ritt in die Plaste schenken, nicht allerdings, und damit möchte ich abschließen, einen Besuch bei Bianca Regl, die gleich zwei Ausstellungseröffnungen hatte:

Im Caochangdi im Lan Space 兰空间: Between the Apple and the Plate 苹果与盘子之间, bis 12-Apr-2016.



Und in Songzhuang im neuen und bald vielleicht schon wieder in sich zusammenfallenden Niu Chang Art Museum 牛厂美术馆: The Distant Shore 遥远的海岸, bis 12-Apr-2016.




Der Frühling ist da!


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Donnerstag, 10. Dezember 2015
Kurz in Xi'an
Während sich Europa bereit macht, in den Krieg zu ziehen, hat mich ein glücklicher Zufall für eine Stippvisite nach Xi'an versetzt. Großartig, dachte ich, sehe ich mir das dortige OCAT endlich an und auch gleich, so hatte ich es wenigstens flüstern hören, die wenn auch kleine, aber vibrierende Kunstszene. Habe ich gedacht und mich maßlos verdacht. Das OCAT ist nett neben einer wunderbaren Parkanlage gelegen, aber in einem merkwürdigen Kaderkomplex, die drei Stockwerke sind langweilig belegt. Gong Xu mit seiner Zodiac Explosion geht gar nicht, Liang Yuanweis Mustermalerei finde ich langweilig, Carol Lee Mei-Kuens Remembering Days, Forgetting Time war konzeptuell nett und bei ihrer Postkartenaktion habe ich mitgemacht, aber überzeugt hat es mich nicht. Kein Wunder, dass ich die einzige Besucherin war. Alles, was ich fotomäßig vertreten kann, ist ein Blick auf die Steinfiguren am Eingang.



Deshalb gings auch gleich weiter. In die Banpo International Art Zone 半坡国际艺术区. Banpo ist mittlerweile ein etwas außerhalb gelegenes Gebiet von Xi'an und bezeichnet eine neolithische Siedlung der Yangshao-Kultur, die hier ausgegraben wurde. Xi'an mag ja historisch wirklich groß und bedeutend gewesen sein, in der Gegenwart ist es versmogt und wird im Gegensatz zu Beijing nur sehr selten von befreienden Winden heimgesucht. Was einst schützend war, hat die Zeiten nicht überdauert, die von Nordosten und Südosten die Stadt in ein Dreieck keilenden Berge zwingen sie heute in ein Moloch. Xi'an und seine größere Umgebung scheinen nur von Tourismus und etwas Landwirtschaft zu leben. Man kann fast Jetztzeit-Mitleid mit ihr haben. Die sich als Kunstviertel bezeichnende Gegend ist ein Kreativindustriekonglomerat mit knapp hundert kleinen Werbe-, Design-, Foto-Undsoweiterlis, von denen etwa noch drei betrieben werden. Unter anderem ein Café, in dem es für mich einen Espresso für 25 Kuai gab – sowie die Information, Galerien?, du meinst Ausstellungen?, der einzige weitere Gast wird gefragt, es gibt hier einen Ort, 75 Grad heißt der, da läuft manchmal was, sonst eher wenig, manchmal kommen Künstler zu Gruppenevents, sonst Künstler hier in Xi'an?, es gibt ein paar (was sich anhörte wie vielleicht fünf), die Skulpturen anfertigen, die haben ihre Studios verstreut außerhalb der Stadt, manchmal kommen sie auch zu Veranstaltungen. Ganz schön traurig, aber irgendwo müssen die Künstlermassen in der Hauptstadt herkommen.





Die Türen in Banpo waren so verschlossen wie sich mir die Gegenwartskultur bot. Entsprechend tauchte ich in das ein, was die Stadt auszumachen scheint, die Rückbesinnung auf glorreiche Zeiten bis einschließlich Tang-Dynastie. Die deftigen Eintrittspreise werden vermutlich für die Arbeiten an der U-Bahnlinie benötigt, die momentan eine Schneise der Abrissverwüstung außerhalb der großartigen, vor allem weil noch komplett erhaltenen, 14 km langen Stadtmauer hinterlässt. Noch nie gesehen hatte ich dafür den Einsatz eines Wasser-Luft-Blasmonstrums.



Zunächst ging es also zur Wildgans Pagode 大雁塔 aus der Tang-Dynastie, der auf den buddhistischen Schriftrollen von Xuanzang erbaut wurde (Kaijin zu meinen Sun Wukong-Moves: ist nur eine Geschichte mit dem Affenkönig, ist schon klar, oder?)




Besonders lohnenswert war der Aufstieg nicht.


Die Anlage.





Sehr empfehlenswert ist das Geschichtsmuseum. Es war rappelvoll, besonders aufgefallen sind mir etliche Studenten, die erklärende Vorträge auswendig lernend vor sich selbst aufsagten. Hier eine kleine Auswahl der Exponate mit den engl. Beschreibungen, mich hatten neben all den Keramiken, Waffen und Münzen Charaktere fasziniert und ich habe die Frauenquote etwas angehoben:


Pottery Male Figure, Western Han Dynasty (206 BC–8 AD).


Bronze Feathered Figure, Han Dynasty (206 BC–220 AD).


Gold Monster, Han Dynasty (206 BC–220 AD).


Painted Pottery Figures of Warriors, Western Wei Period (535–556).


Painted Pottery Warrior Holding a Shield, Northern Zhou Period (557–581).


Pottery Figure of Attendant, Southern Dynasties Period (420–589).


Pottery Goat, Northern Wei Period (386–534).


Animal-shaped Tomb Guardian, Southern Dynasties Period (420–589).


Pottery Unicorn, Northern Wei Period (386–534).


Tri-colored Female Figure Making Up Herself, Tang Dynasty (618–907).


Peinted Pottery Female Figure, Tang Dynasty (618–907).


Painted Female Dancer with Double Rings on Head, Tang Dynasty (618–907).


Painted Figure of Heavenly God, Tang Dynasty (618–907).


Peinted Pottery Figures of Zodiac Animals, Tang Dynasty (618–907).


Ebd.


Pottery Figure of a Maid Holding a Book-box, Song Dynasty (960–1279).


Skt. Arhan Subduing Dragon, Song Dynasty (960–1279).


Dann, ich hatte sie noch nicht besucht: die Terrakotta Armee! Die Grabanlage von Qin Shihuangdi von 210 v. Chr., 1974 beim Graben eines Brunnens von Bauern entdeckt.
































Halle 1.




Halle 2.


Halle 3.








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Rundumschlag
Kurz chronologisch den Sommer aufholend …

Eine Ausstellung für den Juli, bevor ich mich auf Reisen machte:


Pace zeigte im Juli Gravity Field.

Eine kleine Trunkenheit in Songzhuang für August:





Jetzt ein paar Themen:

Indie Spaces

Independent Spaces sind das neue Phänomen der Hutong-Kunstszene, mit der Arrow Factory seit 2008 als Urgestein, begannen sich vor allem im vergangenen Jahr etliche Räume in den Gassen zu entwickeln. Im letzten Augustwochenende taten sie sich zusammen für ein Festival. Wunderbar und sehr empfehlenswert zum Ablaufen die in diesem Zuge entstandene Map of Independent Art Spaces Beijing.

Eine gute Route:


Ganz neu der J Space, ein sehr schöner Ort, sie zeigten Xia Tao: Wuyu or Love at Second Sight.


Der extrem kleine Raum von Lab 47 ist toll, die Ausstellungen naja, dieses Mal experimentell, sie zeigten Yu Haiyuan 于海元: Who's St. Sebastian 塞巴斯蒂安是谁.


i: project space zeigte John Armleder.


Aotu 凹凸 zeigte …, ich habe leider keine Ahnung mehr, was es war, aber man kann immer gut für einen Kaffee oder Wein vorbeischauen.


Jiali Gallery 家里画廊 zeigte Zhang Junling 张俊领: Infinite Entropy 无尽熵. Mit Tanzperformance, die sind hier gerade ziemlich im Trend, ich weiß nicht recht, aber der Ort ist super.


Das Institute for Provocation zeigte Astrid Myntekær: Mana.


Der Muye Space scheint mir ein Lernstubenangebot für angehende Künstler, aber auch hier gibt es eine nette Dachterrasse, was eigentlich immer alles wett macht.


Dann gab es im September zwei Ausstellungen von bzw. mit mir, Painting meets Music 绘画相遇音乐 und Art Against Art 艺术反对艺术. Kurz darauf eine zehntägige Kunstreise von Beijing über Hangzhou nach Shanghai – wer Interesse an meinem zusammenfassenden Immersion Guide hat, melde sich gerne. Shanghais Ausstellungslandschaft hat sich sehr verändert, neben dem Long Museum und dem Yuz Museum sind auch hier interessante kleine neue Spaces entstanden.


Filmfest Hamburg und Hamburg



Wir haben mit K26 elf Filme in die Sonderreihe Unabhängiges Kino aus China zum Filmfest Hamburg gebracht, ein schneller Sprung in die Heimat.




Eröffnungsfilm von Zhai Yixiang 翟义祥: This Worldly Life 还俗, 2015.


Tao Huaqiao 陶华侨: A Memory of Summer 七月, 2015.


Guo Xiaodong 郭晓东: A Moment in Love 男欢女爱, 2015.

Ein ganz kurzer Galerienhopp musste drin sein.


Endre Tót: Inside Rain, 1971–79. In meiner Lieblingsgalerie Mathias Güntner, Ausstellung: Endre Tót, 1967 bis hier, 11-9–7-11-2015.


Endre Tót: I'm glad if this can hang here, 1971–76/ 2015. Ebd.


Oliver Ross:Transluminator, 2015. In der Galerie Melike Bilir, Ausstellung: Transluminismus, 6–22-10-2015.


Barbara Camilla Tucholski. In der Galerie Sfeir-Semler, Ausstellung: Straßen, 31-8–21-11-2015.

Hach, Hamburg …















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Wieder zurück in Beijing konnte das Queer Festival im Oktober erstaunlich unproblematisch stattfinden.

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Etliches weiteres gab es, Ausstellungen, Vorträge, man kann jeden Tag zu diesem oder jenem laufen, man wird beinahe überschwemmt. Schon geht der Sommer in den Winter über und selbst auf unschuldigen Grünflächen gedeihen Parkformationen.


Ditan Park, Schneewochenende Ende November.

Auch Yoko Ono beehrt uns mit Grün: Golden Ladders, in der Faurschou Gallery 15-11-2015–3-7-2016.



Unverhofft beglückt wurde ich von Ingrids Empfehlung der Ausstellung im Soka Art. Yin Qi 尹齐: Multispaces 置, 14-11-2015–3-1-2016.


Yin Qi 尹齐: Jan., 1st 2013, 2013.

Besonders angetan haben es mir seine durchnummerierten kleinen Leinwände namens Landscape and Monochrome 山水和单色画, 2015:









Kuratiert von Gao Yi 高毅 gab es dann im 798 Art Bridge: An Encounter Between Color and Rhythm 对/画:



Im Winter nun hat man reichlich Zeit, sich mit seinem Luftreinigungsgerät einzuschließen und ein bisschen zu produzieren, auf den nächsten Wind zu warten, um dann mit ihm durch die Straßen zu springen.


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Dienstag, 30. Juni 2015
Heiqiao Offspace this Sunday: 2 dimensions only


“Next opening at 新展览在黑桥OFF空间 BLACKBRIDGE OFFSPACE.
Opening 开幕时间:七月5-July-2015, 17:00

The generosity in joyful limitations: 2 dimensions only
“在欢乐的局限性中的慷慨:只有两维”

Curated by 策展:Anna Hofbauer / 刘晓辉 Liu Xiaohui

Participating artists 参展艺术家:胡庆雁 Hu Qingyan, Kris Lemsalu, 刘晓辉 Liu Xiaohui, Lazar Lyutakov, Anne Speier, Misha Stroj, 孙亚飞 Sun Yafei, 王光乐 Wang Guangle


Units of Measuring 'Amount'

The weight of an elephant is a world apart from that of an ant, but the amount and frequency of the ant's steps is also a world apart of those of the elephant. Here notions of 'amount' are like those of 'labor', measured in the density within units of surface, or in even more abstract definitions. Besides the obvious measurements of weight and dimension, what comes to mind is the amount of thought, the amount of accumulated time, ballsiness, and intensity. Weightier than Mount Tai, as light as a feather – all metaphors for amounts, carrying along value orientations. The methods of measuring 'amounts' are in the concept, in the eye of the beholder.
刘晓辉 Liu Xiaohui

“量”的计算单位

一 只大象的重量和一只蚂蚁是相差悬殊的,但是蚂蚁的爬行步数和频率与大象也是相差悬殊的。这里关于“量”的概念,类似于“工”,单位面积里面的密度,乃至更 加抽象的定义。除了泛泛所指的重量,体量,还有思考的“量”,时间积累的“量”,胆量,密度等等更多延展出去的想象。重于泰山,轻如鸿毛都是一些关于“量”的比喻,它们跟价值取向有关。“量”的计算方式,是在理解概念里的仁者见仁,智者见智。
刘晓辉 Liu Xiaohui”

By Anna Hofbauer and Bianca Regl.


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Dienstag, 9. Juni 2015
Künstlerporträt: Zhu Xianwei 朱贤巍
Formal und sowohl inhaltlich als auch symbolisch wirkt Zhu Xianwei in seiner Malerei im Jetzt verankert, mit stark romantischen Tendenzen und allzeit menschlichen Fragestellungen. Doch genauso gut könnte er in jede andere Epoche passen, er scheint mir sehr assimilierbar, sich in seinem eigenen Dunstkreis des Denkens und Empfindens überall zurechtfinden zu können. Dann wiederum kann man ihn sich in der europäischen Romantik und in der Tang-Dynastie vorstellen; selbst sieht er sich in der Minguo-Zeit, im beginnenden 20. Jahrhundert, gut platziert – ob dies aus Gründen eines allgemeinen semi-intellektuellen Trends, sei einmal dahingestellt, es fügt sich definitiv in unsere Zeit des Umbruchs und der Möglichkeit zum selbstgestalteten Umbruch, in die der Rückbesinnung und des Hinterfragens alter, großer Themen.



Zhu Xianwei, geboren 1971 in Qingdao, studierte an den Kunstakademien von Hangzhou und Stuttgart. Seit 2008 lebt er als freier Maler in Stuttgart und Beijing. Er hat sowohl die handwerkliche Schule Chinas durchlaufen als auch die, zumindest im Gegensatz zur chinesischen, individualistische Deutschlands. Analytisches Denken hat ihn dabei allerdings nicht verkorkst, denn im Gespräch mit ihm folgt er in seinen Gedankengängen teilweise rabiat dem Fluss der eigenen Gehirnsynapsen. Es geht ihm um Themen wie Fremde und Zugehörigkeit, Sehnsucht und Einsamkeit, durchdrungen von einer gelegentlich klischeeartigen Shandong-Machohaftigkeit mit merkwürdig traditionalistischem Männlichkeitsverständnis. Wenn er einen ihm wichtigen Gedanken fasst, ist dieser häufig poetisch im Ausdruck und dahinter verbergen sich dann gerne idealistische Vorstellungen – zur Leere und zum Nebel, zur Natur und Erhabenheit, beinahe hört man dabei den Wind auf dem Berggipfel mit vorüberziehen.

Sein leiser, subtiler Humor ist sehr einnehmend. Gerne auch unterschwellig gewitzt, häufig frotzelt er vor sich hin und lacht sich dann eins ins Fäustchen. Es geht eine Leichtigkeit und Gelassenheit von ihm aus, wobei er sich manchmal auch in Rage redet, dass man das Gefühl hat, er sei zur Revolution bereit. Doch fokussiert er diese auf seine Malerei. So orientierungslos er im örtlichen Zurechtfinden wirkt, so desinteressiert gibt er sich auch gegenüber materiellen weltlichen Fragestellungen, Aggressionen in Bezug auf deutsche Gründlichkeit bei Steuern, Rente, Versicherung etc. verpuffen schnell im Durchzug. In der Malerei weiß er jedoch meist ziemlich genau, was er tut. Wichtig dabei ist die Leere, das kong 空, meinem momentan persönlichen Verständnis nach das Eintauchen in einen Umstand, der einen auf die Essenzen fokussieren lässt, ein Sein in der Gegenwart, im Moment.

Dieser Einblick hier ab großteils 2013 ist aus gemeinsamen Gesprächen und kleinen Projekten entstanden. Möglicherweise stimmt er nicht immer mit der Selbstwahrnehmung und Kunstinterpretation des Protagonisten überein, auch stammt die Auswahl der Bilder von mir, aber vielleicht gefällt es dennoch dem einen oder der anderen.

Aus der Serie: Lost in Utopia. Sommer 2013:









Pluralitäten werden bei Zhu Xianwei teilweise zu Widersprüchen oder lösen sich auf. Landschaftsmalerei, Romantik, irres Treiben, Leere, Ironie, Materie, Poesie und viele andere Elemente finden sich in seinen Arbeiten. Es geht Zhu um einen Dialog zwischen chinesischer und westlicher Landschaftsmalerei, durch den er dabei ist, sich den Weg seiner eigenen Landschaftsmalerei zu schaffen. Dabei interessieren ihn etwa die unterschiedlichen Perspektivvorstellungen. Die wandernden und multiplen Perspektiven der traditionellen chinesischen Landschaftsmalerei sieht er durch ihre Beweglichkeit und Freiheit und durch ihre Komplexität als besonders geeignet für die gegenwärtige Landschaftsmalerei und die facettenreiche Darstellung der Wahrnehmung und Verbindung subjektiver und objektiver Wirklichkeit.


Aus der Hanshan-Serie, 2014.

Als eine Leitlinie durch seine Landschaftsmalerei zieht sich von chinesischer Seite aus der Einsiedler-Mönch Hanshan, Kalter Berg, der im 7. Jahrhundert in seiner Höhle gelebt und dort seine Gedichte geschrieben hat (s. Zhu Xianwei: Ich und der Kalte Berg). Hanshan nahm durch die Übertragung von Gary Snyder einen wichtigen Einfluss auf die westliche Kultur – und fand erst in den letzten Jahren über Japan wieder seinen Weg nach China. Die Verbindung von Zen-Buddhismus und Daoismus, das tatsächliche Leben in der Natur ohne jeglichen Besitz, die Fragen der Individualität in Bezug auf das Ich und die Suche nach dem eigenen Selbst in für jede Generation neuen und immer anderen Bedingungen sind die Hauptpunkte, die nach der Beat-Generation auch Zhu Xianwei an Hanshan begeistern und deren Spurensuche er an ihrer Quelle verfolgt. Diese Essenz befindet sich für ihn auch in der westlichen Landschaftsmalerei der Romantik, wo seine Spurensuche weitergeht.

Er begibt sich regelmäßig auf „Wallfahrten“, von Rügen und den Kreidefelsen Caspar David Friedrichs über den französischen Wald bei Fontainebleau, um die Bewegung von der Wahrnehmung der Natur der damaligen Zeit vor Ort nachzuempfinden, bis in die Gebirgszüge, die Hanshan in seinen Gedichten beschrieben hat. Auf der Suche nach dem Weg in die Natur und nach dem Umgang mit ihr in unseren Vorstellungen und Projektionen, verbunden mit der Rückkopplung zur Kunsthistorie, möchte er im Umkehrschluss den Weg seiner Landschaftsmalerei weiter öffnen.


Aus der Hanshan-Serie, 2014.

Der Weg zur Wahrheit ist verzwickt, verwinkelt, vernebelt, zumindest neblig, klare Antworten existieren nicht, jeder muss selbst danach suchen – wenn es eine Antwort gäbe, wäre der Weg wohl auch nicht mehr interessant, vielleicht sogar überflüssig. Zhu Xianwei lockt den Betrachter mit seiner narrativen Landschaftsmalerei: Man möge sich in sein Bild hineinbegeben und in ihm wandeln. Dort vermag man dann bei näherem Verweilen alles mögliche zu entdecken, eine ganz eigene Welt, bekannt und doch immer wieder neu, romantisch und skurril, fernöstlich und manchmal noch ferner westlich – durch die man wandern, sich bei Gefallen beliebig niederlassen, eine Zeit wohnen und seinen Gedanken freien Lauf lassen kann. Es existieren Referenzen und Hommagen zu anderen Kunstobjekten, zu geschichtlichen, gesellschaftlichen, gedanklichen Ereignissen, Epochen und Denkansätzen, ein Wulst aus Tinkturen. Ist man mit diesen vertraut, umso spannender, aber auch so lässt sich in dieser Welt Zhus wunderbar sinnieren.


Kreidefelsen an C.D. Friedrich. 2014 (Foto von Zhu Xianwei).

Caspar David Friedrichs „Kreidefelsen auf Rügen“ von 1818 hat man bei diesem Bild sofort vor Augen. Die drei Originalfiguren bei Friedrich werden von links nach rechts meist als seine Frau Caroline, als Porträt seiner selbst und als das seines Bruders gedeutet. Als Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, als Farbsymbolträger mit Bezug auf Religion, Politik und Leben … So wie Friedrich – Zhu Xianwei nennt ihn „David“ – der Szenerie die die Felsen einrahmenden Bäume hinzugefügt hat, spart auch Zhu nicht mit eigenen Kreationen. Den Blick umherschweifen lassend auf der Suche nach einem Einstieg, bleibe ich an dem alten Roboter hängen, der gefährlich nah an der Klippe steht und zu dem vor ihm schwebenden, doch mit Schatten versehenen Koffer schaut. Vielleicht impliziert der Schatten eine Brücke, die der Figur zur Verfügung stünde, wenn sie sich zur Reise entschließen würde. Aber diese scheint nicht nur im Moment des Gemaltwerdens einzuhalten, vielleicht ist sie einfach noch nicht so weit, an Friedrich denkend mag es eine Option für der Zukunft sein. Vielleicht gefällt dem Roboter auch nur die Möglichkeit des möglichen Aufbruchs.

Dazu kommen dann die O- und/ oder U-Form – in der Mitte das Meer, die Leerheit im Zentrum, etwas in der damaligen Landschaftsmalerei sehr Besonderes, dazu der Inhalt, in dem es um Hoffnung und Glauben geht. 200 Jahre nach Friedrich haben sich die Landschaft auf Rügen und unsere Welt sehr verändert. Mit surrealistischer Wandlung finden sich hier eine Tischlampe, ein Windrad, Panzer, Reisekoffer und Sofa – einfache Dinge, die in unserem modernen Alltag existieren. Mit dem strauchelnden, ängstlich wirkenden Papst, mit dem im Dunkeln mit sich beschäftigten, auf seine Naturaufnahmen fixierten und von dem durch die Linse eröffnenden Blick eingenommen Fotografen fragt Zhu nach unserem heutigen Glauben und Wahrheitssuchen. Der Affe rechts auf dem Baum versucht den Mond aus dem Wasser zu holen – nach einer alten chinesischen Erzählung ist der Mond im Wasser das Symbol der Täuschung. Als Betrachter im Originalbild von Friedrich auf der rechten Seite schaut hier der Roboter in die Ferne und Leere. Jede dieser Figuren scheint in ihre ganz eigene Weltsicht versunken, manche wohlmöglich verloren.


Am Anfang war der Hase. 2014 (Foto von Zhu Xianwei).

Dieses Bild fragt mit Albrecht Dürer nach dem Ursprung. Van Gogh mit Pfeife grübelt darüber links oben. Unter ihm wieder ein Fotograf im Dunkeln vor der Anhöhe des in die Fluten tauchenden Hinterns, der durch seine Größe selbst zu einem Teil des Berges geworden scheint, wie in Stein gemeißelt, aufgegangen in den Elementen Wasser und Holz und Stein in sich selbst ruhend, unter der Lampe hindurch, die Lampe erneut als modernes Licht nach Erkenntnis vielleicht forschend, vielleicht deutend, der Affe rechts im Baum, in gespannter Erwartung die Szenerie betrachtend – die suchende Frau, den ins Stillleben eingefroren scheinenden, gleichzeitig zum Einsatz bereiten Anzugmensch, den im pinken Gummiring steckenden Mann im Versuch, die Klippen zu bezwingen … in eigene Weltsichten versunken auch hier die Figuren, sie alle kennt und ist man. Doch wo steht man selbst wirklich? Das Radio plärrt, der Hase bleibt wachsam, zum Sprung bereit.


Hier nun eine Auswahl von Werken. Teilweise in Ermanglung der korrekten Namen habe ich zu Hilfsattributen wie Stühle oder Angler gegriffen.


Aus der Serie: Fremder. 2012 (Fotos von Zhu Xianwei):








Aus der Stühle-Serie, 2013:














Aus der Serie: Die Leere. 2012–2013 (Fotos von Zhu Xianwei):






Aus der Reiter-Serie, 2013:








Aus der van Gogh-Serie, 2013:






Verschiedenes, 2013:
















Aus der Angler-Serie, 2014:










Aus der Babel-Serie, 2014:




Aus der Hanshan-Serie, 2014:













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Atelier Beijing, 2013.


Atelier Stuttgart, 2014.


Fotos, wenn nicht anders ausgezeichnet, von Stefanie Thiedig.


Literatur

Peter O. Chotjewitz: Die Ferne in Dir. Einige Bemerkungen zu den Stuttgarter Bildern von Xianwei Zhu. Stuttgart 2005. Online hier.

Zhu Xianwei 朱贤巍: Searching For No Heaven 寻找非天堂. Ausstellungskatalog der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart anlässlich der gleichnamigen Einzelausstellung mit einem Vorwort von Günter Baumann, Stuttgart 2009.

S. zu Hanshan die Übersetzung von Stephan Schuhmacher: Han Shan: 150 Gedichte vom Kalten Berg, Fassung von 1974 (mittlerweile VPN notwendig), Kommentar und Vorwort zur Neuauflage von 2001 hier. Original: 寒山诗集.


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