Willkommen 欢迎

Willkommen auf meinem Blog, der Vernetzung von „Kulturgut 文化财富“ mit dem täglichen Leben, einer Ergänzung zu meiner Website. Hier finden Sie regelmäßig meine Sicht des Lebens in Beijing und China, in Hamburg und Deutschland – rein subjektiv und selektiv. Ich schreibe meist auf Deutsch, setze aber auf die internationale Sprache der Bilder, weshalb auch die Tags zweisprachig sind.

Viel Spaß wünscht Stefanie Thiedig.

欢迎访问我的博客,它不仅是"Kulturgut 文化财富"与日常生活的网络展现,同时也是对我个人主页的补充。在这里我会定期地以纯粹主观并带有选择性地的视角来观察北京和中国。大部分的时候我是用德语来撰写文字,但同时对图片也加注国际语言已达到标签双语效果。

由甲祝您好!

Freitag, 27. März 2020
2020 KW12: Mal kurz Kippen holen


Heute musste ich aus dem Haus. Leider kann ich nicht ohne Erkältung mit dem Rauchen aufhören, aber auf die habe ich momentan nun gar keine Lust. Also musste ich Kippen kaufen gehen – dafür habe ich nicht mal nach Lieferanten gesucht, es wäre mir doch sehr unangenehm, für diese Sucht jemand anderen laufen zu lassen. Außerdem konnten beim Ausgang auch gleich der Gemüse- und Obstvorrat aufgefüllt werden – der einzige Biokisten-Lieferant, der in Hamburg noch Neukunden aufnimmt (Biokiste Hamburg) wird erst in einer Woche kommen können. Als Weinlieferanten habe ich einen alten Bekannten aus Oldesloe gefunden und damit Alexander Eick von Jacques’ Barmbek-Depot auserkoren – ich empfehle den Weißen Vernaccia di San Gimignano.

Seit zehn Tagen sah ich mir das zwar abnehmende, aber weiterhin rege Treiben draußen nur durchs Fenster und täglich eine Stunde Vitamin D tankend vom Balkon aus an. Gestern ließ ich mich von Kaijin beraten, wann und wie ich am besten unter Menschen trete. Früh morgens war definitiv ein guter Rat, nachdem ich aus dem doch schon recht vollen Edeka trat, wartete davor eine 50 Meter lange Schlange Menschen, wenns hoch kommt mit einem halben Meter Abstand dazwischen. Neben meinem selbstgenähten, vierlagigen DIY-Mundschutz (ohne Nähmaschine habe ich fünf Stunden daran gefrickelt), einem Schal für die Haare und Einmalhandschuhen, empfahl Kaijin eine Regenjacke wegen glatter Oberfläche. Das ist wahrscheinlich wieder nicht Drosten-verifiziert, aber der bezweifelt schließlich auch den Schutz von Masken abgesehen von einem auslösenden Abstandsreflex. Immerhin kommt aus der Bundesärztekammer mittlerweile der Rat Masken zu tragen, Stand: 26.3.2020. Und immerhin hat mein Aufzug Abstand ausgelöst. Außer bei den Alten, und das hat mich doch gewundert, noch mehr hat mich allerdings gewundert, sie überhaupt draußen zu sehen. Immer wieder lief mir eine kleine, alte Dame geradlinig vor sich hinstarrend in den Wagen oder wollte sich an einem vorbeiquetschen, man konnte kaum schnell genug in den Regalen verschwinden. Ansonsten lief es beim Edeka ganz gesittet ab und die meisten waren auf Abstand bedacht.

Abgesehen von den Plexiglasscheiben vor den Kassen, bei der Apotheke glatt einer dreiseitigen Box und Markierungen vor den Märkten scheint der Ernst der Lage jedoch noch nicht recht angekommen. Es ist weniger los, aber wenig nun auch nicht. Und ok, es gibt alleinerziehende Eltern, aber muss man einen ungeschützten Säugling Supermarktreihen aussetzen, kann man nicht jemanden um Hilfe bitten? Und müssen selbst um neun Uhr morgens die Typen beim Kippenmann rumhängen? Warum trägt nicht mal eine Apothekenhilfe einen Mundschutz? Warum hat abgesehen von mir nur eine Frau pseudomäßig ein Tuch vor den Mund gehalten? Warum ist nicht Handcreme ausverkauft, wäscht sich hier keiner die Hände? Und warum müssen Schuhkay und Blume 2000 noch geöffnet haben? Wenn wir schon mal dabei sind: Warum hält der DHL-Bote einem eigentlich weiterhin seinen Stift entgegen? Wann gibt es endlich mehr Gehalt statt Applaus …?

In der Apotheke gab es übrigens nur Wund-Desinfektionsspray für 7 Euro/ 30ml. Dafür findet man bei der WHO (H=Health) eine Anleitung zum Selbermachen von Desinfektionsmitteln, momentan wird man wohl nicht des Terrors verdächtigt, wenn man sich Glycerin bestellt. Ansonsten kann ich gut noch die Folge Corona: Hygienemaßnahmen von Tim Pritlove auf seinem Kanal UKW empfehlen.

Ich habe mir Tabak gekauft und hoffe auf weniger Konsum durchs Drehen.

Bleibt alle gesund und vielleicht doch auch mal in euren vier Wänden.


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Sonntag, 16. Februar 2020
2020 KW7: Was hat er nun wieder gemacht?

Ai Weiwei: Safety Jackets Zipped the Other Way. Screenshot aus: Hornbach: Bauanleitung Demokratische Kunst.

Ich frage mich immer wieder, warum wir ständig über ihn schreiben? Normalerweise versuche ich, dem PR-Gig Ai Weiwei aus dem Weg zu gehen. In den letzten zwei Wochen bin ich jedoch glatt drei Mal auf Herrn Ai gestoßen worden – und seinen letzten Coup finde ich zu skurril, um ihn unerwähnt zu lassen. Er widerspricht sich selbst einfach zu schön, um nicht gelegentlich den Finger hineinzubohren und ihn dreckig auszulachen. Nebenbei bietet er Abwechslung zum allgegenwärtigen Virus.

Zunächst schickte Alice die erste Aische Schimpftirade im Guardian: Ai Weiwei On His New Life In Britain: “People are at least polite. In Germany, they weren’t”, von Simon Hattenstone, 21.1.2020.

Ai hat also vor ein paar Monaten Berlin verlassen, ist nach Cambridge gezogen und weint sich bei den Britten über das blöde Deutschland, die gemeinen Deutschen aus. Zwar fragt der rasende Reporter, ob Ai meine, die Britten „will prove a haven of tolerance?“, lässt ihn aber seinen Rant austoben: „“in Germany you have to speak German (…) very rude”“, und widersprüchlich werden: „For 15 years, he adds, the world has treated his work with respect, and that is never good for creativity.“ – nun hat sich das in Deutschland geändert und er keift beleidigt herum. Nicht, dass in Deutschland alles rosig wäre, ganz im Gegenteil und gerade für Ausländer. Ein chinesischer Freund von mir meinte einmal, dass unter Ausländern in Deutschland gesagt wird, wenn du es in Deutschland schaffst, kannst du es überall schaffen; dass es einem die Deutschen also wahrlich nicht leicht machten. Und Ai hat nicht einmal in Rostock gelebt.

Dass der Autor der Selfie-Tradition, so mag man sie fast schon bezeichnen, mit Ai erliegt, sei ihm verziehen, meinetwegen für sein Instagram auch vergönnt. Aber das Buddy-mäßige Arm um Schulter und dann auch noch Kopf Anlehnen zeugt nicht gerade von journalistischer Raffinesse.

Mehr gab es bald darauf im Perlentaucher: „Ai Weiwei wütet …“, Zusammenfassung vom 12.2.2020 aus Berliner Zeitung und Der Tagesspiegel, die ich hier, weil so schön und schön kurz, komplett zitiere:

„Kunst
Ai Weiwei wütet in einem wirklich anstrengenden Interview mit Susanne Lenz in der Berliner Zeitung gegen Berlin, "die langweiligste, hässlichste Stadt, die es gibt", gegen die Berlinale, die schon wieder seinen Film nicht ins Programm genommen hat, gegen die faulen Studenten, das korrupte System und überhaupt die chinahörigen Deutschen. Ernst nehmen kann man das Rumgemotze nicht: "Ich könnte ein ganzes Buch über Deutschland schreiben. - Tun Sie das doch. - Ich bin zu beschäftigt. Es gibt Wichtigeres als Deutschland. Genießt doch eure Berlinale, oder wie das heißt. - Werden Sie Ihr Studio hier behalten? - Wenn die Deutschen mich weiter unter Druck setzen, muss ich es aufgeben. - Wer setzt Sie unter Druck? - Das möchte ich Ihnen nicht sagen. Ich werde von der deutschen Gesellschaft unter Druck gesetzt. Das ist okay. Ich kenne ihre Geschichte, weiß, wer ihre Großeltern sind. (Eigene Hervorhebung.)" Ach ja, und noch nie hat ihn die deutsche Presse nach seiner Meinung gefragt, wie eine kleine Stichprobe beim Perlentaucher, ähem, nicht bestätigt! Im Tagesspiegel versucht Birgit Rieger, angesichts von Ai Weiweis Tiraden fair zu bleiben.“

Das Beste zum Schluss. Christine leitete mir dann diesen Beitrag von Page Online weiter: Ach du meine Güte! Ai Weiwei für Hornbach, von Sabine Danek, 14.2.2020.

Ai kam also für ein paar Tage nach Berlin zurück, um seine neuste Aktion zu bewerben, verschlagwortet mit „Kunst für alle“ oder auch „Demokratische Kunst“. Prinzipiell halte ich das Projekt für gar keine so schlechte Idee: Ein Ai zum Einkaufspreis für jedermann. Bei Hornbach kann man sich ein Ai-Kunstwerk zusammenbasteln und, aus verschiedenen Versionen wählend, sich etwa für die „Stand-Version“ ein Set von 6 Warnjacken (Stück: 36 Euro) und 4 Stahlrohren (Stück: 67,96 Euro) plus Kabelbinder kaufen, dazu einen Katalog mit Bauanleitung und Interview Ai-Obrist (18 Euro oder als kostenloser Download ohne Interview). Das Ganze nennt sich „Safety Jackets Zipped the Other Way“. Dann hat man: Ritterlich hoch hinaus aufgespießte, mit Reißverschlüssen innig vereinte Arbeitshäute?

Ai bezeichnet sich im Hornbach-Werbeclip als „Realist“, als volksnah – oder so ähnlich, ich kann mir das Video kein zweites Mal antun. In jedem Fall solle das einfache Volk einmal in der Lage sein, sich einen echten Ai Weiwei zu kaufen. Ob die Arbeiterklasse, die Ai hier als Kundschaft im Visier zu haben scheint, sich so plakativ mit ihrem eigenen Material abspeisen lassen will, bleibt zumindest in Bezug auf die Auswahl fragwürdig. Das Selbstbauen als eigenes Hand an Kunst Legen finde ich eigentlich nicht dumm, aber die neun Arbeitsschritte können genauso gut als Verhöhnung verstanden werden. Was man sich jedoch wirklich fragt: Wer außer Sammlern hat Platz für 4,10m Höhe und 2,60m Breite – wollte man seinen Ai nicht draußen im Vorgarten, Schrebergarten, Hinterhof im Regen stehen lassen, was unser PR-Gig wahrscheinlich brilliant fände im Sinne der Realität ausgesetzt und solch Trallala, siehe Documenta 12. Schickt ihm über Hornbach Fotos und Videomaterial davon, dann kann er gleich weitere Kunst draus schaffen und ihr werdet ein Teil davon und … Endlosschleife.

Im Guardian schimpft er übrigens, dass er drei Mal aus Berliner Taxis geworfen wurde, weil die Fahrer nicht wollten wie er, die Dienstleister also nicht wie in China alles erduldeten und kuschten, wie dem zahlenden Herrn es gemach. Noch einmal aus dem Guardian: „“I don’t like a state or culture that so obeys authority.”“ Widersetzen soll sich das Volke wohl nur abstrakten Staatsgebilden, nicht Ai, nennt mich Weiwei, denn er ist doch, ja, wer nur?

Der edle Gönner. „Jaja: Jippieh, jippieh, yeah!“


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Montag, 28. Oktober 2019
Am Rooster Mountain in Henan

Ausstellungspräsentation 展览现场 (siehe die ersten 12 Bilder im Text): Stefanie Thiedig 由甲: At Rooster Mountain in Henan there is also Nebula, Serie 在河南鸡公山也有雾,系列. Print on paper (German Etching), 12x 40x60cm; pencil on rice paper, 40x180cm, 2019. 纸上印刷12x 40x60cm;宣纸上铅笔,40x180cm,2019年.

Die folgende Erzählung basiert auf dem mündlichen Bericht von Laowang oder auch Wangzong, dem Chef Wang, wie der Leiter des neuen Kunstviertels an dem Berg, um den es hier geht, von seiner Gefolgschaft genannt wird. Die Geschichte ist nicht nachgeprüft und die Daten können leicht durcheinandergeraten, die Namen vergessen worden sein. Anders gesagt enthält sie alles, was eine gute Legendenbildung ausmacht. Deshalb beginnt sie mit:

Es war einmal ein amerikanischer Missionar, der sich im Sommer 1904 aus der Hitze Hankous auf den Weg nach etwas Abkühlung machte. Hankou war damals eine beliebte Stadt für Handelsvertreter der westlichen Welt, die im Auftrag kolonial denkender Regierungen oder auf eigene Faust den heutigen Stadtteil von Wuhan im Herzen Chinas am Yangtse besiedelten. Pater Wallace, wollen wir ihn vorübergehend nennen, gelangte über knapp 200 Kilometer in den Norden. Dort kam er am Jigongshan an, dem Rooster Mountain, so bezeichnet nach seiner äußeren Form eines Hahns. Dort ragte dem Pater ein 200 Meter hoher Felsblock entgegen.





Laowang schiebt ein, dass Chinesen zum Zeitpunkt der ausgehenden Qing-Dynastie nicht wie Westler auf Bergen wohnten, sondern in ihren Tälern. Berge wurden von Gelehrtenmalern und Lustwandlern zum Frönen des Schöngeistes aufgesucht und schon einmal mit einer Pagode versehen. Zum Wildkräutersammeln und für das Vieh ging die einfache Bevölkerung hinauf, aber sie wurden außer von Eremiten nicht bewohnt.





Zu diesem Felsen nun wollte der Pater und es fand sich ein darüber die Stirn runzelnder Anwohner, der die Trampelpfade kannte. Was eine Bergkette, welch Vielfalt bei jeder neuen Biegung, was ein massiver, mächtiger, ja erhabener Felsen in seiner Mitte. Wenn da nicht der Herrgott persönlich am Werke war. Vor allem aber war es angenehm kühl, schattige Lichtungen und laue Lüftchen in seichtem Auf und Ab der Landschaft machten die Idylle perfekt. Wieder im Tale wurde der Geistliche zum Geschäftsmann und ließ jemanden mit Verwaltungsbefugnissen auftreiben, um ihm den Berg abzukaufen. So kam er für stattliche 400 Einheiten Silber in den Besitz von 2,8 Quadratkilometern. Darauf unterteilte Wallace den Sahnekuchenberg in 500 Parzellen und inserierte diese – zurück in Hankou – in der New York Times und der London Times. Im Handumdrehen waren alle Grundstücke verkauft und es begannen Amerikaner, Kanadier und Engländer, Holländer, Belgier und Franzosen, Spanier, Portugiesen, Deutsche, Dänen und Japaner ihre Villen zu bauen. Der eine oder andere Chinese war auch dabei. Das Wallace- und sein Pater-Dasein schlossen sich noch nie wirklich und auch hier nicht aus. Aus den ersten Einnahmen baute er eine Kirche und sein Gemeindehaus. Beide stehen heute noch, sowie daneben die Polizeistation und die Feuerwehr, die eine mit blauen, die andere mit roten Fensterrahmen. Insgesamt lebten bis Anfang der 1930er Jahre gut 3 000 Menschen hier. Was zunächst als Sommersitz angedacht gewesen sein mag, wurde bald eigenadministrativ genutzt. Es entstanden acht Schulen, von denen die amerikanische für 1 000 Kinder die größte war. Es gab eine Einkaufsstraße, Restaurants und Schönheitssalons. Ich stelle mir vor, dass hier hauptsächlich die wohlhabenden Damen mit Nachwuchs und Hausangestellten residierten.





Von den ehemals 500 Einheiten stehen heute noch 200. Ihre Bausubstanz ist großteils in ungewöhnlich gutem Zustand. Die Räume sind längst von Möbeln und persönlichem Habe geleert, viele Fenster entfernt. Nachdem man hier baute und einzog, trat ein Phänomen ein, dem man in China immer wieder im Verlauf der Geschichte und bis heute ausgesetzt ist: Man kann sich für ein paar Jahre, manchmal für ein paar kurze Jahrzehnte eine beschauliche Existenz aufbauen und muss dann aufgrund von äußeren Umständen weiterziehen. Vielfach handelt es sich heute um bauliche Maßnahmen, einen Staudamm, eine Bahntrasse, dann muss ein Künstlerdorf weichen, eine ganze Siedlung sich zerstreuen – das dazu häufig zu hörende meibanfa, da kann man nichts tun, wird also traditionell erduldet. Hier beendete spätestens der 2. Weltkrieg den Aufenthalt der Ausländer. Während des Bürgerkriegs zwischen den Kommunisten und der Guomindang verschanzten sich Sun Yat-sen und Chiang Kai-shek am Berg. Von letzterem kann man heute durch ein kleines Museum hinab in seinen damaligen Bunker steigen. Mit Gründung der Volksrepublik 1949 und Flucht der Nationalisten nach Taiwan wurde der gesamte Berg zum militärischen Sperrgebiet. Deshalb sind die Bauten überhaupt nur so gut erhalten und wurden auch während der Kulturrevolution nicht zerstört.





Einmal bin ich in eine restaurierte Ecke geraten, wo vielleicht zehn Villen wieder bewohnt, die Gärten gepflegt werden. Sonst sind heute ein paar wenige Spuren aus den 1990ern vorhanden, hier eine Stromleitung, dort ein Gebäude mit zu jener Zeit gerne verwendeten blauen Fenstern und weiteren ersten Ansätzen touristischer Umgestaltung. Aus den letzten Jahren stammen die Hauptstraßen, die Straßenschilder und gelegentlichen Infotafeln. Man spürt – und fürchtet – den neuerlichen Versuch der Touristifizierung. Doch abgesehen von den Hauptrouten, auf denen man ab und zu anderen Reisenden begegnet, abgesehen von den seltenen Einheimischen, die sich in dem einen oder anderen Haus eingerichtet haben, ist man hier meist alleine unterwegs.





Ich habe noch nie solch eine enorme Pflanzen- und vor allem Baumvielfalt auf so großer Fläche gesehen, von den Westlern damals um die jeweils eigenen heimischen Bestände erweitert und bis heute entsprechend integriert und vermehrt. Besonders gut betritt man diesen Ort im Nebel. Man betritt ihn respektvoll wie einen Friedhof – ohne Tote, aber doch mystisch mit einem Gefühl möglicher Geister. Vielleicht kommt man sich deswegen fast ein wenig voyeuristisch vor, als stöberte man in einer alten Gala-Ausgabe. Von den teils eng aneinander lehnenden Grundstücken geht es über alte Steintreppen verwinkelt und verwachsen gen Anwesen, jedes mit mehreren Zugängen der Hügellage entsprechend oder heimliche Stelldicheins gewährend. Man nähert sich behutsam, bildet sich den Anschein eines um die Ecke verschwindenden Kindes ein. Setzt sich auf eine Steinmauer, an einen vielleicht noch vorhandenen Steintisch im Garten, lässt die hier stattgefundenen Geschichten um sich herum entfalten, lässt sich hineinziehen. Bösartigen Geistern, wenn man an sie glauben mag, bin ich nicht begegnet. Ich bin mir sicher, dass auch dieser Ort nicht von Lug und Betrug verschont blieb, bestimmt nicht bei solch einer Gemeinschaft mit so viel Freizeit. Doch wirkt hier alles ungemein friedlich und freundlich, in diesem möglichen Schein lockt es einen regelrecht, sich in seine Untiefen zu begeben.





Die allesamt als Villen bezeichneten Gebäude reichen von einfachen Einfamilienhäusern bis zu stattlichen Herrenhäusern. Ihre Stilrichtungen entsprechen den damaligen Vorlieben und gut erkennbaren Eigenheiten der jeweiligen Heimat ihrer Bauherren. So verweilt ein deutsches Haus in seinem breiten, in sich ruhenden Platz- und Machtanspruch knapp vor dem Moment, in die Komik zu kippen. Die dänischen Häuser sind flach und dem Geschehen abgewandt, die japanischen mit schlicht eleganten Giebeln, die chinesischen mit wilden Hutkreationen …







Das Kunstviertel nun entstand aus dem Naturbedürfnis im Zuge der ständigen Abrissmaßnahmen von Künstlerkommunen in Beijing 2015. Der Kunstliebhaber Laowang saß mit einigen Künstlerfreunden zusammen, auf das ansteigende Lamento der Zeit folgte ein gedanklicher Streifzug durch die Weiten des Landes. Laowang, der aus Henan stammt, erinnerte sich an einen nie genutzten Bau in den Ausläufern des Rooster Mountains. Wie in vielen schönen Ecken Chinas, von verschiedenen Verwaltungsebenen seit den 2000er Jahren ausgehend, setzte man auch hier 2010 einen Vergnügungspark in die Landschaft, häufig ohne genaue Vorstellungen, dafür entsprechend der chinesischen Massenbewältigung auf 500 Personen ausgerichtet mit Unterkunft, Verpflegungs- und Gemeinschaftsräumen. Da der massige braune Block mit A, B, C und D Trakten keinem Nutzungsplan unterlag, freute man sich über Laowangs Anfrage. Zu einem guten Duzend kamen sie an, werkelten und luden bald zu einer Ausstellung ein. Die lokalen Verwalter waren begeistert und schlugen Laowang vor, hier ein Kunstviertel einzurichten. 2016 zog er her und restaurierte und renovierte die letzten drei Jahre. Schulklassen verbringen hier inzwischen ihre Zeichenreisen und Künstler werden zu Residenzen eingeladen.



Als Laowang Alexandra kennenlernte, gedieh der Plan eines internationalen Kunstfestes zur offiziellen Eröffnung des Ortes und auch als Hommage an Pater Wallace. Dieses wird nun mit einer großen Sause am 23.10.2019 gefeiert und ich freue mich sehr, daran teilnehmen zu dürfen.

Stefanie Thiedig, im Juni 2019.
Dieser Text ist auf Reispapier geschrieben zu den Drucken gehängt (siehe erstes Bild dieses Blogbeitrags).







So schön, so gut. Dann allerdings …


Eingesperrt im Kunstviertel Jigongshan

Wir sind doch nicht in Nordkorea. Und dennoch setzt die 70-Jahrfeier der VR China am 1.10.2019 und das wohl damit einhergehende Anziehen der Regierung auf allen Ebenen hier jedermann unter Strom. Natürlich ist die Situation ungewöhnlich: Wir sind in der Provinz, im südlichsten Henan, dreißig Kilometer von der nächsten größeren Stadt entfernt in einem neu eröffneten Kunstviertel, das einmal als Vergnügungsviertel geplant war und weiterhin vermutlich nicht nur der Bezirksebene untersteht. Man wusste hier mit Sicherheit nicht, worauf man sich einlässt als man zwanzig internationale Künstler zu sich einlud. Es ist etwas anderes als chinesische Uniklassen mit 20-Jährigen zu beherbergen, die Gefügigkeit gewohnt sind, um die man einen Zaun ziehen und dort halten kann. Ich wurde heute gefragt, wie ich die Geschehnisse in Hongkong einschätze. Vielleicht bin ich paranoid, auf mein Zögern kam „Wir sind hier unter uns“, die Schere im Kopf war alles andere als beruhigt. Im Prinzip sollen wir hier nicht mehr ohne Begleitung einer der Mitarbeiter vom Gelände.

Ich bin mit An- und Abreise 9 Tage hier. Viel zu lange für solch eine Situation. Ich habe einen Freund mitgebracht, der das erste Mal in China ist. Er ist Hobbyfilmer und ich bat ihn vor der Reise, keine militärischen Einrichtungen aufzunehmen, mit der Kamera keinem Polizisten direkt ins Gesicht zu zielen, solche Sachen. Nicht überall Zugang zu erhalten, klar, kenne ich. Aber damit, dass wir eingesperrt werden, hatte ich nicht gerechnet.

Seit Jahren propagiere ich das Mantra, Land und Leute von der Regierung zu trennen. So herzlich die Leute weiterhin sind, wird es doch gerade sehr schal und ich bin nur noch froh, wenn ich hier wieder weg bin.

Stefanie Thiedig, 21.10.2019.


Die Ausstellung war dennoch ein Erfolg. Und nachdem ich mich mit dem kleinen zweiten Text abreagiert und genügend Reisschnaps eingeflößt bekommen hatte, durfte ich am Eröffnungstag ins Örtchen fahren und für den Abend Feuerwerk holen, ich erstand eine 98-Schuss-Batterie für 150 Kuai.


Perspektivverzerrtes Foto auf dem Heimweg.


Anny Wass (Plakat), Gert Resinger (Skulptur).


Frederik Foert.


Ebd.


Olga Georgieva in Zusammenarbeit mit Cui Guotai 崔国泰.


Gert Resinger (Skulptur), Elke Graalfs (Wandmalerei).


Gert Resinger (Skulptur), Xiao Wenjie 萧文杰 (Malerei).


Silvia Robin Ederer (Installation vorne), Olivier Hölz (Installation hinten).


Anny Wass.


Olga Vorobyova.

Dann ging es in den Abend hinein mit Sause und Tanz ums Lagerfeuer.
















Siehe auch: “毫不犹豫”,来自中国的灵感. In: U Can 优看, 27.10.2019.


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Samstag, 7. September 2019
Deutschland: Kunst im Sommer 2019
Zunächst, was ansteht. Der Sommer wird noch nicht ganz aufgegeben:



Fake Music Media bringt The Hormones auf Tour nach Deutschland. Am Freitag, 20.9.2019 sind sie mit dem Reeperbahn-Festival in Hamburg, 22:45 Uhr, Nochtspeicher, Bernhard-Nocht-Straße 69.


Auf zur Runde, was mir diesen Sommer unter die Augen gekommen ist – mit neu vor alt und Zwischendurchs, einiges läuft noch:

Berlin

Im Kulturforum läuft Micro Era: Media Art from China 微纪元。中国媒体艺术. Mit Cao Fei 曹斐, Fang Di 方迪, Lu Yang 陆扬 und Zhang Peili 张培力, 5.9.2019–26.1.2020.

Möge jede/r pilgern, wer die Chance hat, Cao Fei zu sehen (s. a. unten unter Düsseldorf); und Lu Yang ist ebenfalls groß, beider Werke kann man unbedingt mehrfach sehen:


Cao Fei: 11.11. Installation mit Filmstill von Einkanal Videoinstallation, 2018.


Ebd., Filmstill.


Ebd., Filmstill.


Lu Yang: Uterusman. Installation mit Filmstill von 3D-Animation, 2013.


Ebd.: LuYang Delusional Mandala. Filmstill von Einkanal Videoinstallation, 2015.


Ebd.: (hinten links 左后) LuYang Delusional Crime and Punishment. Einkanal Videoinstallation, 2016.
(Raum 场地) Power of Will – Final shooting. Installation, 2016.


Ebd.: Electromagnetic Brainology. Fünfkanal Videoinstallation, 2017.


Ebd.: Electromagnetic Brainology Brain Control Messenger. Filmstill aus Zweikanal Videoinstallation, 2017.


Oqbo zeigt paperfile #15. Brunnenstraße 63, 7.9.–5.10.2019.




Alice Dittmar: Blue Void. Repetitive Strichzeichnung auf Foto, 2018.




Migrant Bird Space zeigt Shi Zheng 施政: Embers 余烬. Koppenplatz 5, 3.9.–18.10.2019.


Shi Zheng 施政: Frosty Morning Bine. Filmstill aus Videoinstallation, 2019.
Foto von Lu Mei 卢玫.


Hamburg



Das Gängeviertel in Hamburg feierte seinen 10. Geburtstag, 22.–25.8.2019. Neben einer großen Party wurde das Hauptgebäude auf seinen drei, vier Stockwerken links und rechts mit ein paar Ausstellungen bespielt:


Mark Matthes: O. T. (Abriss). 2011.


Jana Schumacher: (v.l.n.r. 从左往右) Starship Sailing/ Moon; Starship Sailing/ Milkyway; Starship Sailing/ Sailing. 2018.


Marvin Kampermann: O. A.


Eric Anders: O. A.

Zur Aufnahme der Angaben in den beiden folgenden Räumen und der Projektion außen war ich leider schon zu trunken, bitte verzeiht:








Café im Obergeschoss.






Weiter unterwegs:


Die Holthoff-Mokross Galerie zeigt Inka Büttner: Schöne Tage mit Mama. Fischers Allee 70, Juni(?)–7.9.2019.


Ende Juni lief der Architektursommer im Kraftwerk Bille, 21.–30.6.2019. Das Billewerk ist ein kleines 798, das als Kohlekraftwerk der Hamburgischen Electricitäts-Werke 1901 ans Netz ging und seit ein paar Jahren mit noch folgenden Umbauten in Konversion steht; Bullerdeich 14a, S-Hammerbrook.


Josephin Böttger und Felix Kubin: Topia II. Video- und Sound-Environment zur epidemischen Expansion der urbanen Choreografie. 2019.


Caspar Hüter: Bruchland. Das menschliche Maß – Energie. Maps – Moving Arts Performances. Kesselhalle, 2019.


Ebd.


Dock 13: Holz-Dampf-Bauperformance. 2019.
Man beachte den frisierten Reiskocher in der Mitte unter dem Konstrukt.


Im ehemaligen Völkerkundemuseum Hamburg, nun umbenannt in MARKK, Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt, allerdings weiterhin in Sperrholzplatten kuratiert, läuft Von Wölfen und Menschen. 12.4.–13.10.2019.


Lucas Cranach d. Ältere (1472–1553): Werwolf. Um 1512.


Kawanabe Kyosai (1831–1889): Holzschnitt aus dem Band „Kyosai-Suiga“. Japan, 2. Hälfte des 20. Jh.


Ebd.

Ein paar Filmplakate:






Just sah ich der Tage erneut den Film von RZA: The Man with the Iron Fist. 2012. Dort glatt auch ein Wolfskopf, dem ich diesen Filmstill entnommen habe.


Berlin


Am Weißensee.


Strandbad am Weißensee.


Im Gropiusbau laufen:

Bani Abidi: They Died Laughing. 6.6.–22.9.2019. Großartig.


The Address. Filmstill, 2007.


Security Barriers, A to Z. 2008–18.


Ebd.


Ebd.


Locations in the Garden of Love. Videoinstallation, 2014.


Section Yellow: 1. The Distance from Here. Filmstill von Einkanal Videoinstallation, 2010.


Death at a 30 Degree Angle. Filmstill von Videoinstallation, 2012.


A Proposal for a Man in the Sea. Fotografien, 2012.


The Man Who … After Ilya Kabakov’s „The Man who flew into space from his apartment“. Hier: The man who could split a hair. 2016.


O. A. – sorry, mein Fehler.


Ebd.


Sowie die Gruppenausstellung: Garten der irdischen Freuden. 26.7.–1.12.2019.


Rashid Johnson: Antoine’s Organ. O. J.


Taro Shinoda: When I See You in Your Mirror. 2019.


Ebd.


Zheng Bo: Survival Manual II (Hand-copied 1945 „Taiwan’s Wild Edible Plants“). 2016


Korakrit Arunanondchai: 2012–2555. O. J.


Renato Leotta: Notte di San Lorenzo. 2019.


Heather Phillipson: Mesocosmic Indoor Overture. Detail, 2019.


Ebd., Detail.

Ich habe in Berlin ein neues Wort gelernt: AR, Augmented Reality, also Erweiterte Realität. Ihr gehört das in China natürlich längst weidlich genutzte Phänom, Herzchen, Smileys, flimmerndes Irgendwas über Bilder oder GIFs zu legen. Wort und kommerzielle Nutzung mit berlinerischer Freshness für Imagekampagnen gibt es von Commercialmuse.


Ebd., Detail.


Uriel Orlow: Theatrum Botanicum. 2015–18. Detail: Memory of Trees.


Ebd. Detail: Muthi.


Jumana Manna: The Water-Arm Series. Detail, 2019.


Lungiswa Gqunta: Lawn I. 2019.


Pipilotti Rist: Homo Sapiens Sapiens. Detail, 2005.
Die Videoinstallation an der Decke nur in Andeutung, da zu groß für meine Linse, darunter die verhangenen Seitenfenster.


Michael Hamburger: Tacita Dean. Filmstill, 2007.


Außerhalb der großen Bauten:


Alice Dittmar: Apartmentinstallation. 2019.


NordArt

Hamburg hat innerstädtisch viel Grün zu bieten, dazu kann man gut mal aufs Land fahren. Seit bald 25 Jahren läuft jeden Sommer die NordArt im Kunstwerk Carlshütte, Büdelsdorf (bei Rendsburg), 1.6.–13.10.2019.



Die Fotos sind mit Handy aufgenommen, die Qualität eine andere, möglicherweise kompatibler. Als internationale Ausstellungsreihe gibts die Länder zu den Künstlern. Hier meine Auswahl.

In den Hallen der Eisengießerei Carlshütte:
Es gibt den French Pavillon und das Sonderprojekt Mongolei: In der Welt Sein: Encountering Sublimity.


(Bild 画) Gan-Erdene Tsend, Mongolia: Father. Öl auf Leinwand, 2019.
(Vorne 前) Namuun Batmunkh, Mongolia: ARAG. Holz, Seil, Pferdemist etc., o. J.


Odmaa Uranchimeg, Mongolia: I’m Singing. Porzellan, 2016.


Gilles T. Lacombe, France: O, wind, when winter comes … Multimediainstallation, 2019.


Elise van der Linden, Netherlands: Shades of Silence. Filmstill von Videoinstallation, 2017.


Marko Kusmuk, Serbia: Cognition 3. Mischtechnik auf Leinwand, 2018.


Undine Bandelin, Germany: (V.o.l.n.u.r. 上左下右) Das Geheimnis; Der Anruf; Der letzte Tanz; Der Salon. Alle: Siebdruck und Mischtechnik auf Leinwand, 2016–19.


Gerrit Bekker, Germany: In meines Vaters Haus. Mischtechnik, 2017.


Bratislav Radovanović, Serbia: The Ingots (Die Barren). Öl auf Leinwand, Ausschnitt, 2017.


Gong-Goo, South Korea: Phantasmagoric. Digitale Collage auf Papier auf Aluminium, 2018.

Zum 500. Todestag 2019 von Leonardo da Vinci habe ich aus Venedig, Beijing und Hamburg hier gepostet 今年更多的达·芬奇从威尼斯、北京、汉堡: Kunstsommer 2019: Venedig ∣ 2019年艺术之夏:威尼斯双展, bitte: Strg+f da vinci.


Jenny Ymker, Netherlands: Tomorrow. Gobelin, 2018.


Liêu Nguyễn Hướng Dương, Vietnam: Sakura. Acryl auf Leinwand, 2017.


Eva Nielsen, France: Zamak II. Öl und Acryl auf Leinwand, 2018.


Lydie Jean-Dit-Pannell, France: Tout va bien, A Tribute to Wolf Vostell. Fotografien, 2004/ 2010.


Diana Righini, France: Drapeaux de dissidences. Polyester, Patchwork, Stickerei, 2015.


Hu Xiangdong, China: (V.l.n.r. 左右) Big Cauliflower; Big Radish. Öl auf Leinwand, 2016.


Xi Jianjun, China: Babylonian. Holz usw., 2017–18.


Zhang Zhaohui, China: You & Me. Edelstahl, 2009. Edition 6.
Man kennt die Arbeit aus dem 798 in Beijing. Auch hier soll sie schon etliche Jahre angebracht sein. Zwischen Shop und Zugang der Haupthallen.


In der Halle der Alten Meierei läuft das Sonderprojekt Norddeutsche Realisten:


André Krigar, Germany: Abendliche Straßenszene. Öl auf Leinwand, 2018.


Lars Möller, Germany: Wald. Diptychon, Öl auf Leinwand, 2007.


Im Skulpturenpark:


Liu Ruowang 刘若望, China: Original Sin. Bronze, 2011–13.


Jan Dostál, Czech Republic: Rounded. Stahl, 2016.


Mikhail Dronov, Russia: Swan Lake. Bronze, 2015.


Zdeněk Šmíd, Czech Republic: Upside Down. Anröchter Stein, 2005.


Leider nur mit halben Angaben. Die Schafherde scheint nicht das erste Jahr hier zu stehen, von Serben soll sie sein. Für mich die beste Arbeit der gesamten Sause.
Man beachte das Wolfsrudel im Hintergrund. Insofern mag gar das alienöse Weißgrün der Handyfotografie nach hinten links zwischen Schafen und am Baum vorbei in die Wölfe hineingehend gerechtfertigt sein. (S. zu Wölfen auch weiter unten, Völkerkundemuseum Hamburg.)


Das hier ist der Schäfer.


Und hier die gesamte Herde.


Liu Ruowang, China: Wolves Coming (Die Wölfe kommen). Stahlguss, 2008–10.

Von dieser nördlichen Seite der Schafe den leichten Abhang hinunter, geht es zu den Wölfen. Ich finde sie auf meinem Blog nicht, wundere mich, sie nicht draufgestellt zu haben. Sie standen 2010 im 798 auf dem Originality Square, Henning und Alice waren da, meine Eltern; es war zur Zeit der ersten Eliasson-Ausstellung in BJ im UCCA, die leider wie die meisten seiner Ausstellungen richtig gut war. Gut machen sich auch die Wölfe in Büdelsdorf.


Ebd.


Zdeněk Šmíd, Czech Republic: Wave. Edelstahl, 2018.
Von den Wölfen gen Ausgang.


Peter Lundberg, USA: Katla. Beton und Stahl, 2010.
Am Ein- und Ausgang.


Öffentliche Kunst in Hamburg

In Hamburg unterwegs, gibt es hier und dort ein paar Fundstücke zu entdecken, längst nicht erschöpfend, chronologisch:


Walter Dexel (1890–1973): Lichtplastik. 1926.
Vom Dammtordamm südlich des CinemaxX hinein im Gustav-Mahler-Park.


Ebd.


Paul Wunderlich (1927–2010): Sieben Würfel. 1962, aufgestellt 1992.
Alsterglacis/ Kennedybrücke, südliche Grünfläche zur Lombardsbrücke.


Ebd.


Sol LeWitt: Black Form. Dedicated to the Missing Jews. Betonguss, 1987/ 1989, restauriert 2013.
Platz der Republik vorm Altonaer Rathaus.


Stephan Huber und Raimund Kummer: Firmament. Ansicht C (von A, B und C), gußeiserne Sternskulpturen, 1994 (1991).
Hauptbahnhof-Nord U2 Richtung Niendorf Nord, unten vor den einzelnen Röhren links neben dem Fahrstuhl.


Lothar Fischer: Enigma-Variationen. 8 Figuren, 1996–97.
Aus dem Kontorhaus Meßberghof lieferte die Firma Tesch & Stabenow das Giftgas Zyklon B an die Konzentrationslager Auschwitz, Majdanek, Sachsenhausen, Ravensbrück, Stutthof und Neuengamme; Meßberg 1.


Ebd.


Ebd.


O. A.


Ebd., Detail.


Ebd., Detail.


Gloria Friedmann: Hier + Jetzt – den Opfern nationalsozialistischer Justiz in Hamburg. 1997.
Am Sievekingplatz 2 vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht. Am Panoramabild von Hamburg steht auf der rückseitigen Betonwand, sichtbar vom Gerichtsgebäude aus, groß die mahnende Jahreszahl 1933.


Christoph Schäfer und Cathy Skene, Anwohner und Planer: Park Fiction aka Gezi-Park Hamburg (2013). 2003–05.
Diese Treppe hoch von St. Pauli Fischmarkt, Buslinie 112, Station Hafentreppe.


Ebd., oben.


Hans Martin Ruwoldt (1891–1969): Kronenkranich. Bronze, 1967.
U-Hagenbecks Tierpark unten. Die Bronzeskulptur wurde 2007 komplementiert durch:


Ebd.
(Hinten oben 后上) Jochen Lempert (*1958): Die fünf Kontinente. Leuchtkästen, Lambdadrucke, Detail, 2007.
(Hinten unten 后下) Toshiya Kobayashi (*1959): Magnolia: Liebe zur Natur. Lambdadruck, Detail, 2007.

FOTO soll noch folgen.
Frank Raendchen: Steinerner Orientteppich. 2019.
Von U-Baumwall aus auf der Wilhelminenbrücke vor der Körber-Stiftung und von dieser im Zuge ihres Wettbewerbs „Kunst und Kultur in der HafenCity“ finanziert.

___

Bislang nicht auf dem Blog gelandet, werden hier nun Düsseldorf und Köln im Zwischen den Jahren 2018/19 untergejubelt:

Düsseldorf

Denn das K21 Ständehaus zeigte Cao Fei. 6.10.2018–13.1.2019.

Leider ging es ab in den Keller. In der Kunsthalle in Hamburg wird auch der Keller für wechselnde Ausstellungen genutzt, ich finde das eher schade, wirkt abgestellt. Packt doch lieber Dauerwerke dort hin. Die zwei Kellerräume im K21 sind breit und flach, der erste mit großer Grundfläche, der zweite verwinkelt. Im ersten Hauptraum liefen fünf, sechs von Cao Feis Videoarbeiten mit kompletten Installationen – alle simultan mit Sound an, was verstörend gut war. In einer Ecke war als biografischer Hintergrund, resp. Respektbekundung Cao Feis Vater mit einer Auswahl seiner Werke vertreten – mit einigen Skulpturen und durch Interviews von Cao Fei.

Der Skulpteur Cao Chong’en 曹崇恩 (*1933, Guangzhou) ist in China recht bekannt mit seinen Bronzeskulpturen.


Cao Chong’en: Deng Xiao-ping. 100 Stück, Fiberglas, 2004.


Ebd.: Roof. Fiberglas, 2004.


Cao Fei: Interview with „Sun Yat-Sen“. Filmstill aus Einkanal Video, 2006.
Text: „袁世凯也好,李鸿章也好 [etwa: gute Leute:] Yuan Shikai, Li Hongzhang“

Zu Cao Feis Werken. Düster wars, ich habe nicht viel geschossen, Filmstills.


Utopia Factory. O. A.
In the Night Garden. Einkanal Videoinstallation, 2007/ 2018.

Dazu gab es ihr RMB City: A Second Life City Planning. 2007; und The Birth of RMB City. 2009. Die Animationen der Nullerjahre sind wirklich schon alt, aber sie wirken immer noch.


People’s Limbo. Filmstill aus Einkanal Videoinstallation, 2009.
Hier gibt es Laozi (Lao Tze), Marx, Mao und Lehman im Gespräch:


Ebd., Filmstill.
Text: „Marx: Mr. Lehman, you have finally come to find me.“


Ebd., Filmstill.
Text: „[Sequenz zuvor:] Lehman: In my 158-year long life, [hier:] freedom and economics have always bothered me.“
Laozi, Marx, Mao und Lehman zum Ende mit diesem Dialog: „Mao: New revolution, new Long March, perpetual exercise preserves youth forever. // Mao: Brother Lao Tze, in the end, is this a revolutionary era? // Marx: Brother Lao Tze, will the waves of history really wash over the stink of money? // Lehman: Brother Lao Tze, will starting a new company bring about new changes? // Mao/Marx/Lehman: What are we ultimately to do?“ Dann beginnen alle vier Taiji-Bewegungen, darauf: „Lao Tze: We are incapable of knowing what we live for or why we live, // but every thing, every being, must have its own worth. // In the midst of endless time, life forces come into their own. // Come, let us meditate and experience the Way. // [Outro:] To be in Limbo …“


Haze and Fog. Filmstil aus Einkanal HD-Video, 2013.


Ebd., Filmstill.


Ebd., Filmstill.


Ebd., Filmstill.

Dazu gab es vieles mehr, ich habe wenig geknipst und besonders die Auswahl des verwinkelten Raumes ist alles andere als repräsentativ:


Apocalypse Tomorrow – Surf in RMB City. Inkjetdruck auf Papier, 24-teilig, 2011.
Text: „Do Not Commit But Intelligent Mistakes“


In der Kunsthalle Düsseldorf lief Harald Szeemann: Museum der Obsessionen. // Großvater: Ein Pionier wie wir. 13.10.2018–20.1.2019.

Harald Szeemann (1933–2005) war jüngster Schweizer Museumsleiter in Bern (1961–69), erster unabhängiger Kurator (erste Show: Happening & Fluxus, 1970), Generalsekretär der documenta 5 (1972). Die einzelnen Ausstellungsstücke weiß ich leider nicht mehr zuzuordnen.


Text: „mit // von // durch // wegen // gegen // trotz“


Text: „a flur // suicide kit // by ben“




Live in Your Head. When Attitudes Become Form. 1969.
Text: (links 左) „When Attitudes Become Form – Kunsthalle Bern Datum“; (rechts 右) „Phillip Morris // When Attitudes … // … Become Form“




Text: „Maitag des Proletariats // Stammbaum des modernen Sozialismus.“ Die drei Stammsäulen sind am unteren Ende (v.l.n.r.): „Der utopische Sozialismus“, „Humanitäre Kritik der politischen Oekonomie.“ und „Arbeiter-Kommunismus und Klassenkämpfe.“; und laufen oben zusammen als (v.l.n.r.): „Karl Marx“, „Fr. Engels“ und „Ferd. Lassalle“.


Marcel Duchamp. O. A.




Junggesellenmaschinen. 1975.

Großvater: Ein Pionier wie wir:


Text: „Ascona, das deutsche Künstlerparadies am Lago Maggiore“, Stuttgarter Illustrierte – Das Bunte Blatt, 1932.


O. A.


Als eine der vielen Ausstellungen 2019 anlässlich des Jubiläumsjahres 100 Jahre bauhaus lief im NRW-Forum Düsseldorf Bauhaus und die Fotografie: Zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst. 7.12.2018–10.3.2019.


Kris Scholz: Marks and Traces. (V.l.n.r. 从左往右) Chongqing 7. 2018; Xi’an Academy of Fine Arts 2. 2013; Chongqing 5. 2018.


Subjektive CGI. 2015–16.


Ebd.


Eda Sarikaya: found footage. 2017; Fotografische Skulptur. 2018.


Köln

Im Wallraf Museum (das merkwürdigerweise nur seine aktuellen, keine vergangenen Shows online hat) lief die sehr gute Ausstellung Es war einmal in Amerika: 300 Jahre US-amerikanische Kunst zwischen 1650 und 1950. 23.11.2018–24.3.2019.

Leider durfte nicht fotografiert werden. Googles Bilder hier.

Der Linse erlaubt war Schatten im Blick? 28.9.2018–13.1.2019.


Sorry, o. A.


Rembrandt (1606–1669): Hl. Hieronymus in seiner Gelehrtenstube. 1642.


Rembrandt: Die Landschaft mit den drei Bäumen. 1643.


Jan Saenredam (1565–1607): Das Höhlengleichnis von Platon. O. J.



Die Galerie Karsten Greve zeigte Qiu Shihua: Impressions. 10.11.2018–5.1.2019.

In der Unterführung der Ebertplatzpassagen gibt es zwei kleine Offspaces (gezeigt von Martin):


Gold + Beton.


Im Labor lief: Jahresendausstellung 2018.


Ebd., o. A.


Das schmalste Haus von Köln: Radius House, 1997; am Eigelstein 115.


Scheinbar läuft in etlichen deutschen Städten das sogenannte „Illuminationsprogramm für Bahnunterführungen“, um 2013 mit 31 Unterführungen in 24 Städten von der Stiftung Lebendige Stadt.
Hier Beleuchtung der Gleisunterführung von Stahl und Glasbausteinen beim Kölner Hauptbahnhof in der Marzellenstraße.


Anonym: Der Balancer. 1990.
An der Hohenzollernbrücke.


Kristallin.






Absperrungen, Zäune. Mittlerweile sehen so Vorbereitungen für die anstehende Silvesternacht aus.


Der Weihnachtsbaum wurde während unseres Besuchs hinter der Domplatte gerade ab-, wird fast schon bald wieder aufgebaut.

Uns allen vorher aber noch ein gutes letztes Drittel 2019.


Vielleicht gar mit Berg?






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Mittwoch, 17. Juli 2019
Zum Zittern
Weiterhin soll die Zeit morgen und wieder Merkels Zittern thematisieren, 17.7.2019, Die Zeit, Nr. 30/2019, 18.7.2019.

Lest doch bitte alle Siri Hustvedt: Die zitternde Frau. Eine Geschichte meiner Nerven. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2011.




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Dienstag, 9. Juli 2019
Kunstsommer 2019: Venedig ∣ 2019年艺术之夏:威尼斯双展



Fondamenta S. Maria Formosa.

Im Zuge meiner 111 Orte in Beijing stieß ich auf Hugh Honours: Venedig. München u. a.: Prestel 1966, 6. überarbeitete Auflage 2000 (Original: The Companion Guide to Venice. 1965). Ist man nicht gleich anders berührt, wenn jemand etwas „erschütternd schön“ findet oder das Aussehen einer Stadt durch den Lichteinfall als „krebsschalenartiges, brüchiges und zerbrechliches“ beschreibt? Im Gegensatz zu meinem Ansatz, stellt er gleich im ersten Satz in seiner Einleitung klar, sein Buch sei „nicht für den Lehnstuhl-Reisenden“. Im Unterschied zu Beijing kann man Venedig allerdings auch mit einem über 50 Jahre alten Reiseführer besuchen. Ein paar Plätze haben inzwischen andere Namen erhalten, man trinkt heute überall Spritz Aperol statt Wasser mit einem Schuss Anisetta Meletti – der Kauf dieses mittlerweile unbekannten Anisschnapses blieb mir ebenso verwehrt wie das Erstehen einer kleinen Reproduktion einer der vielen bizarren Groteskköpfe, zu der ich mich von Senior Honour angestachelt fühlte. So war ich auf meisterlichen Spuren unterwegs, um mich neben der Biennale mit einem alten Kunsthistoriker durch die Gassen treiben zu lassen. Google Maps kam den ständigen Windungen sowieso kaum hinterher.





Daher kommt es, dass man gelegentlich auf einer Brücke steht und in die Gegend schaut. Einmal sprach mich ein Mann in Blaumann an, buongiorno, Marco Polo ranta di undirgendwieweiter. Ahja, sagte ich, Marco Polo, und begriff nichts. Wiewohl mich der Chinaerfinder selbstverständlich interessiert. Opera house verstand ich dann doch mit Blick auf das Schild an der Fassade und dass der Typ Feuerwehrmann des Hauses war. Kann man sich so etwas entgehen lassen? Durch dunkle Gänge ging es in eine Halle, aus dem Schummern knipste er das Licht an. Was ein Saal, welch Deckenbemalung, benne oder bella konnte ich nicht richtig deklinieren, durfte ein Foto machen, verpfuschte es grandios und starrte die großartige Decke an. Zum Gang in den Backstagebereich ließ ich mich dann aber doch nicht überreden, bedankte und verdrückte mich.

Die von den Balkonen flatternden „NØ“s der Stadt richten sich gegen die Kreuzfahrtschiffe.







Die wahrlich überdimensioniert vereinnahmend wirken, wenn man ihnen dann begegnet.



Aber auch politische Aussagen folgender Art, siehe meinen kurzen Rant unten, sind großartig:










(Text: „Ceci n’est pas une Asshole.“)




58. Biennale Venedig 2019: May You Live In Interesting Times, 11.5.–24.11.2019

Der Titel des Kurators Ralph Rugoff soll ein chinesischer Fluch sein oder gewesen sein, jemanden also damit verwünschen, nicht in Harmonie und Frieden, sondern in aufwühlenden Zeiten zu leben. Das kann ich gut glauben, aber auf Nachfragen leider nicht bestätigen. Den Titel finde ich so oder so ziemlich gut, seine mögliche Fiktionalität (Biennale-Katalog: Vorwort Rugoff, S. 22) ebenso passend. Und allen Unkenrufe zum Trotz hat mir diese Biennale sehr gefallen.

Mit einer Einschränkung: Obwohl ich prinzipiell sehr für politischen Inhalt in der Kunst bin, hat er mich auf dieser Biennale nicht überzeugt. Ein verunglücktes Flüchtlingsboot an Land zu hieven (Christoph Büchel: Barca Nostra) oder drei Millionen vergangener Begriffe aufzuschreiben (Neuseeländischer Pavillon), mag verstörend gemeint oder ästhetisch schön sein, und auch Mahnmahl oder Archiv können zu Kunst werden, aber hier bleiben sie für mich im Ansatz stecken. Sie wirken wie die Vorarbeit zu etwas, das noch kommen muss. Es gibt noch andere Beispiele, so durchlaufe ich ungern eine Geschichtsstunde, bevor ich mir etwas ansehe – wenn mich etwas fesselt, dann beschäftige ich mich im Anschluss gerne näher damit. Auch – und ich bin mir nicht sicher, ob man das politisch korrekt sagen darf – kamen mir einige Präsentationen der afrikanischen Künstler wie die Werbekampagnen von Benetton in den 1990ern vor, als würde es reichen, andere als weiße Hautfarben zur Integration aufzunehmen.

Was mich wirklich überrascht hat, waren viele der Videoarbeiten. Häufig kann ich es in Museen oder Galerien kaum eine Minute bei ihnen aushalten, denke mich regelmäßig wegen meiner Ungeduld schelten zu müssen und kann doch nicht anders als hinaus. Oder ich schimpfe schon einmal vor mich hin bzw. hier, wenn man mir und dem Publikum etwa auf der Art Basel Unlimited tatsächlich einen 63-Minütler (Larry Bell: Hydrolux, 1986, Hauser & Wirth) zumuten will. Die 94 wunderbaren Minuten von Jon Rafman: Dream Journal, 2019, habe ich mir nicht vollständig angesehen, doch aber eine gute halbe Stunde lang. Auch Hito Steyerl: This is the Future, 2019, hat mich in ihren Bann gezogen, wie erstaunlicherweise fast jedes der ausgewählten Videos von Einzelkünstlern. Mich hat sehr gefreut, dieses Medium wiederentdecken zu dürfen.

Es folgt ein selektiver Rundgang über das Arsenale und das Giardini, zunächst jeweils mit den Propositionen, dann den Pavillons. Im Anschluss einige Pavillons, die über die Stadt verteilt sind. Die Reihenfolge entspricht meinem Gang.


Arsenale

Proposition A


Christian Marclay: 48 War Movies. Filmstill von Einkanal Videoinstallation, Loop, 2019.


Ed Atkins: Food-Porn is no [misnomer.] Filmstill von 9 verschiedenen Sequenzen, 16 Min., 2017–19.


Shilpa Gupta: For, in your tongue, I cannot fit. 2017–18.


Yin Xiuzhen: Trojan. 2016–17. (S. a. BJ: Kunst im Frühjahr 2018, Pace Beijing 佩斯北京.)


Ebd.: Nowhere to Land. 2012.


Stan Douglas: Queue. 2017.


(hinten links) Nabuqi: Destination. 2018.
(vorne rechts) Augustas Serapinas: Chair for the Invigilator (brown). 2019.


Martine Gutierrez: Body En Thrall. 2018.


Carol Bove: Nike III. 2019.


Ebd.: Ariel. 2017. (Sorry, miese Fotoqualität.)


Korakrit Arunanondchai und Alex Gvojic: No history in a room filled with people with funny names 5. Filmstill von 3-Kanal Videoinstallation, 30:44 Min., 2018.


Nicole Eisenman: Econ Prof. 2019.


Ebd.: American Goth. 2018.


Ebd.: The General. 2018.


Sun Yuan & Peng Yu: Dear. 2015. (Leider außer Gefecht gesetzt.)


Hito Steyerl: This is the Future. Filmstill von Videoinstallation, 16 Min., 2019.
(UT: „in this forest science comes to dies / and is reborn as alchemy.“)


Ebd.
(UT: „fiction takes the place of production.“)


Ebd.
(UT: „I go looking for it in many colorful places that look like / the future looked in the 20th century.“)


Camerin Jamie: Smiling Disease. 12 Stück, 2008.


Ebd. (Groteskköpfe.)


Maria Loboda: Lord of Abandoned Success (L’Argile Humide). 2017.


Michael Armitage: The Paradise Edict. 2019.


Gauri Gill: Becoming: (beide) Mumbai. 2012.


Ulrike Müller: Rug (con tacónes). 2018.


Yu Ji: Flesh in Stone … Component 3# (?). 2017.


Liu Wei: Microworld. 2018. (S. a. BJ: Kunst im Frühjahr 2018, Long March Space 长征空间.)


Antoine Catala: The Heart Atrophies: A (+-). 2018–19.


Jon Rafman: Dream Journal 2016–2019. Filmstill von Einkanal Videoinstallation, 94 Min., 2019.


Tarek Atoui: The GROUND: The Spin Library 0.1. 2017.


Zhanna Kadyrova: Market. 2017– ongoing.


Tomás Saraceno: Aero(s)cene: When breath becomes air, when atmospheres become the movement for a post fossil fuel era against carbon-capitalist clouds. 2019. (Eigentlich vor allem gut mit den Luxusyachten im Hintergrund.)


Pavillons


Türkei: Inci Eviner: We, Elsewhere.


Peru: Indios Antropófagos: Christian Bendayán.


Südafrika: The stronger we become: Mawande Ka Zenzile.
(Text: „Come inside and remember to leave your shoes and your mind outside“)


Philippinen: Mark O. Justiniani: Island Weather. (Leider nicht erkennbar, es handelt sich um verspiegelte Schächte mit allerlei Utensilien.)


Ghana: El Anatsui: Earth Shedding its Skin. 2019.


Chile: The Hegemonic Museum: Der Arbeiter Crawall.


Ebd.: Drawing.


Indonesien: Akal Tak, Sekali Datang, Runding Tak und Sekali Tiba: Lost Verses.
(Text: „Isn’t it pretty to think so?“)


Ebd.
(Text: „Perceiving an imaginary visitor“)


Indien: Shakuntala Kulkarni: Of Bodies, Armour and Cages. 2010–12.


Italien: Enrico David, Liliana Moro und Chiara Fumai: Neither Nor: The Challenge to the Labyrinth.


Ebd.


Ebd.


Ebd.


Ebd.

Geweigert habe ich mich, ein Foto von Chen Qis: China Pavilion Artwork: A Place without Whence or Whither – I aufzunehmen, von einem Rondell, bei dem man nach Durchsicht von zehn Regeln in hundertmal genutzte Schuhüberzieher steigen musste, um dann an einer Seite in ein 1m2 großes Loch in der Decke zu starren. Entsprechend genervt ging ich dann hinüber in den chinesischen Pavillon, der mit den typischen Hochglanzporträts der Künstler begann und in dem überall überdimensionale QR-Kodes zum Folgen aufforderten – die dann zu einer App führten, die einen überall in Venedig auf chinesische Spuren und Einflüsse hinweisen wollten. Tatsächlich gab es aber zwei, drei ganz witzige Sachen im Pavillon:


Chen Qi 陈琦: Reflections on Governance from the Imperial Pen 御制资政要览.


Geng Xue 耿雪: The Name of Gold 金色的名.


Giardini

Proposition B


Lara Favaretto: Thinking Head. 2017–19.


Ryoji Ikeda: spectra III. 2008/ 2019.

Zur Warnung vor Ort, „installation with dazzling light“, fällt mir eine Bemerkung von Lichttechniker Tim auf der Automesse im April 2019 in Shanghai ein, bzw. dazu, dass die Stände weißer und heller waren als sonst, sie sollten einen ganz offensichtlich blenden: Bei Lichteinstrahlung adjustiert das menschliche Auge Helligkeit und Dunkelheit für den bestmöglichen Sichteffekt. Heller wird binnen Zehntelsekunden auf Normalmaß gebracht, damit sich Kontraste abzeichnen und man wieder alles sehen kann. Auch wenn sowohl Hell und Dunkel in Über- und Unterbelichtung ihre Grenzen haben, bringt heller generell nicht mehr. Aus der Fotografie kennen wir, dass die Extreme, ganz Weiß 100% und ganz Schwarz 0%, nicht abgebildet werden können, weil sie keine Information enthalten. Bis 99,9 und 0,01 ist alles in Ordnung und wird im Ausdruck abgebildet wie gewünscht. Aber selbst im Ausdruck wird die Sicht wieder von unserem Auge gehandhabt und die Pupille auf den jeweiligen Ertrag der vermutlich sogar persönlichen Empfindlichkeit adjustiert. Bei Handyfotos macht es die Kamera den Einstellungen entsprechend automatisch und dort funktioniert ein Über ebensowenig. Das heißt für die Ausleuchtung eines Messestandes, beim gesamten Stand und den einzelnen Autos: Extreme Helligkeit mit noch mal Hunderten von Lampen mehr hat den gewünschten Blendungseffekt nur für eine kurze Sekunde. Die Physik schließt schlichtweg aus, dass man sich im Dauerfeuer blenden lässt. Man sieht den Stand fast sofort wieder normal – und die Zehntausende von Euros Lichtkosten sind falsch angelegt.
Im Kunstkontext gilt diese physikalische Einsicht natürlich genauso, vor allem in Reproduktion wie hier auf diesem Blog. Allerdings könnte der Unterschied Auto vs. Kunst darin liegen, dass Messen hauptsächlich für Pressefotos veranstaltet werden, während Kunst im Original betrachtet doch immer noch das eigentliche Erlebnis bietet. Und der Eintritt in einen überstrahlten Raum schmerzt körperlich, wenn auch nur für den Bruchteil eines Moments.


Nicole Eisenman: Achilles Heel. 2014.


Ebd.: Going Down River on the USS J-Bone of an Ass. 2017.


Ebd.: Morning Studio. 2016.


Jean-Luc Moulène: Masque (Marc Gilbert). 2017.


Cameron Jamie: Untitled. 2014–15.


Sun Yuan & Peng Yu: Can’t Help Myself. 2016.


Teresa Margolles: Muro Cuidad Juárez. 2010.


Yu Ji: Flesh in Stone #2. 2013.


Ebd.: Flesh in Stone – Component 5#. 2018.


Danh Vo: Suum cuique. 2019.


Jon Rafman: Disaster Unter The Sun. Filmstill von Monokanal HD-Video, 7:53 Min., 2019.


Soham Gupta: Untitled; from the series: Angst. 2013–17.


Henry Taylor: Another Wrong. 2013.


Liu Wei: Devourment. 2019.


Handiwirman Saputra: Hari ini Kemarin Esok (Today Tomorrow’s Yesterday); from the series: No Roots, No Shoots. 2018.


Jesse Darling: Epistemologies (shamed cabinet). 2018.


Khyentse Norbu: Year 2118. 2018.


Shilpa Gupta: Untitled. 2019. (Für mich mit das beste Werk dieser Show, die Eisentür schwingt stetig hin und her und arbeitet sich immer weiter in die Wand hinein.)


Nabuqi: Do real things happen in moments of rationality? 2018. (Nabuqi habe ich hier und weiter unten nur der Vollständigkeit chinesischer Beteiligung halber aufgenommen.)


Hito Steyerl: Leonardo’s Submarine. Filmstill von 3-Kanal Videoinstallation, 9:30 Min., 2019. (Ein kleiner Einblick findet sich etwa hier.)


Yin Xiuzhen: Bookshelf No. 7. 2009–13.


Njideka Akunyili Crosby: Home: As You See Me. Detail, 2017.


Stan Douglas: Doppelgänger. 2019. Filmstill von 2-Kanal Videoinstallation, o. Zeitangabe, 2019.


Tavares Strachan: The Encyclopedia of Invisibility (white). 2018.


Pavillons


Belgien: Jos de Gruyter und Harald Thys: Mondo Cane.


Österreich: Renate Bertlmann: Discordo Ergo Sum.


Ebd.
(Text: „Waschtag / Wenn ein / Wiener / Wäschemädel / Weisze / Wäsche / Wäscht“)


Rumänien: Dan Mihălțianu: Canal Grande: The Capital Pool and the Associated Public.


Ebd.: Miklós Onucsán: The Restauration of the White Camouflage.


Ebd.: Belu Simion Făinaru: Belongs Nowhere and to Another Time.


USA: Martin Puryear: Liberty.


Ebd.: Bug Phrygian. 2010–14.


Ebd.: Hibernian Testosterone. 2018.


Venezuela: Ricardo Garcia.


Russland: Lc. 15: 11–32.


Ebd.


Deutschland: Natascha Süder Happelmann: Ankersentrum (surviving in the ruinous ruin).


Ebd. von hinten.


Frankreich: Erfrischung in der Hitze des Tages, sehr aufmerksam.


Tschechoslowakei: Stanislav Kolíbal: Former Uncertain Indicated. What Used to Be an Edge. 1968.


Ebd.: Two Positions of the Cube. 1983.


Uruguay: Yamandú Canosa: (v. l. n. r.) Fusiles. 2016.
Bandera No. 2013.


Ebd.: (v. l. n. r.) La Costa Negra. 2017.
Salta. 2017.


Pavillons in der Stadt


Belarus: Konstantin Selikhanov: Exit.


Mongolei: Jantsankhorol Erdenebayar: A Temporality.


Wales: Sean Edwards: Undo Things Done. Detail.


Iran: Reza Lavassani: Life.


Ebd.: Ali Meer Azimi.


Ebd.: Samira Alikhanzadeh: The Rigid Phantom of Memory.


Malaysia: Anurenda Jegadeva: Yesterday, in a Padded Room. 2015. (Gut war im Kontrast der Raum gegenüber, ein komplett dunkler Raum mit verschiedensten Schnipseln von Audiomaterial.)


Irak: Fatherland. Serwan Baran: The Last General. 2019.


Ebd.: Maryam Hoseini: Secrets Between Her and Her Shadow 1–6. 2019.


Ebd. dazwischen dann: Andrea Vaccaro (1600–1670): The Death of Dido.


Ebd.: Christina Soulou: Iris, Levre V, Setting Fire. 2019.


Ebd.: Imad Issa: (beide) Untitled. 1995.


Ebd.: Imad Issa: Untitled. 2013.


Ebd.: Taler Aghbashian: (v. l. n. r.) Verring Away South. 2019.
Ancient as the Hills. 2019.
Screaming of the Seagulls. 2019.


Montenegro: Vesko Gagović: odyssey.


Portugal: Leonor Antunes: a seam, a surface, a hinge, or a knot.


Bulgarien: Rada Boukova und Lazar Lyutakov: How We Live.


Ein gutes Drittel der Pavillons außerhalb Arsenale und Giardini habe ich nicht besucht, die „Collateral Events“ fast komplett geskippt. Dafür ging es auf Spurensuche:

Leonardo da Vinci

Dem Altmeister wird dieses Jahr sein 500. Todestag gewürdigt. Das Jubiläum begann für mich in Beijing, wo im CAFA Museum The Art Of Leonardo Opera Omnia 达·芬奇的艺术:不可能的相遇 präsentiert wurde, 16.4.–23.5.2019. 17 Gemälde existieren von da Vinci, die weltweit auf 11 Museen verstreut sind. Das CAFAM hatte es sich nun zur Aufgabe gemacht, diese zusammenzuführen – 1:1 Fotos aufgezogen auf von hinten beleuchteten Leinwänden.


Mona Lisa 蒙娜丽莎. Ca. 1503.


Saint John the Baptist 施洗者圣约翰. Ca. 1513–16.


Bacchus 酒神巴克斯. Ca. 1510–13.


Adoration of the Magi 博士来拜. 1481.


St Jerome in the Wilderness 荒野中的圣哲罗姆. Ca. 1480–82.


The Last Supper 最后的晚餐. Detail, ca. 1494–97.


Ebd., Detail.

In Hamburg begegnete ich der stolzen Sammlung der Kunsthalle von vier kleinen Skizzen: Leonardo da Vinci: Die Zeichnungen im Kupferstichkabinett, 5.–30.6.2019. Begleitet wurden die Schätze hinter wild piepsenden Lichtschranken links und rechts flankiert von Hommagen und Plakaten.


Kopf eines alten Mannes oder einer alten Frau im Profil. 1495–1505.


Aristoteles und Phyllis. Um 1475.


Hl. Sebastian. 1478–1483.


Studie zu einer Anbetung der Hirten. Um 1480.

In Venedig nun gab es gleich zwei Sonderausstellungen. In der ständigen Ausstellung im Leonardo da Vinci Museum war ich nicht, dafür in Leonardo and His Outstanding Circle 达·芬奇与他的艺术群体 in der Fondazione Ugo e Olga Levi, 31.5.–25.8.2019. Das Programmheft ist bereits auf Chinesisch, denn die Ausstellung wird ab 15.9.2019 zunächst nach Beijing, ins CAFAM, und dann nach Shanghai und Shenzhen touren. Leider durchweg ohne Jahresangaben, weil, so hieß es, man sich nicht sicher sei.


Testa di uomo.


Studi per la battaglia di Anghiari.


Leonardo e assistente (Marco d’Oggiono?): Maddalena discinta.

Dazu wurden verschiedene Serien gezeigt, u. a. in Anlehnung an da Vincis Johannes der Täufer eine Serie erhobener Zeigefinger:


Seguace di Leonardo (Francois Clouet?): San Giovanni Battista.


Giovanni Pietro Rizzoli detto il Giampietrino: Santa Caterina da Alessandria.


Mariotto Albertinelli (attr.): San Giovanni Battista.

In der Accademia lief Leonardo da Vinci: L’uomo modello del mondo, 17.4.–17.7.2019. Hier durfte leider nicht fotografiert werden, aber es gab etwa da Vincis Vitruvianischen Mensch, um 1490, zu sehen und um die 30, dreißig!, nicht zwei oder vier, weitere seiner Zeichnungen, an die man für deutsche Verhältnisse ungebührlich dicht herantreten durfte.

Außerdem kam da Vinci in Hito Steyerls Videoarbeit Leonardo’s Submarine, vor, s. o.


In der Accademia gab es dazu und vor allem das zu sehen, was Senior Honour zu stetigen schriftlichen Luftsprüngen angefacht hat, eine Überfülle in Anzahl und Größe und Wahnsinn von Tizianos und Tintorettos, von Bellinis und Carpaccios. Dazu lief neben da Vincis eine weitere Sonderausstellung von Hieronymus Bosch, dann gibt es das überbordende Ikonenkabinett. Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt die Hälfte gesehen habe. Das Ganze wirkt nicht kuratiert, sondern an die Wände gestopft, die hohen Räume werden dadurch eng und scheinen auf einen zuzustreben. Selbst die Sonderausstellungen sind durch all das Material übervoll. Man möchte alles – begrenzten Ausmaßen der Stadt zum Trotz – auseinanderziehen, mehr atmen lassen. Länger als drei, vier Tage hält man es in Venedig kaum aus, wenn man nordeuropäisch minimal gewohnt ist oder Beijing, die sich bestimmt nicht für einen schmückt. In Venedig quellen einem die Augen über, nicht nur vor dem Markusdom. Meine inständige Hoffnung, allgemein, für die Accademia besonders, ruht in der Obacht der Feuerwehrmänner. Aber hinein:


Jacobello Alberegno (verstorben 1397): Polittico dell’Apocalisse.


Ebd.


Tiziano Vecellio: La presentazione della Vergine al Tempio con i confratelli della Scuola Grande della Carità. Ausschnitt, 1534–38.


Giampietro Silvio (da Giovanni Antonio de’Sacchis detto il Pordenone) e Domenico Tintoretto: Lo sposalizio della Vergine con i confratelli della Scuola Grande della Carità. Ausschnitt, 1538–43.


Jheronimus Bosch: Hermit Saints Troptych. O. J.


Giovanni Bellini: Martirio di San Marco. Detail, 1515–1526.


Vittore Carpaccio: Miracolo della reliquia della Croce al ponte Rialto. Detail, 1949.


Giovanni Mansueti: Miracolosa guarigione della figlia di Benvegnudo da San Polo. Detail, ca. 1502.


Gentile Bellini: Miracolo della reliquia della Croce al ponte di San Lorenzo. Detail, 1500.


Vittore Carpaccio: Arrivo degli ambasciatori inglesi presso il re di Bretagna. Detail, 1496– ca. 1498.


Jacopo Robusti detto Jacopo Tintoretto: Theft of the body of St. Mark. 1562–66.


Ebd., Detail.


Around



Ein bisschen Kitsch muss sein, Huldigung ist es:














Ponte di Rialto.


Ebd. wusste ich von Senior Honour, wohin zu sehen war.

Zum Abschluss meine kleine Sammlung von Groteskköpfen und ähnlichen Blicken. Irgendwann werde ich einen für meinen Schreibtisch finden, aus Stein, kindskopfgroß auf Sockel, bis dahin sollen sie hier herausblicken:






















Dann begibt man sich wieder in eine Infrastruktur voller Autos, die man glatt vergessen, nie vermisst hatte.


Derweil Nachrichten aus Beijing besagen, dass die Polizei mit einer Hundertschaft ins Kunstviertel Huantie 环铁艺术区 eingerückt ist. Es heißt, am 7.7. habe es den Räumungsbescheid gegeben, am 8.7. die Umsetzung, ein weiteres Künstlerviertel musste verschwinden. Neben Videoaufnahmen der einrückenden Polizeiherde ist das beliebteste Foto aus den Weixin-Moments dieses (Stand: 8.7.2019):




Außerdem nun auch final: Pace Gallery Closes Beijing Branch 佩斯关闭798佩斯北京 (Stand: 9.7.2019).


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Montag, 8. Juli 2019
Kunstsommer 2019: Basel ∣ 2019年艺术之夏:巴塞尔


Zunächst das Wichtigste, am 14.6.2019 war in der Schweiz Frauenstreik, Basel war bis spät abends in lila unterwegs. Am Abend traf ich mich mit den wunderbaren Traumraum-Damen. Yuko meinte, sie habe den Tag japanisch begangen, mit einer Streik-Schärpe um den Arm arbeitend. Katharina empfiehlt die Lektüre von Liv Strömquist: Der Ursprung der Liebe, Berlin: Avant 2018.








Wie meist entspricht die Reihenfolge meinem Rundgang:

Art Basel Unlimited


ProjecteSD, Barcelona: Jochen Lempert: Botanical Box. 2009–19.


Meyer Riegger, Berlin; u. a.: Daniel Knorr: Laundry. 2019.


Sean Kelly, New York; u. a.: Anthony McCall: Split Second. 2018.


Hauser & Wirth, Zurich; u. a.: Franz West: Test (Slipcovers by Gilbert Bretterbauer). 1994.


Hauser & Wirth, Zurich: Fausto Melotti: La Sibilla (The Sibyl). 1981.


Magazzino, Rome; u. a.: Lucio Fontana: Ambiente spaziale con tagli. 1960.


Plan B, Berlin: Belu-Simion Fainaru: Rose of Nothingness. 2015.


Juana de Aizpuru, Madrid: Alici Framis: LifeDress. 4 Min., 2018.


Nagel Draxler, Cologne; u. a.: Abdulnasser Gharem: The Safe. 2019.


Art Basel


Tokyo Gallery + BTAP, Beijing/ Tokyo: Ushio Shinohara: Untitled. 1968.


Sperone Westwater, New York: (vorne links) Tom Sachs: Synthetic Europa Rock Cabinet (Sengoku). 2019.
(Rechts) Tom Sachs: Europa Camera System. 2019.


Ebd.: Jitish Kallat: Palindrome/ Anagram Painting 4. 2017–18.


Fraenkel, San Francisco: Richard Misrach: Untitled. 2004.


Ebd.: Robert Adams: Sitka spruce, Cape Blanco State Park, Curry County, Oregon. 1999–2000.


Hiroshi Sugimoto: Tri City Drive-In, San Bernardino. 1993.


Pace, New York/ Beijing/ Hong Kong/ Seoul/ London/ Palo Alto/ Geneva: Zhang Xiaogang: Bloodline: Big Family. 2006.


Marian Goodman, New York: John Baldessari: Hot & Cold Series: GILLIS Forget Romanoff’s. WHO? 2018.
(Text: (links) „GILLIS / Forget Romanoff’s. It’s the car I’m talking about. / If I lose my car it’s like having my legs cut off.“ (rechts) „WHO?“)


Ebd.: William Kentridge: Drawing for ‚Wozzeck Opera‘. 2017.

Der folgende Print hing zwei Mal in genau dieser Art (bei Annely Juda Gallery und Richard Gray Gallery), ein weiteres Mal gerahmt (bei Pace Gallery), also drei Mal und alle in derselben Größe auf demselben Stockwerk der Art Basel. Auf meine Nachfrage bei einer der Galeristinnen, ob man sich denn nicht absprechen würde, kam nur ein verschmitztes Grinsen. Was sollte sie auch sagen? Zum Beispiel: Passt doch zur Spiegelung in Hockneys Bild:


Annely Juda, London: David Hockney: Pictured Gathering with Mirror. 2018.


Gagosian, New York/ Beverly Hills/ San Francisco/ London/ Paris/ Geneva/ Rome/ Athens/ Hong Kong/ Basel: Nathaniel Mary Quinn: Sinking. 2019.


Max Hetzler, Berlin/ Paris/ London: Ida Tursic und Wilfried Mille: Multicolored landscape. 2019.


Ebd.: Glenn Brown: The Baptist. 2018.


Michael Werner, New York/ London/ Märkisch Wilmersdorf: Piero Manzoni: Magic Base – Living Sculpture. 1961.


Ebd.: Enrico David: Untitled. 2017.


Cheim & Read, New York: Jack Pierson: PEACE BITCH. 2019.


Invernizzi, Milan: Spazio totale. 1955.


Kewenig, Berlin/ Palma de Mallorca: Leiko Ikemura: Vogelmensch (Bird-Being). 1992/ 2018.


Tschudi, Zuoz: Bethan Huws: Untitled (We don’t need artists we need thinkers). 2019. (Schräg fotografiert, weil ich nicht zustimme, wir brauchen natürlich beides.)


Ebd.: Su-Mei Tse: Reflection Nr. 2 (in collaboration with Jean-Lou Majerus). 2017.


Bernard Jacobson, London: Paul Gauguin: La femme aux mangos – Fatigué. 1989.


Ebd.: William Tillyer: Study No. 1 – The Cornfield. 2019.


Lelong & Co., Paris: Jaume Plensa: Duna. 2018.


Thaddaeus Ropac, London/ Paris/ Salzburg: Daniel Richter: Interior Living. 2018.


Ebd.: Erwin Wurm: Stone. 2019.


Ebd.: Andy Warhol: 30 colored Maos (Reversal Series). 1980.


Buchmann, Berlin/ Lugano: Anna & Bernhard Blume: Küchenkoller (Kitchen Frenzy). 1985/ 2016.


Jörg Maass, Berlin: Georg Muche: Landschaft. 1947.


Peter Freeman, New York/ Paris: Anna & Bernhard Blume: Gebet im Wald. 1990–91.


Ebd.: Charles Ledray: Life Vest / Hotel Manhattan. 2018.


Alison Jacques, London: Maria Bartuszová: Untitled. 1972–84.


Konrad Fischer, Berlin/ Dusseldorf: Thomas Ruff: jpeg nll01. 2005.


Bärbel Grässlin, Frankfurt: Meuser: Ohne Titel. 2019.


Kukje/ Tina Kim, Seoul/ Busan/ New York: Kyungah Ham: What you see is the unseen / Chandeliers for Five Cities SK 03–02. 2018. (Hier einmal die „Materialien“, da sehr bezeichnend für Kunstmessen und die (von den Galeristen aufgepropften, eingeforderten) Wünsche der Kundschaft: „North Korean hand embroidery, silk threads on cotton, middle man, smuggling, bribe, tension, anxiety, censorship, ideology, wooden frame, approx. 1900hrs/1person“ – meine Ideologie lacht, schüttelt den Kopf, schämt sich fremd, dreht sich im Kreis, schämt sich für sich selbst, kurz, mit Fragezeichen, aber das könnte fast ernst gemeint sein, meine Güte, knipst, geht weiter.)


Luhring Augustine, New York: Filmstill.


Thomas, Munich: Max Ernst: Les peupliers. 1939.


von Bartha, Basel/ S-chanf: Jesús Rafael Soto: Double Andalou. 1968.

Erneut eine Doppelung, aber sehr schön:


Elvira González, Madrid: Jesús Rafael Soto: Vibración Círculo blanco. 1991.


frank elbaz, Paris/ Dallas: Wallace Berman.


Anthony Meier, San Francisco: Gerhard Richter: Geseke (637–3). 1987.


O. A., nur formal: Gute Idee, Bild im Passepartout fliegend mit Abstandshalter aus Spiegelglas.


Christian Stein, Milan: Giulio Paolini: Intervallo. 1985–86.


Hazlitt Holland-Hibbert, London: Glenn Brown: Romantic Movement. 2014.


Waddington Custot, London: Zao Wou-Ki: 30.10.64–11.04.78. 1964–78.


Kicken, Berlin: Willi Baumeister: Läufer Vallttorta (Runner Valltorta). 1934.


Landu, Montreal/ Meggen: Henri Laurens: Femme à la draperie. 1931.


Ebd.: Alberto Giacometti: La clirière. 1950.


Ebd.: René Magritte: Le baiser. Ca. 1957.


Acquavella, New York: Miquel Barceló: La Mar, il Mare. 2018.


Gladstone, New York/ Brussels: Richard Prince: Untitled. 2013–15.


Mnuchin, New York: Cy Twombly: Untitled. 1969–71.


Ebd.: Thomas Schütte: Vater Staat, dressed. 2010.


Mitchell-Innes & Nash, New York: Monica Bonvicini: Double Trouble. 2018.


Ebd.: General Idea: Rude Awakening (With Gold Halos). 1982.


Ebd.: Sarah Braman: Blue coffee. 2019.


Richard Gray, Chicago/ New York: Willem de Kooning: Untitled. 1958.


Fondation Beyeler, Riehen: Francisco de Goya: Witches’ Sabbath (El Aquelarre). 1797–98.


Marlborough, London/ New York: Paula Rego: The Family. 1988.


Georg Nothelfer, Berlin: Thomas Hartmann: Nach Plan. 2005/ 2018.


Polígrafa, Barcelona: Jaume Plensa: Without title. 2019.


Fanal, Basel: Pol Bury: Cubes en profondeur. 1999.


STPI, Singapore: DoHoSuh.


Lelong Editions, Paris: Nalini Malani: Little girls shouldn’t wander off. Detail, 2017.


Esther Schipper, Berlin: Tomás Saraceno: Semi-social mapping of Q2345+007B by a solo Cyrtophora citricola – one week. 2017.


Ebd.: Ann Veronica Janssens: Blue Hawaii. 2018.


Ebd.: Roman Ondak: Leap. 2012.


Gavin Brown, New York/ Rome: Sturtevant: Stella Kingsbury Run (Second Version). 1989.


Ebd.: Thomas Bayrle: Retired Woman. 1973.


The Modern Institute, Glasgow: Cathy Wilkes: Untitled. 2016.


Ebd.: Martin Boyce: Lost Light 5020. 2018.


ShanghART Beijing/ Shanghai/ Singapore: Zhao Yang 赵洋: Roma Is a Lake 180119. 2018. (S. a. BJ: Kunst im Frühjahr 2019, ShanghArt 香格纳画廊.)

Nach der Komplettaussiedelung des Künstlerviertels Huantie 环铁艺术区 scheinen einen Tag später nun auch Teile des Künstlerviertels Roma Lake 罗马艺术区 abgerissen worden zu sein, derweil Caochangdi bunte Wandmalereien, Kringel und volksmotivierende Sprüche, bekommen haben soll (Stand: 10.7.2019).


Nathalie Obadia, Brussels/ Paris: Wang Keping: Adam et Eve. 2006.


Maureen Paley, London: Wolfgang Tillmans: Congo night (b). 2018. (Durch die Spiegelungen auch davor nicht uninteressant.)


Ebd., Detail.


SKE, Bangalore/ New Delhi: Sudarshan Shetty: Personal Effects.


neugerriemschneider, Berlin: O. A.


Fortes D’Aloia & Gabriel, Rio de Janeiro/ São Paulo: (Wand) Jac Leirner: 120 Levels. 2018.
(Vorne) Iran do Espírito Santo: Fixed Base. 1 von 4 Teilen, 2016.


303 Gallery, New York: Alicja Kwade: Meta-Meter. 2018.


Blum & Poe, Los Angeles/ New York/ Tokyo: Matt Johnson: Untitled (Sunbather). 2019.


Meyer Riegger, Berlin/ Karlsruhe: Katinka Bock.


Krinzinger, Vienna: Eva Schlegel: Ohne Titel (056). 2005.


Martin Janda, Vienna: Roman Ondak: The Sun. 2018.


Hier hingen ziemlich viel alte Arbeiten, nichts gegen, aber man fragt sich doch, ob die Galerien am Ausmisten sind oder klamm, ob sie sich nicht an Neues trauen und wenn warum – oder tendieren wir wieder zur Tradition?


Liste Basel


MadeIn, Shanghai: Solo Show: Miao Ying.


Clearing, New York/ Brussels: (Wand) Marina Pinsky, (vorne) Hugh Hayden.


80M2 Livia Benavides, Lima: Oscar Santullán: Mirror. 2019.


mor charpentier, Paris: Chen Ching-Yuan: (v. l. n. r.) Paper Crane. 2019.
Card Stunt II (The Next Page). 2018.


Raster, Warsaw: Dominika Olszowy: Fountain. 2019.


Sabot, Cluj-Napoca: Nona Inescu: Venae Cavae (working title). 2019.


Federico Vavassori, Milan: O. A.


Haus der elektronischen Künste, Basel: Dries Depoorter: Jaywalking Frames.


ROH Projects, Jakarta: Solo Show: Aditya Novali. 2019.


Proyectos Ultravioleta, Guatemala City: Akira Ikezoe und Radamés „Juni“ Figueroa: A Room Full of Coconuts.


Sé, São Paulo: Solo Show: João Loureiro.


Gregor Staiger, Zurich: Sonia Kacem.


Antenna Space, Shanghai: Guan Xiao: Chicken House. 2019.


Helvetia Art Prize winner: Kaspar Ludwig.


Good Weather, North Little Rock: Solo Show: Ron Ewert.


Allen, Paris: Solo Show: Trevor Yeung.


Culturinstitut AM contemporary, Basel: EDGE Women Group, Albena Mihaylova, Monika Romenska, Nadja Genova und Veneta Marinova.


Ebd.: Monika Romenska: The Other Things. 1995–2018.


A Thousand Plateaus, Chengdu: Solo Show: Xiaoyi Chen: Map: Le Bloc Venetz.


Die Art Basel Parcours waren wieder fast das Beste, ich hatte allerdings ein ausgeliehenes Baby bei mir und bin Einhandoperationen nicht so gewohnt. Im archäologischen Museum hat sich der Kleine mit seinen Blicken an den Skulpturen festgesaugt und gekräht, wenn ich weiter wollte, sehr beeindruckend. Danach hat er zwei Stunden durchgeschlafen, sehr zu empfehlen. Ich konnte aber trotzdem und auch nicht mehr fotografieren.




Around

Fondation Beyeler zeigte Der junge Picasso – Blaue und Rosa Periode, 3.2.–16.6.2019.


Sitzende mit Schal. 1901.


Schlafende Trinkerin. 1902.


Das Paar. 1904.


Kopf eines Harlekins. 1905.


Porträt Benedetta Canals. 1905.


Komödiant und Kind. 1905.


Sitzender Harlekin vor rotem Hintergrund. 1905.


Frauenkopf im Profil (Fernande). 1906.


Die Jünglinge. 1906.


Die beiden Brüder. 1906.


Büste einer Frau oder eines Seemanns (Studie zu Les Demoiselles d’Avignon). 1907.

Und nun ein Zeitsprung in die eigene Sammlung der Stiftung:


Frau im Lehnstuhl. 1910.


Figur (Sitzende Frau). 1930.


Die Rettung. 1932.


Frau im Lehnstuhl (Dora). 1938.


Frauenbüste mit Hut (Dora). 1939.


Im Kunstmuseum Basel Gegenwart lief William Kentridge: A Poem That Is Not Your Own, 8.6.–13.10.2019.


Anti-Waste. 1990.


The Conservationists’ Ball: Culling, Gamewatching, Taming. 1985.


Felix in Exile. Filmstill von 35mm Film, 8:43 Min., 1994.


The Mouth is Dreaming (Work in progress). Filmstill von 2-Kanal Videoinstallation, ca. 7 Min., 2019.


Studioroom. Selection of drawings, prints and objects from 1994–2018. Incl. reconstruction of studio set for: Drawing Lesson 50: Learning from the Old Masters (In Praise of Folly). 2018.


Ebd.


Right Into Her Arms. Still von Modelltheater mit HD-Video, 11 Min., 2016.


More Sweetly Play the Dance. Filmstill, Detail von 8-Kanal Videoinstallation, 15 Min., 2013(?).


Drawing for: The Head & the Load (the pool ahead is not to be trusted). 2018.

--

Ich hätte die Schweizer nicht unbedingt für abergläubisch gehalten, dennoch gibt es kein Gleis 13 im Basel SBB:



Eine weitere Bahnhofsbegegnung in Form einer Bürstenumwandlung versetzte mich glatt nach China:



Außerdem hatte ich die Illusion der reinen Schweiz bislang zu gerne. Jetzt muss ich wohl doch auf Biowein umschwenken:




Natürlich gilt für alles und immer: Wenn ich einen Fehler gemacht habe, kann man mich gerne kontaktieren.


Siehe im Zuge dieses Beitrags auch 关于这个话题也看: Kunstsommer 2016: Basel ∣ 2016年艺术之夏:巴塞尔.


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Dienstag, 4. Juni 2019
In Gedenken


30 Jahre nach Tiananmen – Wie politisch ist die chinesische Kunst?. Sabine Peschel: DW, 1.6.2019.

Political art in China 30 years after the Tiananmen Square protests. Sabine Peschel: DW, 2.6.2019.

30 years after the Tiananmen Square crackdown, dissidents in China and in exile speak to why the wounds still haven’t been healed. Lea Li: SCMP, Video, 3.6.2019.

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Sonntag, 31. März 2019
BJ: Gallery Weekend 2019


Gallery Weekend Beijing 画廊周北京, 22.–29.3.2019.

Dazu veranstaltet die Sevenstar Group 七星集团, die Verwalter des 798, ihren ersten Beijing Art Summit 北京艺术峰会, 22.–24.3.2019.




Aus Anlass des Gallery Weekends hat Taikang Space 泰康空间 für eineinhalb Monate einen unbedingt sehenswerten, fulminanten 5-stöckigen Komplex auf der Nordseite des Areals in Gebäude A07 (vom Nordtor neben dem Najia Restaurant erste Gasse rechter Hand) okkupiert, restauriert und zu einer fantastischen Ausstellungsfläche zur Präsentation einer Auswahl ihrer Sammlung ummodelliert. Taikang ist bekannt als private Lebensversicherung, die 2003 den Taikang Space als Nonprofit Institution gründete, zunächst im 798, seit 2009 in Caochangdi. Erstmals gewähren sie hier nun Einblick in einen Teil ihrer Sammlung – tatsächlich scheint es, als würden sie mit dem Überblick, der bis 1942 zurückreicht, ihre Auffassung inkl. Unterteilung der chinesischen Kunstgeschichte darlegen. Entsprechend der Titel China Landscape: Selections from the Taikang Collection 2019 中国风景:2019泰康收藏精品展. 21.3.–5.5.2019, Eintritt: 80 RMB, Di.–So.: 10:30–17:30 Uhr. Hier ein ganz paar von vielen, sich über drei Stockwerke ziehende Beispiele; bei Interesse habe ich alles archiviert, gerne per Kontakt mehr.


Shen Yaoyi 沈尧伊: Revolutionary Ideals Higher than the Sky 革命理想高于天. Öl auf Leinwand, 185x375cm, 1976.


Liu Ye 刘野: Sunrise 朝阳. Öl auf Leinwand, 60x40cm, 1999, Replica.
(In Relation gesetzt zum vorherigen Bild. Tatsächlich gab es einige, als solche ausgewiesene Kopien, der Grund hierfür ist mir noch offen – weder dass sich diese nicht im Besitz von Taikang befinden noch dass es zu wertvolle Arbeiten sind, erscheint mir nachvollziehbar.)


Chen Shaoxiong 陈绍雄: 72.5 Hours of Electricity Consumption 耗电72.5小时. Installation und Performance, div. Dimensionen, 1992.


Liu Xiaodong 刘小东: Xiaohao, Peiyi, Xiaoyao 小豪,佩怡,小姚. Öl auf Leinwand, 162x130cm, 2002.


Liu Chuang 刘窗: Bitcoin Mining and Field Recordings of Ethnic Minorities 比特币挖掘与少数民族田野录音. Filmstill von 3-Kanal Videoinstallation, 40:50 Min., 2018.


Platform China 站台中国 zeigt Gong Lilong 宫立龙: Rehearsal 彩排. 21.3.–12.5.2019.


Zi Que 紫鹊. Acryl auf Leinwand, 200x160cm, 2017–18.


(V.l.n.r. 从左到右) Dance in the Wilderness 旷野的舞蹈. Acryl auf Leinwand, 200x200cm, 2016–18.
Cheerful Dance 经快的舞蹈. Acryl auf Leinwand, 200x200cm, 2016.
Rehearsal 彩排. Acryl auf Leinwand, 200x200cm, 2015–19.


Urs Meile Gallery 麦勒画廊 zeigt Wang Xingwei 王兴伟 im 798: The Code of Physiognomy 面相之谜; und in Caochangdi 草场地: Shenyang Night 沈阳之夜. Im 798: 21.3.–12.5.2019, in CCD: 21.3.–31.3.2019.


(Caochangdi 草场地) Shenyang Night 沈阳之夜. Öl auf Leinwand, 300x500cm, 2018.


(798) Unfaithful Lover 负心汉. Öl auf Leinwand, 150x200cm, 2017.


(798) Noon Break 中午休息. Öl auf Leinwand, 4x200x240cm, 2017–19.

Beim Eröffnungsbesuch im 798 war es mir nicht aufgefallen, die „Mittagspause“ befindet sich auf einer eingezogenen Wand mit schmalen Durchgängen an beiden Seiten. Dahinter sind vier Politikerporträts zu finden, zusammen betitelt als: Four Seasons 四季. Öl auf Leinwand, 4x240x200cm, 2016–17 – es sollte wohl auch anderen nicht auffallen und durfte nicht fotografiert werden.


Faurschou Foundation 林冠艺术基金会 zeigt Doug Aitken 道格·阿提肯 (vorläufiger Link). 19.3.–8.4.2019.


3 Modern Figures (don’t forget to breathe) 三个现代人(不要忘记呼吸). Detail, cast frosted resin, programmed LEDs and composition, audio speakers and components, 21 Min. Loop, 2018.


Crossing the Border 越界. Choreographed light sculpture and synchronized water fountain: fiberglass, steel und div. Materialien, 2018.


Galleria Continua 常青画廊 zeigt Leila Alaoui 利拉·阿拉维: Ya Rayah (Abschied nehmen 离别的你). 23.3.–2.6.2019, Installationsansicht 展观:






Beijing Commune 北京公社 zeigt Liang Shuo 梁硕: Scenery 景区. 21.3.–4.5.2019, Installationsansicht 展观:






Ginkgo Space 今格空间 zeigt Wang Guofeng 王国锋: How to Connect Our Memories? 如何拼起图像碎片?. 21.3.–4.5.2019.


Ideality No. (div.) 理想No.(多种). Giclée-Druck, div. Größen, 2007.


Utopia – Statue on Alexander Platz, Berlin 乌托邦——柏林亚历山大广场雕塑. Giclée-Druck, 567x356cm, 2014.


Magician Space 魔金石空间 zeigt Shi Guowei 史国威: A Walk in the Woods 林中漫步. Kuratiert von 策: Karen Smith 凯伦·史密斯, 22.3.–11.5.2019.


(Links 左) Flourish Green 繁茂的绿. Malerei auf Fotografie, 140x111cm, 2018.
(Rechts 右) Growing 生长. Malerei auf Fotografie, 96x83cm, 2019.


Roadside 路旁景色. Malerei auf Fotografie, 150x294cm, 2019.




Das UCCA 尤伦斯 nun, so sieht es inzwischen renoviert aus und verlangt dafür 100 RMB Eintritt, zeigt als große Show Civilization: The Way We Live Now 文明:当代生活启示录. 9.3.–19.5.2019.


Trent Parke 特伦特·帕克: Untitled. Serie: The Christmas Tree Bucket 无题,系列:圣诞树桶. C-Print, 36x44cm, 2006.


Olivo Barbieri 奥利沃·巴尔比埃利: site specific_Mexico City 11 特定场城_墨西哥城11. Inkjet-Druck, 169x116cm, 2011.


Mishka Henner 米什卡·汉纳: Field (North Ward Estes Oil Field, Ward County, Texas) 油田(北沃德县埃斯梯斯油田,北沃德县,得克萨斯州). Inkjet-Druck, 150x1200cm, 2013.


UCCA 尤伦斯: Dazu läuft Qiu Zhijie 邱志杰: Mappa Mundi 寰宇全图. 19.1.–5.5.2019, Installationsansicht 展观:




Detail.


UCCA 尤伦斯: Sowie in der Reihe New Directions 新倾向: Yu Honglei 尉洪磊. 19.1.–14.4.2019.


,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,. PVC, Bronze, div. Größen, 2019.


Hyundai Motorstudio Beijing 现代汽车文化中心 zeigt mit den Werken ihres 2018 erstmals ausgeschriebenen Jahrespreises, dem Hyundai Blue Prize, die Gruppenausstellung Quasi-Nature 准自然. 22.3.–16.6.2019.


Liu Wa 刘娃: Racing Thoughts 无的放失. Mixed Media, 7:00 Min., Filmstill, 2019.


Triumph Gallery 艺·凯旋画廊 zeigt Wu Daxin 吴达新: Terrestrial Harmonies 陆地和声. 22.3.–20.4.2019.


Tribute to Inoue Yuichi 致敬井上, (links 左) Meeting 会, (rechts 右) Mountain 山. Stahlbolzen, 210x80x215cm und 190x80x253cm, 2018–19.


Pifo Gallery 偏锋新艺术空间 zeigt Franz Ackermann 弗兰兹·艾稞曼. 21.3.–27.4.2019.


Fracht Ladung I 搬货1. Mixed Media auf Papier, 66x102cm, 2019.


Als kleinere Räume, die man sonst nicht so auf der Mappe hat, spielen mit:

Star Gallery 星画廊, in der 797 East Street 798东街 abgehend von der 797 Road, zeigt Liu Heung Shing 刘香成: Spring Breeze 春风. 20.3.–18.5.2019, Installationsansicht 展观:






New Century Art Foundation (NCAF) 新世纪当代艺术基金会, gleich nördlich neben der Star Gallery, zeigt Zhuang Hui 庄辉: 1650 B.C. 公元前1650年. 15.3.–15.5.2019.




Dachin Contemporary Art Center 大千当代艺术中心, gegenüber von NCAF, zeigt Unleash the Power Within and Perceive the Greatness of Love 发现我的力量——知晓爱的伟大. 8.3.–15.4.2019, Installationsansicht 展观:




Cheng Center 成当代艺术中心, am Originality Square B01 gegenüber von den Serben, zeigt Yao Yan-An 姚燕安: Timeless Changes 恒易 (externer Link), Art and Science Exhibition of Geometry Robots 几何机器人艺术科技展. 17.–26.3.2019.




Das 798 Art Center 798艺术中心 ist die neue Bastion von Sevenstar zur Darstellung ihres erwachenden Kunstenthusiasmus. Im Erdgeschoss der Hallen läuft die Gruppenausstellung mit teils scheinbar eigenen Werken (?), größtenteils aber mit Objekten der am Gallery Weekend teilnehmenden Galerien: A Being Together 此地有狮 (externer Link). 22.3.–18.4.2019.


Su Yu-Xin 苏予昕: Boundaries 划界. Acryl auf Leinwand, 68x75cm, 2011, von Long March Space 长征空间.


Dazu gab es den sogenannten Visiting Sector 艺坊单元, so zeigt etwa die Zürcher Mai 36 Galerie: Michel Pérez Pollo 米切·偑瑞兹·保罗. In Sense Art 圣艺术, 22.3.–14.4.2019.


Ohne Titel 无题. Öl auf Leinwand, 2x250x180cm, 2018.


Außerdem werden ein paar verstreute Werke verschiedener Galerien auf dem Gelände ausgestellt 公共单元:


Hu Qingyan 胡庆雁: Go In One Ear and Out the Other No. 5 左耳进右耳出No. 5. Galerie Urs Meile 麦乐画廊, 2017–18.


Yang Jun 杨君: 1&–. Boers-Li Gallery 薄而立画廊, 2019.


O. A.

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Caochangdi 草场地

Taikang Space 泰康空间 zeigt in seinen Räumen im Caochangdi die Gruppenausstellung Tracing the Mushroom at the End of the World 追踪末日松茸. 16.3.–19.5.2019.


(Installationsansicht 展观.)


Alice Wang: Untitled. Glasierte Keramik, 6x202x206cm, 2017.


Ink Studio 墨斋 zeigt Li Jin 李津: Flesh and Bone 骨与肉. 22.3.–12.5.2019.


O. A.


XC.HuA Gallery 户尔空间 zeigt die Gruppenausstellung The Glowing Warmth 灼手的余温. Kuratiert von 策: Li Boyan 李泊岩, 23.3.–30.4.2019.


(Vorne 前) Ye Su 耶苏: (Ohne Titel 无题). Div. Materialien, 2017.
(Hinten links 后左) Zhang Jiaxing 张佳星: XOXO. Div. Materialien, 80x60x30, 2016.


Telescope zeigt die Gruppenausstellung Daily Communication 日常沟通. 21.3.–2.6.2019.


O. A.


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Außerhalb

Migrant Bird Space 候鸟空间北京 in Shunyi zeigt die Gruppenausstellung Becoming…… 正在生成. Kuratiert von 策: Xia Yanguo夏彦国.


O. A., Foto von Lu Mei 卢玫.


Bereits zuvor geöffnet hatten: Hive 蜂巢, Tang 唐人, Long March 长征, M Woods 木木 und Pace 佩斯, Boers-Li 博而励 und andere, mehr dazu unter BJ: Kunst im Frühjahr 2019.


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Dienstag, 19. März 2019
BJ: Kunst im Frühjahr 2019
798

Zwei Retrospektiven laufen aktuell im 798. Sehenswert und aus unterschiedlichen Gründen interessant sind beide. Zunächst die Gute:

Hive 蜂巢 zeigt Wang Huanqing 王焕青: Artistic Creation Since the ‘85 New Wave 85新潮以来的艺术创作. Kuratiert von 策: Xia Jifeng 夏季风, 2.3.–17.4.2019.


Self-Portrait 自画像. Öl auf Leinwand, 186x164cm, 1988.


(Links 左) Village Arena 乡间擂台. Öl auf Leinwand, 165x185cm, 1985.
(Mitte 中) Joyful North 快乐的北方. Öl auf Leinwand, 150x150cm, 1986.
(Rechts 右) By Fuyang River 滏阳河畔. Öl auf Sperrholzplatte, 70x80cm, 1982.


The Old Summer Palace 圆明园. Öl auf Leinwand, 158x164cm, 1987.

Interessant, wie offensichtlich man das Jahr 1989 ausblenden kann. Die erste Zeitspanne umfasst 1982–1988 und läuft unter dem Motto: Ode to Joy of Innocence 纯真的欢乐颂. Danach geht es unverfroren ab 1990 weiter, bis 2008, dann allerdings unter dem Motto: No Escape from Sorrow 哀伤无处逃离. Tatsächlich kann es sich hier aber auch um eine Unterstellung meinerseits handeln, möglicherweise war Wang 1989 einfach anderweitig aktiv und hat die Ereignisse vom Tian’anmen ab 1990 aufgearbeitet.


Northern Tales 北方故事. Öl auf Leinwand, 65x80cm, 1990.


Outdoor Movies 露天电影. Öl auf Leinwand, 133x150cm, 1993.


(Links 左) Farewell. Öl auf Leinwand, 143x143cm, 1992.
(Rechts 右) National Martyr. Öl auf Leinwand, 145x145cm, 1993.


Ascending the Altar 即将走上神坛. Öl auf Leinwand, 133x148cm, 1993.


I Lived in Rural-Urban Fringe Zone (gemeint ist Shijiazhuang) 我住在城乡结合部. Öl auf Leinwand, 61x80cm, 2002.


Lost in National Art Museum of China 迷失在中国美术馆. Öl und Kohle auf Leinwand, 100x160cm, 2005.

Die dritte Zeitspanne umfasst 2009–2018 und läuft unter dem Motto: Pale Fire 微暗之火.


Overview of Europe 欧洲概况. Öl und Acryl auf Leinwand, 150x250cm, 2010–14.


Islet 孤岛. Öl und Acryl auf Leinwand, 250x200cm, 2015.


New Youth 新青年. Öl und Acryl auf Leinwand, 200x1360cm, 2013–15.


(Links 左) The Burning Poet No. 1 X火的诗人之一. Öl und Acryl auf Papier, 250x200cm, 2015.
(Rechts 右) The Burning Poet No. 2 X火的诗人之二. Öl und Acryl auf Papier, 250x200cm, 201X–15.


Infinite Domination No. 1–3 无穷的宰制之一到三. Öl und Acryl auf Leinwand, je 230x280cmx2, 2011–14.


Square 广场. Installation mit verschiedenen Materialien verschiedener Größen, 2019.


Play with God 和神一起玩. Mixed Media, 250x150cm, 2018.


Minsheng Museum, Halle 2 und 3 北京民生美术馆二、三展厅 zeigt Pang Maokun 庞茂琨: The Encounter with There-Being (2009–2019) 相遇此在(2009–2019). Mit einem Team von Kuratoren, Assistenzkuratoren, Produzenten, vor allem aber dirigiert von 主持: Fan Di’an 范迪安, 8.3.–16.4.2019.

Es geht, und das wird in den Begleittexten groß und breit hervorgehoben, um die Begegnung zwischen dem Westen und China, zwischen Tradition und Moderne. Die Bilder sind ganz witzig, aber tatsächlich wird das Thema leider etwas zu plakativ angegangen. Auch kann man Pang einen gewissen Narzissmus nicht absprechen, so häufig, wie er sich in seine eigenen Szenen setzt. Die meisten Bilder sind exakte Kopien von Fotos. Das ist natürlich alles erlaubt, nur kann man sich im Fortschreiten von dem einen zum nächsten Großformat des Gedankens nicht erwehren, dass es sich um ein gewaltiges Showoff der eigenen Malfertigkeiten handelt. Alles in allem kann aber positiv hervorgehoben werden, dass sich die Masse und damit einhergehende Überfütterung einigermaßen im Rahmen hielt. Sehenswert ist die Ausstellung insofern, weil sie die offizielle Linie der Abwendung vom Westen zu vertreten scheint. Sie will etwas eigenes sein, das Zwischenstadium davor ist ihr gelungen. Sie hebt als Meisterschaft hervor, was nicht unbedingt Kunst ist, sondern Gedankenspielerei bleibt. Spannend wird, was darauf kommen mag.


O. A.


Ebd., Detail, QR-Code zu einem knapp einminütigen Videoclip.


Visitors No. 2 过客之二. Viewing While Walking Series 游观系列. Öl auf Leinwand, 180x260cm, 2014.


The Youthful Years 沸腾的岁月. Viewing While Walking Series 游观系列. Öl auf Leinwand, 180x280cm, 2013.


(Links 左) Basel Emoticons 巴塞尔表情. Öl auf Leinwand, 200x160cm, 2015.
(Mitte 中) VIP Seat 嘉宾席. Öl auf Leinwand, 120x160cm, 2015.
(Rechts 右) Fitting Room 试衣间. Öl auf Leinwand, 120x160cm, 2015.
(Alle 全部) Mirror Image Series 镜像系列.


Refracting 折射. The Folded Series 折叠系列. Öl auf Leinwand, 140x120cm, 2018.


Outing 郊游. The Folded Series 折叠系列. Öl auf Leinwand, 160x220cm, 2018.


Narcissus’s New World 纳西索斯的新世界. The Folded Series 折叠系列. Öl auf Leinwand, 180x140cm, 2017.


Live Broadcast 被直播的现场. The Folded Series 折叠系列. Öl auf Leinwand, 280x230cm, 2017.


Mother and Son 母与子. The Folded Series 折叠系列. Öl auf Leinwand und Reinigungsroboter, 200x160cm, 2018.

In Halle 3 oben dann Zeichnungen, der obligatorische Dokumentationsfilm mit theatralischer Musikunterlegung fehlt natürlich nicht. Unter den Zeichnungen aber wenigstens drei, die auch auf die chinesische Tradition eingehen. Pang Maokun ist Jahrgang 1963, Künstler der 1960 und 1970er Jahrgänge sind nach der Öffnung seit den 1980ern besonders vom Westen geprägt, vermutlich müssen sie sich umso mehr daran abarbeiten.


Fold 折叠. The Folded Series 折叠系列. Bleistift, Kohle, Toner und Wasserfarben auf Papier, 76x56cm, 2017.


Filmstil.


Verrisse gehen leichter von der Hand als Huldigungen guter Ausstellungen, diese stehen für sich selbst – und davon gibt es momentan hauptsächlich die Ausstellung im Hive. Was es sonst gibt, folgt nun:


Tang Contemporary 当代唐人 zeigt die Einzelausstellung Chen Yujun 陈彧君. Kuratiert von 策: Cui Cancan 崔灿灿, 9.3.–28.4.2019.


Installationsansicht 展观.


O. A., Installationsansicht 展观.


Detail, o. A.


Detail, o. A.


Temporary Family No. 160906. Acryl auf Leinwand, alten Böden, 160x230cm, 2016.

Im Second Space 第二空间 geht es weiter mit Chen Yujun 陈彧君: All Things Have a Spirit 万物有灵.


2013–2019. Mixed Media auf Papier, 400x990cm, 2013–2019.
Das Holz davor läuft ohne Erwähnung.


Crooked House No. 171228/ No. 130626 错屋No. 171228/No. 130626. Tusche und Acryl auf Papier, 400x220cm, 2017/ 2013.


Long March Space 长征空间 zeigt Wu Shanzhuan 吴山专: Today Became a Holiday 今天后来成了节日. Kuratiert von 策: Inga Svala Thorsdottir 英格 - 斯瓦拉·托斯朵蒂尔, 16.3.–13.10.2019.

Die alle Wände von unten bis oben füllende Ausstellung scheint eine riesige Mindmap zu sein, am Tresen kann man sich durch drei dicke Titelkataloge blättern, Installationsansicht 展观:














M Woods 木木美术馆 zeigt Richard Tuttle 理查德·塔特尔: Introduction to Practice 回赠. (Link verweist leider nur auf „aktuelle Show“, wird vermutlich danach separat archiviert.) 16.3.–16.6.2019.


A Treatise on Stars 繁星论. Detail, Dimensionen variieren, 2019.


Section VII, Extension N 第7节,第N拓展. 21,6x12,7x11,4cm, 2007.


Looking for the Map 11 寻找地图11. 202,6x88,3x118,1cm, 2013–14.

Die Sideshow 联合呈现 findet in der Pace Gallery 佩斯画廊 statt. Nachdem Pace seit November 2018 geschlossen und im Umbau begriffen war, ist der größte Teil der Ausstellungsfläche an die östlich anliegende Faurschou Foundation gegangen. In dem kleinen Restraum läuft Richard Tuttle 理查德·塔特尔: Double Corners and Colored Wood 双拐角与有色木. 16.3.–27.4.2019, Installationsansicht 展观:


(Vorne 前) Double Corner (nummeriert) 双拐角(带编号). Div. Materialien und Größen, 2018.
(Hintergrund 后) Colored Wood (nummeriert) 有色木(带编号). Tannensperrholzplatten und Pflöcke, div. Größen, 2018–19.


MoCube 墨方 zeigt Zheng Jiang 郑江: Feitsui 翡翠 (ein Jadeit). 16.3.–12.5.2019.

Diese kleine, mit Gründung 2015 noch recht neue Galerie in der 706 North 2. Street 706北二街, östlich neben Whitebox hoch, zeigt immer wieder erstaunlich erfrischende Shows. Aktuell hauptsächlich mit Videoarbeiten, aufgenommen, nachdem Zheng Jiang sich in Felsen geschlagen hat, zeigt er davon fast zermürbend unaufgeregt langsame Tag-Nacht-Sequenzen.


Feitsui No. 2 翡翠2#. Single Channel Video, Sound Colour, 7:50 Min., 2018.


Ebd., Filmstil.


Copper Mirror 铜镜. Inkjet Druck, 98x140cm, 2018.


Boers-Li Gallery 博而励画廊 zeigt André Butzer 安德烈·布特兹. 2.3.–14.4.2019.


Untitled. Acryl auf Leinwand, 41x30cm, 2018.


Untitled. Acryl auf Leinwand, 170x270cm, 2018.


Untitled. Bleistift auf Papier, 22,9x39,5cm, 2018.


Untitled. Acryl auf Leinwand, 40x51cm, 2018.


Tokyo Gallery+BTAP 东京画廊 zeigt Yukihito Tabata with Chinese Contemporary Art 1989–2018 田畑幸人与中国当代艺术(1989–2018). 22.12.2018–6.4.2019.

Der Katalog zum 30jährigen Jubiläum soll im Oktober 2019 herauskommen.


Zhang Tianjun 张天军: Fog 1, Fog 2 雾1、雾2. Öl auf Leinwand, je 138x60cm, 2016.


Zhu Jianzhong 朱建忠: Ink Without Boundaries 水墨无界. Tusche auf Papier, 194x256cm, 2018.


HdM Gallery HdM画廊 zeigt die Gruppenausstellung New Abstraction: Chapter 2 新抽象:第二回展. 19.1.–16.3.2019.


Pan Xiaorong 潘小荣: Performance 16. 200x120, 2016.


Soka Art 索卡艺术 zeigt die Gruppenausstellung The Power of Academy 学院的力量. Konsultiert von 主持: Dr. Xia Kejun 夏可君博士, 2.3.–31.3.2019.


Chen Shuxia 陈淑霞: Fallen Blossom 花落. Öl auf Leinwand, 122x192cm, 2013.


Zhang Zhijian 张志坚: No. 139 作品139号. Öl auf Leinen, 200x170cm, 2018.


Wang Yigang 王易罡: 2019 Abstract Work e2 2019抽象作品e2. Öl auf Leinwand, 170x160cm, 2019.


Gu Liming 顾黎明: Music Movement No. 1 乐章1. Öl auf Leinwand, 146,5x98cm, 1998.


Art Bridge Gallery 桥艺术空间 zeigt die Gruppenausstellung X-Transmutation 未知“X”的嬗变. 10.3.–11.4.2019.


Liu Shiyang 刘诗阳: 32重. Mixed Media, verschiedene Größen, 2017–18.


Li Siqi 李思奇: (左)星球大战. (右)瞬间. Acryl auf Leinwand, 60x60cm, 2019.


Red Gate Gallery 红门画廊 zeigt Jiang Long 蒋龙: The Silent Language of Wood 木言木语,不言不语. 2.3.–23.3.2019.


Home 家. Kampferholz, Holztür und Metall, 191x55x45cm, 2018.
(Im Hintergrund 后) Fence 樊篱. Linde, 185x50x45cm, 2019.


MOUart 妙有艺术 zeigt Gong Bin 龚斌: 荒芜的绿/暗沉的蓝. Ab 16.3.2019.


O. A.


Tabula Rasa Gallery Tabula Rasa画廊 zeigt Market Street 市井: Anusman’s One Year anusman的一年. 16.3.–4.5.2019, Installationsansicht 展观:



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Im 798 wird viel gebaut. Gehwegplatten werden aufgerissen und entweder mit 798-Logos oder mit Designmustern bestückt, Bäume radikal auf ihre Hauptstämme reduziert. Das UCCA ist umgebaut, recht gruselig ist es geworden, man wollte wohl die alte Fabrikstruktur neu heraustreten lassen, die Glasfassade war nett gedacht, ist aber leider genauso wie die Begehung davor ziemlich mies geworden. Der gesamte Block des ehemaligen Stores und des noch recht neuen Buchladens ist nun eine Einheit, die kleinen Designfirmen dazwischen mussten weichen. Es ist ja verständlich, dass etwas passieren musste, nachdem sich das Ehepaar Ullens finanziell ausgeklinkt hat, aber mit den neuen Investoren ist das Ganze auch zu einem Kommerzkomplex geworden. Gut, ich falle in das allgemeine Geschimpfe ein, das hier ist ja nur die Hülle, wichtig bleiben die Ausstellungen – aahaber ich habe mich noch nicht überwinden können hineinzugehen. Alsbald, dann mehr.

Gallery Yang 杨画廊 hat sich nach ihrem Umzug im Sommer 2016 vom Originality Square in die 798 Middle 2. Street 798中二街 (am Parkplatz nördlich des neuen 798 Art Center 798艺术中心) nach nur knapp zwei Jahren aus dem 798 verabschiedet – hoffentlich nur bis auf Weiteres.

Neu im 798 sind zwei Kulturzentren, beide bislang noch nicht geöffnet: Der Bahrain Cultural Center-China Pavilion 巴林文化中心 - 中国馆, nördlich neben dem Dänischen Kulturzentrum; und das Cultural Center of the Republic of Serbia „Ivo Andrić“ Beijing 北京塞尔维亚文化中心 伊沃·安德里奇, abgehend vom Originality Square gegenüber der Soka Gallery, östlich von Red Gate.





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Caochangdi (CCD)

White Space 空白空间 zeigt Liu Shiyuan 刘诗园: In Other Words, Please Be True 言外之意. 9.3.–1.5.2019, Installationsansicht 展观:


Jump Over the Moon. Frachtkisten, Luftballons, variable Dimensionen, 2019.


A Shaking We No. 4. C-Druck, 141,8x123,8cm, 2018.


Ebd., Detail.


Spacing In. Kristallkugelvorhang, variable Dimensionen, 2019.


ShanghArt 香格纳画廊 zeigt Zhao Yang 赵洋: Roma Is a Lake 罗马是个湖. 9.3.–28.4.2019.


Roma Is a Lake 180709 罗马是个湖180709. Öl und Acryl auf Leinwand, 200x400cm, 2018.


Roma Is a Lake 180806 罗马是个湖180806. Öl und Acryl auf Leinwand, 210x210cm, 2018.


One Way Gallery 单行道画廊 zeigt Ding Shiwei 丁世伟: What We Talk About When We Talk About Sea, Horizon and Moon 元. Kuriert von 策: Feng Xi 冯兮, 9.4.–21.4.2019.


The Edge of the Earth 终.


The Oldest TV 源.


Dann läuft Stateless Existence 无状态存在 mit Wong Perngfey 黄鹏辉 und Zhang Kaitong 张恺童 im Lan Space, ab 16.3.2019, Installationsansicht 展观:





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Außerhalb

Red Brick Museum 红砖美术馆 zeigt die Gruppenausstellung Rituals of Signs and Metamorphosis 仪礼·兆与易. Kuratiert von 策: Tarek Abou El Fetouh 塔雷克·阿布埃尔菲杜, 3.11.2018–7.4.2019.


Anish Kapoor 安尼施·卡普尔: Descension 下沉. Durchmesser 500cm, 2015.


Walid Raad 瓦利德·拉德: Preface to the Third Edition_Acknowledgment (Fragment 1–5) 第三版序言_致谢(碎片之一到五). 3D-Druck Recyclingplastik, Farbe, 31,8x13,3x9,5cm, 2014–15.


Ebd., Detail.


Ebd., Detail.


Ebd., Detail.


Ebd., Detail.


Ebd., Detail.


Walid Raad 瓦利德·拉德: Letters to the Reader 1–8. MDF Holz und Farbe, 240x121,9x10,2cm, 2014.


Ebd.


Apichatpong Weerasethakul 阿彼察邦·韦拉斯哈古, Chai Siris 柴·斯里斯: Dilbar 迪里拜尔. Filmstill von Video 10:00 Min., 2013.


Jawshing Arthur Liou 刘肇兴: Kora 廓拉. Filmstill von 3K Resolution Video, 14:00 Min., 2011–12.


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Donnerstag, 7. Juni 2018
In und um Chengdu: Sanxingdui, Dazu shike


Das alte Königreich Shu 蜀 soll irgendwann vor 3–5000 bzw. 3–4000 Jahren existiert haben, beginnend in der, da dokumentarisch umstritten, als mythologisch bezeichneten Xia-Dynastie (ca. 2200–1800 v. Chr.), bis hinein in die erste chinesische Dynastie mit schriftlichen Dokumenten auf Orakelknochen, die Shang-Dynastie (1700–1025 v. Chr.) 1929 stießen die drei Söhne der Familie Yan in einem Dorf in der Nähe von Deyang 德阳 im Nordosten von Chengdu beim Bau einer Wassergrube auf die ersten Schätze der heiligen Stätte der Shu und entfachten einen enormen archäologischen Ausgrabungseifer in der Ebene um Sanxingdui 三星堆, wörtlich die Drei Sterne Erdhügel. Der Name rührt von der Legende, dass der Jadekaiser aus dem Himmel drei Hände voll Erde verteilt haben soll, die sich in Sterne verwandelten. In den Ruinen fand man Fundstücke aus Jade, Bronze und Stein, grub, untersuchte und datierte. Bekanntlich folgten Jahrzehnte politisch nicht sonderlich günstigen Herumgrabens, bis man 1986 dann auf die ersten Knochenüberreste und Ritualgefäße stieß: „wahrscheinlich Überreste einer großen Grab- und Opferstätte“. Und vor allem auf das, wofür Sanxingdui heute besonders bekannt ist, die bronzenen Menschenmasken sowie „die Gestalt des legendären Ahnengottes der alten Shu, ‚Cancong (蚕丛) mit seinen hervorstehenden Augen‘“. So nachzulesen in dem gar auf Deutsch verfügbaren Band von Chen De’an: Sanxingdui. Heilige Stätte des alten Shu-Königreiches. Chengdu: Verlagsgruppe Sichuan 2006 (cn. Fassung von 2000), S. 3.

Im Jahr 316 v. Chr. zettelten die Qin, aus denen der das Reich einende Gelbe Kaiser Qin Shihuangdi der Han-Dynastie (206 v. –220 n. Chr.) hervorging, einen Krieg gegen die Shu an. Die Shu wurden vernichtend geschlagen und gingen unter. Doch gut Ding will Weile haben. Die im Laufe der Jahrtausende aus dem kollektiven Gedächtnis der Han-Chinesen verschwundene Geschichte des Shu-Reiches schwemmte wieder an die Erdoberfläche und ist nun im Museum der Sanxingdui Fundstätte 三星堆遗址博物馆 zu bewundern, s. auch Wiki.

Hier sieht man ganz eigentümliche Kreaturen, ein gar wundersamstes Weltverständnis. Auf nach Sanxingdui 三星堆.

Aufgrund der Objektmasse und in Anbetracht der wichtigeren Bildgestalt beschränke ich mich hier auf die leider eher rudimentären musealen Beschreibungen – mit Verweis auf ausführlichere Bezeichnungen im Buch von Chen De’an. Die Aufteilung folgt zunächst dem Material, mit dem Großteil der Objekte in Sanxingdui aus Bronze, dann Stein, Jade und Gold, und innerhalb dieser Aufteilung ist eine subjektive Eigenlogik entstanden. Wenn vorhanden, beziehen sich die Bezeichnungen No. 1 bzw. No. 2 auf: Unearthed from No. 1 resp. No. 2 sacrificial pit of the Sanxingdui Site. 一号和二号表达三星堆遗址一号或者二号祭祀坑出土。

Das Beste zuerst, die Bronzefigur und die Bronzemasken von Sanxingdui, teilweise mit hervortretenden Pupillen, teils mit Goldmaske, gefunden in Opfergrube No. 2 青铜人头像/纵目面具/戴金面罩人头像,二号:


Bronze standing figure 青铜大立人像. No. 2 二号.


Ebd., Detail.











































Bronze figure clad in beast-head helmet 青铜兽首冠人像. No. 2 二号.


(Beide 两件) Bronze kneeling figure 青铜跪坐人像. No. 2 二号.


Bronze kneeling figure 青铜跪坐人像. No. 2 二号.


Bronze kneeling figure bearing a zun (wine vessel) 青铜顶尊跪坐人像. No. 2 二号.


Bronze kneeling figure holding a ritual blade 青铜持璋小人像. No. 2 二号.


Bronze figure 小青铜人像.



Bronze eye-shaped object 青铜菱形眼形器. No. 2 二号.


Bronze eye-shaped object 青铜菱形眼形饰. No. 2 二号.



Bronze zun (wine vessel) 青铜龙虎尊. No. 1 一号.


Bronze lei (wine vessel) 青铜龙虎尊. No. 2 二号.


O. A.


Lid-knob of bronze lei (wine vessel) 铜罍盖纽. No. 2 二号.



Bronze sun-wheel 青铜太阳轮.


Bronze figure with bird feet 青铜鸟腿人像. No. 2 二号.


Bronze bird head 青铜大鸟头. No. 2 二号.


Bronze bird 青铜鸟. No. 2 二号.


Bronze rooster 青铜鸡. No. 2 二号.


(Oben 上) Bronze animal ear 铜怪兽. (Unten 下) Bronze animal 铜兽耳.



Bronze shell 铜贝. No. 2 二号.


Bronze eagle-shaped bell 鹰形铜铃.


(Beide 两件) Bronze plaque 铜牌饰.


Bronze bird-shaped ornament 青铜鸟形饰. No. 2 二号.


Bronze bird-shaped ornament 青铜鸟形饰. No. 2 二号.


Dragon-shaped bronze column 青铜龙柱形器. No. 2 二号.



Bronze altar (in partial presentation) 青铜神殿残件. No. 2 二号.


Bronze holy altar 青铜神坛. No. 2 二号.


Ebd.


Bronze human-headed bird 铜人首鸟身像. No. 2 二号.


Bird of bronze tree 铜神树枝头立鸟. No. 2 二号.


Bird of bronze tree 铜神树枝头立鸟. No. 2 二号.


Fragment of bronze tree 铜神树残件. No. 2 二号.


Money tree 摇钱树.


Ebd., Detail.


Ebd., Detail.


Money tree 摇钱树.


Ebd., Detail.


Ebd., Detail.



Earthen cooking utensil 陶三足炊器.


Point-bottomed zhan (wine vessel) 陶尖底盏.


(Links 左) Earthen figurine 陶人. (Rechts 右) Earthen human head 陶人头.


Earthen dog 陶狗.


(Beide 两件) Earthen dog head 陶狗头.


(Beide 两件) Earthen double-faced owl 陶双面猫头鹰.


(Beide 两件) Earthen pig 陶猪.


(Beide 两件) Earthen tiger’s face (fragment) 陶虎面残片.


Bird-headed handles 陶鸟头勺把.


Ebd.


(Beide 两件) Stone kneeling statuette 石雕跪坐人像.



Jade cong (rite-used) 玉琮.


Jade zhang (ritual blade) 玉璋.



Tiger-shaped gold foil 金箔虎形饰.

Mehr in Stein, Jade und Gold unten von der Jinsha Fundstätte.

Zugänglich sind hier aktuell zwei als Museumsgebäude hergerichtete Ausstellungshallen in einer großen, als Park hergerichteten Anlage, mit Bänken und Laternen, die nach den Opfergegenständen designed sind. In der Mitte findet sich unter anderem ein Platz am damaligen Ort, der der zeremoniellen Altarstätte nachempfunden ist.




Nachempfundener Echo altar 天人台.




Sanxingdui wollte ich mir ansehen, worauf ich vor Reiseantritt gleich von etlichen Seiten hörte, wo ich unbedingt noch hier- und dorthin müsse. Also ging es weiter.

Die Jinsha Fundstätte 金沙遗址 wurde 2001 als weitere Shu-Stätte entdeckt und liegt innerstädtisch gut erreichbar knapp außerhalb des 2. Rings von Chengdu. Der Museumsbau von Sanxingdui stammt aus den 1990er Jahren, dieser der Jinsha ist eindeutig moderner: Museum der Jinsha Fundstätte 金沙遗址博物馆, s. auch Wiki.

Zunächst kann hier die Ausgrabungsstelle besichtigt werden.









Dann geht es über in den modernen Museumsbau.




Auch hier wieder das Beste zuerst:


Bronze human-shaped ware 铜人形器.


Bronze standing figure 铜立人.


Bronze human head figure 铜人头.


Bronze vessels 铜器.



Stone kneeling human figure 跪坐石人像.


Stone kneeling human figure 跪坐石人像.


(Links 左) Stone kneeling human figure 跪坐石人像. (Rechts 右) Stone tiger 石虎.


Stone kneeling human figure 跪坐石人像.


Stone snake 石蛇.


Stone tiger 石虎.


Stone tiger 石虎.



Pottery vessels of the early phase 早期陶器.


Bronze bi 铜壁.


Bronze artefact with square hole 方孔形铜器.


Tortoise breastplates 卜甲.



Raw materials 玉料.


Jade song with tube-drilling marks 保留管钻痕的玉琮.


Jade chisel with slice-cut marks still visible 保留切割痕的玉凿.


Jade human head 玉神人面像.



Frog-shaped gold artefact 蛙形金器.


Gold mask 金面具.

Neben der Goldmaske ist das folgende Ornament das wichtigste Artefakt hier in der Jinsha Fundstätte, was wohl der Grund ist, weshalb man es nur mit dem Handy ablichten durfte:

„The Sun and Immortal Bird“ gold ornament “太阳神鸟”金饰.


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Während Sanxingdui bei Deyang 德阳 im Nordosten von Chengdu liegt, findet sich das Dujiangyan Bewässerungssystem 都江堰, s. Wiki und Baike, entweder zwei Stunden von Sanxingdui im Westen oder eine nordwestliche Stunde von Chengdu entfernt. Es ist nicht ganz so alt wie seine legendären Ahnen, aber immerhin auch aus der Han-Zeit (206 v. –220 n. Chr.)





















Dazu standen hier ein paar zeitgenössische Kunstwerke herum, zu denen Chengdu 2015 aufgerufen hatte:


O. A.


Tim Norris: Neural Nature 神经的大性.


Roger Rigorth: Barnacle 藤壶.




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Von Dujiangyan aus kann man gut zum ca. 15km entfernten Qingcheng Berg 青城山, s. Wiki und Baike. Mit all seinen daoistischen Tempeln ein wunderschöner Ort, um drei Stunden die Berge über hunderte von Höhenmetern und tausende von Treppenstufen hoch- und runter zu laufen. Der Berg lag im Epizentrum des Erdbebens in Sichuan im Mai 2008, das beinahe von jedem Taxifahrer in dem einen oder anderen Nebensatz erwähnt wird. Viele der hiesigen Tempel wurden zerstört und finden sich auch heute, zehn Jahre danach, noch im Aufbau. Etwa vier Kilometer entfernt kommt man mit dem Zug und einer halben Stunde Fahrtzeit in die nordwestlich am 4. Ring von Chengdu gelegene Station Xipu 犀浦, die wiederum mit der Ubahnlinie 2 verbunden ist. Nun aber erst einmal in das überbordende Grün der Bergschluchten.









Und nun dem Grün frönend:














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In der Stadt innerhalb des 2. Rings kann man noch gut ins buddhistische Wenshu Kloster 文殊院, s. Travel China und Baike.




Außerdem sehenswert ist der daoistische Qingyang Palast 青羊宫, s. Wiki und Baike




Terrace of Descension 降生台, Detail mit Laozi.






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Dann habe ich mich in Chengdu noch auf Stippvisite in die Gegenwartskunst begeben. Zum einen gibt es das Blue Roof Museum 蓝顶美术馆 mit Künstlerviertel im Südosten. Es ist ziemlich schlecht angebunden, knapp zwei Stunden mit den Öffentlichen und dann noch ein paar Kilometer durch Felder radeln (Adresse Blue Roof Museum, New Venue: Sizu 166, Miaoshan Village, Xixing Town, Shuangliu District, Chengdu 成都市双流区新兴镇庙山村四组166号 蓝顶美术馆新馆, 028-8560 6896). Vielleicht ist es eine Reise wert, wenn man von einer guten Ausstellung dort weiß. Ansonsten leider lahme Provinzkunst mit Sammlungen, wie sie allerorts zu finden sind, aber gut zu sehen, wo es überall Künstlerkommunen gibt. Im Gegensatz zu Deutschland finden sich auch immer Personen, die gleich einen Klotz an Museum hinstellen.





Aktuell lief eine Ausstellung junger japanischer Künstler, Wakaba Luster 若叶集, ganz gut fand ich:

Yuki Matsueda 松枝 悠希: This is Exit / square (white). 2017.

In der Sammlung gefiel mir:

Shu Hao 舒昊: The Wall No. 1 墙#1. O. J.


Direkt im Süden und mit der Linie 1 (Station: Hongshi Park 红石公园) gut angebunden, liegt das sehr empfehlenswerte A4 Museum A4美术馆 im in Neuerschließung begriffenen Viertel Tianfu (Adresse: Shengtai City, Luhu, Nanyan Line, Tianfu Express, Shuangliu District, Chengdu 成都市双流区天府大道南延线·麓湖生态城·艺展中心).





Martin Boyce 马丁·博伊斯: Hanging Gardens 空中花园, 27.4.–29.7.2018, war in Ordnung, vermutlich gut für diesen Ort, Chengdu sieht wahrscheinlich nicht so regelmäßig internationale Kunst.


Hauptraum mit Installationsansicht mehrerer Objekte, 2009–17.


Broken Branches and Blossoms 破碎的树枝和花朵. 2008.


Same Place as Always 一如即往. 2015.


Installationsansicht mehrerer Objekte, 2007–17.


Darauf wurde es jedoch richtig gut, als zweite Ausstellung lief Chen Qiulin 陈秋林: Peppermint 薄荷, 27.4.–29.7.2018. Erst dachte ich, es wäre wieder eine Memory Landesgeschichte, wichtig, ja, aber wenn etwas mit alten Gruppenfotos beginnt, sprüht man nicht unbedingt gleich vor Entzücken. Dann kommt man in den abgedunkelten Raum, und ich habe mir lange keine Videos mehr so bereitwillig angesehen. Chen Qiulin 陈秋林 hat sich vom Foto einer Kampfkunsttruppe eines Sommercamps ihrer Kindheit drangemacht, diese Menschen aufzusuchen. Das Ganze hat sie Pfefferminze genannt, weil ihr dieser Geruch aus der Zeit geblieben ist. Großartige Aufmachung ohne Effekthascherei: Ein Bild pro Person in ihrer Umgebung, daneben ein Video, in dem die jeweilige Person einzeln und ruhig in die Kamera blickt. Besonders sehenswert aber ist das gefühlt zehn minütige Video, in dem sie eine kleine Geschichte des Weges einer Kampfkunstschülerin erzählt, in dem all die Personen auftauchen. Wunderbare Schnitte, unaufgeregt und sehr vereinnahmend, Installationsansicht:














Im Anschluss kann man einen überteuerten, aber guten Kaffee am überdachten Rondell trinken und an der Wasserschneise mit Bootsanleger dem Baulärm um sich herum lauschen. Derweil sich am Nebentisch ein hübscher junger Mann von einer wunderschönen jungen Frau über Immobilien beraten lässt. 3 Zimmer, 120sqm, 3 Millionen RMB. Er möchte eine kleine Wohnung für sich alleine. Sie sagt ihm, dass er seine Familienplanung bedenken müsse, diese und jene Wohnung sei gut für zwei Kinder. Er würde gerne alleine wohnen. Sie erzählt von den entstehenden Angeboten für Kinder. Eigentlich möge er gar keine Hochhäuser. Sie habe gleich noch weitere Kundschaft, klickt mit ihrem Stift, ich gehe.








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Vom Chengdu Ostbahnhof kommt man gut mit dem Zug in einer Stunde nach Dazu Süd, und kann sich anschließend in einer weiteren Stunde zu den Dazu Felsskulpturen 大足石刻 bringen lassen, s. Wiki und Baike. Von dort aus sind es eineinhalb Stunden mit dem Bus nach Chongqing. Großartig! Entstanden 1174–1252, und, wenn ich es richtig verstanden habe, ausgebessert 1957.





Ritual Site of Liu Benzun 柳本尊行化事迹图:





Sutra of Amitabha and His Pure Land 观无量寿佛经变相:



















Sakyamuni’s Filian Piety 大方便佛报恩经变相:













Niche of Parental Love Sutra 父母恩重经变相:













Nine Dragons Bathing the Prince 九龙浴太子图:





Niche of Sakyamuni Entering Nirvana 释迦涅槃圣迹图:



Div.:











Saints of Huayan School of Buddhism 华严三圣像:





Buddhist Wheel of Life 六道轮回图:





Niche of Guardians of Buddhist Law 护法神龛:





Ritual Site of Buffaloes 牧牛图:





Div.:







Dann die Exponate im reichlich erklärenden Museum:


Head of Buddha 佛头像. Northern Qi Dynasty 北齐 (550–577).


Two Buddhas and Buddhist Followers 二佛及众弟子像. Sui Dynasty 隋 (581–618).


Buddha Statue 佛像. Northern Qi Dynasty 北齐 (550–577).


„Dream of the Red Chamber“ Plate 彩“红楼佳梦”盘. Qing Dynasty 清 (1644–1911).


Blue and White Porcelain Pillow 青花瓷枕. Qing Dynasty 清 (1644–1911).


Memorial Tablet with Nine Sculpted Dragons 九龙牌位. Qing Dynasty 清 (1644–1911).


Man Beating a Drum 石刻击鼓像. Qing Dynasty 清 (1644–1911).


Watching Performance Leaning on Balustrade of Side Wall of Song Dynasty Tomb at Sifangcun 四方村宋墓侧壁凭栏观戏图. Song Dynasty 宋 (960–1279).


(Beide 两件) Dragon in the Chamber of Wang Ruo and His Wife’s Tomb at Longshenwan 龙神湾王若夫妻M1/2墓室青龙图. Southern Song Dynasty 南宋 (960–1279).


Ebd.


Eighteen Arhats 十八罗汉像. Qing Dynasty 清 (1644–1911).


Wooden Screen 屏风. Qing Dynasty 清 (1644–1911).


Stone Statues of Guard of Honor from Tombs in Ming Dynasty 明墓仪仗俑 (1368–1644).


Remnant Feet of Buddha 佛像残足. Northern Qi Dynasty 北齐 (550–577).


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Dienstag, 5. Juni 2018
BJ: Kunst im Sommer 2018
Eine weitere Runde.

798

Urs Meile Galerie 麦勒画廊 zeigt Michel Comte: Light III 光之三, 18.5.–10.8.2018:


Erosio (installation) 侵蚀. 2018.


Ebd., Detail.


Ombre 影子. 2018.


Erosion 12/ 13/ 9 侵蚀12/13/9. 2018.


Magician Space 魔金石空间 zeigt Liu Yefu 刘野夫: No Easy Symbolism 没有简单的象征, 15.5.–20.6.2018:


Es wird dich verwerfen als wärst du ein Stück Kartoffel, das die Hände verbrennt 他会像扔掉烫手的土豆那样抛弃你的. 2018.


Doubter on the Grassland 大草原上的豆瓣小组. 2018, Videostill.


Does Europe Like to Be Photographed? (?) 欧洲喜欢被拍照吗?(?). 2018, Videostill.


Platform China 站台中国 zeigt Fu Jingyan 付经岩: Arrow Paradox 飞矢无动, 24.5.–1.7.2018:


Wait for the Next Shock 2/ 3 等待下一次震动2/3. 2016/ 2018.


Longevity 寿. 2017.


2 Street 街头2. 2017.


Tang Contemporary, 2nd Space 唐人北京第二空间 zeigt die Gruppenausstellung New Historical Drama 新编历史剧, 12.5.–30.6.2018:


Xia Xing: (Links 左) Constitutional Movement Far and Wide, Hu Yichuan 广泛开展宪政运动、胡一川. 2017.
(Rechts 右) Our Troops are Coming, Zhang Yangxi 咱们自己的队伍来了、张漾兮. 2017.


Zhang Dali 张大力: (Div.) Visual Machine 视觉机器. 2008.


He Yunchang 何云昌: Weather Forecast: Sunny from 1949 to 2050 天气预报1949–2050年晴. 2002.


Wang Du 王度: Me too. 2018.


Liu Zheng 刘铮: Survivor No. 1–8 幸存者No. 1–8. 2002.


Zhang Dali 张大力: Wind Horse Flag No. 10 风马旗. 2008.


Cai Dongdong 蔡东东: Back from Target Practice 打靶归来. 2016.


Cai Dongdong 蔡东东: The Passage 走不出去的房间. 2016.


Fang Lijun 方力钧: 1996.19. 1996.


Wang Ningde 王宁德: Somedays No. 33/ 06. 2001.


Wang Ningde 王宁德: Somedays No. 75. 2001.


Feng Mengbo 冯梦波: 195806. 2015, Videostill.


Guan Huaibin 管怀宾: Backflow 回流. 2011.


(Vorne 前) Sui Jianguo 隋建国: Legacy 衣钵. 2001.
(Hinten 后) Qin Ga 琴嘎: The Miniature Long March 微型长征. 2002–5.


Qu Yan 渠岩: (Von oben nach unten 从上到下) Church in Baozhuang Village, Town of Kulanz, Suzhou City, Anhui Province 安徽省宿州市褚兰乡包庄村教堂. 2007.
Dong’ergou Qikushan Goddness Church, Jinyuan District, Taiyuan City, Shanxi Province 山西省太原市晋源区洞儿沟七苦山圣母教堂. 2007.
Church in Wanbolin Area, Taiyuan City, Shanxi Province 山西省太原市万柏林区教堂. 2007.


Zhao Liang 赵亮: Intellectual Products 精神商品. 2017.


Ebd.


Song Yonghong 宋永红: (Von oben nach unten 从上到下) A Young Man 一个青年. 2012.
Come off Work 下班. 2017.
Construction Site 工地. 2012.


Tang Contemporary 唐人 zeigt Chen Yujun 陈彧君 und Pannaphan Yodmanee 藩娜藩·尤蔓妮: Time Lapse 延时, 12.5.–30.6.2018:


Pannaphan Yodmanee 藩娜藩·尤蔓妮: Hymn of Trinity 三位一体圣歌. 2018.


Chen Yujun 陈彧君: (Wandbilder rechts 右手墙上的画) Asia Map Series 亚洲地图系列. 2008–16.
(Installation 装置) Temporary Construction Series 临时建筑系列. 2018.


Long March Space 长征空间 zeigt Zhao Gang 赵刚: Acquiring Identity 购买的身份, 16.5.–10.7.2018:


(Oben 上) Map of China 中国地图. 2015.
(Unten links 下左) Portrait of Stalin 斯大林像. 2001.
(Unten rechts 下右) The Women in the Bamboo Forest 竹林里的女人. 2012.


Diabetic 糖尿病患者. 2011.


Pace Beijing 佩斯北京 zeigt Hong Hao 洪浩: Border 边境, 18.5.–30.6.2018:


Reflection No. 18 反光之十八. 2016.


Ever-changing Appearance No. 2 万相之二. 2017.


Beijing Commune 北京公社 zeigt Xie Molin 谢墨凛, 16.5.–23.6.2018, Installationsansicht:






Ginkgo Space 今格空间 zeigt Zeng Hong 曾宏: Quaderni rossi 红色笔记, 16.5.–24.6.2018, Installationsansicht:






Tokyo Gallery 东京画廊 zeigt SHIMURAbros (Yuka und Kentaro Shimura), die momentan und leider etwas zu offensichtlich im Studio von Olafur Eliasson arbeiten, 15.5.–30.6.2018, Installationsansicht:


Trace-Sky Serie.


Chasing the Light.


Space Station 空间站 zeigt Zeng Yang 曾扬: All Buddhas Come Down to the Great One 万佛一元, 12.5.–17.6.2018, Installationsansicht:






Boers-Li Gallery 博而励画廊 zeigt Ye Linghan 叶凌瀚: Lucy Episode 2 Lucy第二集, 26.5.–8.7.2018, und Wang Jiajia 王加加: Pop the Champagne 带你飞, 12.5.–24.6.2018, Installationsansicht:






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CCD

One Way Art 单行道 zeigt Li Manjin 李满金: Park 公园, 2.6.–3.7.2018:


(Mitte 中) A Boy Carrying Water No. 2 提水的男孩No. 2. 2017–18.


Pine No. 1 松No. 1. 2017.


Want to Fly Series 想要飞系列. 2012.


ShanghArt Beijing 香格纳北京 zeigt David Diao 刁德谦: Shadows of Forgotten Ancestors 远祖的阴影, 24.5.–24.7.2018:


Barnett Newman Paintings in 1965 8th Sao Paulo Biennial 在1965年的圣保罗双年展上的巴奈特纽曼绘画. 2016.


(Oben 上) Shadows of Forgotten Ancestors 2 远祖的阴影2. 2017.
(Unten 下) Shadows of Forgotten Ancestors 1 远祖的阴影1. 2017.


White Space 空白空间 zeigt Liu Wentao 刘文涛: Meta 元, 12.5.–20.6.2018, und Zhang Zipiao 张子飘: The Ultimare Moist 极度湿润, 12.5.–20.6.2018:


Liu Wentao 刘文涛: Untitled 无题. 2017.


Liu Wentao 刘文涛: Untitled 无题. 2017.


Zhang Zipiao 张子飘: Sink 洗手池. 2018.


Zhang Zipiao 张子飘: Meat Mate 鲜肉伙伴. 2018.


Zhang Zipiao 张子飘: Meat Market 鲜肉市场. 2018.


De Sarthe Gallery 德萨画廊 zeigt Mak Ying Tung 2 麦影彤二: The Anything Machine 任意机器, 26.5.–22.7.2018:


The Fool Wants to Move the Mountain 愚公移山. 2018.


Running on Taobao 1/ 2/ 3 在淘宝上狂奔1/2/3. 2018.


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Samstag, 7. April 2018
BJ: Kunst im Frühjahr 2018
Zunächst zu den besonders sehenswerten Ausstellungen aktuell im 798:

Pace Beijing zeigt weiterhin Yin Xiuzhen 尹秀珍: Back to the End 以终为始, 14.12.2017–7.4.2018:


Planting 种植. 2017.


Trojan 木马. 2016–7.


Im Pace dazu Xiao Yu 萧昱: Translocation 昜位, 16.3.–28.4.2018:


Translocation No. 18 昜位No. 18. 2017.


(Hinten v.l.n.r. 后面从左到右) Translocation No. 2 昜位No. 2; Translocation No. 20 昜位No. 20; Translocation No. 18 昜位No. 18. 2017.


Translocation OD 昜位OD. 2018.


Tang Contemporary 唐人 zeigt Zhu Jinshi 朱金石: The Ship of Time 时间的船, 10.3.–30.4.2018, Installationsansicht:


The Ship of Time 时间的船. 2018.


Ebd.


Long March Space 长征空间 zeigt Liu Wei 刘韡: Shadows 幻影, 18.3.–6.5.2018, Installationsansicht:


Shadows 幻影. 2018, Detail.


Period 周期. 2018.


Ebd., Detailansicht.


Das UCCA zeigt in der Haupthalle Sarah Morris 萨拉·莫里斯: Odysseus Factor 奥德赛, 24.3.–16.6.2018, Installationsansicht:




Und nun weiter im sanften Übergang mit diesem und jenem im 798:

Das UCCA zeigt außerdem Xie Nanxing 谢南星: Spices 香料, 17.3.–27.5.2018:


Spices No. 1 香料No. 1. 2016.


Spices No. 3 香料No. 3. 2016.


Spices No. 2 香料No. 2. 2016.


O. A., vermutlich zu ebd.


Spices No. 7 香料No. 7. 2017.


Sowie im UCCA Chang Yun-han 张允菡: New Directions 新倾向, 24.3.–27.5.2018, Installationsansicht:








Zum Gallery Weekend Beijing 画廊周北京 war neben den vertretenen Galerien das eine oder andere Projekt auf den Plätzen zu sehen, 23.–30.3.2018:


Tong Kunniao 童昆鸟: Art Trash 世界上最大的艺术垃圾桶. 2017, bei Platform China 站台中国.


Ebd.


Hive 蜂巢 zeigt Yu Feifei 于霏霏: Gaze 色目, 15.3.–16.4.2018:


The Sound of Silence 无音之声. 2015.


Study of Gaze No. 1 关于“凝视”的研究之一. 2017.


Study of Gaze No. 2 关于“凝视”的研究之二. 2017.


Study of Lover’s Eyes 对“情人的眼”的研究. 2015.


Study of Refinement of Folly No. 1 关于“精炼的愚蠢”的研究之一. 2014.


Im Hive 蜂巢 außerdem Guo Gong 郭工: Qie-Wen 切问, 15.3.–16.4.2018:


Pine No. 7 一棵松No. 7. 2017


O. A.


Qie-Wen – Stainless Steel B-6, 7 切问–不锈钢B-6,7. 2017–2018.


Gallery Yang 杨画廊 zeigt Zhang Yue 张玥: If I Could 山鹰之歌, 23.3.–13.5.2018, Installationsansicht:




(2016 Chinese Citizens Shooting Competition Scores List 2016年度中国公民射击比赛成绩排行榜)
Rankings 排名榜单. 2016–2017.


Snatch a Gun 夺抢. 2014.


The North Myanmar Way 缅北战事. (2015?)






(Tally Book of Kim Jong-Nam 金正男的一本账本曝光)
Democratic People’s Republic of Korea 朝鲜. 2017.


Ebd., Detail.


Ebd., Detail.


The Massacre of Los Angeles 屠城洛杉矶. 2017.


The Rules of Conduct of Prisoners 监狱服刑人员行为规范. 2006.


Ginkgo Space 今格空间 zeigt Zhang Fan 张帆, 23.3.–5.5.2018:


Study in Grey and Brown over White an Black Surface No. 2 覆盖在白色,黑色表面的灰色以及棕色的习作之二. 2009.


Improvisation No. 6-3 急就章第六组之二. 2017.


Tokyo Gallery 东京画廊 zeigt Zhu Lan 朱岚: Spanning 穿越, 1.3.–28.4.2018:


生系列. 2015–2017.


生系列. 2015–2017.


穿行. 2017.


Hadrien de Montferrand Gallery zeigt New York By Night, 23.3.–6.5.2018:


Jacqueline Humphries: Untitled. 2016.


Rirkrit Tiravanija: Untitled. 2017.


Beijing Commune 北京公社 zeigt Richard Deacon 理查德·迪肯: New Sculpture 新雕塑, 17.3.–12.5.2018, Installationsansicht:




New Alphabet GHI 新字母GHI. 2017.


Boers-Li Gallery 博而励画廊 zeigt 5x Berlin 柏林5个展 mit Thomas Kiesewetter 托马斯·基塞韦特, Jonathan Meese 乔纳森·米斯, Anselm Reyle 安塞姆·雷尔, Thomas Scheibitz 托马斯·塞比茨 und Katja Strunz 卡佳·施特龙茨, 23.3.–29.4.2018, Installationsansicht:


Skulptur von Thomas Kiesewetter 托马斯·基塞韦特(雕塑), im Hintergrund Jonathan Meese 乔纳森·米斯(绘画), o. A.


Katja Strunz 卡佳·施特龙茨, o. A.


Platform China 站台中国 zeigte All Liu Gangshun 所有——刘港顺, 23.12.2017–1.4.2018:


After Missing the Recluse 寻隐者不遇. 2014.


Everything Turns into Silence 一切都归于寂静. 2010.


Every Power Turns into Imagination 一切权利归想象. 2010.

Und auch in China weiß man die Antwort auf alles, im Hinterraum:


Russia! O. A.


Platform China 站台中国 zeigt Fu Rao 傅饶: Century 世纪, 7.4.–20.5.2018:


O. A.


Family Q. Q.家庭. 2017.


Legend 传说. 2017.


Century – 1 世纪-1. 2018.


Century – 10 世纪-10. 2018.


Century – 7 世纪-7. 2018.


Tabula Rasa Tabula Rasa画廊 zeigt Ma Haijiao 马海蛟: Happy Valley 快乐区城, 24.3.–29.4.2018:


O. A. (Do clouds gather and part by appointment? 云彩是否聚散有时?)


zapbeijing zeigt Mana Yamaguchi 山口真和 und Zhang Meng 张萌: Auf dem neuen Boden, 7.4.–7.5.2018:


Zhang Meng 张萌: (Beide 两件) Ga_nseka_fig 鹅笼. 2017.


Mana Yamaguchi 山口真和: (Links 左) A Child in the Box. 2012. (Rechts 右) A Man in the Box. 2012.


Tang Contemporary, 2nd Space 唐人北京第二空间 zeigt Zhu Jinshi 朱金石: Rejecting River Currents 拒绝河流, 10.3.–30.4.2018, Installationsansicht:








Galleria Continua 常青画廊 zeigt Carsten Höller 卡斯滕·霍勒: Method, 23.3.–2.6.2018, Installationsansicht:




Space Station 空间站 zeigt Wang Rongzhi 王荣植: Shit and Gold 米共金, 17.3.–22.4.2018, Installationsansicht:


Next (bzw. ev.: Nest) No. 8 巢 No. 8. 2015.


Div. 2012–2016.


Div. 2013.


Next (bzw. ev.: Nest) No. 1 巢 No. 1. 2013.


Magician Space 魔金石空间 zeigt Liang Wei 梁伟: Before Itself 临其境, 22.3.–6.5.2018:


Near the Entrance 关口附近. 2016.


Not Retained 亦非留存. 2017.


Whitebox 白盒子 zeigt Li Xianggang 李向阳: The Wound Is Healing 创伤正在愈合, 10.3.–20.4.2018:


Narrative 12 叙事12. 2017.


Energy 能量. 2017.


Urs Meile Galerie 麦勒画廊 zeigt Shao Fan 邵帆: Recent Works 近作 (Website aktuell nicht verfügbar), 23.3.–6.5.2018:


Yu Han Rock 昱寒石——似山非石. 2017.


(Hinten 后面) Hand-licking Rabbit No. 2 舔手兔之二. 2016. (Vorne links 前左) Rose Table, No. 1 玫瑰条桌,No. 1. 2017. (Vorne rechts 前右) Ring, No. 1 圈,No. 1. 2013.


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Im Caochangdi (CCD):

One Way Art 单行道 zeigt die von der Jiejue Corporation 孑孓社 kuratierte Gruppenausstellung etlicher aus dem einstigen Künstlerdorf Heiqiao nach Yida in Songzhuang, einem umgewandelten Künstlerviertel einer ehemaligen Elektrofabrik, gezogenen Künstler – inklusive, und das ist sowohl das Besondere als auch besonders Schlaue, weil diese involvierend, mit Teilnahme der beiden Pächter der jeweiligen Viertel, die sich auf dem Plakat einen Handschlag geben (von Heiqiao-Zhang heißt es, er habe sich statt der Miete gelegentlich in Kunstwerken auszahlen lassen, was Abhängigkeiten wiederum im Licht von Gefallen erscheinen lässt): The Singing of Yida 怡达信歌声, 23.3.–20.5.2018:


Plakatankündigung 展览海报. 2018.


Hierzu links und rechts an den Wänden die Beschreibungen:


(Links) Zhang Baoxing: He constructed the No. eight street-two (erdao bahao), Miaopu Art District in Heiqiao in the end of 2006. But the Art District was disappeared because of land expropriation and house removal.(左)张宝兴:2006年底兴建黑桥苗圃艺术区二道八号院;2017年七月因征地拆迁,二道八号院消失


(Rechts) Hong Zhiping: The Songzhuang Yida Electric Appliance Factory was transformed into the Songzhuang Yida Art District in early 2017 by Hong Zhiping.(右)洪志平:于2017年初将宋庄怡达电器厂改造为宋庄怡达艺术区


Zhang Baoxings Wahl 张宝兴的选择: (Links 左) Yang Jian 杨建: From Now On 从今天开始. 2017. (Rechts 右) Chen Han 陈晗: Uneasy 不安. 2016.

Es gibt ebenfalls eine Auswahl von Hong Zhiping, beide im Hauptraum unten. Das habe ich allerdings erst im Nachhinein verstanden und vor Ort nicht aufgenommen. Die weiteren folgenden Arbeiten hingen im Eingang sowie oben und entstammen der Auswahl der Jiejue Corporation 孑孓社, das sind He Xun 贺勋, Dai Chenlian 戴陈连 und Feng Xi 冯兮, alle mit Angaben, wann die jeweiligen Künstler in Heiqiao gewohnt haben, und wann sie nach Yida umgezogen sind, meist ab Mitte der Nullerjahre in Heiqiao, 2017 nach Yida.


Liu Xudong 刘旭东: Mirror 镜子. 2011.


Ou Jin 欧劲: Untitled No. 112 无题112. 2018.


Ou Jin 欧劲: Untitled No. 111 无题111. 2018.


Ebd., Detail.


ShanghArt Beijing 香格纳北京 zeigt Liu Xiaohui 刘晓辉: Movements 两个动作, 4.3.–8.4.2018, Installationsansicht:








Telescope 望远镜 zeigt Jan van der Ploeg 扬·范·德·普勒格: Wall Painting 墙面绘画, 31.3.–30.5.2018, Installationsansicht:




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Das Yuan Museum 元典美术馆 im nördlichen Wangjing zeigt Feng Lianhong 冯良鸿: Loose Abstraction 散漫的抽象, 21.3.–20.6.2018:


18-2-2. 2017.


(Links 左) 17-8-3. 2017. (Rechts 右) 17-9-1. 2017.


17-5-6. 2017.


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Red Brick Art Museum 红砖美术馆 in Cuigezhuang zeigt Olafur Eliasson 奥拉维尔·埃利亚松: The Unspeakable Openness of Things 道隐无名, 25.3.–12.8.2018 (Tickets wochentags 120 RMB, feiertags 160 RMB):


The Unspeakable Openness of Things 道隐无名. 2018.


Water Pendulum 水钟摆. 2010.


Chronobiological Sphere 生物钟球体. 2018.


Map for Unthought Thoughts 未思之思图志. 2014.


Rainbow Assembly 聚合彩虹. 2016.


Ebd.


Tomorrow Resonator and Yesterday Resonator 明日共鸣器与昨日共鸣器. 2018.


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In den Hutongs:

Im neuen Space von Xia Yanguo 夏彦国 und Zhao Xing 赵星, im de – Art Center 的⎮艺术中心 hinten beim Herrenhaus von Duan Qirui, läuft Ju Anqi 雎安奇: 1.5~2℃ Lower than Body Temperature 比体温低1.5~2℃, 20.3.–14.4.2018, Installationsansicht:






Die Arrow Factory 箭厂空间 zeigt Zhang Liaoyuan 张辽源: Frame 取景, 20.3.–20.5.2018, Installationsansicht:






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Ein Nachschub aus Huantie vom 14.4.:

Huang Ruis Cloud House 黄锐白云馆 zeigt Niko de la Faye: The Stone 一块石头, 14.–22.4.2018, Installationsansicht:






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