Dienstag, 10. November 2009
Xi'an: 8. Station der Lesereise "Provinzglück"
10.11.: Wir sind Richtung Norden unterwegs, es wird langsam wieder kalt - "aber erst seit heute", wird uns versichert, so wie es auch in Chengdu "erst seit heute" so stark versmogt ist ... Persönlich nehmen wir es nicht und halten uns lieber länger in dem wunderbaren kleinen Buchcafé S.I.T. auf, in dem die erste Veranstaltung in Xi'an heute Abend stattfindet.


In schummriger Atmosphäre und mit tatkräftiger Unterstützung von Ju Ning bei der Übersetzung, sowie mit der Lesewettbewerbs-Gewinnerin Tao Runyu, erzählt George Lindt von den zwei Herzen, die in der Brust des Protagonisten seines Buches schlagen.

Beim Blitzlichtgewitter sieht man dann auch die begeisterten Zuhörer ...


..., die sich im Anschluss für ihre persönliche Signatur um den Autor scharen.



Der Abend klingt in Gesellschaft der Xi'aner Alteingesessenen sehr angenehm aus.

Morgen geht es in aller Frühe zunächst auf zur Deutsch-Fakultät der Xi'an International Studies University - wo der von Studenten betriebene Uni-Radiosender vor der Veranstaltung ein, so ist es angekündigt, mit einem langen Fragenkatalog gespicktes Interview führen möchte. Es bleibt spannend!

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11.11.: Regnerisch verhagelt und kalt beginnt der Tag, unsere Begeisterung, Xi'an in Augenschein zu nehmen, verlegt sich auf das Innere des Taxis.


Zunächst sind wir aber sowieso erst einmal auf dem Weg in die Fremdsprachenuni. Hier steigen wir aus, in der festen Überzeugung, am richtigen Ort zu sein:

Es handelt sich um ein Regierungsgebäude bzw. um eine Regierungswand als Tor, sehr skurril.

Aber auch die Fremdsprachenuni kann klotzen, nachdem uns eine Temperaturmess-Pistole an die Schläfen gehalten wurde (nicht die beste Stelle zum Messen erhöhter Temperatur, wenn man gerade kaltem Regen die Stirn geboten hat), stehen wir vor der Bücherei:


Im Gebäude geht es auf dem Weg zum Studentenradio an vielen Lernräumen vorbei, hier wird sich gerade auf anstehende Prüfungen vorbereitet.



Nach dem Interview geht es in die Aula des Nachbargebäudes.

Hier erwarten George bereits, nach erneuter Temperaturkontrolle, die Schüler und Lehrkräfte der Germanistikfakultät, die im Unterricht intensiv literarisch über den Roman und thematisch über die dort angesprochenen Problematiken gesprochen haben.



Die chinesischen Buchpassagen werden von der Gewinnerin des zusätzlichen Xi'aner Lesewettbewerbes vorgetragen - ansonsten findet die Veranstaltung komplett ohne Übersetzung auf Deutsch statt. Die Studenten sind aus den Jahrgangsstufen zwei bis fünf und die besten des Landes im Hörverständnis!


In Xi'an spricht man davon, in Dörfer zu gehen - diese befinden sich innerhalb der Stadt und es handelt sich um kleine Gemeinden von ca. 50.000 Einwohnern mit eigenem Einzugsgebiet, die im Laufe der Zeit in die Stadt eingegliedert wurden, aber weiterhin in ihrer Ursprungsgestalt als separate Einheiten existieren.


Prunkbauten gibt es auf meiner Kamera von Xi'an noch einige weitere, hier etwas alten Kern der Innenstadt. Hier nahe Trommelturm:


Xi'an ist die einzige Stadt Chinas mit noch vollständig erhaltener Stadtmauer. Zur etwa 50 km entfernt gelegenen Terrakottaarmee schaffen wir es nicht - dafür ist es heute auch ein wenig ungemütlich. Ein Blick auf die Replika muss reichen:


Helmut führt uns, soweit das Wetter es zulässt, noch ein wenig herum, die Wildganspagode aus der Tang-Dynastie, zweites bzw. konkurrierendes Zentrum der Innenstadt, darf dabei nicht fehlen:


Wir werden defintitiv wiederkommen. Jetzt geht es weiter zur nächsten Veranstaltung - im größten Buchladen Xi'ans, der Hantang Buchhandlung (汉唐书诚). Begeistert treffen wir als erstes auf eine Großleinwand als Ankündigung der Lesung für "rovinzglück" - das "P" wird George bei der Veranstaltung wieder einzufangen wissen:


Laufkundschaft und extra für die Lesung sich durch das Nass Schlagende freuen sich auf die deutsch-chinesische Begegnung.


Ein besonderer Dank geht an unseren Helfer Helmut vor Ort, an die Übersetzerin Ju Ling und an die Gewinnerin des Lesewettbewerbes Tao Runyu.


Und nun beginnt die Odyssee zur nächsten Station ...

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