Sonntag, 8. November 2009
Hong Kong: 5. Station der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 11:33h
Mit dem Zug geht es am 6.11. von Guangzhou aus nach Hong Kong. Wir müssen leider am Bahnhof noch eine ganze Weile warten, weil in der Mittagszeit keine Züge fahren. Nach guten eineinhalb Stunden Zugfahrt betreten wir gegen 17:30 Uhr die Inselgruppe. Mit dabei befindet sich nun der selbsternannte "Schnickschnack-König", der von einer Allerlei-Messe in Guangzhou über Hong Kong in die Gummersbacher Heimat zurückkehrt. Sein Gepäck besteht aus fünf riesigen, extrem schweren Koffern - und, naja, nachdem er uns beim Ausfüllen der Passierscheine freudig begeistert über Landsleute angesprochen hat, können wir ihm die Packeselei nicht verwehren. Während ich kurz, mich dezent zurückziehend, ans Telefon gehe, setzt er sich auf meinem Platz, George ist vereinnahmt, hat eine aufschlussreiche Zugfahrt und hat einen neuen Deal für eine Hulahoop-Nummer am Laufen (achtet auf die Angebote im Januar bei Plus und Metro) - ich erfreue mich derweil an meiner Lektüre.
Hong Kong! Wir sind, auch wegen der Schlepperei, ein wenig spät dran, denn wir wollen eigentlich eine Ausstellungseröffnung ansehen und uns mit der Dame vom Verlag treffen. Wir betreten also ein anderes Land, lassen uns Stempel in die Pässe drücken, ablichten, scannen, durchchecken, Fieber messen. In den ersten Termin quetschen wir uns gerade noch so hinein; die Verlagsdame ist so freundlich, uns am kommenden Tag um 9 Uhr zu empfangen - an ihrem Samstag und einem der wenigen Ausschlaftage von uns. Wir sind in Hong Kong angekommen. Ich gestehe, ich bin tatsächlich das erste Mal hier - die Stadt zieht mich gleich in ihren Sog. Zunächst einmal fällt auf, dass die Leute hier, alle, wie es scheint, und zwar durchgehend, fünf Sachen auf einmal machen. Ansonsten: Tourismus auf dem Peak, Happyness und Beauty um die Rolltreppe herum, Style und Posch, alles in Hochgeschwindigkeit, schmale und hohe Busse in eben solchen Straßen und durch solche Gebäude, Glitzer und Glamour, abgewrackte Häuser dazwischen, je weiter es zum Hafen geht, desto ramschiger werden die Läden, nirgends darf innerhalb von Gebäuden geraucht werden.
Geplant war, dass wir am Samstag aus Hong Kong oder über Guangzhou nach Chengdu zur nächsten Station fliegen. Drei Tage vor dem gewünschten Abflug ist allerdings kein Platz mehr verfügbar - dabei gehen sogar vier Flüge am Tag nach Chengdu - und internationale erste Klasse ist doch etwas teurer.
Obwohl wir in HK keine Veranstaltung hatten, waren wir ziemlich viel unterwegs, schließlich weiß man nie, wann man das nächste Mal hier sein wird. Jetzt verabschieden wir uns aber wieder und es geht weiter nach Chengdu.
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Donnerstag, 5. November 2009
Guangzhou: 4. Station der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 18:51h
5.11.: Nach ein paar Stunden Schlaf geht es von Shanghai-Hongqiao heute weiter nach Guangzhou - wir fliegen beide das erste Mal ohne Upgrate erster Klasse, weil alle anderen Flüge ausgebucht waren ... und sind umgeben von Businessgesprächen wichtiger Businessmänner. Der Blick aus dem Fenster ist dann aber wieder für das gesamte Reisevolk zugänglich:
Leider muss man sagen, dass ähnlich Peking auch über Guangzhou eine dezente Smogglocke hängt. Beim Warten auf unser Gepäck fahren etliche Golftaschen an uns vorbei - später hörten wir von einem wichtigen Turnier in der Gegend. Dann wollen wir mal ein wenig Kultur in die Stadt bringen.
Heute sind wir mit koordinatorischer und organisatorischer Unterstützung des DAADs in Guangzhou an der Deutschabteilung der Guangdong University of Foreign Studies und freuen uns über die von Ferne anreisende Busladung junger Deutschstudenten.
Es ist die mit Abstand größte Veranstaltung unserer Reise bislang. Zunächst wollten wir es nicht recht glauben, aber selbst die Untertitel zu den Textpassagen der auf unserer Tour einmalig ausschließlich auf Deutsch stattfindenden Lesung sind nicht nötig - die Studenten hängen an Georges Lippen, scheren sich nicht um das Mitlesen und belagern ihn in der folgenden Diskussion mit Fragen. Vielen Dank an dieser Stelle den mutigen Fragen und Stellungsnahmen - es hat sehr viel Spaß gemacht mit euch heute!
Inhaltlich: "Was läuft nun eigentlich wirklich zwischen dem Protagonisten Jan und seiner besten Freundin Maike?"; persönlich: "In dem im Herzen stattfindenden Hin- und Hergerissensein zwischen Marburg und Berlin - bleibt da noch Platz für die Liebe zu China?"; methodisch: "Wie findet man Zeit fürs Schreiben bei all den anderen laufenden Projekten?" - die wissbegierigen Studenten beschreiben sich selbst als pragmatisch. "In Guangzhou sind wir eben so!" Yeah:
Die Bücher im abschließenden Verkauf gehen sowohl auf Chinesisch wie auf Deutsch weg wie warme Semmeln und sind nun mit allerlei Posie signiert.
Abends ging es noch auf die Eröffnung der neuen Räumlichkeiten des deutschen Konsulats, deren alter Residenz hier noch einmal ein Bild gewidmet sein soll:
Dem Sitz im renovierungsbedürftigen, im Volksmund als "66 Stockwerke" bekannten Gebäude, folgt nun ein Zeitalter in der aufstrebenden Geschäftswelt - unweit der DuC-Promenade in GZ im vergangenen Jahr:
Anschließend zieht es uns noch ein wenig durch die Gegend, nie gesehen waren vorher die fremdwachsenden Minimandarinen - in Ermangelung des Fachausdruckes lieber ein Bild:
Morgen geht es gegen Mittag auf nach Hong Kong. Bis bald ...
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Leider muss man sagen, dass ähnlich Peking auch über Guangzhou eine dezente Smogglocke hängt. Beim Warten auf unser Gepäck fahren etliche Golftaschen an uns vorbei - später hörten wir von einem wichtigen Turnier in der Gegend. Dann wollen wir mal ein wenig Kultur in die Stadt bringen.
Heute sind wir mit koordinatorischer und organisatorischer Unterstützung des DAADs in Guangzhou an der Deutschabteilung der Guangdong University of Foreign Studies und freuen uns über die von Ferne anreisende Busladung junger Deutschstudenten.
Es ist die mit Abstand größte Veranstaltung unserer Reise bislang. Zunächst wollten wir es nicht recht glauben, aber selbst die Untertitel zu den Textpassagen der auf unserer Tour einmalig ausschließlich auf Deutsch stattfindenden Lesung sind nicht nötig - die Studenten hängen an Georges Lippen, scheren sich nicht um das Mitlesen und belagern ihn in der folgenden Diskussion mit Fragen. Vielen Dank an dieser Stelle den mutigen Fragen und Stellungsnahmen - es hat sehr viel Spaß gemacht mit euch heute!
Inhaltlich: "Was läuft nun eigentlich wirklich zwischen dem Protagonisten Jan und seiner besten Freundin Maike?"; persönlich: "In dem im Herzen stattfindenden Hin- und Hergerissensein zwischen Marburg und Berlin - bleibt da noch Platz für die Liebe zu China?"; methodisch: "Wie findet man Zeit fürs Schreiben bei all den anderen laufenden Projekten?" - die wissbegierigen Studenten beschreiben sich selbst als pragmatisch. "In Guangzhou sind wir eben so!" Yeah:
Die Bücher im abschließenden Verkauf gehen sowohl auf Chinesisch wie auf Deutsch weg wie warme Semmeln und sind nun mit allerlei Posie signiert.
Abends ging es noch auf die Eröffnung der neuen Räumlichkeiten des deutschen Konsulats, deren alter Residenz hier noch einmal ein Bild gewidmet sein soll:
Dem Sitz im renovierungsbedürftigen, im Volksmund als "66 Stockwerke" bekannten Gebäude, folgt nun ein Zeitalter in der aufstrebenden Geschäftswelt - unweit der DuC-Promenade in GZ im vergangenen Jahr:
Anschließend zieht es uns noch ein wenig durch die Gegend, nie gesehen waren vorher die fremdwachsenden Minimandarinen - in Ermangelung des Fachausdruckes lieber ein Bild:
Morgen geht es gegen Mittag auf nach Hong Kong. Bis bald ...
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Mittwoch, 4. November 2009
Shanghai: 3. Station der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 18:12h
4.11.: Untergebracht in der Villa Moller in der französischen Konzession, ...
... sind wir heute eingetaucht in den Shanghaier Trubel - der, zumindest auf mich nach etlichen Wochen Groß-Großstadt-Abstinenz, doch erstaunlich wohltuend wirkt. Durch all die Alleen mit ihren hunderttausend aneinandergereihten Shopping-Möglichkeiten, vielen Bäumen und Einbahnstraßen, hat Matthias von Gehlen uns heute morgen aus der von ihm erwählten Villa in sein wunderbares Sprachlernzentrum abgeholt - in ein eigenes, vierstöckiges Gebäude mit Garten und ausladendem Balkon, mit einem zur unteren Hälfte in Goethe-Grün gestrichenem Treppenhaus, in dem die Wäsche der dort mit dem SLZ Tür an Tür wohnenden Anwohner hängt. Eine wahre Idylle.
In dem Tagungsraum fand nun heute die erste Veranstaltung in Shanghai vor einem kleinen, aber exquisitem Publikum statt. Dort lernten wir auch Lin Shen, die hiesige Gewinnerin des Vorlesewettbewerbes, kennen. Eine nette junge Frau, die die Liebe bald nach Zwickau ziehen wird. Große Lebensfragen standen hier auf dem Programm: Was, Herr Lindt, ist Glück für Sie?
Nach dem Mittagessen ging es dann über Highways, vorbei an Shanghais typischen Fassaden zur Fudan.
Vor begeisterten Studenten der Deutschabteilung der Fudan ging es hier um Unterschiede des Freiheitsempfindens der jetzigen Jugend und der Generation des Autors.
Im Anschluss zeigte uns Herr Professor Liu, Prodekan der Germanistikfakultät, seinen Campus - und: die hier im Volksmund genannte "umgedrehte Jeans", ein von der Regierung der Uni gestiftetes, mit seinen überdimensionalen Säulen, seiner gigantischen Größe, im neoklassizistisch-neumodischen Stilmix überrepräsentatives Bauwerk. Shanghai vom Feinsten.
Die Villa hat uns so gut gefallen, dass wir noch eine weitere Nacht hier verbringen und doch erst morgen gen Guangzhou aufbrechen. Auch hier sind wir gespannt darauf, was uns auf der nächsten Station erwarten wird.
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Dienstag, 3. November 2009
Nanjing: 2. Station, 1. Veranstaltungen der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 20:03h
3.11.: Nanjing ist uns heute wohl gesonnen und bietet erträgliche 10 Grad C. Nach ein paar Stunden Schlaf ging es morgens zunächst zur Nanda, wo George Lindt vor Deutschstudenten die erste Veranstaltung der Lesereise bestritt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit der Deutsch-Abteilung mussten wir noch schnell ein wenig von Nanjing sehen, in dem wir beide das erste Mal waren.
Nach einem kurzen Spaziergang über die Stadtmauer ging es ins Librairie Avant-Garde, eine ungemein große und faszinierende, sich schlauchförmig hinziehende Buchhandlung unter dem Wutaishan-Stadion, sakral mit riesigen Kreuzen und dezent kitschig mit Sonnenblumen bestückt:
Hier ein paar Impressionen zu den beiden Veranstaltungen an der Nanda und in die Buchhandlung:
Nach einem schüchternen Anfang, wollten die anwesenden Studenten, sämtlich aus Jg. 4 und 5 mit hervorragenden Deutschkenntnissen, bald schon nicht mehr aufhören, über interkulturelles Verständnis zu diskutieren. Eine Teilnehmerin schickte uns später sogar einen Link mit dem Zweifel, ob Deutsche und andere Ausländer immer noch an China interessiert sind, wenn sie diese Bilder sehen.
Besonders begeisterte uns Sun Lin (1989), Gewinnerin des vorangestellten Lesewettbewerbes, die mit viel Emphase und Einfühlungsvermögen den chinesischen Part der Vorlesung übernommen hat.
Eine vollkommen andere Art von Lesung erwartete uns am Nachmittag in der Buchhandlung. In einer netten Runde mit einer chinesischen Autorin, die George anschließend in ein langes verwickelte.
Mittlerweile sind wir in Shanghai angekommen und freuen uns morgen auf die beiden Veranstaltungen im Goethe-Jinchuang SLZ Shanghai und an der Fudan.
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Nach einem kurzen Spaziergang über die Stadtmauer ging es ins Librairie Avant-Garde, eine ungemein große und faszinierende, sich schlauchförmig hinziehende Buchhandlung unter dem Wutaishan-Stadion, sakral mit riesigen Kreuzen und dezent kitschig mit Sonnenblumen bestückt:
Hier ein paar Impressionen zu den beiden Veranstaltungen an der Nanda und in die Buchhandlung:
Nach einem schüchternen Anfang, wollten die anwesenden Studenten, sämtlich aus Jg. 4 und 5 mit hervorragenden Deutschkenntnissen, bald schon nicht mehr aufhören, über interkulturelles Verständnis zu diskutieren. Eine Teilnehmerin schickte uns später sogar einen Link mit dem Zweifel, ob Deutsche und andere Ausländer immer noch an China interessiert sind, wenn sie diese Bilder sehen.
Besonders begeisterte uns Sun Lin (1989), Gewinnerin des vorangestellten Lesewettbewerbes, die mit viel Emphase und Einfühlungsvermögen den chinesischen Part der Vorlesung übernommen hat.
Eine vollkommen andere Art von Lesung erwartete uns am Nachmittag in der Buchhandlung. In einer netten Runde mit einer chinesischen Autorin, die George anschließend in ein langes verwickelte.
Mittlerweile sind wir in Shanghai angekommen und freuen uns morgen auf die beiden Veranstaltungen im Goethe-Jinchuang SLZ Shanghai und an der Fudan.
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Montag, 2. November 2009
Nanjing: 2. Station der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 20:04h
Unter strahlend blauem Himmel verabschiedet sich Wuhan und bedauert, dass Peking George nicht hat fliegen lassen.
2.11., 17:25 Uhr im Zug von Wuhan (17:07) nach Nanjing (20:29). Auf meiner Seite des Zugfensters steht der gerade aufgehende Mond im Osten in noch blasser, aber prallrunder Fülle 20 cm über dem Horizont; im Fenster spiegelt sich die im Westen untergehende Sonne 10 cm darunter. Heute ist es in Wuhan schlagartig kalt geworden und der Wind pfeift schon durch die Gassen. Das vorgestrige Ende von DuC ist beinahe im Regen ertrunken - seit gestern strahlt der Himmel über der Stadt im wunderbarsten, wolkenlosen Blau. Derweil sitzt George in der Maschine aus Peking nach Nanjing - und ist mittlerweile angekommen.
Auch in Nanjing könnte die 0°C-Grenze morgen unterschritten werden, heißt es im lokalen Wetterbericht - Connies letzte Frage aus Wuhan war, wo die globale Erderwärmung bleibt, wenn man sie braucht. Wir sind alle nicht auf diesen plötzlichen Kälteeinbruch vorbereitet. Dafür aber gespannt auf die erste Veranstaltung der Lesereise morgen an der Nanjing Universität.
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2.11., 17:25 Uhr im Zug von Wuhan (17:07) nach Nanjing (20:29). Auf meiner Seite des Zugfensters steht der gerade aufgehende Mond im Osten in noch blasser, aber prallrunder Fülle 20 cm über dem Horizont; im Fenster spiegelt sich die im Westen untergehende Sonne 10 cm darunter. Heute ist es in Wuhan schlagartig kalt geworden und der Wind pfeift schon durch die Gassen. Das vorgestrige Ende von DuC ist beinahe im Regen ertrunken - seit gestern strahlt der Himmel über der Stadt im wunderbarsten, wolkenlosen Blau. Derweil sitzt George in der Maschine aus Peking nach Nanjing - und ist mittlerweile angekommen.
Auch in Nanjing könnte die 0°C-Grenze morgen unterschritten werden, heißt es im lokalen Wetterbericht - Connies letzte Frage aus Wuhan war, wo die globale Erderwärmung bleibt, wenn man sie braucht. Wir sind alle nicht auf diesen plötzlichen Kälteeinbruch vorbereitet. Dafür aber gespannt auf die erste Veranstaltung der Lesereise morgen an der Nanjing Universität.
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Sonntag, 1. November 2009
Wuhan: 1. Station der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 07:26h
Heute soll die erste Lesung stattfinden, im Javair Café in Wuhan. Der Himmel zeigt sich von seiner schönsten, hier seltenen blauen Seite - nachdem DuC ("Deutschland und China - Gemeinsam in Bewegung") gestern Nacht nach der neuntägigen Promande zunächst mit Gewitter und dann mit heftigem Regen zuende gegangen ist (zu DuC später mehr, hier nur so viel, dass Clueso als letzter Musikakt den Güssen von oben, den peitschenden Wogen von recht und links trotzend das triefend durchnässte Publikum begeisterte und die Promenade mit Paukenschlag beendete.)
Heute soll es losgehen - eigentlich. Die Wetterfronten müssen über Nacht nach Peking gezogen und dort in die kälteren Gefilde vorgedrungen sein. George Lindt sitzt momentan seit fünf Stunden im Flugzeug in Peking. Es geht weder vor noch zurück, keine Maschine wird bewegt: Schneesturm und Eisregen in der über 1.000 km entfernten Hauptstadt verhindern das Vorankommen (Hintergründe für den Wetterwechsel liefert Spiegel Online). So sitzt George seit Stunden zwischen zwei Arbeitern und mittlerweile hoch erbosten Fluggästen, die sich nun schon nach anfänglichen Handgreiflichkeiten die Nasen einschlagen. Zwar werden die kleinen Stewardessen inzwischen vom Piloten in Beschwichtigungsversuchen unterstützt, aber jeder, der einmal länger als zwei Stunden in China in einem Flugzeug ausharren musste, kennt die Situation, in der es alsbald kein Halten mehr gibt. Die einen nutzen die Gelegenheit, sich Luft zu machen, die anderen halten dies aktiv mit ihren Kameras fest und verschicken es unterdessen an Freunde, Youku etc. während sich die letzte Gruppe in den hinteren Teil der Maschine verzieht, weil an der Situation sowieso nichts zu ändern ist. Leider lässt das logistische Chaos am Flughafen kein Entrinnen aus dem auf irgendeiner Rollbahn stehenden Flugzeug zu, da auch bei allen anderen Transportmitteln kein Vor und Zurück mehr möglich scheint. Das Gepäck könnte man sich nachschicken lassen - wenn man nicht gerade 14 Tage unterwegs und jeden Tag an einem anderen Ort ist. Ich habe mir eben von einer Stewardess versichern lassen, dass wir natürlich sofort Bescheid bekommen, wenn es Neuigkeiten gibt. Bis dahin heißt es Ausharren, ruh dich ein bisschen aus, George, entspanne dich im Tumult - so die kleine Dame, die hofft, dass es wenigstens von dieser Seite keinen zusätzlichen Stress gibt. 没办法, da kann man halt nichts machen.
Ich fühle mich gerade an ein wunderbar von Cao Kefei und Christoph Lepschy inszeniertes und von Duo Duo geschriebenes Theaterstück erinnert, dass ich kurz vor meinem Abflug nach Wuhan in Peking im Zuge der Veranstaltungsreihe "Neue Dramatik in China" gesehen habe.
Dem Javair Café mussten wir leider absagen - die sich ein wenig wundern bei dem herrlichen Wetter heute in Wuhan. Soviel zunächst zur ersten Station - Nanjing, wir kommen!
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Heute soll es losgehen - eigentlich. Die Wetterfronten müssen über Nacht nach Peking gezogen und dort in die kälteren Gefilde vorgedrungen sein. George Lindt sitzt momentan seit fünf Stunden im Flugzeug in Peking. Es geht weder vor noch zurück, keine Maschine wird bewegt: Schneesturm und Eisregen in der über 1.000 km entfernten Hauptstadt verhindern das Vorankommen (Hintergründe für den Wetterwechsel liefert Spiegel Online). So sitzt George seit Stunden zwischen zwei Arbeitern und mittlerweile hoch erbosten Fluggästen, die sich nun schon nach anfänglichen Handgreiflichkeiten die Nasen einschlagen. Zwar werden die kleinen Stewardessen inzwischen vom Piloten in Beschwichtigungsversuchen unterstützt, aber jeder, der einmal länger als zwei Stunden in China in einem Flugzeug ausharren musste, kennt die Situation, in der es alsbald kein Halten mehr gibt. Die einen nutzen die Gelegenheit, sich Luft zu machen, die anderen halten dies aktiv mit ihren Kameras fest und verschicken es unterdessen an Freunde, Youku etc. während sich die letzte Gruppe in den hinteren Teil der Maschine verzieht, weil an der Situation sowieso nichts zu ändern ist. Leider lässt das logistische Chaos am Flughafen kein Entrinnen aus dem auf irgendeiner Rollbahn stehenden Flugzeug zu, da auch bei allen anderen Transportmitteln kein Vor und Zurück mehr möglich scheint. Das Gepäck könnte man sich nachschicken lassen - wenn man nicht gerade 14 Tage unterwegs und jeden Tag an einem anderen Ort ist. Ich habe mir eben von einer Stewardess versichern lassen, dass wir natürlich sofort Bescheid bekommen, wenn es Neuigkeiten gibt. Bis dahin heißt es Ausharren, ruh dich ein bisschen aus, George, entspanne dich im Tumult - so die kleine Dame, die hofft, dass es wenigstens von dieser Seite keinen zusätzlichen Stress gibt. 没办法, da kann man halt nichts machen.
Ich fühle mich gerade an ein wunderbar von Cao Kefei und Christoph Lepschy inszeniertes und von Duo Duo geschriebenes Theaterstück erinnert, dass ich kurz vor meinem Abflug nach Wuhan in Peking im Zuge der Veranstaltungsreihe "Neue Dramatik in China" gesehen habe.
Dem Javair Café mussten wir leider absagen - die sich ein wenig wundern bei dem herrlichen Wetter heute in Wuhan. Soviel zunächst zur ersten Station - Nanjing, wir kommen!
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Lesereise "Provinzglück" mit George Lindt
youjia, 06:24h
Tourplan für November 2009
1月1日 Sonntag 星期日:Wuhan 武汉
15-16:30 – Javair Café, Hankou, Tianjin Lu Nr. 7 爪哇空气,汉口江岸区天津路7号(8281 1233)
11月3日 Dienstag 星期二:Nanjing 南京
10-11:30 – Nanjing Universität, Gulou District, Yifuguan 736 南京大学鼓楼校区逸夫馆7楼736室
16-17:30 – Librairie Avant-Garde, Wutaishan, Guangzhou Lu 173 先锋书店五台山总店广州路173号(8371 1455)
11月4日 Mittwoch 星期三:Shanghai 上海
10-11:30 – Goethe-Jinchuang SLZ Shanghai, Julu Lu 628, 3. Stock 上海锦创歌德德语培训,巨鹿路628号三号楼
15-17 – Fudan: Deutschabtl. der Fremdsprachenfakultät, Handan Lu Nr. 220, 2. Stk. Zimmer 207 复旦大学外文学院德语系:邯郸路220号二楼207室“述行实验室”
11月5日 Donnerstag 星期四:Guangzhou 广州
15-16:30 – Guangdong University of Foreign Studies; Gebäude 4; 4. Stock; Raum 424 广东外语外贸大学4楼4层424号
11月6日 Freitag 星期五:Hong Kong 香港
Offen 待定
11月8日 Sonntag 星期日:Chengdu 成都
15-16:30 – Bookworm, Yujie East Road 2-7# 老书虫,玉洁东街2号-7号(8552 0177)
11月9日 Montag 星期一:Chongqing 重庆
19-20:30 – SISU International Conference Hall, 2/F, Hongwen Building 沙坪坝区四川外语学院宏文楼2楼国际报告厅
11月10日 Dienstag 星期二:Xi’an 西安
19:30-21 – S.I.T. Café, No. 41 Shida Rd., Yanta District (Nearby Xi’an International Studies University) 雕刻时光咖啡馆,雁塔区师大路41号2F(西安外国语大学正门往东100米,8522 8182)
11月11日 Mittwoch 星期三:Xi’an 西安
9-10:30 – Deutsch-Fakultät der Xi’an International Studies University 西安外国语大学德语部
17-18:30 – Jiahui & HanTang Book City, Chang' an Zhonglu 111 嘉汇汉唐书城,长安中路111号
11月12日 Donnerstag 星期四:Tianjin 天津
14-15:30 – Tianjin Fremdsprachenuniversität 天津外国语学院
19-20:30 – La Seine Cafe Magnetic Plaza, Bldg. 2, 2F, 7-11, South-West Binshui Xidao/ Shuishang Donglu 塞纳咖啡屋,奥城商业广场B2区2楼7-11,宾水西道与水上东路西南交口 (2385 5018)
11月13日 Freitag 星期五:Beijing 北京
16-17:30 – Beijing International Studies University 北京第二外国语学院德语系二外主楼勤学厅,朝阳区定福庄南里1号
11月14日 Samstag 星期六:Beijing 北京
ab 18:00 开始 – Café Zarah, Gulou Dongdajie No. 42,鼓楼东大街42号(8403 9807)
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1月1日 Sonntag 星期日:Wuhan 武汉
15-16:30 – Javair Café, Hankou, Tianjin Lu Nr. 7 爪哇空气,汉口江岸区天津路7号(8281 1233)
11月3日 Dienstag 星期二:Nanjing 南京
10-11:30 – Nanjing Universität, Gulou District, Yifuguan 736 南京大学鼓楼校区逸夫馆7楼736室
16-17:30 – Librairie Avant-Garde, Wutaishan, Guangzhou Lu 173 先锋书店五台山总店广州路173号(8371 1455)
11月4日 Mittwoch 星期三:Shanghai 上海
10-11:30 – Goethe-Jinchuang SLZ Shanghai, Julu Lu 628, 3. Stock 上海锦创歌德德语培训,巨鹿路628号三号楼
15-17 – Fudan: Deutschabtl. der Fremdsprachenfakultät, Handan Lu Nr. 220, 2. Stk. Zimmer 207 复旦大学外文学院德语系:邯郸路220号二楼207室“述行实验室”
11月5日 Donnerstag 星期四:Guangzhou 广州
15-16:30 – Guangdong University of Foreign Studies; Gebäude 4; 4. Stock; Raum 424 广东外语外贸大学4楼4层424号
11月6日 Freitag 星期五:Hong Kong 香港
Offen 待定
11月8日 Sonntag 星期日:Chengdu 成都
15-16:30 – Bookworm, Yujie East Road 2-7# 老书虫,玉洁东街2号-7号(8552 0177)
11月9日 Montag 星期一:Chongqing 重庆
19-20:30 – SISU International Conference Hall, 2/F, Hongwen Building 沙坪坝区四川外语学院宏文楼2楼国际报告厅
11月10日 Dienstag 星期二:Xi’an 西安
19:30-21 – S.I.T. Café, No. 41 Shida Rd., Yanta District (Nearby Xi’an International Studies University) 雕刻时光咖啡馆,雁塔区师大路41号2F(西安外国语大学正门往东100米,8522 8182)
11月11日 Mittwoch 星期三:Xi’an 西安
9-10:30 – Deutsch-Fakultät der Xi’an International Studies University 西安外国语大学德语部
17-18:30 – Jiahui & HanTang Book City, Chang' an Zhonglu 111 嘉汇汉唐书城,长安中路111号
11月12日 Donnerstag 星期四:Tianjin 天津
14-15:30 – Tianjin Fremdsprachenuniversität 天津外国语学院
19-20:30 – La Seine Cafe Magnetic Plaza, Bldg. 2, 2F, 7-11, South-West Binshui Xidao/ Shuishang Donglu 塞纳咖啡屋,奥城商业广场B2区2楼7-11,宾水西道与水上东路西南交口 (2385 5018)
11月13日 Freitag 星期五:Beijing 北京
16-17:30 – Beijing International Studies University 北京第二外国语学院德语系二外主楼勤学厅,朝阳区定福庄南里1号
11月14日 Samstag 星期六:Beijing 北京
ab 18:00 开始 – Café Zarah, Gulou Dongdajie No. 42,鼓楼东大街42号(8403 9807)
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