Willkommen 欢迎

Willkommen auf meinem Blog, der Vernetzung von „Kulturgut 文化财富“ mit dem täglichen Leben, einer Ergänzung zu meiner Website. Hier finden Sie regelmäßig meine Sicht des Lebens in Beijing und China, in Hamburg und Deutschland – rein subjektiv und selektiv. Ich schreibe meist auf Deutsch, setze aber auf die internationale Sprache der Bilder, weshalb auch die Tags zweisprachig sind.

Viel Spaß wünscht Stefanie Thiedig.

欢迎访问我的博客,它不仅是"Kulturgut 文化财富"与日常生活的网络展现,同时也是对我个人主页的补充。在这里我会定期地以纯粹主观并带有选择性地的视角来观察北京和中国。大部分的时候我是用德语来撰写文字,但同时对图片也加注国际语言已达到标签双语效果。

由甲祝您好!

Freitag, 8. August 2014
Alles kompliziert, alles sehr schwierig ——事情在中国都复杂,做弄干改事情都复杂……
Das ist sehr kompliziert, wird immer mehr zur Trendformel, bald Hohlformel. Seit ein paar Jahren hört man es vermehrt in Ost und West, aber es nimmt gerade Überhand, es kriecht einem in den Nacken und man kann es nicht ständig ignorieren. Ich spreche hier natürlich nur von einem der etlichen Phänomene unserer Zeit – mit allen möglichen Andeutungen seiner Randerscheinungen in Nebensätzen, denn, alles hängt im Großen Chaos, ähm, im zivilisierten Nachchaos, verwirrt miteinander zusammen.

Muss man annehmen, dass die Welt um einen herum inzwischen denkt, man sei blöde geworden (Internet, Schnelllebigkeit, all die Leiern), könne komplexe Zusammenhänge nicht erfassen? Oder sind unsere Experten zu müde, um sie zu erklären? Alles ist so fuza, so schwierig, dass man es lieber umgeht, gar nicht erst angeht?

Die chinesische Intelligenzija, die Elite, die es sich leisten kann, kauft seit Jahren Immobilien im Ausland und schickt ihre Kinder zur Bildung in den Westen. Gerade sagte wieder eine Stimme, in zehn Jahren sei es hier nicht mehr auszuhalten, und empfahl in die Runde, sich schleunigst andere Basen zu schaffen.

Dieses Jahr haben die Exekutiven der Banken und Ämter keine Sommerpause, für Xi Jinpings Anti-Korruptionskampagne müssen ganz neue Modelle geschaffen werden, während sich im Alltag das Gemauschel um Fapiaos zur Rückerstattung von Geldern noch um eine Windung weiter dreht. Die Hintertüren all der kleinen Bedürfnisse werden so schnell geöffnet, dass die Modelle gar nicht greifen können, bestimmt auch, weil diese vermutlich keine signifikanten Gehaltserhöhungen beinhalten, um halblegale Aktionen überlegenswert zu machen – dabei hat das Land so viel Geld, immer diese paar Einvernehmer, wenn irgendwie möglich, sind sie immer da. Und gerade befinden sie sich, Macht und Geld weiter im Land anhäufend, bereits mit einem Fuß in den Weiten. Dabei rufen sie den Laobaixing, dem einfachen Volk, eigentlich allen, die es sich nicht anders leisten können, zu, das Land zu lieben 爱国, höhnt eine Freundin.

Also alles ganz kompliziert. Geld und Macht liegen in großen Mengen vor Ort, in China, werden von den paar Einvernehmern geschoben und in die Zwiebel nach außen weitergetragen, mittelmäßig, aber dennoch so, dass Lechz und Ich will auch. Würden die meisten nicht das an Gehalt bekommen, was man fast schon als Miete aufbringen muss, um einigermaßen anständig zu wohnen, will man nicht in zusammengewürfelten 北漂-WGs mit anderen aus dem ganzen Land herbeigeflogenen Nordticket-Glückssuchern wohnen oder hat keine Eltern in der Stadt, arbeitet man sich seit etlichen Jahren durch das Gewirr, hat man sein Netzwerk wenn irgend möglich gewoben – wäre es geregelter, müsste sich nicht jeder so durchschlängeln und die Anti-Korruptionskampagne wäre unnötig, aber, ach, so einfach ist es natürlich nicht. Mittlerweile ist die Mittel- und gehobene Mittelschicht im Ausland besser als im Inland gestellt, zumindest scheint es ihnen leichter dort. Aufatmend hört man sie über westlich Ordnung und System sprechen, 没那么复杂, nicht alles so kompliziert, 比较稳定, stabiler ists, man kann halt einfach sein Leben leben ohne diesen ganzen Schmeiß – einmal im Jahr sind sie dann hier, zerdrücken eine Träne, essen durchgehend sich labend, ziehen wieder ab. Die untere bis Mittelschicht wuselt sich also so durch, die Mittel- bis gehobene Mittelschicht hat sich abgeseilt oder ist dabei. Die, die ein größeres Stück vom Kuchen wollen, schon haben, mehr wollen und wissen, wo das Messer anzusetzen ist, bleiben noch ein Weilchen, scheffeln und schaffens ins Ausland.

Zäune, Zwänge, Grenzen, Barrieren, vermeintliche Sicherheit und Einigelung statt Konfrontation, geschweige denn Überwinden – 骑墙, auf der Mauer reiten, ist negativ besetzt, steht für Unentschlossenheit, Schwarzweiß dagegen mag man, gilt als klare Meinung, weil … hier alles so kompliziert ist? Die allgemeine Maxime lautet, dass man das System nicht ändern kann. Wenn, wie gerne und oft, das scheinbare Totschlagargument Unserer Kinder, die es besser haben werden, kommt, dann zweifel ich jegliche sonst so, was, doch nicht nur scheinheilig, gepriesenen traditionellen Kulturgüter an, dann zweifel ich an Zhuangzis und Laozis Übermittlungsfähigkeiten, von Konfuzius und seinem lanciert ertragenden Erdulden, 大家忍着因为你们没办法, habe ich noch nie viel gehalten, der Populärbuddhismus bringt nur Oberflächengedudel, aber das kann beides wie KTV unter volksbevormundener Inschachhaltung fallengelassen werden. Was ist nur mit all den Weisen im Einst und Jetzt – leben die nicht im Moment? Oder gerade doch, also heißt es, und das gilt für alle, das scheint über Jahrtausende ins Blut übergegangen, 盛衰, auf Wohlstand folgt Verfall entsprechend dem Yinyang-Prinzip im Gegensatz zum westlichen Glauben an stetige Aufwärtsentwicklung, also: raffen, was nur geht, der Abstieg folgt früh genug, aktuell steht er vor der Tür, es lebe die Globalisierung.

Diese Darstellung ist ebenfalls leicht Schwarzweiß gefärbt, was sie allerdings noch längst nicht Grau macht. Auch ich kenne einen und zwei halbe Menschen, die sich dem entgegenstellen, die beratend versuchen, Herz und Vernunft gemeinsam walten zu lassen.

Meine aktuelle, zu jeglicher Gesprächssituation passende Totschlagfrage lautet übrigens regierungstreu 可以文明点吗, gehts etwas kultivierter? Da lacht der Chinese und weint. Und Weixin soll demnächst, genau wie Anfang 2012 Weibo, über die ID registriert werden, als wäre noch nicht klar, wer das Sagen hat.

Hier noch die Version von dabingo11 (微信号), der den Laobaixings und Da/Xiaobailings, den großen und kleinen Weißkragenträgern, den Angestellten, erklärt, wie ihr Geld genutzt wird (gefunden von Chongning).

I could go on and on and on … 什么时候忍不住呢?– bis zu einem gewissen Punkt, dann erträgt mans nicht mehr, kauft sich ein Flugticket und schreibt zornige Blogposts.

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Dienstag, 1. Juli 2014
Huang Binhong 黄宾虹 (1865–1955)

Detail aus: 宿雨初收图轴, 859 x 401 mm, 浙江美术馆.

Dunkle, schnelle Striche, darüber grüne oder blassblaue oder aber noch mehr schwarze Würfe. Dazwischen immer wieder Freiflächen, Luft lassend für eigenes Eindringen in die Landschaft, kann man hier im sich Verlieren auf Wege und Abwege stoßen.

Huang Binhong wurde in Jinhua 金华, Zhejiang, Vorfahren in Anhui, in der ausgehenden Qing-Dynastie im Perlflussdelta in einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie mit künstlerischem Zweig, Großvater Huang Fengliu, geboren und dort traditionell, einschließlich Schriftkunde, Kalligrafie usw., erzogen. Er lehrte an renommierten Institutionen in Beijing und Hangzhou, eröffnete Malschulen in Anhui und Shanghai, betrieb kunsthistorische und -kritische Forschung, engagierte sich in der Siegelgesellschaft und lebte zuletzt in Hangzhou. Er unterstütze die Xinhai-Revolution von 1911, die die Qing-Dynastie beendete. Nach Gründung der VR China 1949 lehrte er hauptsächlich und malte weiter, wurde in den Künstlerverband aufgenommen und vermachte schließlich zumindest einen Großteil seines umfangreichen Gesamtwerkes dem Staat.

Interessant ist meiner Meinung nach besonders, dass er erst mit etwa 60 Jahren zu malen begann – und in diesem letzten Drittel seines Lebens war er überaus aktiv und innovativ. Dieser späte Beginn als Landschaftsmaler ermöglichte es ihm vermutlich, seinen ganz eigenen Weg zu gehen, ohne sich um Reputation und Lebensunterhalt sorgen zu müssen. Äußerst vertraut mit den Arbeiten der großen Meister, bündelte er ihren Stil mit seinen persönlichen Experimenten an Tusche und Pinsel. Er gilt als einer der letzten Erneuerer der Literatenmalerei, sein Werk hat aber vor allem auch durch die schnelle, teilweise hingeworfen oder skizzenhaft wirkende Pinselführung und die Erzeugung tiefschwarzer Ebenen etwas sehr Modernes.

Heutzutage bestimme sein Stil 80% der chinesischen Landschaftsmalerei, wie gerade Professor Zhang der Kunstakademie Ji'nan sagte, und an jeder Ecke gäbe es Fälschungen zu erwerben, berichtete Eva aus Hangzhou. Im Mai 2014 gab es anlässlich Huang Binhongs 150-jährigen Geburtstags eine Sonderausstellung im Poly Plaza 保利艺术博物馆 in Beijing und im Juni 2014 lief eine große Retrospektive im Zhejiang Art Museum 浙江美术馆 in Hangzhou. Diese beiden Ausstellungen habe ich besucht und dort sind die folgenden Fotos mit dem Ziel eines kleinen Überblickes entstanden. Gewählt habe ich hauptsächlich Aufnahmen aus Hangzhou, weil dort die Lichtverhältnisse besser waren.

Zu den Legenden: Beide Ausstellungen entbehren die Entstehungsdaten der Werke, vielleicht, weil unbekannt. Ich hätte die Suche nach Entwicklungsfacetten spannend gefunden, wie er mit 60, wie mit 70 und wie er mit 90 gemalt hat, aber eventuell befand er sich sowieso seine gesamte aktive Malereizeit in einem bereits abgeklärten Lebensstadium, dass die Jahrzehnte irrelevant wurden, vielleicht hat er einfach nur zum Spaß und aus Lebenslust gemalt. Andererseits muss ihm meinem Verständnis nach das Malen und stetige Weitermalen etwas – Sinnsuchendes oder Sinngebendes, vielleicht Sinnloslassendes – gegeben haben, sonst hätte es sich ja nicht gelohnt, bis 90 zu leben. Ich schweife aus. Die Bildnamen nur auf Chinesisch, mit Bitte um Verständnis, auch ohne Begründung.


宿雨初收图轴, 859 x 401 mm, 浙江美术馆.
Dies das ganze Bild zum Detail oben.


线绛山水轴, 846 x 313 mm, 浙江美术馆.


焦墨山水图, 590 x 310 mm, 浙江美术馆.


Detail.


设色山水, 690 x 340 mm, 浙江美术馆.


设色山水轴, 961 x 337 mm, 浙江美术馆.


Detail.


山水轴, 722 x 334 mm, 浙江美术馆.


松溪晚渡图, 730 x 432 mm, 浙江美术馆.


苕霅写意图, 1000 x 332 mm, 浙江美术馆.


设色山水轴, 969 x 442 mm, 浙江美术馆.


嘉陵江山水轴, 885 x 310 mm, 浙江美术馆.


设色山水轴, 960 x 440 mm, 浙江美术馆.


Detail.


设色山水, 405 x 295 mm, 浙江美术馆.


Detail.


平远写意山水, 810 x 312 mm, 浙江美术馆.


设色山水轴, 936 x 337 mm, 浙江美术馆.


设色山水, 940 x 325 mm, 浙江美术馆.


平远山水轴, 639 x 299 mm, 浙江美术馆.


设色山水轴, 967 x 439 mm, 浙江美术馆.


栖霞岭晓望图轴, 865 x 315 mm, 浙江美术馆.


水墨山水, 920 x 485 mm, 浙江美术馆.


水墨山水画稿, 705 x 460 mm, 浙江美术馆.


焦墨山水轴, 899 x 407 mm, 浙江美术馆.


溪桥策杖图, 748 x 408 mm, 浙江美术馆.


溪山野渡图轴, 908 x 333 mm, 浙江美术馆.


Detail aus: 九华记游, 900 x 370 mm, o. A.

Ganzjährig können einige Werke Huang Binhongs in der Huang Binhong Memorial Hall 黄宾虹纪念室, seinem ehemaligen Anwesen, dort vor allem aber Fotografieren und eine Darstellung seines Lebens vornehmlich seiner letzten Jahre in Hangzhou gesehen werden.

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Sonntag, 29. Juni 2014
Datencrash
Alle meine Bilder sind weg, bei Blogger.de gab es einen Datencrash.

Backups, Backups, Backups.

Knapp 1.000 Bilder befinden sich auf meinem Blog, der seit fünf Jahren läuft. 400+ konnten mittlerweile über Google Bildersuche im Netz schwirrend gefunden, angezeigt und vom Blogmaster wieder eingefügt werden. Allerdings sind es nur Thumbnails, weshalb ich noch mal alles neu werde hochladen müssen.

Bis ich 3, 4, 5 Tage dazu Zeit – ah, und Nerv – finde, hier derweil leider noch in abgeschmierter Version. Aua.

Update von Mitte/ Ende Juli:
Nach teurer, aber zuverlässiger und in Gedenken des wochenlangen Bangens doch schließlich smoother Festplattenrettungsaktion gabs ganz magisch … einfach alles wieder.

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Mittwoch, 4. Juni 2014
Not to Forget

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Mittwoch, 21. Mai 2014
Intelligentsia Gallery: Critical Medium


Neueröffnung am Samstag, 24. Mai 2014 ab 16 Uhr mit Vinzenz Reinecke.

Intelligentsia Gallery 智无画廊 im Dongwang Hutong Nr. 11 东旺胡同11昊.

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Freitag, 16. Mai 2014
Kulturgut 文化财富: Neue Webseite ⎪ 新的网站 ⎪ New Website



Deutsch ⎪ 中文 ⎪ English


Liebe Kulturgut-Freunde,

es ist soweit, meine Webseite ist neu und frisch und steht bereit zur Besichtigung. Nach fünf Jahren wurde es endlich Zeit, die alte Seite im schwarzen Loch des Internets verschwinden zu lassen. Der neue Fokus liegt nun mehr auf Foto und Video, aber auch Text und Kunst haben ihre Rubrik.

Zum Newsletter gehts hier: newsletter@kulturgut-china.de. Wie gehabt wird es natürlich auch in Zukunft Free Content auf diesem Blog geben.

Ich freue mich auf Ihren Besuch unter www.kulturgut-china.de – die eine oder der andere vermag sich vielleicht selbst zu entdecken.

Herzliche Grüße,
Stefanie Thiedig.

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亲爱的文化财富朋友们,

我重新设计我的网站。五年后的现如今已经是时候让老的网页消失在网络的黑洞中了。新的焦点更多的定位于摄影和视频,但是文字和艺术还有它们的专栏。

这边可以签入我新闻简报:newsletter@kulturgut-china.de。在未来的日子里,这博客上的内容当然还是会一如既往的为大家免费提供。

我期待着您的拜访www.kulturgut-china.de,在此也许会以一种或其他方式发现自己。

祝你们都好,
由甲。

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Dear friends of Kulturgut,

My website is freshly recreated. It was finally time after five years to let the old page vanish inside the black online hole. The focus now lays on photo and video, but also text and art have their categories.

Please feel welcome to sign up for my newsletter: newsletter@kulturgut-china.de. As before, I will of course continue to provide free content on this blog.

I am looking forward to your visit at www.kulturgut-china.de – some of you might even discover themselves.

All the best regards,
Stefanie Thiedig.

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Montag, 5. Mai 2014
Unsichtbare Dinge kommen nach Hamburg


Vom 18. Mai bis 23. November 2014 bringen die Kölner Kuratoren Martin Rendel und René Spitz zusammen mit dem Kulturwissenschaftler Wu Xuefu 吴学夫 die 2013 im Today Art Museum in Beijing gezeigte Ausstellung "Unsichtbare Dinge 基本元素" ins Museum für Völkerkunde nach Hamburg.

"Was ist typisch deutsch und was ist typisch chinesisch? Um darauf eine Antwort zu finden, können wir die Dinge sprechen lassen, mit denen wir uns umgeben. Denn mit den Dingen sind nicht nur Verhaltensmuster verbunden: Traditionen, Rituale, Gewohnheiten. Sie verkörpern auch gesellschaftliche Werte, Ziele und Ideale. Erst durch den Spiegel, den uns eine andere Kultur vorhält, erkennen wir ihre kulturelle Eigentümlichkeit – was womöglich damit zu tun hat, was typisch für uns ist."

Ausstellungseröffnung: 18. Mai, 11 Uhr.

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Donnerstag, 3. April 2014
Anfang April unterwegs: CAFA, CCD, 798, Hutongs


The 2nd CAFAM Biennale – The Invisible Hand: Curating as Gesture habe ich mir endlich angesehen. Hier ein paar Beispiele der umfangreichen Show.


Li Ran 李然 (CN).

Danach gab es viel von Regimen verursachtes Leid, viele Fotos und mehr.


Mark Dion (US): Office of the Dictator of Ennoeica Catholepistemiad of Michigania. O. J.


Jumpet Kuswidananto (Indonesien): Staging Collectivism. 2013.


Maryam Jafri (US).


Yin-Ju Chen (US) und James T. Hong (US): The Turner Archives. 2011.

Ich weiß wirklich nicht, was das immer mit diesen Arbeitsplatzinstallationen soll, besonders wenn man sich nicht hinsetzen und durch die Unterlagen gehen kann. Guckt mal, ich habe auch einen tollen Schreibtisch:



Aber wieder zurück ins CAFA. Besonders einige der Videos mochte ich sehr.




Die Trilogie von Stefanos Tsivopoulos (GR): History Zero. 2014.


Omer Fast (US): Nostalgia. 2009. Arme Europäer fliehen mit Schleppern und durch Tunnel ins reiche Afrika und sind dort gar nicht willkommen – leider gebaren sie sich genauso wie andersherum, wer wills ihnen verdenken?


Huang Ran 黄然 (CN): Mute – They Think This is History Because. 2014.


Vadim Zakharov (RU): A Space Odyssey (Second part of the trilogy Money). 2014.


Marco Casagrande (FI).

Es gab viel zu sehen, leider etwas unübersichtlich organisiert mit sechs verschiedenen Kuratorenblasen über vier Stockwerke hinweg. Für jemanden, der sich einfach am liebsten durch Ausstellungen treiben lässt, ohne vorher seitenweise Broschüren zu konsultieren, etwas anstrengend. Entsprechend bin ich teils irgendwo gelandet, musste mich für einen Weg entscheiden und habe dadurch einen anderen abgeschnitten und nicht gesehen. Gerne hätte ich mir den Ausstellungskatalog gekauft, vor allem auch wegen der Kuratorengeschichten, aber 700-nochwas selbst auf 600-nochwas Kuai reduziert, ich weiß nicht, ob das nötig ist. Eine empfehlenswerte Ausstellung ist es definitiv, läuft noch bis zum 20. April 2014.

Schon mal in Wangjing, bin ich schnell noch am neuen SOHO von Zaha Hadid vorbeigefahren. Streifen und Bubbel, mehr Architektur s. hier.





Dann ins Caochangdi, zunächst zu Urs Meile. Dort sehenswert war Anatoly Shuravlevs Reach Out – China.







Die aktuelle Ausstellung im Three Shadows, First Experimental Image Open Exhibition, wurde von mehreren Seiten hoch gelobt, leider wurde ich wieder einmal eher enttäuscht.

Ganz nett waren diese beleuchteten Filmstreifen:




Wang Ningde 王宁德: Form of Light – Popular Trees. O. J.

Und diese hintere Wand in der 3+ der ansonsten miserablen Ich mache chinesische Kunst und drucke deshalb auf Rollbildern-Geschichte:


Zhao Liang 赵亮: The Position of Interference. O. J.

Aus der Platform ging es gleich wieder rückwärts raus.

Im 798 dann war in der Commune die Eröffnung von Ma Qiushas 马秋莎 Works on Paper, naja, Fleißarbeit …





Dann noch einen Blick in die Hutongkunst. In der Arrow Factory gibt es seit einer Weile dieses:


Marcella Campa und Stefano Avesani: 180 Canvases. 2014.

Dann hat im Januar 2014 die Galerie Intelligentsia eröffnet, ein kleiner 12 qm-Raum mitten in den Hutongs östlich der Jiaodaokou nan. Lassen wir einmal den Namen beiseite, ist das ganze, erst einmal auf zwei Jahre angesetzte Projekt vielversprechend – mit Blick auf junge Künstler, die hier in Beijing wohnen oder durchlaufen, immer fünf bis sieben auf einen Schlag. Die nächste Eröffnung findet am 20. April statt.




Simona Rota.

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Sonntag, 30. März 2014
Kulturfond Berlin
Einzelprojektförderung aus dem Hauptstadtkulturfonds für das Jahr 2015: "Einzelmaßnahmen und Veranstaltungen, die für Berlin bedeutsam sind, nationale und internationale Ausstrahlung haben", s. art in berlin. Bewerbungsschluss ist der 15.4.2014 (Hinweis von Friederike).

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Donnerstag, 27. März 2014
Deutsch-Chinesisches Kulturnetz 中德文化网, 2012-9–2013-3
Von September 2012 bis März 2013 war ich in der Chefredaktion beim Deutsch-Chinesischen Kulturnetz zur Überführung der Plattform in das Länderportal des Goethe-Instituts China und Einführung sowie zum Ausbau des Multimediaangebots tätig. Finanziert von der Robert Bosch Stiftung und dem Goethe-Institut China, heißt das Deutsch-Chinesische Kulturnetz mittlerweile Magazin des Goethe-Instituts China. Alle erfolgten Artikel und multimediale Beiträge während meiner Zeit finden sich hier gelistet und mit der deutschen sowie chinesischen Version verlinkt.

自2012年9月至2013年3月我曾出任中德文化网的总编辑一职,它是歌德学院中国的转换平台并以此为载体将多媒体方式进行导入和扩展。由罗伯特·博世基金会歌德学院中国提供资助。中德文化网现已更名为歌德学院中国的在线杂志。我在任期间编辑刊登出的所有板块和多媒体文章都有中德双语,链接列表如下。


Fokus 焦点

2013-3, Diaosi 屌丝

Editorial 社论

Mit Beiträgen von: Ulrich Beck, Thomas Lang, Janna Degener, Katja Hanke, Michael Hartmann, Yu Siyi (俞斯译), Pu Huangyu (蒲黄榆), Zhu Jingjiang (朱靖江), Huzi (胡子)

文章: 乌尔里希·贝克(Ulrich Beck), 托马斯·朗(Thomas Lang), 雅娜·德格娜(Janna Degener), 卡佳·韩克(Katja Hanke), 米歇尔·哈特曼(Michael Hartmann), 俞斯译, 蒲黄榆, 朱靖江, 胡子

2012-12, Kitsch Kitsch (中文)

Editorial mit Bildergalerie und Kitschwettbewerb 社论与图片展与摄影比赛

Mit Beiträgen und Videoclips von: Video Beijing: Intro, Video Berlin: Intro, Video Beijing: Weihnachten, Video Berlin: Weihnachten, Eva Lüdi Kong, Yang Chunyu (杨春宇), Dai Wangcai (戴旺财), Wang Ge (王歌), Hanno Rauterberg, Dr. Franziska Hochwald, Katrin Baumer, Susan Vahabzadeh

文章与视频: 视频北京:介绍, 视频柏林:介绍, 视频北京:圣诞节, 视频柏林:圣诞节, 林小发(Eva Lüdi Kong), 杨春宇, 戴旺财, 王歌, 汉诺·郝特贝格(Hanno Rauterberg), 弗朗齐丝卡·霍赫瓦尔德(Dr. Franziska Hochwald), 卡特琳·鲍莫(Katrin Baumer), 苏珊•瓦哈布扎德(Susan Vahabzadeh)

2012-11, Cultural Diplomacy 文化外交

Editorial mit Statements 社论跟意见

Mit Beiträgen von: Yu Changjiang (于长江), Peng Xiaoyun (彭晓芸), Liu Shuling (刘舒凌), Ronald Grätz und Olaf Zimmermann, Prof. Wolfgang Schneider, Prof. em. Dr. Hans Stumpfeldt

文章: 于长江, 彭晓芸, 刘舒凌, 罗纳德·格雷茨(Ronald Grätz)和奥拉夫·齐默尔曼(Olaf Zimmermann), 沃尔夫冈·施奈德(Wolfgang Schneider)教授, 汉斯·施通普菲尔德(Hans Stumpfeldt)教授


Architektur und Stadtentwicklung 建筑和城市发展

2013-5, Artikel und Bildergalerie 文章与图片展
Lui Chen: Mekka aus Marmor – Chinas Städte durch die Augen eines Skaters
陈路:透过街头滑板爱好者的眼睛,探寻中国城市风景

2013-3, Artikel 文章
Ruben Ranke: Das Haus auf dem Haus – taiwanische Deckelgeschosse
鲁本·兰克(Ruben Ranke):“高屋建瓴”——台湾的顶楼加盖

2013-1, Artikel 文章
Yan Dingfei (严定非): „Trommel- und Glockenturm sind heute nicht mehr, was sie einmal waren“
严定非:北京钟鼓楼地区搬迁:第二个前门?

2012-11, Vertonung mit Multimedia-Landkarte und Artikel 朗读与多媒体地图与文章
Text: Patrick Wertmann, Sprecherin: Eva Münstermann: Entwicklungen der chinesischen Museumslandschaft am Beispiel der Museen entlang der Seidenstraßen
文:魏骏骁(Patrick Wertmann), 朗读:陈迈:在丝绸之路上看中国博物馆的新发展


Bildende Kunst und Design 艺术和设计

2013-2, Artikel 文章
Hans-Christoph Zimmermann: Yin Xiuzhen (尹秀珍): Das Brötchen im kollektiven Unbewussten
汉斯·克里斯多夫·齐默尔曼(Hans-Christoph Zimmermann):尹秀珍:集体无意识里的“面的”

2012-12, Artikel 文章
Guo Shuhan (郭树涵): Design: Wer designt China?
郭树涵:谁在设计中国?

2012-10, Artikel 文章
Klaus Lüber: Die Biennalisierung der Kunst
克劳斯·吕贝尔(Klaus Lüber):漫谈双年展热潮

2012-10, Artikel und Bildergalerie 文章与图片展
Britta Peters: Bewusstsein für Orte – die dOCUMENTA (13)
布里塔·彼得斯(Britta Peters):场所意识——谈第13届卡塞尔文献展


Bildung 教育

2013-1, Artikel 文章
Mark Siemons: Das Konfuzius-Institut will eine Neue Sinologie durchsetzen
马克·西蒙(Mark Siemons):孔子学院探寻推广“新儒学”

2013-1, Artikel 文章
Prof. Michael Hartmann: Soziale Herkunft, Bildungserfolg und Berufskarrieren
米歇尔·哈特曼(Michael Hartmann):社会背景,教育成果与职场升迁

2012-9, Artikel 文章
Christian Schwaabe: Was ist und welchem Ziel soll Bildung dienen?
克里斯蒂安·施瓦布(Christian Schwaabe):教育的定义和目标


Bühne 舞台

2013-3, Artikel 文章
Christine Diller: Die Schleier der Geschichte lüften
克里斯蒂妮·迪勒(Christine Diller):掀开历史的面纱

2012-12, Artikel 文章
Martina Bölck: Ausgewachsen – eine lange Nacht über die Grenzen des Wachstums
玛蒂娜·波尔克(Martina Bölck):“成熟”——关于增长极限的一场夜谈


Film 电影

2012-12, Artikel 文章
Wu Shan (吴珊): Beijing Independent Film Festival: Da ansetzen, wo das Leben beginnt
吴珊:北京独立影像展:从生活开始的部分出发

2012-11, Artikel 文章
Zhu Jingjiang (朱靖江): Das Schicksal des chinesischen Films im Ausland
朱靖江:脚步蹒跚的“银色大使”:中国电影的海外征程


Literatur und Sprache 文学和语言

2013-4, Artikel 文章
Veronika Licher: China im Buch 2012 – neue Bücher aus und über China
李喜儿(Veronika Licher):2012年书本中的中国:来自中国以及关于中国的新书

2013-3, Artikel 文章
Hannah Beitzer: Herrenwitz, adé! Warum gerade ganz Deutschland über Sexismus diskutiert
汉娜·白策尔(Hannah Beitzer):别了,男人玩笑话!为什么整个德国都在讨论性别歧视

2013-3, Artikel 文章
Prof. em. Dr. Hans Julius Schneider: Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?
汉斯·尤利乌斯·施耐德(Hans Julius Schneider):“黑人”吓到了谁?

2012-12, Artikel 文章
Martina Hasse: Den Literaturnobelpreisträger übersetzen
马丁娜·哈塞(Martina Hasse):我如何翻译莫言

2012-11, Artikel 文章
He Qian (何谦), Tong Lili (童丽丽): Die Metamorphose der „Living Library“ in China
何谦/童丽丽:“真人图书馆”变形记


Gesellschaft und Medien 社会与媒体

2013-1, Artikel 文章
He Jian (何健): Renaissance der Totengeldverbrennung
何健:“烧纸”的复兴

2012-9, Artikel 文章
Dagmar Giersberg: Diskussion ums Urheberrecht: ACTA erregt die Gemüter
达格玛·吉尔斯贝格(Dagmar Giersberg):著作权之争——反仿冒贸易协议激起民愤


Musik 音乐

2013-3, Artikel 文章
Thomas Winkler: Krautrock revisited – die Rehabilitierung eines Genres
托马斯·温克勒(Thomas Winkler):德式摇滚重生:为一个流派平反

2012-9, Video 视频
Redaktion: Culture Collide China – wie steht es um die elektronische Musik in China?
中德文化网:“文化撞击中国”——电子音乐在中国怎么样?


Porträt 人物

2013-3, Gespräch und Video 谈话与视频
Auf eine Tasse Cappuccino mit Not Vital
与Not维塔尔(Not Vital)一起喝卡布奇诺

2012-11, Interview 采访
Liu Ye 刘野

2012-11, Interview 采访
Susanna Hertrich 苏珊娜•赫尔特里希

2012-9, Interview 采访
Lü Zhiqiang 吕志强

2012-9, Interview 采访
Stefanie Thiedig 由甲


Stadtgeschichten 城市故事

2013-5, Bericht 邮寄
Lui Chen (陈路), Beijing: Die letzten Tage des Trommel- und Glockenturmviertels
陈路,北京:钟鼓楼之最后的时光:是否有其他可能性?

2013-3, Bericht 邮寄
Christian Y. Schmidt, Hamburg: Kaffeeklatsch auf dem Kangchendzönga
柯立思(Christian Y. Schmidt),汉堡:在干城章嘉峰上品咖啡闲息

2013-3, Bericht 邮寄
Daniel Schreier, Beijing: Smog über Peking
庄海旦(Daniel Schreier),北京:北京上空的雾霾

2013-2, Bericht 邮寄
He Jian (何健), Beijing: Die Ausstellung ON | OFF
何健,北京:“ON | OFF”展览

2013-2, Bericht und Bildergalerie 邮寄与图片展
Susanne K. Seidler, Beijing: Kunst am Dreirad
苏怡(Susanne K. Seidler),北京:三轮车的艺术

2013-1, Bericht 邮寄
Juliane Wiedemeier, Berlin: Geschlossene Gesellschaft: Fotografie in der DDR
尤利亚妮·维德迈尔(Juliane Wiedemeier),柏林:《封闭的社会》:前东德摄影艺术展

2012-12, Bericht 邮寄
Juliane Wiedemeier, Berlin: Berlin am Meer
尤利亚妮·维德迈尔(Juliane Wiedemeier),柏林:沿海的柏林

2012-9, Bericht 邮寄
Lucy Cheung (张璐诗), Guangzhou: Heimat der Dialektbands
张璐诗,广州:方言原创乐队的根据地


Mein Dank gilt allen!
多谢大家!

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Dienstag, 11. März 2014
2014-3-22, 23:00 @ Lantern 灯笼俱乐部


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Mittwoch, 5. März 2014
Residenzprogramme Goethe 2014
Das Goethe-Institut China bietet für dieses Jahr Residenzprogramme für Beijing, Chongqing und Nanjing für darstellende Kunst, Fotografie und Literatur an. Erster Bewerbungsschluss ist Mitte März.

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Sonntag, 2. März 2014
Xu Zhen im UCCA


Witzig, erfrischend, leicht, originell, sehr empfehlenswert: Xu Zhen 徐震 mit seiner MadeIn Company 没顶公司 im UCCA bis 20. April 2014.





Im Supermarkt waren alle Waren leer, aber Original oder neu verschweißt, was ein Aufwand. Alles stand zum Verkauf zu regulären Preisen, mit Kasse und Quittung.


Ich habe mir zwei Packungen Zigaretten gekauft, für 10 und 8 Kuai.


Auch super die alten Gemälde mit Blitzlicht.


Hier … der Ursprung der Welt.


Dann in der hinteren Halle alles mögliche weitere, hundert kleine und große und aufgebauschte Ideen auf einmal.


Christian gehört nicht zur Show. Dafür aber etwa zehn, fünfzehn Laobaixing, ältere Damen und Herren aus dem Volke, gekleidet in Einheitsschlafanzüge, die allerdings nicht fotografiert werden wollten, einem aber ähnlich der Tino Sehgal-Performance letztes Jahr im UCCA auf Schritt und Tritt verfolgten.

Yunhan, den ich danach getroffen habe und dem ich die Ausstellung unbedingt ans Herz legen wollte, sagte, "Wenns dir Spaß gemacht hat … Was Tiefsinniges kann man aus China momentan nicht erwarten." Er meinte das nicht negativ und vielleicht hat er gar nicht so unrecht, dass man mal eine Weile seine Erwartungshaltungen runterschrauben, sich locker machen sollte. Und vielleicht auch nicht nur in China.

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