Willkommen 欢迎
Willkommen auf meinem Blog, der Vernetzung von „Kulturgut 文化财富“ mit dem täglichen Leben, einer Ergänzung zu meiner Website. Hier finden Sie regelmäßig meine Sicht des Lebens in Beijing und China, in Hamburg und Deutschland – rein subjektiv und selektiv. Ich schreibe meist auf Deutsch, setze aber auf die internationale Sprache der Bilder, weshalb auch die Tags zweisprachig sind.Viel Spaß wünscht Stefanie Thiedig.
欢迎访问我的博客,它不仅是"Kulturgut 文化财富"与日常生活的网络展现,同时也是对我个人主页的补充。在这里我会定期地以纯粹主观并带有选择性地的视角来观察北京和中国。大部分的时候我是用德语来撰写文字,但同时对图片也加注国际语言已达到标签双语效果。
由甲祝您好!
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Sonntag, 29. November 2009
On Tour: Lesereise "Provinzglück" mit George Lindt
youjia, 10:23h
Eine Lese-Was ...?
China präsentiert sich dieses Jahr in Deutschland – und wir haben ein in China unbekanntes Format von der Frankfurter Buchmesse mit nach China gebracht: Die Lesereise.
„Provinzglück“ von George Lindt
George Lindts Roman „Provinzglück“ vom S. Fischer Verlag ist Ende Oktober als „Guixiang silu“ (归乡思路) beim New Star Verlag (新星出版社) auf Chinesisch erschienen und die ersten zwei Novemberwochen auf Lesereise durch China getourt – die Kulturgut-Statistik spricht von 10 Städten in 14 Tagen und zurückgelegten 5340 km.
Aus der Provinz hinaus ins Glück der Großstadt – und wie einen die Heimatstadt trotzdem nicht loslässt. Ein globales Phänomen als Trendwende? Großstädter und Provinzmenschen wurden zusammengebracht und haben sich bei diesem gemeinsamen Erlebnis gegenseitig entdeckt.
Die Tour
Mit einer Reise durch das Land, durch große und mittelgroße Städte, und mit Provinzglück im Gepäck, rückte George Lindt eine Diskussion ins Bewusstsein, die Fragen nach der lokalen Herkunft und ihren Bezugspunkte eröffnete, nach Annährung und Verständigung zwischen einheimischen Städtern und Hinzugezogenen, zwischen 本地人 und 外地人, nach dem Fremdsein und der Besinnung auf eigene regionale Besonderheiten, nach Parallelen zwischen Deutschland und China.
In Sprache und Blickwinkel tourten wir mit freundlicher Unterstützung des Goethe-Instituts (China) und dessen Sprachlernzentren auf Deutsch und Chinesisch durch:
1. Wuhan – Startpunkt
2. Nanjing
3. Shanghai
4. Guangzhou
5. Hong Kong
6. Chongqing
7. Chengdu
8. Xi'an
9. Tianjin
10. Beijing – Finalpunkt
Presse: siehe etwa CRI und 女友.
Das Buch (Chinesisch – Deutsch)
Wie sehen die Folgen der Völkerwanderung nach Berlin und äquivalent nach Beijing für jeden einzelnen aus? Wie lassen sich die Fragen nach Zielen und Wünschen für ein erfülltes Leben beantworten?
„In Provinzglück erfährst du alles darüber, warum man aus der Provinz abhauen muss und doch nicht von ihr loskommt. Ein Roman für Großstädter und Provinzmenschen: Den einen geht ein Licht auf, die anderen werden seufzend nicken.“ (Thomas Brussig)
Der Autor
George Lindt, 1971 in Marburg geboren, wohnhaft in Berlin, dreht Dokumentationen, produziert Hörspiele, arbeitet als Musikjournalist und betreibt ein Plattenlabel. In China produzierte er u. a. „Beijing Bubbles“ – eine Filmdokumentation über Jugendkulturen und alternative Lebensentwürfe in China.
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Freitag, 20. November 2009
DuC Wuhan
youjia, 19:01h
Habe ich mich eigentlich bei irgendjemandem beklagt, dass ich in Wuhan durchgehend geschuftet hätte? In Wirklichkeit bin ich jetzt ein Ass der offiziellen Kader-Trinkspiele ...
Foto von Zhang Zefeng (张泽锋)
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Foto von Zhang Zefeng (张泽锋)
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Samstag, 14. November 2009
Beijing: Finale Veranstaltung der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 21:40h
14.11.: ... und schließlich endet die Lesereise, wie sie begonnen hat - nach Schneegestöber begrüßt uns heute strahlender Sonnenschein unter blauem Himmel! Meine Anfrage an die Wettermanipulationsabteilung der Regierung hat endlich Früchte getragen.
Es ist soweit: Die finale Veranstaltung der "Provinzglück"-Lesereise findet ab 18 Uhr im Café Zarah in der Gulou Dongdajie statt.
Geplant war, den Gewinner des Lesewettbewerbes aus Tianjin in unserer Abschlussveranstaltung auftreten und das chinesische Provinzglück lesen zu lassen - damit wir die verpasste Station doch noch integrieren können. Aber wie es so ist mit den Plänen zwischen Tianjin und uns, wurde auch dieser erneut durchkreuzt. Wir waren wirklich sehr gespannt auf den Vorleser - nicht nur wegen der Tianjiner Luft, die er mitbringen sollte, sondern vor allem auch wegen der besonderen, aufpolierten chinesischen Version der Romanausschnitte, die er und seine Kommilitonen in Vorbereitung auf die Lesung erarbeitet hatten. Gegen halb eins klingelte heute Mittag mein Telefon: Leider hat unsere Verbindung zu Tianjin den Schweinegrippen-Temperaturmess-Pistolentest nicht bestanden und durfte den Bahnhof in Tianjin wegen leicht erhöhter Gradzahl gar nicht erst betreten.
Zum ersten Mal vor vorwiegend deutschem Publikum, liest George heute mit Malvis (rechts), der eingesprungenen Vorleserin des chinesischen Textes, und wird in der Übersetzung bei seinen Anekdoten und Erzählungen erneut von Tian Chenchen begleitet.
Wir freuen uns sehr über die nette, größtenteils bekannte Runde - Heimspiel: ein wunderbarer Abschluss, danke euch allen!
Hier noch ein paar Fotos von Julia Hofmann mit Profi-Kamera und -Blick:
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Freitag, 13. November 2009
BEIJING!!!: 10. Station der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 19:57h
Home, sweet home ... Es war eine wunderbare Reise mit viel Aufregung und allerlei Trubel, vielen neuen Gesichtern und schönen Eindrücken - ganz unanstrengend war die Tour dennoch nicht. Ich meinerseits war nun einen Monat nicht mehr zu Hause und fiel heute Nacht im Anschluss an die Mammut-Zugfahrt erschöpft in mein eigenes Bett.
Bilder von Peking hier hochzuladen fällt mir nicht leicht - was soll ich euch zeigen, wie selektieren? In den anderen Städten habe ich einfach die Kamera, häufig aus dem Taxi heraus, auf alles gehalten, was mir auch nur im Ansatz interessant vorkam. In Peking frage ich mich, ob wir nun zum Tian'anmen müssen oder zum Vogelnest - der Eindruck der Stadt, in der man lebt, ist doch etwas vielfältiger als derjenige an den anderen Stationen, wo man an manchen Orten das erste Mal war. Ich könnte bei Peking natürlich auf ältere Bilder zurückgreifen, werde es aber statt dessen lieber so handhaben, dass ich euch Außenbilder direkt um die beiden Veranstaltungsorte zeige und mich mehr dem Innenleben der zwei Termine zuwende.
13.11.: Die Veranstaltug des heutigen Tages findet in der Aula des Germanistikinstituts der Erwai im weit vom Stadtkern entfernten, fern, fern hinaus über dem fünften Ring im Osten liegenden Tongzhou statt. Einmal erst hatte ich Charlotte Hirsch, die Leiterin des SLZ in Peking, an ihrer Arbeitsstelle am Nordtor der Erwai besucht - das "Haus Nummer 1" unmittelbar am Südtor ist nicht nur für George neu:
Bevor die Lesung beginnt, wird George noch ins Lehrerzimmer gebeten, um ganze 21 Urkunden zu unterschreiben und entsprechend 21 Bücher zu signieren. Alle Teilnehmer am Lesewettbewerb werden gebührend geehrt - und Charlotte hat vorausschauend für reichlich Kaffee gesorgt.
Hier sind nun die Teilnehmer mitsamt der drei 3., der beiden 2. und des einen 1. Gewinners auf einem Bild mit dem Autor vereint:
Foto: Li Xiaochen (Masterstudent der Germanistik und Fotografie, der während der Veranstaltung fotografiert und mir seine Bilder netterweise gleich heute zur Verfügung gestellt hat).
Tian Chenchen (rechts), Magisterstudentin der Germanistik, übersetzt mit großem Sachverständnis, während die drei ersten Gewinner des Lesewettbewerbes die chinesischen Textpassagen mit viel Enthusiasmus und Emphase vortragen.
Nur noch zwei Fragen ... Auch auf dieser Station müssen wir die anschließende Diskussion nach einer halben Stunde leider abbrechen, der Hausmeister steht bereits im Türrahmen und wartet auf seinen wohlverdienten Feierabend.
Foto: Li Xiaochen.
Doch zum Signieren muss noch Zeit sein, auch mit Namen und persönlicher Widmung.
Foto: Li Xiaochen.
Blumen für George, die Dekanin, Frau Professor Liu, und mich - vielen Dank, liebe Charlotte!
Foto: Li Xiaochen.
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Bilder von Peking hier hochzuladen fällt mir nicht leicht - was soll ich euch zeigen, wie selektieren? In den anderen Städten habe ich einfach die Kamera, häufig aus dem Taxi heraus, auf alles gehalten, was mir auch nur im Ansatz interessant vorkam. In Peking frage ich mich, ob wir nun zum Tian'anmen müssen oder zum Vogelnest - der Eindruck der Stadt, in der man lebt, ist doch etwas vielfältiger als derjenige an den anderen Stationen, wo man an manchen Orten das erste Mal war. Ich könnte bei Peking natürlich auf ältere Bilder zurückgreifen, werde es aber statt dessen lieber so handhaben, dass ich euch Außenbilder direkt um die beiden Veranstaltungsorte zeige und mich mehr dem Innenleben der zwei Termine zuwende.
13.11.: Die Veranstaltug des heutigen Tages findet in der Aula des Germanistikinstituts der Erwai im weit vom Stadtkern entfernten, fern, fern hinaus über dem fünften Ring im Osten liegenden Tongzhou statt. Einmal erst hatte ich Charlotte Hirsch, die Leiterin des SLZ in Peking, an ihrer Arbeitsstelle am Nordtor der Erwai besucht - das "Haus Nummer 1" unmittelbar am Südtor ist nicht nur für George neu:
Bevor die Lesung beginnt, wird George noch ins Lehrerzimmer gebeten, um ganze 21 Urkunden zu unterschreiben und entsprechend 21 Bücher zu signieren. Alle Teilnehmer am Lesewettbewerb werden gebührend geehrt - und Charlotte hat vorausschauend für reichlich Kaffee gesorgt.
Hier sind nun die Teilnehmer mitsamt der drei 3., der beiden 2. und des einen 1. Gewinners auf einem Bild mit dem Autor vereint:
Foto: Li Xiaochen (Masterstudent der Germanistik und Fotografie, der während der Veranstaltung fotografiert und mir seine Bilder netterweise gleich heute zur Verfügung gestellt hat).
Tian Chenchen (rechts), Magisterstudentin der Germanistik, übersetzt mit großem Sachverständnis, während die drei ersten Gewinner des Lesewettbewerbes die chinesischen Textpassagen mit viel Enthusiasmus und Emphase vortragen.
Nur noch zwei Fragen ... Auch auf dieser Station müssen wir die anschließende Diskussion nach einer halben Stunde leider abbrechen, der Hausmeister steht bereits im Türrahmen und wartet auf seinen wohlverdienten Feierabend.
Foto: Li Xiaochen.
Doch zum Signieren muss noch Zeit sein, auch mit Namen und persönlicher Widmung.
Foto: Li Xiaochen.
Blumen für George, die Dekanin, Frau Professor Liu, und mich - vielen Dank, liebe Charlotte!
Foto: Li Xiaochen.
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Freitag, 13. November 2009
Tianjin: 9. Station der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 07:17h
Es schneit und schneit und schneit.
Liebes Tianjin,
es hat wohl nicht seien sollen. Ich muss mich bei euch - und George - entschuldigen. Die Entscheidung, vom Flughafen zum Bahnhof zu wechseln, war nicht die richtige!
Vom Flughafen ...
... zum Bahnhof.
Nach 26 Stunden Fahrt im Zug von Xi'an, sind wir heute Nacht um 3:30 Uhr endlich in Peking angekommen - und von Schneechaos war keine Spur. Dafür aber auf der Zugstrecke unterwegs: In Hubei und Henan soll es seit über 50 Jahren nicht mehr so heftig geschneit haben, entsprechend saßen bis 19 Uhr vor Luoyang fest. Wir überlegten fieberhaft, ob es Sinn macht, in Luoyang einen Flug zu ergattern - doch der Hafen war gesperrt - oder nach Xi'an zurückzukehren - entschlossen uns jedoch letzendlich dafür, auszuharren. Danach ging es ab und an einen Kilometer weiter, dann standen wir wieder in Haltebuchten, um andere Züge vorbeizulassen, fuhren ein wenig, standen und setzten unsere Fahrt durch beschaulich verschneite Landschaften - für die zu diesem Zeitpunkt leider keiner mehr einen Blick übrig hatte, ab etwa 22 Uhr fort. Gegen 18 Uhr begannen die Hamsterkäufe, ab 19 Uhr gab es nur noch Wasser, eine nette Bahnangestellte beglückte George mit ihrem letzten Päckchen Instantkaffee und einem Apfel und so harrten wir weiter der Dinge - Strom gab es nur ab und an heimlich, wenn die mitreisenden Polizisten einmal nicht hinsahen.
Wir möchten uns ganz herzlich bei Jana Schumann bedanken, die die beiden Veranstaltungen in Tianjin wacker ohne Autor bestritt. Mit einer kurzen Live-Schaltung über Handy konnte George Lindt wenigstens über die Entfernung einen kleinen Gruß nach Tianjin senden. In Gedanken waren wir die ganze Zeit bei euch!
Hier ein paar Impressionen der Lesung ohne Autor (Fotos von Jana Schumann):
Wir freuen uns, dass es der Gewinner des Vorlesewettbewerbes aus Tianjin, Herr Xu Feng, einrichten kann, morgen zur Veranstaltung im Café Zarah dabei zu sein - so können wir noch ein wenig von der 9. Station unserer Lesereise integrieren.
Jetzt geht es auf zur Erwai in Peking - unserer vorletzten Veranstaltung auf der letzten, der 10. Station der Reise.
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Liebes Tianjin,
es hat wohl nicht seien sollen. Ich muss mich bei euch - und George - entschuldigen. Die Entscheidung, vom Flughafen zum Bahnhof zu wechseln, war nicht die richtige!
Vom Flughafen ...
... zum Bahnhof.
Nach 26 Stunden Fahrt im Zug von Xi'an, sind wir heute Nacht um 3:30 Uhr endlich in Peking angekommen - und von Schneechaos war keine Spur. Dafür aber auf der Zugstrecke unterwegs: In Hubei und Henan soll es seit über 50 Jahren nicht mehr so heftig geschneit haben, entsprechend saßen bis 19 Uhr vor Luoyang fest. Wir überlegten fieberhaft, ob es Sinn macht, in Luoyang einen Flug zu ergattern - doch der Hafen war gesperrt - oder nach Xi'an zurückzukehren - entschlossen uns jedoch letzendlich dafür, auszuharren. Danach ging es ab und an einen Kilometer weiter, dann standen wir wieder in Haltebuchten, um andere Züge vorbeizulassen, fuhren ein wenig, standen und setzten unsere Fahrt durch beschaulich verschneite Landschaften - für die zu diesem Zeitpunkt leider keiner mehr einen Blick übrig hatte, ab etwa 22 Uhr fort. Gegen 18 Uhr begannen die Hamsterkäufe, ab 19 Uhr gab es nur noch Wasser, eine nette Bahnangestellte beglückte George mit ihrem letzten Päckchen Instantkaffee und einem Apfel und so harrten wir weiter der Dinge - Strom gab es nur ab und an heimlich, wenn die mitreisenden Polizisten einmal nicht hinsahen.
Wir möchten uns ganz herzlich bei Jana Schumann bedanken, die die beiden Veranstaltungen in Tianjin wacker ohne Autor bestritt. Mit einer kurzen Live-Schaltung über Handy konnte George Lindt wenigstens über die Entfernung einen kleinen Gruß nach Tianjin senden. In Gedanken waren wir die ganze Zeit bei euch!
Hier ein paar Impressionen der Lesung ohne Autor (Fotos von Jana Schumann):
Wir freuen uns, dass es der Gewinner des Vorlesewettbewerbes aus Tianjin, Herr Xu Feng, einrichten kann, morgen zur Veranstaltung im Café Zarah dabei zu sein - so können wir noch ein wenig von der 9. Station unserer Lesereise integrieren.
Jetzt geht es auf zur Erwai in Peking - unserer vorletzten Veranstaltung auf der letzten, der 10. Station der Reise.
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Mittwoch, 11. November 2009
Xi'an: Im Schnee fest ...
youjia, 18:09h
... stecken wir gerade, 11.11., gegen Mitternacht. Unser Flug nach Beijing sollte um 21:30 gehen. Der heutige Morgen begruesste uns bereits mit Hagel, Regen verfolgte uns den ganzen Tag, gegen 19 Uhr fing es zu schneien an. Helmut Forster, der hiesige Leiter des SLZ, bestand gegen unseren Willen darauf, uns fuer den ganzen Tag ein Taxi zur Verfuegung zu stellen - gluecklicherweise, denn sonst haetten wir vermutlich am Flughafen uebernachten muessen. Um acht Uhr wurde der Fughafen gesperrt, fuer alle ausgehenden Fluege, alle eintreffenden mussten umkehren. Um zehn Uhr sollten wir ein Update der Situation erhalten. Dann ging das wilde Telefonieren nach Zugtickets los - wir waren nicht die einzigen mit dieser glorreichen Idee, erwischten, noch einmal dank Helmuts Hilfe, aber noch zwei Hard Sleeper.
Jetzt warten wir gerade im Internetcafe (ohne deutsche Sonderzeichen) am Bahnhof auf unseren Zug um 1:08 Uhr, der um 13:50 (!!!) in Peking ankommen soll - um 14 Uhr soll die Veranstaltung in Tianjin losgehen. Gerade auf die Studenten am Tianjiner SLZ hatten wir uns besonders gefreut, da sie die Uebersetzung weiterbearbeitet haben und uns die neue Version praesentieren wollten.
Liebe Studenten aus Tianjin,
wir werden um 13:50 vom Westbahnhof in Peking sofort in ein Taxi springen und zum Suedbahnhof fahren. Leider schaffen wir es nicht mehr zur Nachmittagsveranstaltung, wuerden uns aber freuen, wenn viele von euch am fruehen Abend ins Cafe kommen koennten. Der Zug gleich ist einer der letzten Zuege, den wir ueberhaupt noch erwischen konnten, die Schneemassen fallen auf Xi'an hernieder und sollen sich ueber drei Tage hinweg immer heftiger werdend anhaeufen, auch Peking soll im Weiss erstrahlen - fuer morgen bestuenden also auch kaum Chancen auf einen Flug, wer weiss, ob wir an-, wenn wir ueberhaupt loskaemen.
Wir versuchen, im Zug ein wenig Schlaf zu gewinnen und freuen uns auf Tianjin morgen - irgendwann, irgendwie ...
Mehr zu den beiden weiteren Veranstaltungen heute in Xi'an gibt es morgen, wenn ich wieder mit meinem Rechner ins Netz und auch Fotos hochladen kann.
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Jetzt warten wir gerade im Internetcafe (ohne deutsche Sonderzeichen) am Bahnhof auf unseren Zug um 1:08 Uhr, der um 13:50 (!!!) in Peking ankommen soll - um 14 Uhr soll die Veranstaltung in Tianjin losgehen. Gerade auf die Studenten am Tianjiner SLZ hatten wir uns besonders gefreut, da sie die Uebersetzung weiterbearbeitet haben und uns die neue Version praesentieren wollten.
Liebe Studenten aus Tianjin,
wir werden um 13:50 vom Westbahnhof in Peking sofort in ein Taxi springen und zum Suedbahnhof fahren. Leider schaffen wir es nicht mehr zur Nachmittagsveranstaltung, wuerden uns aber freuen, wenn viele von euch am fruehen Abend ins Cafe kommen koennten. Der Zug gleich ist einer der letzten Zuege, den wir ueberhaupt noch erwischen konnten, die Schneemassen fallen auf Xi'an hernieder und sollen sich ueber drei Tage hinweg immer heftiger werdend anhaeufen, auch Peking soll im Weiss erstrahlen - fuer morgen bestuenden also auch kaum Chancen auf einen Flug, wer weiss, ob wir an-, wenn wir ueberhaupt loskaemen.
Wir versuchen, im Zug ein wenig Schlaf zu gewinnen und freuen uns auf Tianjin morgen - irgendwann, irgendwie ...
Mehr zu den beiden weiteren Veranstaltungen heute in Xi'an gibt es morgen, wenn ich wieder mit meinem Rechner ins Netz und auch Fotos hochladen kann.
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Dienstag, 10. November 2009
Xi'an: 8. Station der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 18:39h
10.11.: Wir sind Richtung Norden unterwegs, es wird langsam wieder kalt - "aber erst seit heute", wird uns versichert, so wie es auch in Chengdu "erst seit heute" so stark versmogt ist ... Persönlich nehmen wir es nicht und halten uns lieber länger in dem wunderbaren kleinen Buchcafé S.I.T. auf, in dem die erste Veranstaltung in Xi'an heute Abend stattfindet.
In schummriger Atmosphäre und mit tatkräftiger Unterstützung von Ju Ning bei der Übersetzung, sowie mit der Lesewettbewerbs-Gewinnerin Tao Runyu, erzählt George Lindt von den zwei Herzen, die in der Brust des Protagonisten seines Buches schlagen.
Beim Blitzlichtgewitter sieht man dann auch die begeisterten Zuhörer ...
..., die sich im Anschluss für ihre persönliche Signatur um den Autor scharen.
Der Abend klingt in Gesellschaft der Xi'aner Alteingesessenen sehr angenehm aus.
Morgen geht es in aller Frühe zunächst auf zur Deutsch-Fakultät der Xi'an International Studies University - wo der von Studenten betriebene Uni-Radiosender vor der Veranstaltung ein, so ist es angekündigt, mit einem langen Fragenkatalog gespicktes Interview führen möchte. Es bleibt spannend!
____________________________________________
11.11.: Regnerisch verhagelt und kalt beginnt der Tag, unsere Begeisterung, Xi'an in Augenschein zu nehmen, verlegt sich auf das Innere des Taxis.
Zunächst sind wir aber sowieso erst einmal auf dem Weg in die Fremdsprachenuni. Hier steigen wir aus, in der festen Überzeugung, am richtigen Ort zu sein:
Es handelt sich um ein Regierungsgebäude bzw. um eine Regierungswand als Tor, sehr skurril.
Aber auch die Fremdsprachenuni kann klotzen, nachdem uns eine Temperaturmess-Pistole an die Schläfen gehalten wurde (nicht die beste Stelle zum Messen erhöhter Temperatur, wenn man gerade kaltem Regen die Stirn geboten hat), stehen wir vor der Bücherei:
Im Gebäude geht es auf dem Weg zum Studentenradio an vielen Lernräumen vorbei, hier wird sich gerade auf anstehende Prüfungen vorbereitet.
Nach dem Interview geht es in die Aula des Nachbargebäudes.
Hier erwarten George bereits, nach erneuter Temperaturkontrolle, die Schüler und Lehrkräfte der Germanistikfakultät, die im Unterricht intensiv literarisch über den Roman und thematisch über die dort angesprochenen Problematiken gesprochen haben.
Die chinesischen Buchpassagen werden von der Gewinnerin des zusätzlichen Xi'aner Lesewettbewerbes vorgetragen - ansonsten findet die Veranstaltung komplett ohne Übersetzung auf Deutsch statt. Die Studenten sind aus den Jahrgangsstufen zwei bis fünf und die besten des Landes im Hörverständnis!
In Xi'an spricht man davon, in Dörfer zu gehen - diese befinden sich innerhalb der Stadt und es handelt sich um kleine Gemeinden von ca. 50.000 Einwohnern mit eigenem Einzugsgebiet, die im Laufe der Zeit in die Stadt eingegliedert wurden, aber weiterhin in ihrer Ursprungsgestalt als separate Einheiten existieren.
Prunkbauten gibt es auf meiner Kamera von Xi'an noch einige weitere, hier etwas alten Kern der Innenstadt. Hier nahe Trommelturm:
Xi'an ist die einzige Stadt Chinas mit noch vollständig erhaltener Stadtmauer. Zur etwa 50 km entfernt gelegenen Terrakottaarmee schaffen wir es nicht - dafür ist es heute auch ein wenig ungemütlich. Ein Blick auf die Replika muss reichen:
Helmut führt uns, soweit das Wetter es zulässt, noch ein wenig herum, die Wildganspagode aus der Tang-Dynastie, zweites bzw. konkurrierendes Zentrum der Innenstadt, darf dabei nicht fehlen:
Wir werden defintitiv wiederkommen. Jetzt geht es weiter zur nächsten Veranstaltung - im größten Buchladen Xi'ans, der Hantang Buchhandlung (汉唐书诚). Begeistert treffen wir als erstes auf eine Großleinwand als Ankündigung der Lesung für "rovinzglück" - das "P" wird George bei der Veranstaltung wieder einzufangen wissen:
Laufkundschaft und extra für die Lesung sich durch das Nass Schlagende freuen sich auf die deutsch-chinesische Begegnung.
Ein besonderer Dank geht an unseren Helfer Helmut vor Ort, an die Übersetzerin Ju Ling und an die Gewinnerin des Lesewettbewerbes Tao Runyu.
Und nun beginnt die Odyssee zur nächsten Station ...
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In schummriger Atmosphäre und mit tatkräftiger Unterstützung von Ju Ning bei der Übersetzung, sowie mit der Lesewettbewerbs-Gewinnerin Tao Runyu, erzählt George Lindt von den zwei Herzen, die in der Brust des Protagonisten seines Buches schlagen.
Beim Blitzlichtgewitter sieht man dann auch die begeisterten Zuhörer ...
..., die sich im Anschluss für ihre persönliche Signatur um den Autor scharen.
Der Abend klingt in Gesellschaft der Xi'aner Alteingesessenen sehr angenehm aus.
Morgen geht es in aller Frühe zunächst auf zur Deutsch-Fakultät der Xi'an International Studies University - wo der von Studenten betriebene Uni-Radiosender vor der Veranstaltung ein, so ist es angekündigt, mit einem langen Fragenkatalog gespicktes Interview führen möchte. Es bleibt spannend!
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11.11.: Regnerisch verhagelt und kalt beginnt der Tag, unsere Begeisterung, Xi'an in Augenschein zu nehmen, verlegt sich auf das Innere des Taxis.
Zunächst sind wir aber sowieso erst einmal auf dem Weg in die Fremdsprachenuni. Hier steigen wir aus, in der festen Überzeugung, am richtigen Ort zu sein:
Es handelt sich um ein Regierungsgebäude bzw. um eine Regierungswand als Tor, sehr skurril.
Aber auch die Fremdsprachenuni kann klotzen, nachdem uns eine Temperaturmess-Pistole an die Schläfen gehalten wurde (nicht die beste Stelle zum Messen erhöhter Temperatur, wenn man gerade kaltem Regen die Stirn geboten hat), stehen wir vor der Bücherei:
Im Gebäude geht es auf dem Weg zum Studentenradio an vielen Lernräumen vorbei, hier wird sich gerade auf anstehende Prüfungen vorbereitet.
Nach dem Interview geht es in die Aula des Nachbargebäudes.
Hier erwarten George bereits, nach erneuter Temperaturkontrolle, die Schüler und Lehrkräfte der Germanistikfakultät, die im Unterricht intensiv literarisch über den Roman und thematisch über die dort angesprochenen Problematiken gesprochen haben.
Die chinesischen Buchpassagen werden von der Gewinnerin des zusätzlichen Xi'aner Lesewettbewerbes vorgetragen - ansonsten findet die Veranstaltung komplett ohne Übersetzung auf Deutsch statt. Die Studenten sind aus den Jahrgangsstufen zwei bis fünf und die besten des Landes im Hörverständnis!
In Xi'an spricht man davon, in Dörfer zu gehen - diese befinden sich innerhalb der Stadt und es handelt sich um kleine Gemeinden von ca. 50.000 Einwohnern mit eigenem Einzugsgebiet, die im Laufe der Zeit in die Stadt eingegliedert wurden, aber weiterhin in ihrer Ursprungsgestalt als separate Einheiten existieren.
Prunkbauten gibt es auf meiner Kamera von Xi'an noch einige weitere, hier etwas alten Kern der Innenstadt. Hier nahe Trommelturm:
Xi'an ist die einzige Stadt Chinas mit noch vollständig erhaltener Stadtmauer. Zur etwa 50 km entfernt gelegenen Terrakottaarmee schaffen wir es nicht - dafür ist es heute auch ein wenig ungemütlich. Ein Blick auf die Replika muss reichen:
Helmut führt uns, soweit das Wetter es zulässt, noch ein wenig herum, die Wildganspagode aus der Tang-Dynastie, zweites bzw. konkurrierendes Zentrum der Innenstadt, darf dabei nicht fehlen:
Wir werden defintitiv wiederkommen. Jetzt geht es weiter zur nächsten Veranstaltung - im größten Buchladen Xi'ans, der Hantang Buchhandlung (汉唐书诚). Begeistert treffen wir als erstes auf eine Großleinwand als Ankündigung der Lesung für "rovinzglück" - das "P" wird George bei der Veranstaltung wieder einzufangen wissen:
Laufkundschaft und extra für die Lesung sich durch das Nass Schlagende freuen sich auf die deutsch-chinesische Begegnung.
Ein besonderer Dank geht an unseren Helfer Helmut vor Ort, an die Übersetzerin Ju Ling und an die Gewinnerin des Lesewettbewerbes Tao Runyu.
Und nun beginnt die Odyssee zur nächsten Station ...
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Montag, 9. November 2009
Chongqing: 7. Station der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 18:37h
8.11.: Am Vormittag geht es mit dem Zug aus Chengdu los - auf nach Chongqing.
Bevor die Veranstaltung um 19 Uhr beginnt, sehen wir uns noch ein wenig die Stadt an. Wie an anderen Orten zuvor auch, fragen wir bis zu fünf Leute nach den sehenswerten Orten ihrer Stadt. Wir haben nicht allzu viel Zeit und Chongqing ist groß ... überraschenderweise lotsen uns alle Befragten an denselben Ort: die Ciqikou Altstadt (磁器口古镇).
Zunächst brauchen wir allerdings etwas zu Essen. In Chongqing scheinen wir im Paradies gelandet zu sein. Neben dem überall angepriesenen Hotpot, der uns aber vermutlich zu scharf ist - immerhin sind wir im alten Sichuan -, zuviel Zeit kosten würde und den man von guten Sichuan-Köchen auch in Peking genießen kann, gibt es an jeder Ecke allerlei ansprechendes Fingerfood. Gleich den richtigen Riecher haben wir mit diesem Brot, das frisch gebacken kredenzt wird:
Danach geht es durch Häuserschluchten mit eigenen Einkaufsvierteln weiter auf Taxisuche ...
..., weiter zur Altstadt. Der erste Eindruck: es handelt sich um das Pekinger Houhai-Viertel (ohne See) im Chongqing-Dialekt.
Das kleine Gebiet wirkt sehr nett, leider nur komplett überladen mit kleinen Ramschlädchen und einem von allen Geschäften gemeinsam sinfonierenden, ohrenbetäubenden Kirmeslärm - tatsächlich gibt es die Straße hinab am Ende der verwinkelten Gassen auf einem freien Platz am Fluss Jialing (der im Osten der Stadt auf den Yangtse trifft) bald auch Autoscooter und Geisterbahnen. Hier treffen wir dann auch auf einen riesigen, unfertig gebliebenen und dann zur Aussichtsplattform und zum Werbeträger umfunktionierten Brückenstumpf:
Jetzt geht es aber auf zur heutigen Veranstaltung im Sichuaner Fremdspracheninstitut.
George erwartet hier ein großer Hörsaal mit Deutschstudenten aller Jahrgangsstufen. Übersetzerin Mia und Gewinner des Vorlesewettbewerbs Sven, die wir bereits vom Vortag kennen, erwarten uns schon und wollen ihre Fähigkeiten heute vor ihren Kommilitonen unter Beweis stellen.
Am Ende gibt es so viele Fragen, dass wir bis Mitternacht weitermachen könnten. Dieser Student interessiert sich etwa für den Vergleich zwischen der deutschen und chinesischen Provinz - vor allem im Hinblick auf die beschaulichen Bilder von Marburg, die George vorstellt.
Weitere Fragen werden direkt am Pult gestellt. Ein deutscher Autor zum Anfassen - aber was macht die Studentin rechts im Bild für ein Gesicht, ist die Übersetzerin zu weit entfernt oder die Schrift zu unleserlich?
Foto: Sebastian Kraft.
Abschließend freuen wir uns mit den lokalen Veranstaltern über eine gelungene Lesung. Die Studenten der Großstadt Chongqing, die tief im Inneren des Landes weit vom Leben einer boomenden Megacity entfernt sind, wurden heute Abend mit einem Provinz-Berliner und einigen für sie vermutlich merkwürdig anmutenden Vorstellungen konfrontiert.
Wie immer an dieser Stelle, sind wir gespannt auf die nächste Station und auf das, was uns morgen in Xi'an erwartet.
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Sonntag, 8. November 2009
Chengdu: 6. Station der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 12:09h
In Chengdu angekommen, springen wir gleich vom Laufband ins Taxi, um eine halbe Stunde vor Beginn der nächsten Lesung im hiesigen Bookworm zu sein. Bislang kannten wir nur den Bookworm in Peking, uns gefällt, vor allem wegen der großen, einladenden Fenster, der Bücherwurm hier fast noch besser.
Dies ist erstaunlicherweise die erste Station dieser Reise, die uns nicht mit blauem Himmel begrüßt.
Angekommen erwartet George Lindt eine kleine Gruppe von Zuhörern, die aus den umliegenden Germanistik-Instituten angereist sind.
Und während ich gerade die Bilder hochlade und diese Zeilen schreibe, sitzen die letzten Interessierten noch mit George an einem Tisch und diskutieren über das Buch und das Leben. Es geht wieder um die großen deutsch-chinesischen Fragen, um Tibet, Olympia, Demokratie und warum die Deutschen so sehr an chinesischen Problemen interessiert seien, warum man Regen nicht verschweigen könne. Die Köpfe sinken immer tiefer über dem Tisch zusammen, George nimmt Stellung.
Neben uns hat sich gerade eine andere kleine Gruppe niedergelassen - zwei elderly Englishman mit zwei Flaschen Wein an einem Tisch und sechs kleine Kinder um die acht bis zehn Jahre. Die Eltern zahlen vermutlich viel Geld für diesen exklusiven Englischunterricht ... zwei Gespräche stechen hervor, eins auf Chinesisch zwischen den Kids, das andere auf Englisch unter den beiden Herren.
Hier noch ein paar Impressionen des Abends vom Tianfu Platz (天府广场):
Die beflügelnde Telefonzelle ...
... und wer wen im Regen stehen lässt.
Schönster Kitsch ...
... in Multiplikation.
Bis morgen am SLZ in Chongqing!
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Hong Kong: 5. Station der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 11:33h
Mit dem Zug geht es am 6.11. von Guangzhou aus nach Hong Kong. Wir müssen leider am Bahnhof noch eine ganze Weile warten, weil in der Mittagszeit keine Züge fahren. Nach guten eineinhalb Stunden Zugfahrt betreten wir gegen 17:30 Uhr die Inselgruppe. Mit dabei befindet sich nun der selbsternannte "Schnickschnack-König", der von einer Allerlei-Messe in Guangzhou über Hong Kong in die Gummersbacher Heimat zurückkehrt. Sein Gepäck besteht aus fünf riesigen, extrem schweren Koffern - und, naja, nachdem er uns beim Ausfüllen der Passierscheine freudig begeistert über Landsleute angesprochen hat, können wir ihm die Packeselei nicht verwehren. Während ich kurz, mich dezent zurückziehend, ans Telefon gehe, setzt er sich auf meinem Platz, George ist vereinnahmt, hat eine aufschlussreiche Zugfahrt und hat einen neuen Deal für eine Hulahoop-Nummer am Laufen (achtet auf die Angebote im Januar bei Plus und Metro) - ich erfreue mich derweil an meiner Lektüre.
Hong Kong! Wir sind, auch wegen der Schlepperei, ein wenig spät dran, denn wir wollen eigentlich eine Ausstellungseröffnung ansehen und uns mit der Dame vom Verlag treffen. Wir betreten also ein anderes Land, lassen uns Stempel in die Pässe drücken, ablichten, scannen, durchchecken, Fieber messen. In den ersten Termin quetschen wir uns gerade noch so hinein; die Verlagsdame ist so freundlich, uns am kommenden Tag um 9 Uhr zu empfangen - an ihrem Samstag und einem der wenigen Ausschlaftage von uns. Wir sind in Hong Kong angekommen. Ich gestehe, ich bin tatsächlich das erste Mal hier - die Stadt zieht mich gleich in ihren Sog. Zunächst einmal fällt auf, dass die Leute hier, alle, wie es scheint, und zwar durchgehend, fünf Sachen auf einmal machen. Ansonsten: Tourismus auf dem Peak, Happyness und Beauty um die Rolltreppe herum, Style und Posch, alles in Hochgeschwindigkeit, schmale und hohe Busse in eben solchen Straßen und durch solche Gebäude, Glitzer und Glamour, abgewrackte Häuser dazwischen, je weiter es zum Hafen geht, desto ramschiger werden die Läden, nirgends darf innerhalb von Gebäuden geraucht werden.
Geplant war, dass wir am Samstag aus Hong Kong oder über Guangzhou nach Chengdu zur nächsten Station fliegen. Drei Tage vor dem gewünschten Abflug ist allerdings kein Platz mehr verfügbar - dabei gehen sogar vier Flüge am Tag nach Chengdu - und internationale erste Klasse ist doch etwas teurer.
Obwohl wir in HK keine Veranstaltung hatten, waren wir ziemlich viel unterwegs, schließlich weiß man nie, wann man das nächste Mal hier sein wird. Jetzt verabschieden wir uns aber wieder und es geht weiter nach Chengdu.
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Donnerstag, 5. November 2009
Guangzhou: 4. Station der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 18:51h
5.11.: Nach ein paar Stunden Schlaf geht es von Shanghai-Hongqiao heute weiter nach Guangzhou - wir fliegen beide das erste Mal ohne Upgrate erster Klasse, weil alle anderen Flüge ausgebucht waren ... und sind umgeben von Businessgesprächen wichtiger Businessmänner. Der Blick aus dem Fenster ist dann aber wieder für das gesamte Reisevolk zugänglich:
Leider muss man sagen, dass ähnlich Peking auch über Guangzhou eine dezente Smogglocke hängt. Beim Warten auf unser Gepäck fahren etliche Golftaschen an uns vorbei - später hörten wir von einem wichtigen Turnier in der Gegend. Dann wollen wir mal ein wenig Kultur in die Stadt bringen.
Heute sind wir mit koordinatorischer und organisatorischer Unterstützung des DAADs in Guangzhou an der Deutschabteilung der Guangdong University of Foreign Studies und freuen uns über die von Ferne anreisende Busladung junger Deutschstudenten.
Es ist die mit Abstand größte Veranstaltung unserer Reise bislang. Zunächst wollten wir es nicht recht glauben, aber selbst die Untertitel zu den Textpassagen der auf unserer Tour einmalig ausschließlich auf Deutsch stattfindenden Lesung sind nicht nötig - die Studenten hängen an Georges Lippen, scheren sich nicht um das Mitlesen und belagern ihn in der folgenden Diskussion mit Fragen. Vielen Dank an dieser Stelle den mutigen Fragen und Stellungsnahmen - es hat sehr viel Spaß gemacht mit euch heute!
Inhaltlich: "Was läuft nun eigentlich wirklich zwischen dem Protagonisten Jan und seiner besten Freundin Maike?"; persönlich: "In dem im Herzen stattfindenden Hin- und Hergerissensein zwischen Marburg und Berlin - bleibt da noch Platz für die Liebe zu China?"; methodisch: "Wie findet man Zeit fürs Schreiben bei all den anderen laufenden Projekten?" - die wissbegierigen Studenten beschreiben sich selbst als pragmatisch. "In Guangzhou sind wir eben so!" Yeah:
Die Bücher im abschließenden Verkauf gehen sowohl auf Chinesisch wie auf Deutsch weg wie warme Semmeln und sind nun mit allerlei Posie signiert.
Abends ging es noch auf die Eröffnung der neuen Räumlichkeiten des deutschen Konsulats, deren alter Residenz hier noch einmal ein Bild gewidmet sein soll:
Dem Sitz im renovierungsbedürftigen, im Volksmund als "66 Stockwerke" bekannten Gebäude, folgt nun ein Zeitalter in der aufstrebenden Geschäftswelt - unweit der DuC-Promenade in GZ im vergangenen Jahr:
Anschließend zieht es uns noch ein wenig durch die Gegend, nie gesehen waren vorher die fremdwachsenden Minimandarinen - in Ermangelung des Fachausdruckes lieber ein Bild:
Morgen geht es gegen Mittag auf nach Hong Kong. Bis bald ...
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Leider muss man sagen, dass ähnlich Peking auch über Guangzhou eine dezente Smogglocke hängt. Beim Warten auf unser Gepäck fahren etliche Golftaschen an uns vorbei - später hörten wir von einem wichtigen Turnier in der Gegend. Dann wollen wir mal ein wenig Kultur in die Stadt bringen.
Heute sind wir mit koordinatorischer und organisatorischer Unterstützung des DAADs in Guangzhou an der Deutschabteilung der Guangdong University of Foreign Studies und freuen uns über die von Ferne anreisende Busladung junger Deutschstudenten.
Es ist die mit Abstand größte Veranstaltung unserer Reise bislang. Zunächst wollten wir es nicht recht glauben, aber selbst die Untertitel zu den Textpassagen der auf unserer Tour einmalig ausschließlich auf Deutsch stattfindenden Lesung sind nicht nötig - die Studenten hängen an Georges Lippen, scheren sich nicht um das Mitlesen und belagern ihn in der folgenden Diskussion mit Fragen. Vielen Dank an dieser Stelle den mutigen Fragen und Stellungsnahmen - es hat sehr viel Spaß gemacht mit euch heute!
Inhaltlich: "Was läuft nun eigentlich wirklich zwischen dem Protagonisten Jan und seiner besten Freundin Maike?"; persönlich: "In dem im Herzen stattfindenden Hin- und Hergerissensein zwischen Marburg und Berlin - bleibt da noch Platz für die Liebe zu China?"; methodisch: "Wie findet man Zeit fürs Schreiben bei all den anderen laufenden Projekten?" - die wissbegierigen Studenten beschreiben sich selbst als pragmatisch. "In Guangzhou sind wir eben so!" Yeah:
Die Bücher im abschließenden Verkauf gehen sowohl auf Chinesisch wie auf Deutsch weg wie warme Semmeln und sind nun mit allerlei Posie signiert.
Abends ging es noch auf die Eröffnung der neuen Räumlichkeiten des deutschen Konsulats, deren alter Residenz hier noch einmal ein Bild gewidmet sein soll:
Dem Sitz im renovierungsbedürftigen, im Volksmund als "66 Stockwerke" bekannten Gebäude, folgt nun ein Zeitalter in der aufstrebenden Geschäftswelt - unweit der DuC-Promenade in GZ im vergangenen Jahr:
Anschließend zieht es uns noch ein wenig durch die Gegend, nie gesehen waren vorher die fremdwachsenden Minimandarinen - in Ermangelung des Fachausdruckes lieber ein Bild:
Morgen geht es gegen Mittag auf nach Hong Kong. Bis bald ...
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Mittwoch, 4. November 2009
Shanghai: 3. Station der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 18:12h
4.11.: Untergebracht in der Villa Moller in der französischen Konzession, ...
... sind wir heute eingetaucht in den Shanghaier Trubel - der, zumindest auf mich nach etlichen Wochen Groß-Großstadt-Abstinenz, doch erstaunlich wohltuend wirkt. Durch all die Alleen mit ihren hunderttausend aneinandergereihten Shopping-Möglichkeiten, vielen Bäumen und Einbahnstraßen, hat Matthias von Gehlen uns heute morgen aus der von ihm erwählten Villa in sein wunderbares Sprachlernzentrum abgeholt - in ein eigenes, vierstöckiges Gebäude mit Garten und ausladendem Balkon, mit einem zur unteren Hälfte in Goethe-Grün gestrichenem Treppenhaus, in dem die Wäsche der dort mit dem SLZ Tür an Tür wohnenden Anwohner hängt. Eine wahre Idylle.
In dem Tagungsraum fand nun heute die erste Veranstaltung in Shanghai vor einem kleinen, aber exquisitem Publikum statt. Dort lernten wir auch Lin Shen, die hiesige Gewinnerin des Vorlesewettbewerbes, kennen. Eine nette junge Frau, die die Liebe bald nach Zwickau ziehen wird. Große Lebensfragen standen hier auf dem Programm: Was, Herr Lindt, ist Glück für Sie?
Nach dem Mittagessen ging es dann über Highways, vorbei an Shanghais typischen Fassaden zur Fudan.
Vor begeisterten Studenten der Deutschabteilung der Fudan ging es hier um Unterschiede des Freiheitsempfindens der jetzigen Jugend und der Generation des Autors.
Im Anschluss zeigte uns Herr Professor Liu, Prodekan der Germanistikfakultät, seinen Campus - und: die hier im Volksmund genannte "umgedrehte Jeans", ein von der Regierung der Uni gestiftetes, mit seinen überdimensionalen Säulen, seiner gigantischen Größe, im neoklassizistisch-neumodischen Stilmix überrepräsentatives Bauwerk. Shanghai vom Feinsten.
Die Villa hat uns so gut gefallen, dass wir noch eine weitere Nacht hier verbringen und doch erst morgen gen Guangzhou aufbrechen. Auch hier sind wir gespannt darauf, was uns auf der nächsten Station erwarten wird.
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Dienstag, 3. November 2009
Nanjing: 2. Station, 1. Veranstaltungen der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 20:03h
3.11.: Nanjing ist uns heute wohl gesonnen und bietet erträgliche 10 Grad C. Nach ein paar Stunden Schlaf ging es morgens zunächst zur Nanda, wo George Lindt vor Deutschstudenten die erste Veranstaltung der Lesereise bestritt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit der Deutsch-Abteilung mussten wir noch schnell ein wenig von Nanjing sehen, in dem wir beide das erste Mal waren.
Nach einem kurzen Spaziergang über die Stadtmauer ging es ins Librairie Avant-Garde, eine ungemein große und faszinierende, sich schlauchförmig hinziehende Buchhandlung unter dem Wutaishan-Stadion, sakral mit riesigen Kreuzen und dezent kitschig mit Sonnenblumen bestückt:
Hier ein paar Impressionen zu den beiden Veranstaltungen an der Nanda und in die Buchhandlung:
Nach einem schüchternen Anfang, wollten die anwesenden Studenten, sämtlich aus Jg. 4 und 5 mit hervorragenden Deutschkenntnissen, bald schon nicht mehr aufhören, über interkulturelles Verständnis zu diskutieren. Eine Teilnehmerin schickte uns später sogar einen Link mit dem Zweifel, ob Deutsche und andere Ausländer immer noch an China interessiert sind, wenn sie diese Bilder sehen.
Besonders begeisterte uns Sun Lin (1989), Gewinnerin des vorangestellten Lesewettbewerbes, die mit viel Emphase und Einfühlungsvermögen den chinesischen Part der Vorlesung übernommen hat.
Eine vollkommen andere Art von Lesung erwartete uns am Nachmittag in der Buchhandlung. In einer netten Runde mit einer chinesischen Autorin, die George anschließend in ein langes verwickelte.
Mittlerweile sind wir in Shanghai angekommen und freuen uns morgen auf die beiden Veranstaltungen im Goethe-Jinchuang SLZ Shanghai und an der Fudan.
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Nach einem kurzen Spaziergang über die Stadtmauer ging es ins Librairie Avant-Garde, eine ungemein große und faszinierende, sich schlauchförmig hinziehende Buchhandlung unter dem Wutaishan-Stadion, sakral mit riesigen Kreuzen und dezent kitschig mit Sonnenblumen bestückt:
Hier ein paar Impressionen zu den beiden Veranstaltungen an der Nanda und in die Buchhandlung:
Nach einem schüchternen Anfang, wollten die anwesenden Studenten, sämtlich aus Jg. 4 und 5 mit hervorragenden Deutschkenntnissen, bald schon nicht mehr aufhören, über interkulturelles Verständnis zu diskutieren. Eine Teilnehmerin schickte uns später sogar einen Link mit dem Zweifel, ob Deutsche und andere Ausländer immer noch an China interessiert sind, wenn sie diese Bilder sehen.
Besonders begeisterte uns Sun Lin (1989), Gewinnerin des vorangestellten Lesewettbewerbes, die mit viel Emphase und Einfühlungsvermögen den chinesischen Part der Vorlesung übernommen hat.
Eine vollkommen andere Art von Lesung erwartete uns am Nachmittag in der Buchhandlung. In einer netten Runde mit einer chinesischen Autorin, die George anschließend in ein langes verwickelte.
Mittlerweile sind wir in Shanghai angekommen und freuen uns morgen auf die beiden Veranstaltungen im Goethe-Jinchuang SLZ Shanghai und an der Fudan.
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Montag, 2. November 2009
Nanjing: 2. Station der Lesereise "Provinzglück"
youjia, 20:04h
Unter strahlend blauem Himmel verabschiedet sich Wuhan und bedauert, dass Peking George nicht hat fliegen lassen.
2.11., 17:25 Uhr im Zug von Wuhan (17:07) nach Nanjing (20:29). Auf meiner Seite des Zugfensters steht der gerade aufgehende Mond im Osten in noch blasser, aber prallrunder Fülle 20 cm über dem Horizont; im Fenster spiegelt sich die im Westen untergehende Sonne 10 cm darunter. Heute ist es in Wuhan schlagartig kalt geworden und der Wind pfeift schon durch die Gassen. Das vorgestrige Ende von DuC ist beinahe im Regen ertrunken - seit gestern strahlt der Himmel über der Stadt im wunderbarsten, wolkenlosen Blau. Derweil sitzt George in der Maschine aus Peking nach Nanjing - und ist mittlerweile angekommen.
Auch in Nanjing könnte die 0°C-Grenze morgen unterschritten werden, heißt es im lokalen Wetterbericht - Connies letzte Frage aus Wuhan war, wo die globale Erderwärmung bleibt, wenn man sie braucht. Wir sind alle nicht auf diesen plötzlichen Kälteeinbruch vorbereitet. Dafür aber gespannt auf die erste Veranstaltung der Lesereise morgen an der Nanjing Universität.
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2.11., 17:25 Uhr im Zug von Wuhan (17:07) nach Nanjing (20:29). Auf meiner Seite des Zugfensters steht der gerade aufgehende Mond im Osten in noch blasser, aber prallrunder Fülle 20 cm über dem Horizont; im Fenster spiegelt sich die im Westen untergehende Sonne 10 cm darunter. Heute ist es in Wuhan schlagartig kalt geworden und der Wind pfeift schon durch die Gassen. Das vorgestrige Ende von DuC ist beinahe im Regen ertrunken - seit gestern strahlt der Himmel über der Stadt im wunderbarsten, wolkenlosen Blau. Derweil sitzt George in der Maschine aus Peking nach Nanjing - und ist mittlerweile angekommen.
Auch in Nanjing könnte die 0°C-Grenze morgen unterschritten werden, heißt es im lokalen Wetterbericht - Connies letzte Frage aus Wuhan war, wo die globale Erderwärmung bleibt, wenn man sie braucht. Wir sind alle nicht auf diesen plötzlichen Kälteeinbruch vorbereitet. Dafür aber gespannt auf die erste Veranstaltung der Lesereise morgen an der Nanjing Universität.
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