Willkommen 欢迎

Willkommen auf meinem Blog, der Vernetzung von „Kulturgut 文化财富“ mit dem täglichen Leben, einer Ergänzung zu meiner Website. Hier finden Sie regelmäßig meine Sicht des Lebens in Beijing und China, in Hamburg und Deutschland – rein subjektiv und selektiv. Ich schreibe meist auf Deutsch, setze aber auf die internationale Sprache der Bilder, weshalb auch die Tags zweisprachig sind.

Viel Spaß wünscht Stefanie Thiedig.

欢迎访问我的博客,它不仅是"Kulturgut 文化财富"与日常生活的网络展现,同时也是对我个人主页的补充。在这里我会定期地以纯粹主观并带有选择性地的视角来观察北京和中国。大部分的时候我是用德语来撰写文字,但同时对图片也加注国际语言已达到标签双语效果。

由甲祝您好!

Montag, 23. Juli 2012
Sommerreise: Paris
Gerade lässt man in Stuttgart noch auf Eisenplatten die Beine baumeln …


… da tragen es schon die Touris gar nicht mal so stümperhaft in die weite Welt.


Wir befinden uns in Paris. Zwei volle Tage und drei halbe Nächte. Von Stuttgart aus über die Grenze gab es Entschleunigung auf den Autobahnen, die einem das Aggressionspotential dt. Fahrens ins Bewusstsein rückten und einen selbst aus dem Mittelfeld heraus ins obere Speeddrittel katapultierten. Dann die Farbsättigung, abrupt einsetzend mit Grenzübertritt, als hätte jemand wie in der Nachbearbeitung die Regler hochgedreht. Den ganzen Weg lang. Bis wir in Paris ankamen. Da gab es dann anderes.

Etwa den Eiffelturm:


Sabbernde Erdmännchenteufel an Kirchen:


Und gar nicht so wenige der Einheimischen sind hier auf dreirädrigen Motoren unterwegs. Was für sich genommen ev. lächerlich anmuten würde (nichts Halbes/ Ganzes, mit Inbrunst pro Real usw.), wirkt hier nicht nur ok, sondern macht auch Sinn. Schon mal in Paris Auto gefahren, über die Straße gegangen? Übungsfeld für BJer Verhältnisse. Die Hand der eingeweichtdeutschten Chinesin krallt sich in meinen mutstrotzenden Oberarm.


Den ersten Tag sind wir für Kaijins erstes Mal hier die Sehenswürdigkeiten abgelaufen. Den zweiten Tag sind wir dann nur blind herumgestreunt und weil es viel geregnet hat, haben uns all die Cafés und Bars besonders angesprochen. Eigenauflage aus Zeitmangel: Keine Museen und Galerien, Kunst kommt in Kassel. Madame Parisienne sind wir einige Male begegnet.


Dem Monkey im Regen ebenfalls.


Jemand interessiert an einem Leben in Paris?


Und in dieser Nähe haben wir gewohnt, am Rande des 13. Distrikts im Süden in einer wunderbaren, ganz typisch Paris kleinen Wohnung mit vielen Türen zu extrem kleinen, verschachtelten Zimmerchen. Danke, liebe Ma Na, es war so schön bei dir.


Auf, auf nach Kassel.

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Montag, 9. Juli 2012
Sommerreise: Stuttgart, Ludwigsburg


Das Naturfilmfestival NaturVision in Ludwigsburg bei Stuttgart und die Einladung, dort unseren "Forstwärts"-Film im Zuge eines Workshops zu präsentieren, waren die ausschlaggebenden Gründe zur Planung meiner Sommerreise. Nun sitze ich nach 4 Tagen rauschenden Festes wieder auf Beates und Patricks Balkon im Nachdelirium all der Eindrücke.

Am Samstag, den 7.7.2012, durften Julia und ich unseren Film also das erste Mal bei einem Filmfestival vorstellen. Es war auch das erste Mal, dass wir beide ihn gemeinsam auf einer großen Leinwand ausgestrahlt sahen. Für uns schon ein sehr bewegender Augenblick … und während des Schreibens drückt gerade wieder einen Kloß gegen die Augäpfel. Unser herzlicher Dank gilt den beiden Festivalleitern Ralph Thoms und Dr. Kay Hoffmann und besonders auch dem Publikum, das den Weg zu uns an einem frühen Samstagmorgen um 10:30 Uhr nicht gescheut hat.


Moderator Dr. Kay Hoffmann (in Grün) und Ehrengast Martin Brandes, unserem "Krawattenmann" im Film. Foto von Johannes Keil.

Mit der Veröffentlichung von "Forstwärts" im Internet haben wir gewartet, damit der Film seine Premiere bei NaturVision feiern konnte. Nun möchten wir ihn offiziell online stellen, tadaaa:


Die Ladezeit des cn. YouTubes "YouKu" dauert von Dland aus etwas länger, aber ermöglicht auch die Betrachtung in China. Weitere Informationen als Extralink, gerne auch zum Verschicken und Verbreiten, gibt es hier.

Weiteres zu NaturVision. 3 Filme, die ich im Laufe der Festtage gesehen habe, möchte ich kurz erwähnen. 2 davon liefen auf der Eröffnungsfeier.

Zunächst der dokumentarische Kurzfilm Kursdorf von Michael Schwarz (Regie) und Alexander Greisser (Kamera), der mir besonders wegen seiner Ästhetik und seinen ruhigen Bildern, seiner stillen und unaufdringlichen Erzählweise sehr gut gefallen hat. Kursdorf ist ein mittlerweile auf 25 Einwohner geschrumpftes und vom Flughafen Leipzig/ Halle komplett eingeschlossenes Dorf, das mit hoher Wahrscheinlichkeit alsbald nur noch in den Analen Sachsens zu finden sein wird.

Der zweite Film, den ich spannend fand, war die erste 3D-Produktion fürs ZDF, Die Huberbuam von Jens Monat. Für 3D-Aufnahmen werden zwei Kameras horizontal oder vertikal dem menschlichen Augenabstand von etwa 6 cm entsprechend nebeneinander platziert. Die Filmemacher nahmen sich dafür der beeindruckenden Berglandschaft und dem Hoheitsgebiet zweier Kletterer, den Huberbuam, an. Im Anschluss an den Film wurde erklärt, dass unser Auge nicht in der Lage ist, Berge in weiten Fernen in 3D wahrzunehmen, da sich die 6 cm in der Weite alsbald ausgleichen. Um nun dem Zuschauer eine neue Tiefendimension zu ermöglichen, wurden die beiden Kameras teilweise bis zu 30 m voneinander entfernt platziert. Diese Information und die daraus resultierenden Bilder, die Blicke durch Felsspalten, in Abhänge, über Gebirgsketten machten den Film für mich zu einem außerordentlichen Erlebnis. Die Theatralik der Erzählung mit ihrer Gewichtung auf die überstandene Krankheit des einen Klettermaxen haben mir nicht gefallen, aber es ist halt eine Fernsehproduktion.

Und dann war da der Film Die Farben der Wüste – Die weiße Uyuni von Petra Haffter (Regie) und Philip Flämig (Kamera). Die Kamera hat in Bolivien Bilder eingefangen, in denen der Horizont häufig kaum zu sehen ist, sondern als Marker des Spiegels fungiert – ruhig und schön, das mag ich, und ich mag auch, dass es beim Publikum ankommt. Als ich bei der Preisverleihung, dazu engagiert, das Siegerfoto für den Kamerapreis schoss, blickte Philip Flämig in meine Linse und sagte, dass Die weiße Uyuni ebenfalls mit einer 5DII gedreht wurde. Ha.


Am Freitagabend dann wurde zum Get Together in das Lustschloss Favorite geladen.


Ganz Ludwigsburg – auf dem Weg nach Heilbronn im Norden Stuttgarts, entstanden vor gut 300 Jahren durch selbstdarstellende Gelüste Eberhard Ludwigs – ist mit all seinen Schloss- und Parkanlagen eine barockene Augenweide, wie sie im Buche steht. Erblickte man nur dies, so würde man, ich zumindest, ev. bald von lauter historischer Pompösität erschlagen den Rücktritt beginnen. Glücklicherweise lebt die Stadt nicht nur in der Vergangenheit, sondern hat eine imposante Filmakademie aufzuweisen.

Auf der Empore des Lustschlosses gen Süden gerichtet, ist dies, so wurde mir erzählt, die Vermessungslinie von ganz Baden-Württemberg. Auch heute noch wird sie als Maßstab für jegliche Grundstücksgrenze zurate gezogen. Der weiße Opel Meriva meiner Mutti und Julias NaturVisions-Gefährt durften beladen für die Veranstaltung hin- und herfahrend auf dem Gelände auf dieser Achse stehen.


Und hier ein paar Bilder der Veranstaltung, die ich als für den Abend angeheuerte Fotografin vor die Linse bekam. Pressemaster Johannes Keil, Festivalleiter Dr. Kay Hoffmann und eine der Moderatorinnen.


Sabine Willmann, Liu Xia und Julia Odenstein.


Mitfotograf Matthias Balk.


Eva Simminger.


Das Dammwild lief im Park frei herum …


… bereits gewöhnt an bis verwöhnt von den Besuchern, hier von Julias Mutti, die das Recycling der Veranstaltungsverköstigung weiterführte (kredenzt wurde eine köstliche Suppe mit zuvor bereits von der Ludwigsburger Gastronomie als Müll aussortiertem Gemüse, Julias Idee):


Das Festival war toll, die Filme, die Leute dort, das Ambiente, all die ganzen Eindrücke – es war mir eine große Ehre, dabei gewesen sein zu dürfen.

Und Stuttgart? Stuttgart ist irgendwie merkwürdig. Ich mag es hier weiterhin, eher auf Besuch, vermute ich, denn es wirkt durch seine Lage im Tal und dadurch, dass man so häufig zunächst in die Mitte muss, um dann aus ihr wieder hinaus zu seinem Bestimmungsorte zu gelangen, doch etwas zentralistisch. Außerdem kann ich mir nicht helfen, aber die Menschen hier wirken auf mich ziemlich gemächlich – es wird sich in beinahe jedem Geschäft gefühlt stundenlang ausführlich um jeden Kunden ausschließlich einzeln bemüht, während die Schlange weiter wächst und Multitasking ein Fremdwort bleibt, wie kann man es so nur zu einem der bedeutendsten Wirtschaftsstandorte Deutschlands schaffen? Aus dem Norden und sich verstärkend im Nordosten Chinas kenne ich lange Wartezeiten zur Genüge – auch wenn sich diese Art von Langsamkeit eher aus der Einstellung speist, dass das Leben ach so schwer und damit jegliche Handlange mühsam ist –, bin ich es nur von Dland nicht (mehr?) gewohnt, beginnt meine Reise und mein längerer Aufenthalt in der Heimat in Richtung Perspektivrückung Sinn zu machen?

Bis morgen bin ich noch hier, am Mittwoch geht es dann – oh, wie ich mich freue – mit Kaijin nach PARIS.

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Donnerstag, 5. Juli 2012
Sommerreise: Düsseldorf, Köln
Mittlerweile in Stuttgart angekommen, fuhr ich am Sonntag, den 1.7., zunächst auf einen Kurzbesuch in Düsseldorf vorbei. Ich hatte die Stadt von einem dubiosen Marlboro-Event für ein paar Abendstunden irgendwo auf der Flaniermeile Anfang der Nullerjahre als nicht besonders einladend, eher hochnäsig und hightitigh in Erinnerung. Vielleicht lag es daran, dass wir damals einen Kühlschrank erspielen sollten, was ich in den Sand setzte. Auch diese zweite Berührung mit Düsseldorf war wieder sehr kurz und auf ein Minifacettchen begrenzt – dafür durfte ich ein nettes Café und eine beachtliche Privatsammlung erblicken. Das hat mich sehr gefreut.

Und schon ging es weiter. Auf dem Weg nach Köln gelang mir aber doch noch ein Bildchen aus dem Auto heraus von den Ausläufern Düsseldorfs, das für mein Empfinden eigentlich ganz gut zur Stadt passt. Roter Backstein mit rosalichen Blumen vor erhaben in sich ruhendem Protzbau.


Dann kam ich in Köln an. Wieder eine Stadt, die ich nicht gut kenne, wobei ich hier wenigstens schon das eine oder andere Mal war. Rhein und Dom hatte ich also bereits gesehen, musste bislang auch schon zwei Mal am Karneval teilnehmen, einmal als Kind, das fand ich begriffsstutzig-lustig, dann Anfang der 2000er, da war ich betrunken und es war ebenfalls lustig. Dieses Mal glücklicherweise ohne Alaaff, konnte ich in Ruhe durch die Stadt ziehen. Erst war ich eher angeödet, lief dann aber vom Ubierring hoch über die Deutzer Brücke, wieder runter am Rhein und hin und her gen Vingst.

Hier eine fast 400-Grad-Drehung, rechts und links mit Severinbrücke. Der Dom ist auch drauf, aber extraklein:

Die Farbdarstellung will nicht recht wie ich, was solls.

Mir gefällt die Stadt. Wasser in Städten ist immer gut …


… Industrie und Fracht stehen, es scheint, meist solide …


… teils verwaist. Auch diese Ruhrpottstadt ruht mit einem Selbstverständnis in sich, das mir, zumindest auf die Ferne, angenehm ist.


Und Kirchen, überall stehen Kirchen. Sie seien hier, so Leif, auch im Alltag einfach präsenter als in unserem großteils atheistischen Norden.


Diese Werbung hing vor der Tür meiner Bleibe und ich freute mich mit jedem Hin und Her darüber: Ich komme vom 14. bis 17.7.


Ach: Dieser 17-jährige Gangstarapper saß mir Dienstagnacht in der Bahn gegenüber und meinte, ich solle mir unbedingt sein Arbeitslos, seine tiefe Assistimme ("assi muss eine Stimme sein, dann hörst du dich nicht wie 17 an") zu Gemüte führen. Jo.

Nun bin ich seit gestern Abend in Stuttgart, das ich auch nur aus zwei verschiedenen Nachmittagen des Herumlaufens von 2006 her kannte und wider aller Beschimpfungen aus vielerlei Mündern von Einheimischen und Fernen doch sehr mochte, die Schwaben inbegriffen, die mir herzlich gegenübertraten. Abgesehen von der nicht wegzuleugnenden und von mir nicht sonderlich gemochten Mercedes-Überpräsenz, doch, jaja, warum ist wohl in dieser Stadt soviel Geld auch für Kultur, erblieb mir dieses Mal bei der Einfahrt ins Tal der Anblick des Riesenpenisses mit krönendem Stern erspart. Ich kurvte in die Ausläufe des Westhanges und blicke von hier gerade glücklich bei Beate und Patrick in die Walachei. Gleich geht es rüber nach Ludwigsburg zum Filmfestival. Da bin ich mal gespannt.

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Samstag, 30. Juni 2012
Sommerreise: Hamburg
Nach eineinhalb Wochen am Ihlsee, beginnt nun die kleine Reise in Muttis Auto zunächst mit einem Wochenende in Hamburg. Aber auch da muss man erst einmal hinkommen – den BJer Verkehr gewöhnt, meine ich immer, es kann in Deutschland keine Staus geben; nachdem ich durch einen heftigen Wolkenbruch über Norderstedt in HH einfuhr, stand ich dann aber gestern ein Weilchen doch.


Und war dafür heute mit Charly erholsam an der Elbe unterwegs …




… und am Platz der Republik …




… und hinterm Kiez …


… ein paar feinsinnigen Aussprüchen begegnend:






Morgen geht es weiter über Düsseldorf nach Köln.

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Sonntag, 24. Juni 2012
"Forstwärts" auf Filmfestival "NaturVision" bei Stuttgart


Das Naturfilmfestival NaturVision findet dieses Jahr erstmals in Ludwigsburg bei Stuttgart statt – und wir sind eingeladen, unseren Forstwärts-Film im Zuge eines Workshops zu präsentieren. Wir, Julia Odenstein und Stefanie Thiedig, sprechen zusammen mit Martin Brandes über unsere Filmproduktion und die sozio-kulturellen Aspekte zu Umwelt- und Naturschutz in China und laden Sie ganz herzlich dazu ein.

Am Samstag, den 7. Juli 2012 um 10.30 Uhr
im Kleinen Kinosaal des Kulturzentrums Ludwigsburg

Wilhelmstr. 9/ 1
71638 Ludwigsburg/ Württemberg
(+49)-89-41360
S. inkl. Stadtplan hier und die Veranstaltungshinweise finden sich hier.

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Freitag, 22. Juni 2012
Mein Sommer in Europa
Beginnt in Amsterdam. Schon Mitte Juni und dann bis Ende August entfliehe ich hpstl. der Juli-August-Hitze BJs, tue dies aber auch, um ein wenig bauliche Substanz und europ. Perspektive zu atmen. Am 16.6. in Amsterdam angekommen, hatte Andi genügend Überstunden gesammelt, um mich aus Hamburg abzuholen. Ganz wunderbar war die Gastfreundschaft über Julia über Sabine bei Ursula, die uns herzlich in ihrem für Amsterdam typisch schmal und hohen Haus aufnahm, das sie gerade mit Freund und Kind grundsaniert und innen komplett neu ausgebaut hatte – drei Stockwerke bewohnen die drei, darüber durften wir im vierten auf dem Dachboden residieren und weiter oben war der Zugang zur Dachterrasse mit weitläufigem Blick über die Stadt. Herrlich! Am Sonntag verfolgten wir zu viert und völkerverständigend auf zwei Fernsehern das Deutschland- und das Hollandspiel der Vorrunde. Noch einmal ganz herzlichen Dank euch drei Tollen, es war ein großartiger Sommereinstieg in Europa.



Ich war lange, lange nicht in Amsterdam und muss sagen, dass es wirklich eine schöne Stadt ist. Ein wenig kloakig-urinal hatte ich es von Ende der 1990er Jahre in Erinnerung, aber es wirkte so gesund und sauber. Überall all die Fahrräder …


… die Infrastruktur für e-Autos scheint gut zu funktionieren, an jeder Ecke kann aufgeladen werden …


… die Supermärkte sind super mit all der frischen Ware in Glasschränken hinter Glastüren …


… und natürlich die einvernehmende Architektur mit all ihren kleinen, immer wieder zu entdeckenden Eckchen.


Am Montagmorgen, als wir die Parkuhr mit unverschämten 3 Euro/ Std. hätten füttern müssen, sind wir dann weitergezogen. Da wir genug Zeit hatten, trieb es uns den nördlichen Weg entlang über zwei befahrbare, sich fast endlos hinziehende Dämme.


Bei diesem Genossen und seinem cn. Sitzen passten für mich zwei Welten perfekt zusammen, Andi konnte nur an Stuhlgang denken:







Foto von Andreas Thiedig.

Und dies gab es ständig, man fuhr unter den Schleusen der Schiffsstraßen durch:


Danach ging es über einen Besuch bei Charly in Hamburg zum elterlichen Heim in Segeberg. Hier sitze ich nun in meinem im Pavillon eingerichteten Büro mit Blick auf den Ihlsee. Gerade entfuhr mir ein Schrei, weil es unter meinem Stuhl in meinen versunkenen Computerblickzustand hineinknackte und sich ein dunkelbraunes Hinterteil in die Augenwinkel hineinschob – das Eichhörnchen hat sich noch mehr erschrocken und war mit einem Satz auf dem Fenstersims und von dort aus in 0,nix unter der nahen Eiche verschwunden. Bei Westwind ziehen nun die Wolken weiter über den Himmel und erlauben der Sonne ein gelegentliches Durchkommen, so dass man dann ins knapp 19 Grad, naja, nicht übermäßig warme, aber erfrischende, erquickende, wunderbar saubere Wasser eintauchen kann. Das Oma+Tantchen-Projekt soll hier erstmals erwähnt, aber noch nicht weiter erklärt werden. Damit gehts jetzt weiter.

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Dienstag, 12. Juni 2012
Sammlung Sigg geht also nun nach Hongkong
Von Samuel Herzog s. NZZ – vielen Dank an Katharina für die Weiterleitung.

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Sonntag, 13. Mai 2012
Ein Samstag im CCD
Zunächst zur Ausstellungseröffnung von Yang Fudong (杨福东) bin ich am gestrigen Samstag, den 12. Mai 2012, und war sehr angetan von seinen beiden Screenings in der Galerie ShanghART BJ im Caochangdi (CCD). Jeweils in separatem, jeweils großzügigem Raum gab es zum einen den Titel "Close to the Sea" (靠近海, 2004), dann über Umwege mit mich nicht allzu beeindruckenden Fotografien Yangs und über eine schon bessere Verköstigung ging es zum anderen Titel, "The Revival of the Snake" (等待蛇的苏醒, 2005), dort im Vorraum mit angenehm leichten, hier- und dorthin schweifenden Textausschnitten zu seinem Verständnis eines Intellektuellen und warum Filme und was sie so sollen oder ev. können. Sich gleiten lassen auf dem Weg, was sie vielleicht aussagen und für Ideen mit sich tragen mögen.

Die einzelnen Filmsequenzen aus B-Material mit verschiedenen Perspektiven bestrahlen auf acht, neun Leinwänden die Außenwände des Raumes und tragen das Hauptgeschehen der von beiden Seiten in der Mitte des Raumes bespielten Leinwand. Besser als "The Revival of the Snake", bei dem es um einen desertierenden Soldaten auf der Flucht geht, fande ich das sehr das Gefühl ansprechende "Close to the Sea" mit seiner Meerszene in der Mitte und den Musikern außen. Hier ein Bild davon:



Gegenüber bei Alexander Ochs gab es mal wieder gleich drei Künstler, die eröffnet wurden. Hier Wang Shugang (王书刚) mit dem Sinnspruch "Nur in einem Land, dass du dir nicht denken kannst, gibt es etwas, dass du nicht tun kannst", oder so ähnlich, hoch an der Wand über seinen Figuren, eins auf einem Grasschlammpferd (Kulturgut berichtete, increep-Link ist leider nicht mehr gültig). Eher Gähn.



Und dann das Bonbon zum Schluss: Die Ausstellungseröffnung von Qiu Shihua (邱世华) in der Galerie Urs Meile (2010 hatte ich schon einmal ein Bild von Qiu in "Auf Kunstreise in BJ" gepostet, das ich damals in Meiles Galeriegemächern bewundern durfte). Auf Fotos kommt die subtile Landschaft, die sich beim tatsächlichen Gegenübertreten von Qius Bildern erst nach einem Moment auf den hellen Leinwänden erschließt, besser heraus, aber das ist natürlich nichts im Vergleich dazu, sie in echt dort hängen zu sehen. Bis zum 8. Juli 2012 läuft die Ausstellung und sei jedem ans Herz gelegt. Hier ein Bergsee:



Hinten in der Ecke kurz vor der Toilette hing noch eine marmorn aus der Wand stoßende Landschaft von Not Vital herum, die ich auch toll finde:



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Mittwoch, 9. Mai 2012
Yang Fudong 杨福东 @ShanghART BJ


Zurück zur Kunst: Am Samstag, 12.5.2012, 17–19 Uhr ist die Eröffnung von Yang Fudongs "Close to the Sea · The Revival of the Snake" in der ShanghART BJ.

Für ein Gespräch zwischen Yang Fudong und Li Zhenhua 李振华, s. bjartlab.

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Montag, 7. Mai 2012
Automesse BJ 2012
4 Tage Abriss nach 9 Tagen Automesse und vorher 14 Tagen Aufbau auf dem neuen Messegelände draußen im BJer Niemandsland Shunyi.





Zuerst kommt Stahl, tonnenweise. Wenn das Stahlgerüst steht, wird das Rigg, die Tragekonstruktion für Licht- und Bühnentechnik, hochgezogen. In etwa 15, 20 Metern Höhe sind dann die Rigger am Werk und verketten Aluminium oder Stahl mit Stahl oder machen sonst allerlei dort oben. Derweil wird unten der Boden verlegt, gestrichen, getäfelt, verkleistert, möbliert usw. Beim Abbau läuft alles umgekehrt und in dreifacher Geschwindigkeit.

















Das hier ist Tor G unserer Halle, in der wir einen 2.000 qm Messestand gebaut haben. Ich habe dieses Bild v. a. mit aufgenommen, weil im Hintergrund einige der Generatoren zu sehen sind. Eigentlich stehen Generatoren für den Notfall eines Stromausfalles bereit, diese Halle unterliegt auf diesem Messegelände aber der Besonderheit, als einzige extern des in China größten deutschen Autofabrikantens gebaut und (mir sind die Eigentumsverhältnisse nicht ganz klar und diese sind in China auch recht eigen geregelt, ich gehe also davon aus) gepachtet zu sein. Ob aus dem Grund, dass der Messe damit mehrstellige Millionenbeträge an Miete durch die Lappen gehen, oder warum auch immer, sind sowohl Strom- als auch Wasserzufuhr bei dem Bau vor vier Jahren zu kurz gekommen. Deshalb verteilen sich über die gesamte Nordseite dieser Halle 32 Generatoren. Ein paar Zahlen zum Schlechtwerden? Ein Generator benötigt pro Stunde 90 Liter Diesel, mal 32 Generatoren mal 24 Stunden mal ca. 10 Tage, die sie durchgängig in Betrieb sind. Das sind, nur für diese Halle für diese Messe knapp 700.000 Liter Diesel. Auf den Ständen wird dann Green Energy auf dem Silberteller präsentiert. Jeder der Beteiligten weiß, dass es ausschließlich, uneingeschränkt und allein einzig ausnahmslos um Profit geht. Abgesehen davon, dass dieser Gesamteinblick für mich einmal interessant war, habe auch ich in meiner Funktion als Übersetzerin zwischen Deutschen und Chinesen bereitwillig die Hand aufgehalten – und werde es wohl auch wieder tun. Ein Brotjob, um den nächsten Film, das nächste Projekt zu realisieren? Man kann es auch Prostitution nennen. Zumindest in meinem Fall mit Moralapostel.





Warum ich keine Bilder vom Aufbau und von der fertigen Messe habe? Die gibt es blinkend und massenweise im Netz, schwer, daran vorbeizukommen, spare mir dann auch das Verlinken.

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Sonntag, 29. April 2012
Bo Xilai-Geschichte wird immer besser
Hier ein frischer Link zum Thema: "Ousted Chinese Leader Is Said to Have Spied on Other Top Officials" von Jonathan Ansfield und Ian Johnson in der NY Times (25. April 2012). Es bleibt spannend …

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Montag, 19. März 2012
Meine Welt


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Sonntag, 18. März 2012
Identifikation auf Weibo


Nun ist es also tatsächlich soweit. Eigentlich dachte ich, bei all den Millionen Nutzern würde es eine ganze Weile dauern und man könne die Aufforderungen, wenn es dann soweit wäre, zunächst einmal ignorieren. Weit gefehlt, ich wurde durch Automatismen aufgespürt.

Am 10. März 2012 erhielt ich erstmalig folgende private Nachricht auf meinen Weibo-Account von der Adresse "微薄勋章 (Weibo-Medaille)":

"您已成功绑定了手机,具备真实用户身份,您已获得“微身份”勋章。“微身份”勋章用户,帐号更安全,交流更放心,与朋友互动更便捷。查看详情。 (Als Mikroblogger haben Sie sich erfolgreich an Ihr Handy gebunden und mit dieser wahren Identität die Medaille der 'Mikroblog-Identität' erworben. Ihre 'Mikroblog-Identitäts'-Medaille bietet Ihrem Konto mehr Sicherheit, einen sorgenloseren Austausch und ein bequemeres Interagieren mit Freunden. Details finden Sie hier.)"

Am 17. März 2012 kam dann diese zweite, beruhigende Nachricht von der "微薄小秘书 (Weibo-Sekretärin)":

"您好,由于你是手机用户,已经具备真实用户身份,可以正常使用微博。感谢您对新浪微博的支持。 (Hallo, als Handynutzer verwenden Sie bereits Ihre wahre Benutzer-Identität und können somit weiterhin normal Weibo benutzen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung von Sina Weibo.)"

Dass ich damit meine wahre Identifikation als Weibo-Nutzer umgehe, da ich mit meiner Prepaid-Handynummer an keinen Vertrag gebunden bin, mag entweder ein Trugschluss für mich sein (mit Trackingmglk. o. ä.) oder vielleicht doch ein tatsächlich, wenn auch passiv geschlagenes Schnippchen. Dies gilt für mich, es bleibt abzuwarten, wie es sich mit der cn. Mehrheit der Nutzer verhält.

Einer von vielen Artikeln zum Thema ist dieser vom Economist (Weiterleitung durch Britta).

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