Willkommen 欢迎
Willkommen auf meinem Blog, der Vernetzung von „Kulturgut 文化财富“ mit dem täglichen Leben, einer Ergänzung zu meiner Website. Hier finden Sie regelmäßig meine Sicht des Lebens in Beijing und China, in Hamburg und Deutschland – rein subjektiv und selektiv. Ich schreibe meist auf Deutsch, setze aber auf die internationale Sprache der Bilder, weshalb auch die Tags zweisprachig sind.Viel Spaß wünscht Stefanie Thiedig.
欢迎访问我的博客,它不仅是"Kulturgut 文化财富"与日常生活的网络展现,同时也是对我个人主页的补充。在这里我会定期地以纯粹主观并带有选择性地的视角来观察北京和中国。大部分的时候我是用德语来撰写文字,但同时对图片也加注国际语言已达到标签双语效果。
由甲祝您好!
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Montag, 2. Mai 2011
Yves Netzhammer: Ausstellung in Shanghai verlängert bis Ende Mai
youjia, 11:57h

Der Schweizer Künstler Yves Netzhammer präsentiert seine Arbeit "Die Anordnungsweise zweier Gegenteile bei der Erzeugung ihres Berührungsmaximums" mit audiovisueller Begleitung des Computerkünstlers Bernd Schurer im Minsheng Art Museum im Red Town in Shanghai unter dem Namen "Nature Fear Entity" – verlängert bis Ende Mai.


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Montag, 21. März 2011
Fukushima heißt: Sofort abschalten!
youjia, 11:18h

Quelle: Campact.
"Die Nachrichten über die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima machen fassungslos. Bundeskanzlerin Merkel will jetzt die AKW- Laufzeitverlängerung für 3 Monate aussetzen und sieben AKWs stillstehen lassen. Doch die Konsequenz aus Fukushima kann nur sein: AKWs abschalten – und zwar endgültig.
Kommenden Dienstag berät Kanzlerin Merkel erneut mit den Ministerpräsidenten über die Abschaltung von AKWs. Bis dahin wollen wir 300.000 Unterschriften unter unseren Appell beisammen haben und vor Ort verbindliche Konsequenzen einfordern. 265.822 Menschen haben bereits den Appell unterzeichnet."
Unterzeichnet HIER.
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Freitag, 18. März 2011
Yi Women in Liangshan
youjia, 07:38h

Photo by Olivia Kraef.
Talk by Olivia Kraef
Images (Re-) Imbedded:
Yi women and socio-cultural change in Liangshan
Tuesday 22 March, 2011, 8pm at Café Zarah (Gulou Dong Dajie #42)
"How do geographically and culturally peripheral peoples in China deal with the impact of state-defined notions of modernity (economic, cultural) on their own social and cultural environment? This talk introduces the Liangshan Yi (Nuosu), their culture, and issues of contemporary social and cultural change from the vantage point of Yi (Nuosu) women and music."
The talk will be held in English, view here.
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Sonntag, 13. März 2011
Netzchinesisch: 什么?
youjia, 13:51h

Quelle: Baike.
Wenn man neuerdings in Suchmaschinen "什么" (shenme, für "Was …?") eingibt, stößt man auf die Vervollständigung des Sprichwortes "神马都是浮云" – shenma dou shi fuyun, wörtlich "die heiligen Pferde sind alle treibende Wolken", was soviel heißt wie, dass "Eh alles sinnlos/ unwichtig" ist.
Eine ausführliche Beschreibung gibt es hier.
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Logo Design Competition
youjia, 13:30h
The Himalaya Art Museum launches a global call for their new logo:
"Theme: Himalayas for the Future
Keywords: Continuity, Innovation, Diversity (Multicultural), Nature, Environmentally Conscious
Himalayas art Museum is launching a call for submissions for it’s new logo design. However, the museum is not simply searching for a logo design, but for your vision for the future of the institution. What are your hopes and desires? What challenges do you think we will face? These are the questions we must ask as we move forward in new directions. Thus, we hope to have a logo that will adequately transmit this vision of a new institutional format in a global context.
Designers, artists, critics, curators, and cultural practitioners of all kinds are welcome to submit proposals.
(…)
Submission Deadline: March 10 to April 30, 2011 (Please note that no proposal would be accepted after April 30, 2011)"
More at Himalayas Art Museum.
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"Theme: Himalayas for the Future
Keywords: Continuity, Innovation, Diversity (Multicultural), Nature, Environmentally Conscious
Himalayas art Museum is launching a call for submissions for it’s new logo design. However, the museum is not simply searching for a logo design, but for your vision for the future of the institution. What are your hopes and desires? What challenges do you think we will face? These are the questions we must ask as we move forward in new directions. Thus, we hope to have a logo that will adequately transmit this vision of a new institutional format in a global context.
Designers, artists, critics, curators, and cultural practitioners of all kinds are welcome to submit proposals.
(…)
Submission Deadline: March 10 to April 30, 2011 (Please note that no proposal would be accepted after April 30, 2011)"
More at Himalayas Art Museum.
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Freitag, 4. März 2011
JUE | Music + Art Festival 2011
youjia, 03:03h

The "independent urban arts and music festival in Shanghai and Beijing. Now in its third year, JUE is a collection of alternative, creative and progressive arts and music events over a three-week period every March, presented by Split Works".
Watch the introduction clip.
March 12 – April 3, 2011 – check it out here.
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Sonntag, 27. Februar 2011
Aufstand in China? Ich weiß ja nicht …
youjia, 16:45h
Hier nur schnell das, was ich zu den in BJ angekündigten Demos heute im Netz gefunden habe: Spiegel Online.
Dieser Beitrag in der NY Times ist von gestern: Chinese Activists Continue Calls for Protests.
Da streunt man im Alltagstrott durchs 798 … Wobei ich im Gegensatz zu den dies hoffenden westlichen Medien keinen rechten Ansatz einer Jasmin-Revolution hier sehe – und nicht nur, weil 200 Demonstranten paranoid-hektisch von staatlicher Seite belagert werden. Ein bisschen mehr Druck für die Regierung könnte die positive Auswirkung sein, aber denen brennt eh schon der Stuhl unterm Hintern.
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Dieser Beitrag in der NY Times ist von gestern: Chinese Activists Continue Calls for Protests.
Da streunt man im Alltagstrott durchs 798 … Wobei ich im Gegensatz zu den dies hoffenden westlichen Medien keinen rechten Ansatz einer Jasmin-Revolution hier sehe – und nicht nur, weil 200 Demonstranten paranoid-hektisch von staatlicher Seite belagert werden. Ein bisschen mehr Druck für die Regierung könnte die positive Auswirkung sein, aber denen brennt eh schon der Stuhl unterm Hintern.
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Freitag, 18. Februar 2011
Im Schnee verewigt
youjia, 09:10h
Anfang letzter Woche fiel, pünktlich zum Frühlingsfest, der erste Schnee in Beijing. Wer die seichte Vergänglichkeit des Augenblicks für ein Statement gegen das Vergessen auf dem Tian'anmen Platz genutzt hat, ist unbekannt – dieses auf einigen Seiten im Netz kursierende Foto aber bleibt:

六四 (6-4) steht für den 4. Juli 1989, den Tag des Tian'anmen-Massakers.
Gefunden von Katharina im Shanghaiist.
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六四 (6-4) steht für den 4. Juli 1989, den Tag des Tian'anmen-Massakers.
Gefunden von Katharina im Shanghaiist.
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Für euch in Hamburg
youjia, 08:55h
Wobei ihr, die ihr in HH wohnt, vermutlich schon längst davon wisst bzw. dagewesen seid – ich wurde über eine FAZ-Empfehlung darauf aufmerksam. Die aktuelle Ausstellung "Freedom of Speech" im Kunstverein scheint sehr gut zu eurer Rage gegenüber der HH-Kulturpolitik zu passen – vielleicht bewirkt sie etwas …
Hier zwei Screenshots aus der Ankündigungsseite des Kunstvereins:

Dan Perjovschi "Free Speech" (2004/2010)

Hustler Magazin, Juni 1978
"Freedom of Speech" läuft im Hamburger Kunstverein bis zum 31. März 2011.
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Hier zwei Screenshots aus der Ankündigungsseite des Kunstvereins:

Dan Perjovschi "Free Speech" (2004/2010)

Hustler Magazin, Juni 1978
"Freedom of Speech" läuft im Hamburger Kunstverein bis zum 31. März 2011.
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Montag, 14. Februar 2011
Future of UCCA
youjia, 13:55h
We knew that the huge UCCA collection has been for sale for a while, now Ullens wants to get ride of the whole space in 798 as well by "looking for long-term partners" – find out more at The Art Newspaper, posted Saturday, 12th of Feb. (linked by Clemens Treter via Facebook). Let us see what will happen – good luck to the employees for now …
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Mittwoch, 9. Februar 2011
Willst du in meinem Himmel mit mir leben?
youjia, 16:15h
Berichten gäbe es so vieles (beispielsweise die Initiative, bettelnde Kinder zu fotografieren und damit Eltern von entführten Kindern eine mögliche Suchplattform zu bieten, gestartet von den beiden Mikroblog-Seiten auf QQ und Sina, s. China Media Projekt, hier ein Video mit Initiator Yu Jianrong auf Youku; oder ein Verweis auf die „Fake News“-Nachrichten, die diese Tage ein beliebtes Medienthema sind, s. etwa Global Times), heute aber möchte ich der Poesie frönen. Dies geschieht schon auch ein wenig aus Selbstmitleid, ich meine natürlich Mitgefühl, schließlich bin ich kein Künstler – oder bin ich sogar etwa doch noch ärmer dran als, dass man dieses Wort noch in den Mund nehmen mag, Kulturschaffender? Lest selbst, leidet und fühlet mit:
Die Teilung der Welt
Von Friedrich Schiller
„Nehmt hin die Welt!“ rief Zeus von seinen Höhen
Den Menschen zu. „Nehmt, sie soll euer sein.
Euch schenk ich sie zum Erb und ewgen Lehen,
Doch teilt euch brüderlich darein.“
Da eilt, was Hände hat, sich einzurichten.
Es regt sich geschäftig jung und alt.
Der Ackermann griff nach des Feldes Früchten,
Der Junker birschte durch den Wald.
Der Kaufmann nimmt, was seine Speicher fassen,
Der Abt wählt sich den edeln Firnewein,
Der König sperrt die Brücken und die Straßen
Und sprach: „Der Zehente ist mein.“
Ganz spät, nachdem die Teilung längst geschehen,
Naht der Poet, er kam aus weiter Fern.
Ach! da war überall nichts mehr zu sehen,
Und alles hatte seinen Herrn!
„Weh mir! so soll denn ich allein von allen
Vergessen sein, ich, dein getreuster Sohn?“
So ließ er laut der Klage Ruf erschallen
Und warf sich hin vor Jovis Thron.
„Wenn du im Land der Träume dich verweilet“,
Versetzt der Gott, „so hadre nicht mit mir.
Wo warst du denn, als man die Welt geteilet?“
„Ich war“, sprach der Poet, „bei dir.
Mein Auge hing an deinem Angesichte,
An deines Himmels Harmonie mein Ohr,
Verzeih dem Geiste, der, von deinem Lichte
Berauscht, das Irdische verlor!“
„Was tun?“ spricht Zeus. „Die Welt ist weggegeben,
Der Herbst, die Jagd, der Markt ist nicht mehr mein.
Willst du in meinem Himmel mit mir leben,
So oft du kommst, er soll dir offen sein.“
Albert Meier (Hg.): Friedrich Schiller. Sämtliche Werke. Band 1. Hanser: München 2004, S. 205f.
Tja, die brotlose Kunst und Kultur – außer man schimpft sich Kulturmanager und geht das Ganze betriebswirtschaftlich an, nicht allerdings ohne den in der Kultur so überaus gerne erhobenen Moralfinger zu betätigen. Hach, was könnte ich mich jetzt hier ereifern. Ich fühle mich jedoch nicht annährend so betrogen wie der arme Schiller es tatsächlich war, und dabei leiste ich nicht einmal, das sollte eigentlich gar nicht der Betonung wert sein, einen Bruchteil von dem, was er uns hinterlassen hat. Deshalb halte ich jetzt auch lieber den Rand.
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Die Teilung der Welt
Von Friedrich Schiller
„Nehmt hin die Welt!“ rief Zeus von seinen Höhen
Den Menschen zu. „Nehmt, sie soll euer sein.
Euch schenk ich sie zum Erb und ewgen Lehen,
Doch teilt euch brüderlich darein.“
Da eilt, was Hände hat, sich einzurichten.
Es regt sich geschäftig jung und alt.
Der Ackermann griff nach des Feldes Früchten,
Der Junker birschte durch den Wald.
Der Kaufmann nimmt, was seine Speicher fassen,
Der Abt wählt sich den edeln Firnewein,
Der König sperrt die Brücken und die Straßen
Und sprach: „Der Zehente ist mein.“
Ganz spät, nachdem die Teilung längst geschehen,
Naht der Poet, er kam aus weiter Fern.
Ach! da war überall nichts mehr zu sehen,
Und alles hatte seinen Herrn!
„Weh mir! so soll denn ich allein von allen
Vergessen sein, ich, dein getreuster Sohn?“
So ließ er laut der Klage Ruf erschallen
Und warf sich hin vor Jovis Thron.
„Wenn du im Land der Träume dich verweilet“,
Versetzt der Gott, „so hadre nicht mit mir.
Wo warst du denn, als man die Welt geteilet?“
„Ich war“, sprach der Poet, „bei dir.
Mein Auge hing an deinem Angesichte,
An deines Himmels Harmonie mein Ohr,
Verzeih dem Geiste, der, von deinem Lichte
Berauscht, das Irdische verlor!“
„Was tun?“ spricht Zeus. „Die Welt ist weggegeben,
Der Herbst, die Jagd, der Markt ist nicht mehr mein.
Willst du in meinem Himmel mit mir leben,
So oft du kommst, er soll dir offen sein.“
Albert Meier (Hg.): Friedrich Schiller. Sämtliche Werke. Band 1. Hanser: München 2004, S. 205f.
Tja, die brotlose Kunst und Kultur – außer man schimpft sich Kulturmanager und geht das Ganze betriebswirtschaftlich an, nicht allerdings ohne den in der Kultur so überaus gerne erhobenen Moralfinger zu betätigen. Hach, was könnte ich mich jetzt hier ereifern. Ich fühle mich jedoch nicht annährend so betrogen wie der arme Schiller es tatsächlich war, und dabei leiste ich nicht einmal, das sollte eigentlich gar nicht der Betonung wert sein, einen Bruchteil von dem, was er uns hinterlassen hat. Deshalb halte ich jetzt auch lieber den Rand.
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Dienstag, 30. November 2010
"Kultur HEUTE" im Dt.-Cn. Kulturnetz
youjia, 07:38h
Und hier mein Artikel im Deutsch-Chinesischen Kulturnetz als Resümee, das ich aus dem Buch gezogen habe (Überschrift und viele Informationen sind angelehnt an den Artikel "Von der Subkultur zur Kulturindustrie: Die unabhängige Kunstszene" von Sabine Wang in unserem Buch S. 18-28) – 中文在这里:
2000-2010: Von der Subkultur zur Kulturindustrie
Im Mai 2010 fanden erstmals und dann gleich zwei bedeutende Retrospektiven der chinesischen Gegenwartskunst statt. Unter dem Motto Reshaping History präsentierten das Today Art Museum und die Arario Gallery in Peking chinesische Kunst von 2000 bis 2009, im neuen Mingsheng Art Museum in Shanghai ging es sogar um den Zeitraum von 1979 bis 2009 – dem Alter der zeitgenössischen Kunst in China.
Rückblick
Von 1950 bis zum Ende der Kulturrevolution 1976 gab es keine Verbindung zur Außenwelt in China. Die späten 1970er Jahre nach der Öffnung Chinas durch Deng Xiaopings Reformpolitik waren geprägt von künstlerischer Basisarbeit, woraufhin in den 1980ern eine Zeit großer gesellschaftlicher Offenheit folgte. Ausgehend von den Universitäten und mit der Forderung nach Veränderung verknüpft, wurde alles absorbiert, was nach der langen Isolation Chinas endlich wieder zur Verfügung stand, ein Kulturfieber brach aus – die New Wave. Mit dem Schock von 1989, dem harschen Zurechtweisen von offizieller Seite, kam es zu einem Rückfall in den Untergrund, es folgten sowohl eine äußere als auch eine innere Emigration in den 1990er Jahren. Doch auch hier ließ man sich nicht vollständig den Mund verbieten: Die ersten Künstlerkommunen, Beijing East Village und Yuanmingyuan, sowie Ausstellungen in Wohnungen von Freunden und Bekannten als sogenannte Appartement-Art waren damals interessante und experimentelle Orte für Malerei, Performancekunst, Lyrik, Musik und Theater in China. In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends befreiten sich dann die Künstler aus der Isolation und begannen, Teil des Establishments zu werden. Die Bildende Kunst kann als das Paradebeispiel für den Wandel der zeitgenössischen Kunstszene von einer Subkultur der 1990er Jahre zur Kulturindustrie in den 2000ern bezeichnet werden – mit dem Künstlerviertel 798 als Inbegriff.
Markpunkt für die kreative Industrialisierung
Heute, im Jahre 2010, sind in den offiziellen Kanon chinesischer Kunst diejenigen Künstler aufgenommen, deren Ausstellungen Ende der 1990er noch durch die Zensurbehörde verboten oder geschlossen wurden. Die damaligen Outcasts wurden zu Pionieren, so manch ein Museumsleiter entstammt der früheren Untergrundszene, zeitgenössische Kunst – zunächst verboten, dann ignoriert – wird nun von der chinesischen Regierung als symbolisches Kapital erkannt. Insbesondere seit Aufstellung des aktuellen Fünf-Jahres-Plans (2006-2010) gilt Soft Power, die sanfte Macht, als neues Schlagwort der Kulturdiplomatie. Die chinesische Regierung hat erkannt, dass sie die Welt nicht ausschließlich mit ökonomischen Leistungen von sich einnehmen kann, was dem kulturellen Sektor einen enormen Aufschwung bescherte. Als ein Markstein für die Kommerzialisierung der Kunst gilt die offizielle Hervorhebung der Kreativindustrie als neuer Wirtschaftszweig im Jahre 2006. Im selben Jahr fand die chinesische Kunst international wirtschaftliche Anerkennung und ihr gelang der kommerzielle Durchbruch: Im Auktionshaus Sotheby’s in New York wurde die erste Auktion chinesischer Gegenwartskunst abgehalten und ein Werk aus der Reihe Bloodlines von Zhang Xiaogang (张晓刚) erzielte dabei die Rekordsumme von knapp einer Million US-Dollar. Euphorie breitete sich aus, der Hype zeitgenössischer chinesischer Kunst brach aus.
Kommerzialisierung und Institutionalisierung
Die Grenzen zwischen unabhängiger und offizieller Kunst begannen zu verschwimmen, seit Ende der 1990er Jahre ist es zu einer langsamen Annährung zwischen den Künstlern und den Vertretern des offiziellen China gekommen – was schließlich zur Kommerzialisierung, aber auch zur Institutionalisierung führte. Mittlerweile ist es nicht mehr unabdingbar, in einen Verband aufgenommen und damit Parteimitglied zu sein, um das Einkommen zu sichern. Die Gunst der Verbände ist nicht mehr die einzige Möglichkeit für Künstler, denn viele Unabhängige haben sich inzwischen mit den Begebenheiten des Marktes arrangiert – nun buhlen die Verbände bereits um Mitglieder und sind angewiesen auf gute Künstler, was Chancen auf eine relative Ausgeglichenheit versprechen lässt. Teilweise kommt es zu Lockerungen der Zensurbestimmungen – wobei die Willkür einzelner Entscheidungsträger weiterhin undurchsichtig bleibt – und unabhängige Produktionsfirmen unter anderem im Film- und Theaterbereich, im Verlagswesen und in der Architektur sind inzwischen erlaubt.
Kulturschaffende müssen sich neben künstlerischen und moralischen Fragen seit diesem Jahrtausend auch mit kommerziellen auseinandersetzen. Die Finanzierung von Kunst und Kultur, die sich nicht selbst trägt, ist zu einem brennenden Thema geworden, es werden dringend weitere Institutionen sowie Stiftungen und ein umfangreiches Kultursponsoring benötigt. Öffentliche Gelder sind knapp bemessen, hinzu kommt die Privatisierung zuvor staatlich subventionierter Einrichtungen, die nun ebenfalls als Konkurrenten auf den Markt treten. So ist es etwa für Theater- und Verlagshäuser wesentlich leichter, den Mainstream zu bedienen, was unabhängige Kunst häufig auf ein Nischendasein beschränkt. Ein Phänomen, das im Westen weidlich bekannt ist und durch Chinas Eintritt in die Marktwirtschaft besonders deutlich zum Vorschein kommt.
Der Weg ins neue Jahrzehnt
Die Nuller-Jahre waren eine rasante Zeit, geprägt von Kommerzialisierung und Globalisierung, von scheinbar uneingeschränkten Möglichkeiten. Die Zeit des kollektiven Gedankenaustausches und Arbeitens innerhalb von Gruppen war vorbei, die Wahrnehmung der chinesischen Künstler als Individuen in der internationalen Szene hatte begonnen – weg von der Verklärung exotischer Romantizismen. „In dem Bedürfnis, ihre Werke einem Publikum zu präsentieren, sind nun die Künstler dabei zu lernen, eine Balance zu schaffen, die ihrer Instrumentalisierung durch die chinesische Regierung standhält“, so Li Zhenhua (李振华), unabhängiger Kurator und Künstler.
Diskussionen der Art, ob der Beginn der Kommerzialisierung der Tod der Avantgarde war und wie Preisanstieg und Quantitätssprung das Schaffen der Künstler beeinflussen, werden nun abgelöst durch Fragen nach der Funktion von Kunst in China, nach dem chinesischen Selbstbewusstsein, den zu vermittelnden Werten und nicht zuletzt nach der Bildung des Publikums. Gefragt sind neben den Künstlern immer dringender auch die Intellektuellen des Landes, von denen allerdings erst verhalten etwas zu hören ist. Nun, zu Beginn der 2010er Jahre, scheint nach dem großen Hype der Vorreiter in der Bildenden Kunst mit internationaler künstlerischer und finanzieller Anerkennung, nach der Wirtschaftskrise, den Olympischen Spielen und auch einhergehend mit dem Jahr des Gedenkens 2009 eine Zeit des Reflektierens und der Selbstbesinnung angebrochen. Die Umsetzung bleibt mit Spannung zu erwarten.
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2000-2010: Von der Subkultur zur Kulturindustrie
Im Mai 2010 fanden erstmals und dann gleich zwei bedeutende Retrospektiven der chinesischen Gegenwartskunst statt. Unter dem Motto Reshaping History präsentierten das Today Art Museum und die Arario Gallery in Peking chinesische Kunst von 2000 bis 2009, im neuen Mingsheng Art Museum in Shanghai ging es sogar um den Zeitraum von 1979 bis 2009 – dem Alter der zeitgenössischen Kunst in China.
Rückblick
Von 1950 bis zum Ende der Kulturrevolution 1976 gab es keine Verbindung zur Außenwelt in China. Die späten 1970er Jahre nach der Öffnung Chinas durch Deng Xiaopings Reformpolitik waren geprägt von künstlerischer Basisarbeit, woraufhin in den 1980ern eine Zeit großer gesellschaftlicher Offenheit folgte. Ausgehend von den Universitäten und mit der Forderung nach Veränderung verknüpft, wurde alles absorbiert, was nach der langen Isolation Chinas endlich wieder zur Verfügung stand, ein Kulturfieber brach aus – die New Wave. Mit dem Schock von 1989, dem harschen Zurechtweisen von offizieller Seite, kam es zu einem Rückfall in den Untergrund, es folgten sowohl eine äußere als auch eine innere Emigration in den 1990er Jahren. Doch auch hier ließ man sich nicht vollständig den Mund verbieten: Die ersten Künstlerkommunen, Beijing East Village und Yuanmingyuan, sowie Ausstellungen in Wohnungen von Freunden und Bekannten als sogenannte Appartement-Art waren damals interessante und experimentelle Orte für Malerei, Performancekunst, Lyrik, Musik und Theater in China. In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends befreiten sich dann die Künstler aus der Isolation und begannen, Teil des Establishments zu werden. Die Bildende Kunst kann als das Paradebeispiel für den Wandel der zeitgenössischen Kunstszene von einer Subkultur der 1990er Jahre zur Kulturindustrie in den 2000ern bezeichnet werden – mit dem Künstlerviertel 798 als Inbegriff.
Markpunkt für die kreative Industrialisierung
Heute, im Jahre 2010, sind in den offiziellen Kanon chinesischer Kunst diejenigen Künstler aufgenommen, deren Ausstellungen Ende der 1990er noch durch die Zensurbehörde verboten oder geschlossen wurden. Die damaligen Outcasts wurden zu Pionieren, so manch ein Museumsleiter entstammt der früheren Untergrundszene, zeitgenössische Kunst – zunächst verboten, dann ignoriert – wird nun von der chinesischen Regierung als symbolisches Kapital erkannt. Insbesondere seit Aufstellung des aktuellen Fünf-Jahres-Plans (2006-2010) gilt Soft Power, die sanfte Macht, als neues Schlagwort der Kulturdiplomatie. Die chinesische Regierung hat erkannt, dass sie die Welt nicht ausschließlich mit ökonomischen Leistungen von sich einnehmen kann, was dem kulturellen Sektor einen enormen Aufschwung bescherte. Als ein Markstein für die Kommerzialisierung der Kunst gilt die offizielle Hervorhebung der Kreativindustrie als neuer Wirtschaftszweig im Jahre 2006. Im selben Jahr fand die chinesische Kunst international wirtschaftliche Anerkennung und ihr gelang der kommerzielle Durchbruch: Im Auktionshaus Sotheby’s in New York wurde die erste Auktion chinesischer Gegenwartskunst abgehalten und ein Werk aus der Reihe Bloodlines von Zhang Xiaogang (张晓刚) erzielte dabei die Rekordsumme von knapp einer Million US-Dollar. Euphorie breitete sich aus, der Hype zeitgenössischer chinesischer Kunst brach aus.
Kommerzialisierung und Institutionalisierung
Die Grenzen zwischen unabhängiger und offizieller Kunst begannen zu verschwimmen, seit Ende der 1990er Jahre ist es zu einer langsamen Annährung zwischen den Künstlern und den Vertretern des offiziellen China gekommen – was schließlich zur Kommerzialisierung, aber auch zur Institutionalisierung führte. Mittlerweile ist es nicht mehr unabdingbar, in einen Verband aufgenommen und damit Parteimitglied zu sein, um das Einkommen zu sichern. Die Gunst der Verbände ist nicht mehr die einzige Möglichkeit für Künstler, denn viele Unabhängige haben sich inzwischen mit den Begebenheiten des Marktes arrangiert – nun buhlen die Verbände bereits um Mitglieder und sind angewiesen auf gute Künstler, was Chancen auf eine relative Ausgeglichenheit versprechen lässt. Teilweise kommt es zu Lockerungen der Zensurbestimmungen – wobei die Willkür einzelner Entscheidungsträger weiterhin undurchsichtig bleibt – und unabhängige Produktionsfirmen unter anderem im Film- und Theaterbereich, im Verlagswesen und in der Architektur sind inzwischen erlaubt.
Kulturschaffende müssen sich neben künstlerischen und moralischen Fragen seit diesem Jahrtausend auch mit kommerziellen auseinandersetzen. Die Finanzierung von Kunst und Kultur, die sich nicht selbst trägt, ist zu einem brennenden Thema geworden, es werden dringend weitere Institutionen sowie Stiftungen und ein umfangreiches Kultursponsoring benötigt. Öffentliche Gelder sind knapp bemessen, hinzu kommt die Privatisierung zuvor staatlich subventionierter Einrichtungen, die nun ebenfalls als Konkurrenten auf den Markt treten. So ist es etwa für Theater- und Verlagshäuser wesentlich leichter, den Mainstream zu bedienen, was unabhängige Kunst häufig auf ein Nischendasein beschränkt. Ein Phänomen, das im Westen weidlich bekannt ist und durch Chinas Eintritt in die Marktwirtschaft besonders deutlich zum Vorschein kommt.
Der Weg ins neue Jahrzehnt
Die Nuller-Jahre waren eine rasante Zeit, geprägt von Kommerzialisierung und Globalisierung, von scheinbar uneingeschränkten Möglichkeiten. Die Zeit des kollektiven Gedankenaustausches und Arbeitens innerhalb von Gruppen war vorbei, die Wahrnehmung der chinesischen Künstler als Individuen in der internationalen Szene hatte begonnen – weg von der Verklärung exotischer Romantizismen. „In dem Bedürfnis, ihre Werke einem Publikum zu präsentieren, sind nun die Künstler dabei zu lernen, eine Balance zu schaffen, die ihrer Instrumentalisierung durch die chinesische Regierung standhält“, so Li Zhenhua (李振华), unabhängiger Kurator und Künstler.
Diskussionen der Art, ob der Beginn der Kommerzialisierung der Tod der Avantgarde war und wie Preisanstieg und Quantitätssprung das Schaffen der Künstler beeinflussen, werden nun abgelöst durch Fragen nach der Funktion von Kunst in China, nach dem chinesischen Selbstbewusstsein, den zu vermittelnden Werten und nicht zuletzt nach der Bildung des Publikums. Gefragt sind neben den Künstlern immer dringender auch die Intellektuellen des Landes, von denen allerdings erst verhalten etwas zu hören ist. Nun, zu Beginn der 2010er Jahre, scheint nach dem großen Hype der Vorreiter in der Bildenden Kunst mit internationaler künstlerischer und finanzieller Anerkennung, nach der Wirtschaftskrise, den Olympischen Spielen und auch einhergehend mit dem Jahr des Gedenkens 2009 eine Zeit des Reflektierens und der Selbstbesinnung angebrochen. Die Umsetzung bleibt mit Spannung zu erwarten.
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Samstag, 27. November 2010
The Launch – Impressions
youjia, 03:02h
Thank you all for coming to the booklaunch on Thursday, November 25th 2010, 7:30 pm at the Bookworm in Beijing of
Culturescapes China: Chinas Kulturszene ab 2000.
Culturescapes China: China’s Cultural Scene Since 2000.
Katharina Schneider-Roos and Stefanie Thiedig (eds.)
Basel: Christoph Merian 2010.
After a short introduction about the origins of the book and an overview about the content, we had three special guests on the podium: Martin Brandes, Li Yinan and Barbara Münch – who gave more details about their special disciplines. A presentation in the background was showing all the authors' article titles and the pictures inside the book.

The origins
After Katharina Schneider-Roos and I first met in February 2009, the publication project is now concluded on November 2010. Our starting point was that the art scene in China and especially Beijing as the centre of culture and art was and still is on the verge of a change. We wanted to show a special perspective of the art scene through people who are actively involved, who witness the scene and participate in it – so we gathered almost thirty authors taking a ten years retrospective in the different disciplines of fine arts, film and photography, literature and theatre, music, and architecture. Our approach was commemoration – we believe that a time of reflection started and we wanted to take this to reflect ourselves, to remember the 2000s – in our own way: subjective and selective. What we were looking for was an overall structure of art works and working in the arts, and of form and content.

Thank you!
Katharina and I would like to express our deepest gratitude to our authors and all other contributors – we all worked for free, because we wanted to share our experiences.
Many authors also contributed photos – thank you very much! A very special photo-contribution-thank-you goes to:
- Katharina Hesse
- Shu Yang
- Uli Sigg and staff
- Doro Adam and Barbara Münch
Thank you also Cathrine Lutz and Eva Lüdi for your great translations and Johannes Schneider and your company Webducation for sponsoring 16 extra pages of color print!
My special thanks goes to Katharina who wishes us all the best regards and says hello from Basel!

Content overview, introduction
Contemporary Chinese art has experienced a rapid hype – art and commerce approached each other, and so did the official side with the independent scene.
From 1950 until the end of the Cultural Revolution, there was no connection with the outside world in China. In the late 1970s after Deng Xiaoping’s Open Door policy, cultural basic work had to be done, where after the 1980s was a time of great social openness. Starting from universities and connected with the demand of change, everything was absorbed, which was available after China’s long isolation. A cultural fiver broke out – the New Wave.
The shock of 1989 was a relapse into the underground, followed by an inside and outside emigration in the 1990s. While many artists went abroad, those who stayed still did find a way to express themselves: the first artist's communes started, Beijing East Village and Yuanmingyuan, exhibitions in apartments of friends, experimental spaces for painting, performance art, lyrics, music and theatre in China.
In the first years of the new century, artists came out of the isolation and started to become part of the establishment. Fine arts are the prime example of the change the contemporary art scene went through: from a sub-culture in the 1990s to a cultural industry in the 2000s.
The noughties were a time of commercialisation and globalisation of apparently boundless possibilities. The time of collective exchange of thoughts and working inside groups was over, the perception of Chinese artists as individuals in the international scene had begun – away from the transfiguration of exotic romanticism.
Discussions if the beginning of commercialisation is the death of avant-garde and how prices and quality affect the work of artists are now replaced by questions of the function of art in China, of the Chinese self-consciousness, the communicated values and public education.

Panel discussion
According to the order of the articles in our book, we first spoke to Martin Brandes, who wrote the article about Chinese film economy. Martin lives in Beijing since 2001. Since 1975, he has been working in film distribution and in cinema and TV production, as well as writing articles for film economy magazines and his own film scripts. Martin is a script evaluator of the Pro 7/ Sat1-group, a China correspondent of various magazines, and the senior advisor of the national China Documentary Film Commission in Beijing.

Chinese film went a long way during the past ten years. The sole status of being a propaganda instrument from the official side blurred and film became a commercial good. China is now number 3 of the film producing countries. Martin described how the commercial film market work, how strict censorship is, and what role SARFT plays. He also said a few words to how does the illegal market works. In his article, Martin describes the Chinese film economy going through massive changes in structure and focus – at the launch, he stood question and answer about figures and tendencies and also answered how the WTO accession 2001 has changed the Chinese film economy.
Our second guest was Li Yinan 李亦男, who wrote about independent theatre in Beijing. Li Yinan, who has studied German Literature, Dramatics and Sinology in Beijing, New York and Hamburg, works as a dramaturge in Beijing. She lived in Munich from 2003 working as a theatre and art critic, since 2005 she lectures in Chinese Theatre at the University of Munich, the University of Frankfurt and the Central Academy of Drama in Beijing. Since 2007, she is director of Theatre Arts in Beijing.

Yinan writes about young theatre people trying to find their own voice and described the current status quo and gave a quick overview about how education had changed over the last decade and what still needs to be done. There are young people coming from all over China to Beijing to see and play theatre. All they know, she says, is the few DVDs by Lin Zhaohua and Meng Jinghui. Li Yinan tells us how Beijing sticks out in being the capital for independent theatre. She has organised workshops and the new dramaturgy program at the Central Academy of Drama attempting to bring a change to the Chinese theatre scene, which she introduced to the audience.
Barbara Münch as our final guest author on the podium wrote about the contemporary architectural scene in China. Barbara studied Architecture, Economics and Engineering. Since 2000, she lectures architecture at universities in Berlin and Beijing. She is a researcher and writer about architecture and city development in China and works as an independent architect.

In the last couple of years, architecture has made its step from being a handicraft towards a discipline of art; exciting architecture can be found in China … Barbara talked about the still omnipresent clichee of prestige buildings by famous Western architects, described the change happening in Chinese architecture. She also spoke about how architecture helps creating a unique environment for the people – in big cities and what is going on in the suburbs and the hinterland. Moreover, she described the historic circumstances of architecture, the different views in protection of heritage: in a structural sense of how Chinese architects work in Local Design Institutes (LDIs) and independent bureaus; and in form and content if there is a Chinese architectural language.
Once again, thanks to everyone present for coming. I hope, you enjoyed the evening and went home with a few new impressions. The book is available at Amazon or contact Katharina or me directly.

Photo provided by Katharina Schneider-Roos.

That's me, Stefanie Thiedig aka 由甲.
All pictures except the last one of Katharina were taken by Julia Odenstein.
Tags für diesen Beitrag 这本文章的标记: Architektur 建筑, Literatur 文学, Film 电影, Theater 话剧, Häufig gelesen 频看
Culturescapes China: Chinas Kulturszene ab 2000.
Culturescapes China: China’s Cultural Scene Since 2000.
Katharina Schneider-Roos and Stefanie Thiedig (eds.)
Basel: Christoph Merian 2010.
After a short introduction about the origins of the book and an overview about the content, we had three special guests on the podium: Martin Brandes, Li Yinan and Barbara Münch – who gave more details about their special disciplines. A presentation in the background was showing all the authors' article titles and the pictures inside the book.

The origins
After Katharina Schneider-Roos and I first met in February 2009, the publication project is now concluded on November 2010. Our starting point was that the art scene in China and especially Beijing as the centre of culture and art was and still is on the verge of a change. We wanted to show a special perspective of the art scene through people who are actively involved, who witness the scene and participate in it – so we gathered almost thirty authors taking a ten years retrospective in the different disciplines of fine arts, film and photography, literature and theatre, music, and architecture. Our approach was commemoration – we believe that a time of reflection started and we wanted to take this to reflect ourselves, to remember the 2000s – in our own way: subjective and selective. What we were looking for was an overall structure of art works and working in the arts, and of form and content.

Thank you!
Katharina and I would like to express our deepest gratitude to our authors and all other contributors – we all worked for free, because we wanted to share our experiences.
Many authors also contributed photos – thank you very much! A very special photo-contribution-thank-you goes to:
- Katharina Hesse
- Shu Yang
- Uli Sigg and staff
- Doro Adam and Barbara Münch
Thank you also Cathrine Lutz and Eva Lüdi for your great translations and Johannes Schneider and your company Webducation for sponsoring 16 extra pages of color print!
My special thanks goes to Katharina who wishes us all the best regards and says hello from Basel!

Content overview, introduction
Contemporary Chinese art has experienced a rapid hype – art and commerce approached each other, and so did the official side with the independent scene.
From 1950 until the end of the Cultural Revolution, there was no connection with the outside world in China. In the late 1970s after Deng Xiaoping’s Open Door policy, cultural basic work had to be done, where after the 1980s was a time of great social openness. Starting from universities and connected with the demand of change, everything was absorbed, which was available after China’s long isolation. A cultural fiver broke out – the New Wave.
The shock of 1989 was a relapse into the underground, followed by an inside and outside emigration in the 1990s. While many artists went abroad, those who stayed still did find a way to express themselves: the first artist's communes started, Beijing East Village and Yuanmingyuan, exhibitions in apartments of friends, experimental spaces for painting, performance art, lyrics, music and theatre in China.
In the first years of the new century, artists came out of the isolation and started to become part of the establishment. Fine arts are the prime example of the change the contemporary art scene went through: from a sub-culture in the 1990s to a cultural industry in the 2000s.
The noughties were a time of commercialisation and globalisation of apparently boundless possibilities. The time of collective exchange of thoughts and working inside groups was over, the perception of Chinese artists as individuals in the international scene had begun – away from the transfiguration of exotic romanticism.
Discussions if the beginning of commercialisation is the death of avant-garde and how prices and quality affect the work of artists are now replaced by questions of the function of art in China, of the Chinese self-consciousness, the communicated values and public education.

Panel discussion
According to the order of the articles in our book, we first spoke to Martin Brandes, who wrote the article about Chinese film economy. Martin lives in Beijing since 2001. Since 1975, he has been working in film distribution and in cinema and TV production, as well as writing articles for film economy magazines and his own film scripts. Martin is a script evaluator of the Pro 7/ Sat1-group, a China correspondent of various magazines, and the senior advisor of the national China Documentary Film Commission in Beijing.

Chinese film went a long way during the past ten years. The sole status of being a propaganda instrument from the official side blurred and film became a commercial good. China is now number 3 of the film producing countries. Martin described how the commercial film market work, how strict censorship is, and what role SARFT plays. He also said a few words to how does the illegal market works. In his article, Martin describes the Chinese film economy going through massive changes in structure and focus – at the launch, he stood question and answer about figures and tendencies and also answered how the WTO accession 2001 has changed the Chinese film economy.
Our second guest was Li Yinan 李亦男, who wrote about independent theatre in Beijing. Li Yinan, who has studied German Literature, Dramatics and Sinology in Beijing, New York and Hamburg, works as a dramaturge in Beijing. She lived in Munich from 2003 working as a theatre and art critic, since 2005 she lectures in Chinese Theatre at the University of Munich, the University of Frankfurt and the Central Academy of Drama in Beijing. Since 2007, she is director of Theatre Arts in Beijing.

Yinan writes about young theatre people trying to find their own voice and described the current status quo and gave a quick overview about how education had changed over the last decade and what still needs to be done. There are young people coming from all over China to Beijing to see and play theatre. All they know, she says, is the few DVDs by Lin Zhaohua and Meng Jinghui. Li Yinan tells us how Beijing sticks out in being the capital for independent theatre. She has organised workshops and the new dramaturgy program at the Central Academy of Drama attempting to bring a change to the Chinese theatre scene, which she introduced to the audience.
Barbara Münch as our final guest author on the podium wrote about the contemporary architectural scene in China. Barbara studied Architecture, Economics and Engineering. Since 2000, she lectures architecture at universities in Berlin and Beijing. She is a researcher and writer about architecture and city development in China and works as an independent architect.

In the last couple of years, architecture has made its step from being a handicraft towards a discipline of art; exciting architecture can be found in China … Barbara talked about the still omnipresent clichee of prestige buildings by famous Western architects, described the change happening in Chinese architecture. She also spoke about how architecture helps creating a unique environment for the people – in big cities and what is going on in the suburbs and the hinterland. Moreover, she described the historic circumstances of architecture, the different views in protection of heritage: in a structural sense of how Chinese architects work in Local Design Institutes (LDIs) and independent bureaus; and in form and content if there is a Chinese architectural language.
Once again, thanks to everyone present for coming. I hope, you enjoyed the evening and went home with a few new impressions. The book is available at Amazon or contact Katharina or me directly.

Photo provided by Katharina Schneider-Roos.

That's me, Stefanie Thiedig aka 由甲.
All pictures except the last one of Katharina were taken by Julia Odenstein.
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Mittwoch, 17. November 2010
Auf Kunstreise in Shanghai
youjia, 18:54h
Hier ein paar Eindrücke einer Kunstreise durch Shanghai und Beijing vom 8.-14. September 2010 – etwas länger, da dieser Blog eine Weile still stand, hier zunächst die Tour durch Shanghai:
Mittwoch, 8. September 2010
SHCONTEMPORARY
- Shanghai Exhibition Center 上海展览中心
- Adresse: 1000 Yan’an Zhong Lu 延安中路1000号
- www.shcontemporary.info/English/event/welcome
- Direktor: Colin Chinnery

Themen
- Re-Value: „artistic evolution from traditional to modern to contemporary“
- Asiatische Gegenwartskunst sammeln
o China ist mittlerweile der 3. größte Kunstmarkt nach den USA und England
- Giorgio Morandi (Einfluss auf moderne und ggw. cn. Kunst)
o 1890-1964, ital. Maler und Grafiker, bekannt für seine Stillleben
o kontemplative und introspektive Stillleben, Landschaftsmalerei, Stiche, Radierungen
Exponate (Auswahl)
„Hype-Art“ (Pop-Art etc.) der Nuller-Jahre
usw.
PA TA Gallery Beijing, Taipei
Neues entsteht – „The show must go on“

Art Statements


Art Labor Gallery Shanghai

55 Shanghai

Zang Kunkun: Ohne Titel
Grafik

Kalfayan Galleries: Antonis Donef


Hangzhou Renke Arts

Hanmo Art Gallery


White Space Beijing: Miao Xiaochuns „Transport“ und „Greed
Anima

Taikang Space: Yang Mao-Lin

Art Seasons

Art Statements: Yoshitaka Amanos „Deva Loka
Nightmare“
Traditionelle Malerei im neuen Gewand


Art for All Society Macau, Beijing

Gallery Maek-Hyang: Li Dingxiong

Gallery Artside: Oh Yeun Seoks „The Song of Lady“

Christine Park Paris

Cai Xiaosong
Fotografie (in Anlehnung an traditionelle Malerei)

55 Shanghai

Paris-Beijing Galerie: Yang Yongliangs „Artificial Wonderland“
Dimensional Art

Arario Gallery Beijing

Pékin Fine Arts: Jin Shan


Art Issue Projects

Art Issue Projects

Arario Gallery Beijing

White Space Beijing
Skulpturesk

Gallery Hyundai


DNA Berlin

Hanmo Art Gallery

Art Issue Projects

55 Shanghai

DNA Berlin

Arario Gallery Beijing: Tallur L. N.s „Man with Holes“

White Space Beijing: Wang Shugang

Liu Jiawei
Galerien (weitere Auswahl)
- Art Issue Projects, Beijing
o vorher Han Ji Yun Contemporary Space, jetzt Zus.schluss mit Art Issue Magazine
o neue engl.-cn. Kunstzeitschrift aus Beijing
o Fokus: Ggw.skunst China
- Boers-Li, Beijing
o Lin Chuang (Jingshan, 1978)
o gegründet 2005, Fokus: Installationen, Skulpturen, Malerei, Arbeiten auf Papier, Audioarbeiten, Fotografie, Video, Film, Performance, Digitalkunst
- Galleria Continua, Beijing
o Italien, gegründet 2004 im 798
- Long March Space, Beijing
o Zhu Yu (Chengdu, 1970): „controversial; focusing on moral and religious issues between humanity and divinity“
o gegründet 2002, Fokus: „dedicated to the fundamental questions of the relationship between curating, display and artistic creation, between practice and discourse, between objects and text, and between audience and artists“
- Alexander Ochs Galleries, Beijing, Berlin
o gegründet 1997 mit Asienbezug in Berlin, 2008 in Beijing
- White Space, Beijing
o gegründet 2004, Fokus: „emerging Chinese contemporary arts“
- PLATFORM China, Beijing
o gegründet 2005, Fokus: „develop and promote contemporary art in China and to build up a platform of cultural exchange and dialogue between Chinese and international artists“
- ShanghART, Shanghai, Beijing
o Sun Xun (Fuxin, 1980): produces a multitude of drawings that incorporate text within the image for his animation
o Zhao Bandi (BJ, 1966): Panda-Serien
o Initiiert 1996, Fokus: „one of China’s most influential contemporary art institutions“
- Tang Contemporary Art, Beijing
o Chen Wenbo (Chongqing, 1969): Mitglied der LM100 Creative Community
Freitag, 10. September 2010
ROCKBUND ART MUSEUM
- Adresse: 20 Huqiu Road, Huangpu District, Shanghai 200002, 黄浦区虎丘路20号 Tel: 021-3310 9985
- dies ist die zweite Ausstellung des gerade neu eröffneten Museums (inszwischen läuft die dritte Ausstellung: By Day, By Night, or Some (Special) Things a Museum Can Do). Zuvor gab es eine Ausstellung von Cai Guoqiang, einem sozialkritischen, sehr wichtigen und interessanten cn. Künstler. Beim letzten Mal wurde ein Teil der alten Bank mit als Ausstellungsfläche inkl. der alten Räumlichkeiten der Schließfächer verwendet, diese ist eine Kirche in der Nähe integriert
- ein wirklich spannendes neues Museum für Shanghai
- Ausstellung: Zeng Fanzhi „Unexpected Acts of Uncertain Consequence“ (Wuhan, 1964, lebt in BJ); einige Hintergrundinformationen zum Künstler:
o bekannt wurde Zeng mit der Porträtserie „Masks“, Landsleute Mitte der 1990er (Veränderung an der Oberfläche)
o Überpräsenz Mao Zedongs (Werk: „Tian’anmen“), weitere Werke von Marx, Engels, Stalin, Lenin
o Porträts, bäuerliche Landschaftsmalerei, politisch aufgeladene Motive, Alltag, überdimensionale Hände und stereotype Gesichter
o weitere Themen: Banalität und Trauma; Schalheit öffentlichen Raumes, die sich zermahlenden Massen; Seelenqual; Parodien zwischen Gedanken und Handeln; geisterhafte Abbilder als Echo von Mehrdeutigkeit und technischer Transformation
o Einfluss: dt. Expressionismus, später Song-Dynastie (kalligraphisch-romantisch); Studentenzeit in Wuhan mit Toilettenbenutzung des nahen Krankenhauses, Anblicke der Schlachter in seiner Straße
o viele cn. Künstle haben amerik. Popkunst aufgegriffen und sie in sozialen Realismus eingebunden als Kommentar der sich schnell verändernden cn. Gesellschaft – Zeng Fanzhi sticht hervor durch die introspektive Art seiner Arbeiten, mit der er häufig das persönliche Leben und seine Emotionen reflektiert, immer seine eigenen Gefühle porträtierend; ideologische Veränderungen haben ihn nichtsdestoweniger geprägt; er erfindet sich ständig neu; Idealismus und eine gewisse Traurigkeit, dass dieser nicht erfüllt werden kann
o Kompositionen zwischen Ironie und Optimismus, Fusion der Verehrung revolutionären Heroismus und ungewissen, sich rapide entwickelnden Zukunft; provokative Sensationslust, unterschwellige Gewalt, psychologische Spannung, übernatürliche Aura
o arbeitet gelegentlich simultan mit 2 Pinsel (gleichzeitiges Kreieren und Zerstören), mit einem, um das Subjekt zu beschreiben, während der andere Spuren auf der Leinwand des unterbewussten Malprozesses hinterlässt; Landschaftsmalerei so etwa Transformation in Abstraktion, die abgebildeten Personen fließen zus. in Erinnerung und Imagination
o eine Frage zur Sponsorenschaft Zengs kam auf: er stiftet jährlich 120 tsd. RMB an seine ehem. Kunstschule in Wuhan, 100 tsd. RMB an die Beida; nach dem Erdbeben im Mai 2008 in Sichuan hat er 370 tsd. RMB für ein Projekt zur Förderung behinderter Kinder zum Eintritt in Kunstschulen bereitgestellt
--> diese Art der Ausbildungsförderung ist nichts außergewöhnliches, besonders nicht für einen Künstler, der es v. a. auch im materiellen Sinne „geschafft“ hat



PEARL LAM CONTRASTS GALLERY
- Adresse: 黄浦区江西中路181号, 021-6323 1988
- gegründet 1996, vertreten in London, Paris, New York, Tokyo, Los Angeles und Shanghai, um bld. Kunst, Architektur und Design in Beziehung zu setzen
- Ausstellung: Li Tianbing „Childhood Fantasy“ (Guilin, 1974, lebt in Paris); einige Hintergrundinformationen zum Künstler:
o traditionelle cn. Malerei mit Elementen westlicher Ikonografie
o gesellschaftskritische Aspekte der Konsumgesellschaft, Veränderung kultureller Werte
o wichtige Serien: „LC Body“ und „Me and My Brother“; elegante und subtile Verbindung kultureller Einflüsse (Ost-West) mit dekonstruktiven Elementen unterschwelliger Gewalt
o „Childhood Fantasy“: Kindergesichter mit Symbolen bekannter Industriekonzerne oder bekannten Textzeilen (Internet, Zeitung); verwitterte, rissige Bildoberflächen; Absage an den Gebrauch von Farbe; Kommentar an ggw. Familienpolitik in China; atmosphärische Werke stilistischer Variationen; fernöstliche Philosophie der Grundidee stetiger Weiterentwicklung des Selbst
o Unvollkommenheit der Konservierung der Vergangenheit; Spannung zwischen fotografischer und dokumentarischer Belege, Erfassung von Erinnerung konstruierter (auch fiktiver), physikalischer Objekte
o zwei Herangehensweisen an die menschliche Existenz, deren Weg nicht kontrolliert werden kann, aber deren Verständnis ständig erweitert werden kann, mit dem Leben, das aus unterschiedlichen Facetten zusammengefügt ist, äußeren Einflüssen unterliegt und sich in Bewegung befindet; Teil dessen seiend kann akzeptiert werden oder wir können und mit der Anpassung abmühen – die vergänglich und illusorisch ist

SHANGHAI GALLERY OF ART, THREE ON THE BUND
- Adresse: 3rd Floor, No.3, the Bund 中山东一路三号三楼, 021-6321 5757, 6323 3355
- gegründet 2004 mit dem Anspruch, wichtige cn. Ggwts.künstler zurück nach China zu holen, um die Geschichte Chinas zu bewahren

- aktuelle Ausstellung: Feng Mengbo „Journey to the West“ (Beijing, 1966); einige Hintergrundinformationen zum Künstler:
o Feng Mengbo ist ein Video- und Installationskünstler
o seine Arbeit „Q4U“, eine künstlerisch bearbeitete Version des Egoshooters Quake III, war 2002 auf der Documenta zu sehen
o 2004 wurde ihm der Kulturpreis Prix Ars Electronica für „Ah_Q – A Mirror of Death“ überreicht
o „Die Reise in den Westen“ ist einer der chin. literarischen Klassiker (insg. 4, dieser aus der Ming-Dynastie im 16. Jhd. von Wu Cheng’en)
--> Geschichte der Reise des Mönches Xuanzang zum westlichen Himmel, im heutigen Indien, von wo er Buddhas heilige Schriften nach China bringen soll – reale Begebenheit aus dem 7. Jhd.; begleitet wird er von Gefährten, von einem Wasserdämon, einem Menschen, der in ein Schwein verwandelt wurde und vom König der Affen Sun Wukong – dem eigentlichen Hauptcharakter der Geschichte
o Zus.fügung aus seinem Interesse an digitaler Kunst und Tradition, klassische spirituelle Werte sind überführt in die Cyberrealität Fengs
o idyllische Landschaften sind mit 3D-Programmen bearbeitet, dazu kommt ein interaktives Videospiel mit Gaming Hard- und Software
o Themen: Kommerz, Tradition



Three on the Bund mit Blick über den Bund


STUDIOBESUCH VON WU SHANZHUAN UND INGA SVALA THORSDOTTIR, PUDONG
- Wu Shanzhuan (Zhoushan, 1960, lebt in Hamburg und Shanghai), spricht Dt. und Engl.
- international anerkannter Konzeptkünstler, ein Freund von Bruno Bischofberger
- bekannt als einer der Vorreiter der cn. Konzeptbewegung in den 1980ern, war Wu der erste Künstler in China, der Textteile von Popanspielungen in seine Werke aufgenommen hat. Damals kristallisierte sich auch sein äußerst idiosynkratischer Ansatz der Malerei heraus, den er mit politischen Aussagen, religiösen Schriften und Werbeslogans kombiniert
- Wus Leinwände erscheinen als eine Kombination aus Graffiti und Expressionismus; zus.gefügt aus Wörtern, Symbolen, Diagrammen, die um den Platz auf seinen Werken zu wetteifern scheinen – virtuell auf der Wand und in piktografischer Abstraktion
- durch die Verwendung der Symbole entzieht er ihnen ihren urspr. Kontext und ihre kulturelle Bedeutung – wobei diese natürlich immer oberflächlich mitspielen –, er entleert sie durch den Massengebrauch an Farbe und Schrift, reinigt sie für den Neugebrauch und zur Kontemplation
- Wu geht den Prozess des Malens als Schreiben, exemplarisch etwa in seiner Serie „Today No Water“ von 2007. Als grafischer Roman angelegt, bildet jede Leinwand ein Kapitel einer sich aufbauenden Erzählung. Zugrunde liegt dem keine Storyline, sondern vielmehr eine visuelle Spannkraft zwischen fragmentarischen Phrasen und Bildern, die in einer Gesamtkomposition von Freestyle Assoziationen und Ideen, Referenzen und Symbolen zus.kommen


MOGANSHAN ART DISTRICT
- Adresse: 普陀区莫干山路50号
- das Moganshan, genannt M50 nach seiner Lage auf der Moganshan Road Nr. 50, ist das Künstlerviertel von Shanghai – ähnlich dem 798 in Beijing
- vor 10 Jahren zogen die ersten Künstler und Galerien in eine alte Textilfabrik in das Moganshan 50. Der Komplex war jahrelang vom Abriss bedroht, während sich in nächster Nachbarschaft Hochhäuser in die Höhe schraubten. In den letzten Jahren entwickelte sich dann in der 50 Moganshan Road eine Kunstoase, die schließlich immer kommerzieller wurde und dadurch ihr Bestehen sichern konnte
- das 10. Jubiläum des Viertels beginnt seine Eröffnungsfeier heute und geht bis in den Oktober hinein
- ShanghART, Shanghai, Beijing
o initiiert 1996 von Lorenz Helbling, gilt als eine der einflussreichsten Institutionen der Ggwts.kunst in China
o aktuelle Ausstellungen:
--> Sun Xun (Fuxin, 1980): New Media-Künstler; produziert eine Vielzahl von Werken, die Textpassagen in den Bildern seiner Anima aufnehmen; er beschäftigt sich mit Weltgeschichte und Politik, sowie mit lebenden Organismen
--> Zhao Bandi (BJ, 1966): bekannt für seine Panda-Serien als Parodie auf die offizielle cn. Propaganda, durch das Nationaltier spricht Zhao auch auf der ShContemporary unter den „Discoveries“, dort hat er seine Werke von den beiden Kindern vorstellen lassen

o. A.

Madeln „Spread 201009103“ (2010)

Ding Yi „Appearance of Crosses 2007-8-04/ 01/ 03“ (v.l.n.r., 2007)

Yang Zhenzhong „No. 01 – No. 25“ (2010)
- Galerieempfehlungen zum 10. Jub. des M50
o Loh Gallery, Moganshan Bldg. 3/ 111: Galerieeröffnung 19 Uhr
o Madeln Space, Moganshan Bldg. 7/ 4. Stk., Eröffnung Li Ming, Lin Ke, Yang Junling: „Dedicated to Money Makers“, 18 Uhr
o Vanguard Gallery, Moganshan Bldg. 4A/ 204, Ausstellung Xu Di: „Vivid as Fruit“
Samstag, 11. September 2010
PRIVATSAMMLUNG VON QIAO ZHIBIN
- Sammler mit eigenen KTV-Clubs in Beijing und Shanghai

Ding Yi

Zeng Fanzhi

Aoyama Satoru
MINSHENG ART MUSEUM/ RED TOWN
- Adresse: Red Town, 570 Huaihai Xi Lu, Xuhui District 淮海西路570号,近凯旋路, Tel: 021-6280-4741, 6280-9231
o wie das Rockbund ist das Minsheng ein neues Museum mit der zweiten Ausstellung.
Es ist benannt nach seinem „Gründer“, der Minsheng Bank – das Museum ist das erste seiner Art in China, das von einer Bank gegründet wurde. Die erste Ausstellung hatte sehr große Ziele verfolgt, es handelte sich um eine Retrospektive der chin. Kunst der letzten 30 Jahre – leider wirkte es etwas willkürlich bzw. schien es, als wären die Werke ausgestellt, die gerade zur Verfügung standen oder von befreundeten Künstlern zur Verfügung gestellt wurden
- aktuelle Ausstellung: Korean Contemporary Art „Plastic Garden“
o „Plastic Garden“ ist eine Ausstellung von 17 koreanischen Künstlern mit 64 Werken
o Gemeinsamkeiten liegen eindeutig in der verbindenden asiatischen Tradition der Kalligraphie und des kontemplativen, buddhistischen Ansatzes; in der Vorstellung der Lehre des Nichts

Noh Sang Kyoon

Yongbaek Lee

Lee Seahyun

Chung Suejin

Jung Yeondoo

Ham Jin
RED TOWN: „SCULPTURE PARK“ UND „SCULPTURE SPACE“
- Regelmäßig wechselnde Skulpturen
- Red Town war urspr. eine Stahlfabrik und ist seit seiner „Neugründung“ 2005 zu einer der Zentren der Kreativindustrie Shanghais geworden (mit allem, was dazugehört, Designfirmen, Cafés, Galerien etc.)

WEITERE GALERIEN
- 140 sqm
o Galerie von Liu Yingmei, aktuell: Ai Weiwei und Zhang Peili
o Adresse: 1331 Fuxing Zhonglu, 26 Room, near Fenyang Lu 复兴中路1331号26室,汾阳路口, 021-6431 6216
- Zendai Himalayan Art Center
o aktuell: „Updating China for a Sustainable Future“ (dt.-cn. EXPO-Show)
o No. 28 Lane 199, Fangdian Lu 芳甸路199弄28号, 021-5033 9801
- MoCA Shanghai
o aktuell: Umbau für Eröffnung „Reflection of Minds“ am 12.9.
o Adresse: People's Park, 231 Nanjing West Road 人民公园南京西路231号,021-6327 9900
- Shanghai Duolun Museum of Modern Art
o aktuell: Saudi Arabien
o Adresse: No. 27 Duolun Road 多伦路27号, 021-6587 2530, 6587 5996
- Zhu Qizhan Art Museum
o aktuell: Poetry of Russian Soul
o Adresse: No. 580 Ouyang Road, 欧阳路580号, 021-5671 0742, 5671 0741

140sqm: Ai Weiweis Skulptur zur „Fuck Off“-Fotografieserie (2006)

Fan Jiupeng (2010)

Art Labor Gallery: Ying Yefus „Sweet and Sour“ (2010)
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Mittwoch, 8. September 2010
SHCONTEMPORARY
- Shanghai Exhibition Center 上海展览中心
- Adresse: 1000 Yan’an Zhong Lu 延安中路1000号
- www.shcontemporary.info/English/event/welcome
- Direktor: Colin Chinnery

Themen
- Re-Value: „artistic evolution from traditional to modern to contemporary“
- Asiatische Gegenwartskunst sammeln
o China ist mittlerweile der 3. größte Kunstmarkt nach den USA und England
- Giorgio Morandi (Einfluss auf moderne und ggw. cn. Kunst)
o 1890-1964, ital. Maler und Grafiker, bekannt für seine Stillleben
o kontemplative und introspektive Stillleben, Landschaftsmalerei, Stiche, Radierungen
Exponate (Auswahl)
„Hype-Art“ (Pop-Art etc.) der Nuller-Jahre

PA TA Gallery Beijing, Taipei
Neues entsteht – „The show must go on“

Art Statements


Art Labor Gallery Shanghai

55 Shanghai

Zang Kunkun: Ohne Titel
Grafik

Kalfayan Galleries: Antonis Donef


Hangzhou Renke Arts

Hanmo Art Gallery


White Space Beijing: Miao Xiaochuns „Transport“ und „Greed
Anima

Taikang Space: Yang Mao-Lin

Art Seasons

Art Statements: Yoshitaka Amanos „Deva Loka
Nightmare“
Traditionelle Malerei im neuen Gewand


Art for All Society Macau, Beijing

Gallery Maek-Hyang: Li Dingxiong

Gallery Artside: Oh Yeun Seoks „The Song of Lady“

Christine Park Paris

Cai Xiaosong
Fotografie (in Anlehnung an traditionelle Malerei)

55 Shanghai

Paris-Beijing Galerie: Yang Yongliangs „Artificial Wonderland“
Dimensional Art

Arario Gallery Beijing

Pékin Fine Arts: Jin Shan


Art Issue Projects

Art Issue Projects

Arario Gallery Beijing

White Space Beijing
Skulpturesk

Gallery Hyundai


DNA Berlin

Hanmo Art Gallery

Art Issue Projects

55 Shanghai

DNA Berlin

Arario Gallery Beijing: Tallur L. N.s „Man with Holes“

White Space Beijing: Wang Shugang

Liu Jiawei
Galerien (weitere Auswahl)
- Art Issue Projects, Beijing
o vorher Han Ji Yun Contemporary Space, jetzt Zus.schluss mit Art Issue Magazine
o neue engl.-cn. Kunstzeitschrift aus Beijing
o Fokus: Ggw.skunst China
- Boers-Li, Beijing
o Lin Chuang (Jingshan, 1978)
o gegründet 2005, Fokus: Installationen, Skulpturen, Malerei, Arbeiten auf Papier, Audioarbeiten, Fotografie, Video, Film, Performance, Digitalkunst
- Galleria Continua, Beijing
o Italien, gegründet 2004 im 798
- Long March Space, Beijing
o Zhu Yu (Chengdu, 1970): „controversial; focusing on moral and religious issues between humanity and divinity“
o gegründet 2002, Fokus: „dedicated to the fundamental questions of the relationship between curating, display and artistic creation, between practice and discourse, between objects and text, and between audience and artists“
- Alexander Ochs Galleries, Beijing, Berlin
o gegründet 1997 mit Asienbezug in Berlin, 2008 in Beijing
- White Space, Beijing
o gegründet 2004, Fokus: „emerging Chinese contemporary arts“
- PLATFORM China, Beijing
o gegründet 2005, Fokus: „develop and promote contemporary art in China and to build up a platform of cultural exchange and dialogue between Chinese and international artists“
- ShanghART, Shanghai, Beijing
o Sun Xun (Fuxin, 1980): produces a multitude of drawings that incorporate text within the image for his animation
o Zhao Bandi (BJ, 1966): Panda-Serien
o Initiiert 1996, Fokus: „one of China’s most influential contemporary art institutions“
- Tang Contemporary Art, Beijing
o Chen Wenbo (Chongqing, 1969): Mitglied der LM100 Creative Community
Freitag, 10. September 2010
ROCKBUND ART MUSEUM
- Adresse: 20 Huqiu Road, Huangpu District, Shanghai 200002, 黄浦区虎丘路20号 Tel: 021-3310 9985
- dies ist die zweite Ausstellung des gerade neu eröffneten Museums (inszwischen läuft die dritte Ausstellung: By Day, By Night, or Some (Special) Things a Museum Can Do). Zuvor gab es eine Ausstellung von Cai Guoqiang, einem sozialkritischen, sehr wichtigen und interessanten cn. Künstler. Beim letzten Mal wurde ein Teil der alten Bank mit als Ausstellungsfläche inkl. der alten Räumlichkeiten der Schließfächer verwendet, diese ist eine Kirche in der Nähe integriert
- ein wirklich spannendes neues Museum für Shanghai
- Ausstellung: Zeng Fanzhi „Unexpected Acts of Uncertain Consequence“ (Wuhan, 1964, lebt in BJ); einige Hintergrundinformationen zum Künstler:
o bekannt wurde Zeng mit der Porträtserie „Masks“, Landsleute Mitte der 1990er (Veränderung an der Oberfläche)
o Überpräsenz Mao Zedongs (Werk: „Tian’anmen“), weitere Werke von Marx, Engels, Stalin, Lenin
o Porträts, bäuerliche Landschaftsmalerei, politisch aufgeladene Motive, Alltag, überdimensionale Hände und stereotype Gesichter
o weitere Themen: Banalität und Trauma; Schalheit öffentlichen Raumes, die sich zermahlenden Massen; Seelenqual; Parodien zwischen Gedanken und Handeln; geisterhafte Abbilder als Echo von Mehrdeutigkeit und technischer Transformation
o Einfluss: dt. Expressionismus, später Song-Dynastie (kalligraphisch-romantisch); Studentenzeit in Wuhan mit Toilettenbenutzung des nahen Krankenhauses, Anblicke der Schlachter in seiner Straße
o viele cn. Künstle haben amerik. Popkunst aufgegriffen und sie in sozialen Realismus eingebunden als Kommentar der sich schnell verändernden cn. Gesellschaft – Zeng Fanzhi sticht hervor durch die introspektive Art seiner Arbeiten, mit der er häufig das persönliche Leben und seine Emotionen reflektiert, immer seine eigenen Gefühle porträtierend; ideologische Veränderungen haben ihn nichtsdestoweniger geprägt; er erfindet sich ständig neu; Idealismus und eine gewisse Traurigkeit, dass dieser nicht erfüllt werden kann
o Kompositionen zwischen Ironie und Optimismus, Fusion der Verehrung revolutionären Heroismus und ungewissen, sich rapide entwickelnden Zukunft; provokative Sensationslust, unterschwellige Gewalt, psychologische Spannung, übernatürliche Aura
o arbeitet gelegentlich simultan mit 2 Pinsel (gleichzeitiges Kreieren und Zerstören), mit einem, um das Subjekt zu beschreiben, während der andere Spuren auf der Leinwand des unterbewussten Malprozesses hinterlässt; Landschaftsmalerei so etwa Transformation in Abstraktion, die abgebildeten Personen fließen zus. in Erinnerung und Imagination
o eine Frage zur Sponsorenschaft Zengs kam auf: er stiftet jährlich 120 tsd. RMB an seine ehem. Kunstschule in Wuhan, 100 tsd. RMB an die Beida; nach dem Erdbeben im Mai 2008 in Sichuan hat er 370 tsd. RMB für ein Projekt zur Förderung behinderter Kinder zum Eintritt in Kunstschulen bereitgestellt
--> diese Art der Ausbildungsförderung ist nichts außergewöhnliches, besonders nicht für einen Künstler, der es v. a. auch im materiellen Sinne „geschafft“ hat



PEARL LAM CONTRASTS GALLERY
- Adresse: 黄浦区江西中路181号, 021-6323 1988
- gegründet 1996, vertreten in London, Paris, New York, Tokyo, Los Angeles und Shanghai, um bld. Kunst, Architektur und Design in Beziehung zu setzen
- Ausstellung: Li Tianbing „Childhood Fantasy“ (Guilin, 1974, lebt in Paris); einige Hintergrundinformationen zum Künstler:
o traditionelle cn. Malerei mit Elementen westlicher Ikonografie
o gesellschaftskritische Aspekte der Konsumgesellschaft, Veränderung kultureller Werte
o wichtige Serien: „LC Body“ und „Me and My Brother“; elegante und subtile Verbindung kultureller Einflüsse (Ost-West) mit dekonstruktiven Elementen unterschwelliger Gewalt
o „Childhood Fantasy“: Kindergesichter mit Symbolen bekannter Industriekonzerne oder bekannten Textzeilen (Internet, Zeitung); verwitterte, rissige Bildoberflächen; Absage an den Gebrauch von Farbe; Kommentar an ggw. Familienpolitik in China; atmosphärische Werke stilistischer Variationen; fernöstliche Philosophie der Grundidee stetiger Weiterentwicklung des Selbst
o Unvollkommenheit der Konservierung der Vergangenheit; Spannung zwischen fotografischer und dokumentarischer Belege, Erfassung von Erinnerung konstruierter (auch fiktiver), physikalischer Objekte
o zwei Herangehensweisen an die menschliche Existenz, deren Weg nicht kontrolliert werden kann, aber deren Verständnis ständig erweitert werden kann, mit dem Leben, das aus unterschiedlichen Facetten zusammengefügt ist, äußeren Einflüssen unterliegt und sich in Bewegung befindet; Teil dessen seiend kann akzeptiert werden oder wir können und mit der Anpassung abmühen – die vergänglich und illusorisch ist

SHANGHAI GALLERY OF ART, THREE ON THE BUND
- Adresse: 3rd Floor, No.3, the Bund 中山东一路三号三楼, 021-6321 5757, 6323 3355
- gegründet 2004 mit dem Anspruch, wichtige cn. Ggwts.künstler zurück nach China zu holen, um die Geschichte Chinas zu bewahren

- aktuelle Ausstellung: Feng Mengbo „Journey to the West“ (Beijing, 1966); einige Hintergrundinformationen zum Künstler:
o Feng Mengbo ist ein Video- und Installationskünstler
o seine Arbeit „Q4U“, eine künstlerisch bearbeitete Version des Egoshooters Quake III, war 2002 auf der Documenta zu sehen
o 2004 wurde ihm der Kulturpreis Prix Ars Electronica für „Ah_Q – A Mirror of Death“ überreicht
o „Die Reise in den Westen“ ist einer der chin. literarischen Klassiker (insg. 4, dieser aus der Ming-Dynastie im 16. Jhd. von Wu Cheng’en)
--> Geschichte der Reise des Mönches Xuanzang zum westlichen Himmel, im heutigen Indien, von wo er Buddhas heilige Schriften nach China bringen soll – reale Begebenheit aus dem 7. Jhd.; begleitet wird er von Gefährten, von einem Wasserdämon, einem Menschen, der in ein Schwein verwandelt wurde und vom König der Affen Sun Wukong – dem eigentlichen Hauptcharakter der Geschichte
o Zus.fügung aus seinem Interesse an digitaler Kunst und Tradition, klassische spirituelle Werte sind überführt in die Cyberrealität Fengs
o idyllische Landschaften sind mit 3D-Programmen bearbeitet, dazu kommt ein interaktives Videospiel mit Gaming Hard- und Software
o Themen: Kommerz, Tradition



Three on the Bund mit Blick über den Bund


STUDIOBESUCH VON WU SHANZHUAN UND INGA SVALA THORSDOTTIR, PUDONG
- Wu Shanzhuan (Zhoushan, 1960, lebt in Hamburg und Shanghai), spricht Dt. und Engl.
- international anerkannter Konzeptkünstler, ein Freund von Bruno Bischofberger
- bekannt als einer der Vorreiter der cn. Konzeptbewegung in den 1980ern, war Wu der erste Künstler in China, der Textteile von Popanspielungen in seine Werke aufgenommen hat. Damals kristallisierte sich auch sein äußerst idiosynkratischer Ansatz der Malerei heraus, den er mit politischen Aussagen, religiösen Schriften und Werbeslogans kombiniert
- Wus Leinwände erscheinen als eine Kombination aus Graffiti und Expressionismus; zus.gefügt aus Wörtern, Symbolen, Diagrammen, die um den Platz auf seinen Werken zu wetteifern scheinen – virtuell auf der Wand und in piktografischer Abstraktion
- durch die Verwendung der Symbole entzieht er ihnen ihren urspr. Kontext und ihre kulturelle Bedeutung – wobei diese natürlich immer oberflächlich mitspielen –, er entleert sie durch den Massengebrauch an Farbe und Schrift, reinigt sie für den Neugebrauch und zur Kontemplation
- Wu geht den Prozess des Malens als Schreiben, exemplarisch etwa in seiner Serie „Today No Water“ von 2007. Als grafischer Roman angelegt, bildet jede Leinwand ein Kapitel einer sich aufbauenden Erzählung. Zugrunde liegt dem keine Storyline, sondern vielmehr eine visuelle Spannkraft zwischen fragmentarischen Phrasen und Bildern, die in einer Gesamtkomposition von Freestyle Assoziationen und Ideen, Referenzen und Symbolen zus.kommen


MOGANSHAN ART DISTRICT
- Adresse: 普陀区莫干山路50号
- das Moganshan, genannt M50 nach seiner Lage auf der Moganshan Road Nr. 50, ist das Künstlerviertel von Shanghai – ähnlich dem 798 in Beijing
- vor 10 Jahren zogen die ersten Künstler und Galerien in eine alte Textilfabrik in das Moganshan 50. Der Komplex war jahrelang vom Abriss bedroht, während sich in nächster Nachbarschaft Hochhäuser in die Höhe schraubten. In den letzten Jahren entwickelte sich dann in der 50 Moganshan Road eine Kunstoase, die schließlich immer kommerzieller wurde und dadurch ihr Bestehen sichern konnte
- das 10. Jubiläum des Viertels beginnt seine Eröffnungsfeier heute und geht bis in den Oktober hinein
- ShanghART, Shanghai, Beijing
o initiiert 1996 von Lorenz Helbling, gilt als eine der einflussreichsten Institutionen der Ggwts.kunst in China
o aktuelle Ausstellungen:
--> Sun Xun (Fuxin, 1980): New Media-Künstler; produziert eine Vielzahl von Werken, die Textpassagen in den Bildern seiner Anima aufnehmen; er beschäftigt sich mit Weltgeschichte und Politik, sowie mit lebenden Organismen
--> Zhao Bandi (BJ, 1966): bekannt für seine Panda-Serien als Parodie auf die offizielle cn. Propaganda, durch das Nationaltier spricht Zhao auch auf der ShContemporary unter den „Discoveries“, dort hat er seine Werke von den beiden Kindern vorstellen lassen

o. A.

Madeln „Spread 201009103“ (2010)

Ding Yi „Appearance of Crosses 2007-8-04/ 01/ 03“ (v.l.n.r., 2007)

Yang Zhenzhong „No. 01 – No. 25“ (2010)
- Galerieempfehlungen zum 10. Jub. des M50
o Loh Gallery, Moganshan Bldg. 3/ 111: Galerieeröffnung 19 Uhr
o Madeln Space, Moganshan Bldg. 7/ 4. Stk., Eröffnung Li Ming, Lin Ke, Yang Junling: „Dedicated to Money Makers“, 18 Uhr
o Vanguard Gallery, Moganshan Bldg. 4A/ 204, Ausstellung Xu Di: „Vivid as Fruit“
Samstag, 11. September 2010
PRIVATSAMMLUNG VON QIAO ZHIBIN
- Sammler mit eigenen KTV-Clubs in Beijing und Shanghai

Ding Yi

Zeng Fanzhi

Aoyama Satoru
MINSHENG ART MUSEUM/ RED TOWN
- Adresse: Red Town, 570 Huaihai Xi Lu, Xuhui District 淮海西路570号,近凯旋路, Tel: 021-6280-4741, 6280-9231
o wie das Rockbund ist das Minsheng ein neues Museum mit der zweiten Ausstellung.
Es ist benannt nach seinem „Gründer“, der Minsheng Bank – das Museum ist das erste seiner Art in China, das von einer Bank gegründet wurde. Die erste Ausstellung hatte sehr große Ziele verfolgt, es handelte sich um eine Retrospektive der chin. Kunst der letzten 30 Jahre – leider wirkte es etwas willkürlich bzw. schien es, als wären die Werke ausgestellt, die gerade zur Verfügung standen oder von befreundeten Künstlern zur Verfügung gestellt wurden
- aktuelle Ausstellung: Korean Contemporary Art „Plastic Garden“
o „Plastic Garden“ ist eine Ausstellung von 17 koreanischen Künstlern mit 64 Werken
o Gemeinsamkeiten liegen eindeutig in der verbindenden asiatischen Tradition der Kalligraphie und des kontemplativen, buddhistischen Ansatzes; in der Vorstellung der Lehre des Nichts

Noh Sang Kyoon

Yongbaek Lee

Lee Seahyun

Chung Suejin

Jung Yeondoo

Ham Jin
RED TOWN: „SCULPTURE PARK“ UND „SCULPTURE SPACE“
- Regelmäßig wechselnde Skulpturen
- Red Town war urspr. eine Stahlfabrik und ist seit seiner „Neugründung“ 2005 zu einer der Zentren der Kreativindustrie Shanghais geworden (mit allem, was dazugehört, Designfirmen, Cafés, Galerien etc.)

WEITERE GALERIEN
- 140 sqm
o Galerie von Liu Yingmei, aktuell: Ai Weiwei und Zhang Peili
o Adresse: 1331 Fuxing Zhonglu, 26 Room, near Fenyang Lu 复兴中路1331号26室,汾阳路口, 021-6431 6216
- Zendai Himalayan Art Center
o aktuell: „Updating China for a Sustainable Future“ (dt.-cn. EXPO-Show)
o No. 28 Lane 199, Fangdian Lu 芳甸路199弄28号, 021-5033 9801
- MoCA Shanghai
o aktuell: Umbau für Eröffnung „Reflection of Minds“ am 12.9.
o Adresse: People's Park, 231 Nanjing West Road 人民公园南京西路231号,021-6327 9900
- Shanghai Duolun Museum of Modern Art
o aktuell: Saudi Arabien
o Adresse: No. 27 Duolun Road 多伦路27号, 021-6587 2530, 6587 5996
- Zhu Qizhan Art Museum
o aktuell: Poetry of Russian Soul
o Adresse: No. 580 Ouyang Road, 欧阳路580号, 021-5671 0742, 5671 0741

140sqm: Ai Weiweis Skulptur zur „Fuck Off“-Fotografieserie (2006)

Fan Jiupeng (2010)

Art Labor Gallery: Ying Yefus „Sweet and Sour“ (2010)
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Mittwoch, 17. November 2010
Auf Kunstreise in Beijing
youjia, 13:22h
Hier ein paar weitere Eindrücke der Kunstreise durch Shanghai und Beijing vom 8.-14. September 2010 – und nun Beijing, kürzer gehalten, vermutlich weil von mir allgemein abgegraster:
Sonntag, 12. September
Zunächst ein paar Sehenswürdigkeiten auf der Nord-Süd-Achse:

(Quelle: chinaodyseeytours.com, 21.2.09)
1. Qianmen („Das vordere Tor“)
2. Platz des himmlischen Friedens, Tian’anmen
--> Vom Qianmen ausgehend, das „Mao Mausoleum“, links der „Großen Halle des Volkes“, rechts dem „Museum der chin. Revolution und Geschichte“ über den „Platz des Himmlischen Friedens“ am „Denkmal für die Volkshelden“ (38 m hohe Stele in der Mitte des Platzes) Richtung „Verbotene Stadt“ – Symmetrie und Planung, rot/ gelb, Nord-Süd-Achse, Regierungsviertel
„Zhongnanhai“
3. Nationaltheater/ „Entenei“ (Paul Andreu)
4. Vorbei an der Verbotenen Stadt, Nan Chizi
5. Am Meishuguan (NAMOC) vorbei hoch, vorbei am See Houhai zum Trommelturm
6. „Olympic Green“ mit „Vogelnest“ (Herzog & deMeuron) und „Watercube“ (PTW)

Anschließende Fahrt ins 798:
PACE GALLERY
- aktuelle Ausstellung: Performance Art der 1990er-Jahre in China
- die Performance als Medium „to push […] art to the edge of reality […] to seem surreal“
o Featuring: Duan Jianyu, Hai Bo, He An, He Yunchang, Hu Xiangqian, Liu Yilin, Liu Wei, Liu Xiaodong, Ma Liuming, Ma Qiusha, Qin Ga, Qiu Zhijie, Song Dong, Sun Yuan & Peng Yu, Wang Jin, Wang Qingsong, Wu Daxin, Wu Xiaojun, Xiao Yu, Xu Zhen, Yang Fudong, Yang Maoyuan, Yang Zhichao, Yuan Shun, Zhan Wang, Zhang Dali, Zhang Huan, Zhao Bandi, Zhuo Tiehai, Zhu Fadong, Zhu Yu
TANG CONTEMPORARY
- aktuelle Ausstellung: Zheng Guogu, Chen Zaiyan, Sun Qinglin „Garden of Pine – Also Fierce Than Tiger II“
o die drei Anfang der 1970er-Jahre in Yangjiang/ Guangdong geborenen Künstler sind bekannt unter dem Namen „Yangjiang-Gruppe“, gegründet 2002 (bis 2005 Yangjiang Calligraphy Group)


LONG MARCH GALLERY
- aktuelle Gruppenausstellung: „Long March Project – Ho Chi Minh Trail“

(Quelle: Long March Project, Stand: 18.9.10)
ULLENS CENTER FOR CONTEMPORARY ART UCCA
- aktuelle Ausstellung (u. a.): Zhang Huan „Hope Tunnel“
o im Zuge des schweren Erdbebens im Mai 2008 in Sichuan sind dies die Überbleibsel des mit kerosinhaltigem Material beladenen Transportzuges, der im Tunnel vom Beben überrascht wurde, und die Zhang Huan vor der Stahlschmelze als Gedenken retten konnte

Zhang Huans „Hope Tunnel“

Yu Hongs „Golden Sky“
Dienstag, 14. September
URS MEILE GALLERY
- aktuelle Ausstellung: Shan Fan „Homeland: Painting the Moment – Peinting Slowness“
o „China, a society which turned the written word itself into the most elevated of art forms and used that calligraphy aesthetic to create a complex whole connected by a sophisticated political and symbolic abstract spirituality.“


Shan Fan, Komposition und Zoom

Xiao Wan

Qiu Shihua
BESICHTIGUNG DER KÜNSTLERSTUDIOS VON

Zeng Fanzhi


Qiu Zhijie

Lin Tianmiao und Wang Gongxin
BESICHTIGUNG WEITERER GALERIEN IM CAOCHANGDI


Caochangdi: Das Original von Ai Weiwei (oben) und der „Nachbau“ in unmittelbarer Nähe
- Three Shadows Gallery
o Fotografiezentrum von Rong Rong und inri
- Platform China
- White Space Beijing
- Alexander Ochs Galleries
- etc.

Three Shadows Gallery (das Foto ist allerdings von 2009, die Granatapfelbäume mussten dieses Jahr bis auf den Stamm heruntergeschnitten werden, was ziemlich traurig aussieht – aber sie treiben wieder)

Aktuelle Ausstellung im Three Shadow: Rong Rong und inri

Platform China

Aktuelle Ausstellung im Platform: Xie Xiaobings „Just only for an ideal“ (2010)

Pei & Lei Gallery: Wang Zhijies „Little Girl“ (2009)
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Sonntag, 12. September
Zunächst ein paar Sehenswürdigkeiten auf der Nord-Süd-Achse:

(Quelle: chinaodyseeytours.com, 21.2.09)
1. Qianmen („Das vordere Tor“)
2. Platz des himmlischen Friedens, Tian’anmen
--> Vom Qianmen ausgehend, das „Mao Mausoleum“, links der „Großen Halle des Volkes“, rechts dem „Museum der chin. Revolution und Geschichte“ über den „Platz des Himmlischen Friedens“ am „Denkmal für die Volkshelden“ (38 m hohe Stele in der Mitte des Platzes) Richtung „Verbotene Stadt“ – Symmetrie und Planung, rot/ gelb, Nord-Süd-Achse, Regierungsviertel
„Zhongnanhai“
3. Nationaltheater/ „Entenei“ (Paul Andreu)
4. Vorbei an der Verbotenen Stadt, Nan Chizi
5. Am Meishuguan (NAMOC) vorbei hoch, vorbei am See Houhai zum Trommelturm
6. „Olympic Green“ mit „Vogelnest“ (Herzog & deMeuron) und „Watercube“ (PTW)

Anschließende Fahrt ins 798:
PACE GALLERY
- aktuelle Ausstellung: Performance Art der 1990er-Jahre in China
- die Performance als Medium „to push […] art to the edge of reality […] to seem surreal“
o Featuring: Duan Jianyu, Hai Bo, He An, He Yunchang, Hu Xiangqian, Liu Yilin, Liu Wei, Liu Xiaodong, Ma Liuming, Ma Qiusha, Qin Ga, Qiu Zhijie, Song Dong, Sun Yuan & Peng Yu, Wang Jin, Wang Qingsong, Wu Daxin, Wu Xiaojun, Xiao Yu, Xu Zhen, Yang Fudong, Yang Maoyuan, Yang Zhichao, Yuan Shun, Zhan Wang, Zhang Dali, Zhang Huan, Zhao Bandi, Zhuo Tiehai, Zhu Fadong, Zhu Yu
TANG CONTEMPORARY
- aktuelle Ausstellung: Zheng Guogu, Chen Zaiyan, Sun Qinglin „Garden of Pine – Also Fierce Than Tiger II“
o die drei Anfang der 1970er-Jahre in Yangjiang/ Guangdong geborenen Künstler sind bekannt unter dem Namen „Yangjiang-Gruppe“, gegründet 2002 (bis 2005 Yangjiang Calligraphy Group)


LONG MARCH GALLERY
- aktuelle Gruppenausstellung: „Long March Project – Ho Chi Minh Trail“

(Quelle: Long March Project, Stand: 18.9.10)
ULLENS CENTER FOR CONTEMPORARY ART UCCA
- aktuelle Ausstellung (u. a.): Zhang Huan „Hope Tunnel“
o im Zuge des schweren Erdbebens im Mai 2008 in Sichuan sind dies die Überbleibsel des mit kerosinhaltigem Material beladenen Transportzuges, der im Tunnel vom Beben überrascht wurde, und die Zhang Huan vor der Stahlschmelze als Gedenken retten konnte

Zhang Huans „Hope Tunnel“

Yu Hongs „Golden Sky“
Dienstag, 14. September
URS MEILE GALLERY
- aktuelle Ausstellung: Shan Fan „Homeland: Painting the Moment – Peinting Slowness“
o „China, a society which turned the written word itself into the most elevated of art forms and used that calligraphy aesthetic to create a complex whole connected by a sophisticated political and symbolic abstract spirituality.“


Shan Fan, Komposition und Zoom

Xiao Wan

Qiu Shihua
BESICHTIGUNG DER KÜNSTLERSTUDIOS VON

Zeng Fanzhi


Qiu Zhijie

Lin Tianmiao und Wang Gongxin
BESICHTIGUNG WEITERER GALERIEN IM CAOCHANGDI


Caochangdi: Das Original von Ai Weiwei (oben) und der „Nachbau“ in unmittelbarer Nähe
- Three Shadows Gallery
o Fotografiezentrum von Rong Rong und inri
- Platform China
- White Space Beijing
- Alexander Ochs Galleries
- etc.

Three Shadows Gallery (das Foto ist allerdings von 2009, die Granatapfelbäume mussten dieses Jahr bis auf den Stamm heruntergeschnitten werden, was ziemlich traurig aussieht – aber sie treiben wieder)

Aktuelle Ausstellung im Three Shadow: Rong Rong und inri

Platform China

Aktuelle Ausstellung im Platform: Xie Xiaobings „Just only for an ideal“ (2010)

Pei & Lei Gallery: Wang Zhijies „Little Girl“ (2009)
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