Mittwoch, 14. September 2016
Kunstsommer 2016: Überblick ∣ 2016年艺术之夏:概述


Was ein Sommer! Zwei Monate war ich in Deutschland und davon über drei Wochen in den und ein wenig über die Grenzen hinaus unterwegs. Die Route ging über Köln nach Basel, über St. Urban nach Zürich, über Stuttgart nach München, nach Wien, weiter über Prag und Dresden nach Berlin und zurück nach Hamburg. Knapp 3.000 km sind wir gefahren – zumindest hier noch mit offenen Grenzen.

Seit ich das letzte Mal länger, im Winter 2014/15, in Deutschland war, damals den Wartezustand beendet vorfand, wollte ich sehen, wie die aktuelle Situation nach dem Flüchtlingsbeginn im September 2015 nun vor Ort aussieht.

Dann überschlugen sich die Ereignisse. So viel ist diesen Sommer passiert: Aufatmen beim Volksentscheid für oder gegen Ausländer in der Schweiz, alles andere wäre Wahnsinn gewesen, aber was ein Wahn, dass es überhaupt zur Debatte stand. Dann gerade noch allen Befürchtungen zum Trotz voller Respekt für Österreich, die ihrem gesellschaftlichen Rechtsruck eine politische Watsche verpassten, hat man sich dort anschließend doch zu Neuwahlen hinreißen lassen, es folgt erneutes Zittern und Hoffen auf ausreichend Klebstoff bis Dezember. Achja, Neuwahlen, was geht eigentlich in Spanien? Dazu dann bald Wahlen in Amerika mit großem Brimborium seit einem guten Jahr, Wahlen in Deutschland sind inzwischen im Gange. Dieses gesamtwestliche Rechtsdriften, konservativ reicht nicht mehr aus – bis wohin ist Realität im Spiel, ab wann beginnt die Manipulation mit Phantomangst oder ist es gar ein wenig Selbstveropferung? Irgendwo habe ich auch von der Sehnsucht nach Angst gelesen. Schon geistern selbsternannte, mit Kabelbindern und Messern bewaffnete Milizen auf der Suche nach Flüchtlinge durch Rumäniens Grenzwälder. Hinzu kam der Schock vom unvorstellbaren Brexit, der Wahl der Alten mit ihren nostalgischen Common Wealth-Vorstellungen, oder muss man sich nun, etliche Wochen später, fast fragen, ob das vielleicht doch nicht ganz so dumm war? Obwohl Wirtschaft mir als Grund nicht gelten kann … Dann die Anschläge in Frankreich, und auch Deutschland bekam es ab. Terror, Anschläge, Amokläufe. Wobei in München eine Ruhe im Sturm zu herrschen schien, ein in Reaktion schneller, wohlorganisierter Umgang, Jens nannte es Lernen von Frankreich. Was allerdings auch nicht half, dass großteils wunderlich unsinnige Diskurse aufflammten mit Schlagworten wie Darknet, Militär im Lande, Burkaverbot, Obergrenze, Lebensmittel hamstern. Verlieren im Kleinklein, statt sich den eigentlichen Problemen zu stellen oder erst einmal zu fragen, was diese sind? Und dann, dann kam das Riesenei, dann kam der Putsch in der Türkei mit Erdogans anschließender, täglich sich übertrumpfender Säuberungswelle, die bis dato anhält.

Derweil wir während all dieser Meldungen durch die vom Sommerlicht warm und einladend leuchtenden Städte zogen, um uns ihre Kunst anzusehen. Ich habe natürlich fleißig fotografiert und mich zur Unterteilung der Masse für einzelne Posts der jeweiligen Städte entschieden. Zur Besichtigung entweder einfach den Thread auf der Hauptseite hinunter oder hier die einzelnen Stationen entlang:

Basel 巴塞尔: Köln, Art Basel, Parcours, Liste
Zürich 苏黎世: St. Urban, Manifesta
München 慕尼黑: Schloss Solitude, Haus der Kunst, Hypo Vereinsbank, Lenbachhaus, Pinakothek der Moderne, Galerien
Wien 维也纳: Donauinselstreifen und Altstadt, Anna Hofbauer
Prag 布拉格: Altstadt, Stadt, Museum Kampa
Dresden 德累斯顿: Altstadt, Stadt, Albertinum, Blaue Brücke
Berlin 柏林: Galerien


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