Donnerstag, 6. Mai 2010
Unterwegs auf der EXPO und ein wenig in Shanghai
Zunächst noch ein Bild von der Eröffnungsfeier am 1. Mai - den Fernseher abfotografiert, lang lebe CCTV:


美丽?东方,也照亮人类梦想
Der schöne Orient, erleuchtet den Menschheitstraum
(Und das nur eine Zeile dessen, was die ganze Zeit geträllert wurde.)

Und hier nun, weshalb ich überhaupt auf der EXPO bin: Das "Deutsch-Chinesische Haus" von DuC ("Deutschland und China - Gemeinsam in Bewegung"), Station EXPO 2010 Shanghai ...


Foto von Zhang Chongning 张崇宁.

Gleich am ersten Tag gab es dann einigen VIP-Besuch mit VIP-Ausweisen und auch sonst allem üblichen VIP-gewippe:


Foto von Jiang Tao 姜涛.

Meine Arbeitseinheit, mit der es sich einerseits wunderbar arbeiten und andererseits abends gut über die Promenade flanieren lässt, hier bei den Dänen:


(V.l.n.r.) Zhang Chongning, Du Xingqiao, Jiang Tao.

Abgesehen von DXQ, den vorrangig die Souvenirshops der Ländervertretungen interessieren, hat uns allen der England-Pavillon am besten gefallen - zumindest von außen, von innen sind die Pavillons ziemlich ähnlich, die meisten setzen auf Lichtdesign, beinahe überall gibt es urban-großformatige "Stadtgesichter", die den Besuchern das wirkliche Leben vermitteln sollen. Ganz nett, aber auch nicht mehr wirklich neu und auf die Dauer ziemlich eintönig. Hier aber der tolle Seeigel Englands:



Zu Deutschland werde ich mich ausschweigen, "Markting für Deutschland", "Land der Ideen", "balancity" (das allerdings ist wieder ganz interessant, auf Chinesisch haben sies in "harmoncity", hexie dushi 和谐都市, umgestülpt, vermutlich, um der chinesischen Regierung zu gefallen, interkulturell sehr wertvoll ...), das ist mir dann doch alles ein wenig krampfhaft auf "Wir sind ein so unglaublich tolles, innovatives Land" gewollt. Das war jetzt ein Halb-Schweigen, und bevor ... hier das Bild:



Die Spanier präsentieren ein 6,5 Meter großes Riesenbaby, live-animiert, die Deutschen ihre Riesenkugel, die Italiener einen Riesenpradastuhl (oder war das Riesen-Louis-Vuitton-Irgendwas bei den Franzosen?, der letzte ist nur Hörensagen, bei unseren geografisch westlichen Nachbarn war wegen Keilerei gestern der Pavillon geschlossen, unsere ebenfalls geografisch Über-den-Sprung südlichen Nachbarn haben uns ziemlich bald aus ihrem Gebilde herauskomplimentiert) - einen an der Macke haben sie alle, obwohl ich gerade bei Spanien und Italien (hier nicht wegen Riesen-X, ich meine, nur etwas mächtig designmäßig Schwarzes von außen gesehen zu haben, müsste dieser Pavillon gewesen sein, sondern hier wegen des allgemeinen Auftritts) echt gut gelacht habe, Deutschland war natürlich wieder zu verkrampft.

Italiens Auftritt im Inneren des Pavillons gleicht einer Messe, so immens sind dort alle denkbaren italienischen Produkte auf Mallähnlichen Etagen drappiert. Im unteren Stockwerk kann bewundert werden, was italienische Robotik so schafft (da fällt mir ein, dass ich noch zu den Japanern wollte, um mir die Violine spielenden Roboter anzusehen) - als nicht übermäßig politisch sensibel ist hier die Demontage der chinesischen Flagge zu betrachten:



So, weg von der EXPO. Katharina, die gerade ebenfalls EXPO-mäßig in der Stadt ist, bringt mich zum Tianzifang 田子坊, dem Kunst und dazugehörigen Lebensgefühl verkaufenden, sich in schönen, Shanghai typisch engen Gassen verlaufenden Viertel mitten in der Stadt nahe der französischen Konzession. Gar nicht mal so extrem überlaufen - vielleicht, weil die Massen sich die Tage über andere Plätze schieben - lässt es sich hier gut aushalten.



Für Shanghai typisch sind die überall, aus allen Fenstern hängenden Klamotten. Mir gefällt das.



Außerdem gefällt mir, dass es so schön grün ist in Shanghai.



Am hiesigen Kitsch kommt man aber auch nicht vorbei.



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