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Montag, 23. Oktober 2023
Jingdezhen und Jingxian: Porzellan und Papier
youjia, 14:40h
Endlich wieder in China, durfte eine kleine Reise nicht fehlen. Um nach Jingdezhen zu gelangen, kann man zunächst gut den Schnellzug G321 nehmen, der in 10,5 Stunden vom Beijing Südbahnhof zum Xiamen Nordbahnhof fährt, insgesamt etwas über 2 000 Kilometer (G321北京南到厦门北).
Streckenverlauf des Schnellzugs G321 Beijing–Xiamen, Station Wuyuan; von dort erst nach Jingdezhen und später weiter nach Jingxian (Karte von Gaode Map 高德地图).
Route: Zunächst ging es über Wuyuan im nördlichen Zipfel der Provinz Jiangxi (江西省婺源站, 6:40 Stunden, ca. 620 RMB, also 80 Euro, ca. 1 400 km), von dort kommt man in einer halben Stunde nach Jingdezhen (景德镇北站, 24 RMB). Von Jingdezhen gelangt man mit Umstieg in Shangrao oder Huangshan weiter nach Jingxian, Provinz Anhui (景德镇北-上饶/黄山-泾县站, 2,5 Stunden, ca. 100 RMB). Die Preise und Fahrzeiten sind zum Vergleich aufgenommen; in China gelten Standardpreise, und auf untergeordneten Strecken kann es mal zu zwei, drei Minuten Verspätung kommen.
Sowohl von Jingdezhen als auch von Jingxian aus kann man eine Reihe sogenannter alter Dörfer besuchen. Besonders empfehlenswert ist die Woche vor den Nationalfeiertagen, dann sind Sehenswürdigkeiten nicht überfüllt, die Bewohner·innen in Vorbereitungen für den anstehenden Tourismus und gleichzeitig noch sehr entspannt. In den meisten dieser Dörfer muss man Eintritt entrichten, vergleichbar einer Kurtaxe, 60–100 Kuai pro Person; in einige dürfen keine Autos mehr hinein. So kann man etwa von Jingdezhen aus nach Taoyang 陶阳 oder Sanbao 三宝, von Jingxuan nach Taohuatan 桃花潭 oder Zhaji 查济.
Jingdezhen 景德镇
Jingdezhen wird auch die Hauptstadt des Porzellans 瓷都 genannt. Der Ort soll während der Östlichen Jin (317–420) gegründet worden sein und im Jahr 1004 seinen heutigen Namen erhalten haben. Möglicherweise wurden hier bereits während der Han-Dynastie (206 v. –220 n. Chr.) Töpferwaren hergestellt, vielleicht seit dem 6. Jahrhundert Keramik. Belegt ist, dass Brennöfen in Jingdezhen seit 1004 Porzellan für den Kaiserhof und vermehrt auch für den Export produzierten. Die Öfen in Jingdezhen galten in den Dynastien der Yuan (ab 1279), Ming und Qing (bis 1911) als größte und handwerklich anspruchsvollste der kaiserlich geführten Produktionsstätten für Porzellan. Die ehemaligen kaiserlichen Brennöfen 御窑厂, deren offizielle Haushalte 官户 die offizielle Ware 官器 produzierten, befinden sich heute mit Shops und Workshops in den sogenannten Gassen des immateriellen Kulturerbes 非遗传承里弄 (s. u. Taoxichuan).
Siehe bei weiterem Interesse für einen Überblick zum Thema Porzellan etwa von Feng Hejun et al.: A General History of Chinese Art: Ming Dynasty. Volume 5. Berlin und Boston: De Gruyter 2022: Kapitel 8, Sektion 1 (Jingdezhen, the Porcelain Capital) und Sektion 2 (The Local Flavor of Private Kilns), S. 349–68. Oder siehe von Anne Gerritsen: The City of Blue and White: Chinese Porcelain and the Early Modern World. Cambridge: Cambridge UP 2020.
Dem komplexen Kunstfeld des Porzellans und seiner raffinierten, über Jahrhunderte geheimgehaltenen Handwerkskunst kann ich mich hier allemal rudimentär annähern. In den Museen von Jingdezhen wurde etwa in Pigmente 料 und Über- oder Unterglasur-Farbpigmente 釉上/下颜料 sowie Färbemittel 着色剂 unterschieden, unter anderem mit so schönen Bezeichnungen wie Teestaub-Glasur 茶叶末釉. Dazu kommen die Gattungen, die andernorts auch unterschiedlich lauten können und von mir hoffentlich nicht allzu stümperhaft beschrieben werden. Die englischen und chinesischen Bezeichnungen stammen aus dem Imperial Kiln Museum und von Wandtafeln auf dem alten Fabrikgelände:
– Famille rose (famille-rose decoration, fencai 粉彩), rosafarbenes Porzellan, das während der Regierungszeit von Kaiser Qianlong (1736–95) seinen Höhepunkt erlebte.
– Reiskorn (rice grain porcelain, linglong 玲珑), einer Technik aus der Ming-Dynastie (1368–1644), bei der vor dem Glasieren kleine, längliche Löcher in das Objekt geschnitten werden. Die Glasur füllt die Löcher aus, so dass eine durchscheinende Fläche entsteht, die an ein Reiskorn erinnert.
– Flambé-Glasur (transmutation glaze, yanse you 颜色釉), in der mono- oder polychrome Farbe in all ihren Schattierungen wie „flambiert“ erscheint, verlaufen und schillernd.
– Kupferrote Unterglasur (copper red glaze, you li hong 釉里红), diese Technik soll während der Yuan-Dynastie (1279–1368) in Jingdezhen entwickelt worden sein. Die Unterglasur enthält Kupferpigmente und kann zum Beispiel mit der Blau-Weiß-Technik kombiniert werden.
– Blau-Weiß (blue and white, qinghua 青花), mit blauer, häufig Kobaltbemalung in Unterglasur und weißer Oberfläche.
Als ersten Anlaufpunkt sollte man unbedingt in die Ceramic Art Avenue 陶溪川文创街区, kurz: Taoxichuan. Der Ort ist über zahlreiche Zugänge erreichbar, zum Beispiel von der Zhushan dadao 珠山大道 oder der Xinchang lu 新厂路. Es handelt sich um ein ehemaliges Fabrikgelände mit Hochöfen, das relativ neu renoviert wurde. In einem zweiten Teil finden sich die traditionellen kaiserlichen Brennöfen mit den alten Gassen. In beiden Abschnitten gibt es Galerien, Museen, Shops, Bars und Cafés, und man kann hier gut eine Weile verbringen.
Hier findet sich auch das wunderbare, 2020 fertiggestellte Jingdezhen Imperial Kiln Museum 景德镇御窑博物院, entworfen vom Studio Zhu Pei 朱锫建筑:
Aktuell lief die Ausstellung Mystery of Blue and White 御窑天下·青花秘境, 1.10.2022–31.5.2023 (verlängert, lief Ende September noch):
Blue and white stem cup with treasures on lotus sprays 青花折枝莲托杂宝纹高足杯. Chenghua Reign of Ming Dynasty 明代成化 (1465–87).
(Links 左:) Covered box with green scrolling ganoderman pattern 绿彩缠枝灵芝纹盖盒. Chenghua Reign of Ming Dynasty 明代成化 (1465–87).
(Rechts 右:) Covered box with green scrolling ganoderman pattern on alum red ground 矾红地绿彩缠枝灵芝纹盖盒. Chenghua Reign of Ming Dynasty 明代成化 (1465–87).
Snowed blue-glazed bell-shaped bowl with dragon in clouds pattern 洒蓝釉锥云龙纹仰钟式碗. Xuande Reign of Ming Dynasty 明代宣德 (1426–35).
Blue and white ruyi-shaped pillow with flowers pattern 青花花卉纹如意形枕. Zhengtong-Tianshun period of Ming Dynasty 明代正统-天顺 (1436–64).
(Links 左:) Unglazed tile with white-glazed phoenix pattern 涩胎塑白釉凤纹瓦滴. Hongwu Reign of Ming Dynasty 明代洪武 (1368–98).
(Rechts 右:) Unglazed tile with white-glazed dragon pattern 涩胎塑白釉龙纹瓦滴. Hongwu Reign of Ming Dynasty 明代洪武 (1368–98).
Blue and white plate with pine, bamboo and plum pattern 青花松竹梅纹盘. Chenghua Reign of Ming Dynasty 明代成化 (1465–87).
Blue and white plate with waves pattern 青花海水纹盘. Zhengtong-Tianshun period of Ming Dynasty 明代正统-天顺 (1436–64).
青花砚 (Tintenstein aus Blau-Weiß-Porzellan). Yuan Dynasty 元代 (1271–1368). 1988年御窑遗址珠山北侧风景路出土景德镇御窑博物院藏.
青花御窑厂图瓷板 (Blau-Weiß-Porzellantafel mit der Darstellung der kaiserlichen Ofenfabrik). Späte Qing-Dynastie 清晚期.
Dieses Objekt hatte etwa einen Durchmesser von 1,2 Metern.
Detail.
In unmittelbarer Umgebung finden sich einige Abteilungen der Jingdezhen Ceramic University 景德镇陶瓷大学, wobei der neue Hauptcampus etwas außerhalb im Osten liegt.
Noch zum Gebiet von Taoxichuan und Umgebung gehören die Musikakademie sowie ein Theater- und Opernhaus und ein Hotelkomplex, die 2022 von David Chipperfield Architects fertiggestellt wurden (übrigens der Hausarchitekt von René Benko).
Auch nicht weit entfernt und wunderbar zur Ansicht oder zum Einkauf von Porzellan ist die ehemalige, 1956 gegründete Fabrik und heutige Marktstraße 雕塑瓷厂, Adresse: 珠山区新厂东路139号. Hier finden sich zahlreiche Läden mit Angeboten von Geschirr und Skulpturen, von Kitsch bis hochwertige Qualität, von billig bis sündhaft teuer, von alt bis neu, in Nachahmung oder Original, mit Gegenwartsarbeiten und DIY-Töpferworkshops. Ein Freund meinte später, ich hätte mir nur Schrott geholt, ich hingegen erfreue mich jetzt jeden Tag an einem anderen Trinkgefäß. Unter folgendem Link eine Bilderstrecke über diese Marktstraße von: 落榜进士, 15.11.2022.
Mehr DIY findet sich eine Straßenecke weiter im angrenzenden, aufgepasst: 798. In der 老厂798陶艺记忆文化街, der Straße der Erinnerungskultur für Töpferei der alten Fabrik 798, Adresse: 珠山区老厂路/珠山大道:
Etwas außerhalb, aber eine Reise wert, ist das Jingdezhen China Ceramic Museum 景德镇中国陶瓷博物馆, Adresse: 昌江区紫晶路1号:
2023 fiel das Mittherbstfest 中秋节 mit der Goldenen Woche zusammen, den Nationalfeiertagen zur Staatsgründung 国庆节 in der ersten Oktoberwoche. Insofern waren vom 29.9. bis 6.10. Abermillionen von Menschen an acht statt normalerweise sieben aufeinanderfolgenden Tagen im Land unterwegs, ich dagegen in der ruhigen Woche davor. Die Fahnen und Slogans waren natürlich bereits angebracht:
Als Beispiel hier rechts: „高举中国特色社会主义伟大旗帜、全面贵彻习近平新时代中国特色社会主义思想、弘扬伟大建党精神、为全国建设社会主义现代化国家、全面推进中华民族伟大复兴而团结奋斗“, also: Haltet das großartige Banner des Sozialismus mit chinesischer Prägung hoch, haltet euch umfassend an Xi Jinpings Ideen vom Sozialismus mit chinesischer Prägung im neuen Zeitalter, tragt den großartigen Geist der Parteigründung weiter, um vereint ein sozialistisches modernes Land aufzubauen und die großartige Wiedergeburt der chinesischen Nation in Geschlossenheit und mit Einsatz umfassend anzutreiben.
Und damit einem nicht ständig übel wird, ignoriert man (mit Bewegungsdaten auf dem handlichen Plastikgerät zum Reichtum der Nation beitragend) die systemischen Aufforderungen, huldigt den wahrlich großartigen Kulturerzeugnissen und versucht, sich nicht zu fragen, ob das eine doch vielleicht ohne das andere auskäme.
Auf den Bildtafeln finden sich großteils nur vage Beschreibungen, kaum je die Werkstätten. Bei den Angaben ist mit „Modern times 现代“ ab 1949 bis heute gemeint, auch die Republik China 民国 (1912–49) umfasst einen langen Zeitraum. Das Haus ist über sechs Etagen riesig und von zahlreichen Sektionen durchzogen. Einige mit Roter Kunst, also aus der Zeit unter Mao Zedong, finden sich am Ende des folgenden Fotoabschnitts. Die von Propaganda getränkten habe ich ausgespart, einige liefern ein merkwürdiges Verständnis von Gegenwart, wie das letzte Bild der 3D-gedruckten Porzellangewehre. Aber es gibt hier doch auch ein paar gute Gegenstände zu bestaunen:
Ceramic artwork: Landscape and poetry in pea green glaze 陶艺 豆青釉山水唐人诗意. Modern times 现代.
Ebd.
Ebd.
Blue and white vase designed with an arhat with long eyebrows 青花长眉罗汉瓶. Republic of China 民国.
Blue and white bowl with the picture of Eight Immortals 青花八仙图折沿碗. Republic of China 民国.
Wang Qi 王琦: Famille rose porcelain plaque with the picture of Eight Immortals (two of them: He Xiangu, Tie Guaili) 粉彩八仙图瓷板(何仙姑、铁拐李). Republic of China 民国.
Ink colours porcelain plaque with the picture of landscape 墨彩山水图瓷板. Republic of China 民国.
Glazed plum vase with picture of mountain scenery 色釉山峰并秀图梅瓶. Modern times 现代.
Ancient colours phoenix’s tail-shaped vase designed with prunus on black ground 古彩黑地梅花凤尾瓶. Republic of China 民国.
Blue and white vase with the picture of landscape and poems in panels 青花开光山水诗文图瓶. Kangxi Reign of Qing Dynasty 清代康熙 [reg. 1661–1722].
Blue and white rectangular basin of landscape map 青花山水图长方盆. Guangxu Reign of Qing Dynasty 清代光绪 [1875–1908].
Yellow glaze bowl carved with double dragons 浇黄釉刻双龙纹碗. Xuantong Reign of Qing Dynasty 清代宣统 [= Puyi, reg. 1908–12].
Tea-dust glaze double gourd-shaped vase with two ears 茶叶末釉双耳葫芦瓶. Qianlong Reign of Qing Dynasty 清代乾隆 [1735–96].
Yellow glaze jar designed with beast ears 黄釉兽耳坛. Qianlong Reign of Qing Dynasty 清代乾隆 [1735–96].
Underglaze red bowl designed with three fishes 釉里红三鱼纹碗. Yongzheng Reign of Qing Dynasty 清代雍正 [1722–35].
Famille rose vessel designed with hundreds of deer 粉彩兽耳白鹿尊. Qianlong Reign of Qing Dynasty 清代乾隆 [1735–96].
Tea-dust glaze watering pot 茶叶末彩花浇. Yongzheng Reign of Qing Dynasty 清代雍正 [1722–35].
Crackle glaze square vase with two square ears 仿哥釉四方贵耳瓶. Yongzheng Reign of Qing Dynasty 清代雍正 [1722–35].
Contrasting colours plate designed with fruit, flowers and Shou [Langlebigkeit] character 斗彩花果纹寿子盘. Yongzheng Reign of Qing Dynasty 清代雍正 [1722–35].
Blue and white cup designed with flowers in 12 month 青花十二月花神杯. Kangxi Reign of Qing Dynasty 清代康熙 [reg. 1661–1722].
Dazu ein wenig Rote Kunst:
粉彩延安风景图瓷板 (Landschaft von Yan’an auf Famille rose emailliertem Porzellan). Moderne 现代.
釉里红新彩色人物图瓶 (Vase mit Figuren in neu gefärbter kupferroter Unterglasur). Moderne 现代.
Famille rose vase with picture of the Long March 粉彩长征图瓶. Modern times 现代.
Famille rose vase with picture of heading for the barren hills 粉彩向荒山进军图瓶. Detail, Modern times 现代.
Coloured porcelain sculpture of figures 加彩学毛选瓷雕. Modern times 现代.
New colours porcelain plaque with picture of Mao Zedong going to Anyuan 新彩毛泽东去安源图瓷板. Modern times 现代.
Porcelain sculpture of weapons 当武装成为装饰. Moderne 现代.
Die aus flüchtiger Kuriositätssucht kurz angeschmissene Google-Bildersuche ergab keine Waffenmodelle, Baidu warf nur eben jene Bilder aus dem Museum aus sowie ähnliche Versuche aus Holz mit verstörenden Bastelanleitungen. Interessanter aber ist hier, dass es sich um 3D-Porzellandrucke handelt.
Allgemein sind zahlreiche Museen in den letzten Jahren sehr viel multimedialer und interaktiver geworden, in umgerüsteten Teilbereichen werden Video- und Lichtinstallationen, begehbare Kabinette oder Schaukästen mit informativen Touchscreens geboten. Unten in der Eingangshalle etwa diese Lernwand:
Jingxian 泾县
So wie das zhen 镇, Gemeinde, der Stadt Jingdezhen auf die ursprüngliche Verwaltungseinheit verweist, bezeichnet Jingxian gleichzeitig den Ort und auch heute noch seinen etwa 80 Kilometer großen Kreis, xian 县. Die Stadt Xuancheng 宣城市, von deren mittlerweile eingegliedertem Stadtteil Xuanzhou 宣州(区) das Xuan-Papier seinen Namen hat, liegt etwas außerhalb nordöstlich. Und für das Xuan-Papier war ich hier.
Im Xuan-Papier Kulturpark 中国宣纸文化园 befindet sich das Xuan Paper Museum 中国宣纸博物馆, eröffnete 2016 mit 10 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, Adresse: 宣城市泾县榔桥镇205国道/山深线. Das offizielle WeChat-Konto fällt leider kurz angebunden aus, hier eine knappe Einführung zum Kulturpark 文化园简介, von der aus man sich zum Museum und zu Red Star weiterklicken kann. Der Park scheint von der vor Ort angesiedelten, staatlichen Red Star Group 红星 (红星宣纸集团) gesponsert, auf jeden Fall endet der erste Teil im Museum zur Geschichte des Papiers in der Produktion von Red Star, gegründet 1951. Weitere Hallen zeigen nachgebaute Produktionsverfahren und Originalprojekte der Gruppe. Für den Park erhält man eine auf Xuan-Papier gedruckte Eintrittskarte (60 RMB).
Die Herstellungstechnik von Xuan-Papier wurde 2009 in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen, 2011 Red Star als ihre repräsentative Einheit. Es handelt sich nicht, wie gelegentlich fälschlich übersetzt, um Reispapier, sondern stammt von den Fasern dieses Baumes:
Wingceltis Tree 青檀树. Google nennt ihn auch Pteroceltis tatarinowii und Blaues Sandelholz, zur Familie der Hanfgewächse zählend.
Das ist er, der Baum mit den zähen Fasern.
Xuan-Papier ist mit etwa 35g/m2 sehr leicht, hat eine robuste und doch durchscheinende Textur, in chinesischen Quellen wird es auch als glänzend wie Jade beschrieben. Es soll von Mottenfraß verschont bleiben, ist also nicht korrosiv. Dazu ist es saugfähig, aber die Tusche sipscht nicht durch, es heißt, es verändere die Tusche nicht und zeige selbst die feinste Pinselführung. Vor allem aber ist es extrem haltbar, weshalb es als „tausendjähriges Papier 千年寿纸“ bezeichnet wird – tausend steht wie zehntausend normalerweise für „langlebig“, könnte hier aber sogar wörtlich gemeint sein. Für einen Beweis müssen wir allerdings noch vier, fünf Jahrhunderte warten.
Aber springen wir vorab kurz in die Geschichte des Papiers: Im Jahr 105 n. Chr. stellte der Eunuch Cai Lun 蔡伦 aus Pflanzenfasern hergestelltes Papier offiziell am Kaiserhof vor. Damit gilt Cai traditionell als Erfinder des Papiers, es muss sich um eine verfeinerte Version gehandelt haben, da Papier zuvor bereits etwa für Verpackungen und als Baumaterial verwendet wurde, dank Cai nun aber auch zum Schreiben. Es dauerte noch eine Weile, bis Papier in der Malerei genutzt wurde, aber es löste in der Kunst schließlich Seide (das Hauptmaterial seit etwa 300 v. Chr.) um das Jahr 1000 ab. Einmal auf dem Tisch, waren Papier und Schriften bald überall, Papiergeld wurde seit dem 9. Jahrhundert verwendet, zwischen 932 und 953 wurde die erste Ausgabe der Klassiker in 130 Bänden gedruckt, 1024 die ersten staatlichen Banknoten. Im 8. Jahrhundert gelangte die Technik der Papierproduktion aus China durch Gefangennahme in der Schlacht am Talas über Kasachstan nach Bagdad, das bald zu einem Zentrum der Herstellung wurde. Zwölf Jahrhunderte der Wanderschaft gen Westen seit Cao Luns Erfindung später, wurde das erste Papier Ende des 13. Jahrhunderts schließlich in Italien hergestellt.
Papier wurde aus allen möglichen pflanzlichen Fasern hergestellt, aus Gräsern, Hanf, Maulbeerbäumen, Rattan und ab dem 8. Jahrhundert allem voran aus dem schnell wachsenden Bambus. Zeichnungen und gelegentliche Malerei aus der Zeit zwischen dem 4. und 10. Jahrhundert wurden auf Papier aus Hanf oder Ramie, einem Brennnesselgewächs, angefertigt. Ab dem 11. Jahrhundert waren verschiedene Baumrinden, Bambus und Stroh aus Reis oder Weizen in Verwendung: für Kalligrafie und Malerei insbesondere Maulbeerbaumrinde, Bambus für Buchdrucke, Stroh für Packpapier und andere Nutzwaren. Für Ende des 16. Jahrhunderts belegen die ersten Quellen, dass Xuan-Papier das beliebteste Papier für Kalligrafie und Malerei war.
Weitere Details liefert mit Sicherheit Wu Shixin 吳世新: 中國宣紙史話 (A Story of Xuan Paper). Hongkong: 中華國際出版社 2009. Meine Quellen stammen aus dem Museum und einer wilden Suche nach dem Wort „Papier“ in allen möglichen Standardwerken von Cahill, Sullivan, Zhang Hongxing, Gernet u. a.
Während der Ming-Dynastie (1368–1644), genaue Daten liefert das Xuan Paper Museum leider nicht, siedelte sich die auch heute dort noch aktive Familie Cao 曹 in Xiaoling 小岭 an, einem Gebiet der „neun Berge und dreizehn Täler“ in Jingxian. Sie verbesserten seither die Produktionstechniken der Papierherstellung und machten die Gegend zum wichtigsten Produktionsstandort von Xuan-Papier.
Nine Mountains and Thirteen Valleys 九岭十三坑. Aus der Genealogie der Familie Cao 曹氏宗谱.
Die im Museum ausgestellten Kalligrafien sind eher dürftig. Dafür werden einem alte Spionagegeschichten erzählt, wie man aus (natürlich) Japan an das Geheimnis des Papiers gelangen wollte, und wie es doch nie preisgegeben wurde. Dann ist vom verfeinerten Prozess über genau 108 Herstellungsstufen die Rede, ob das nun buddhistisch, mathematisch oder astronomisch zu deuten ist, bleibt den Besuchenden selbst überlassen. Schließlich werden einem aber mittels Materialproben die gröbsten Abläufe dargestellt.
So etwa im technischen Erlebnispark, in dem Angestellte den Prozess anhand von sieben, acht Stufen vorführen:
宣纸技艺体验园 (Technischer Erlebnispark für Xuan-Papier).
In einem weiteren Gebäude (三丈三大纸车间) kann man sich ein Beispiel ansehen. Wie auch beim Taikang Art Museum in Beijing, hängt im Vorraum das Zertifikat eines Guinness Weltrekords: „The largest sheet of xuan paper measures 11x3.3 m and was made by China Xuan Paper Company Group (China) [= Red Star], in Xuancheng, Anhui, China on 31 March 2016“, hier mit dem Zusatz „officially amazing“. Dazu ebenda das fertige Werk:
He Jialin und Shi Feng 何加林、石峰: 群峰叠嶂松云罨秀. Detail, 3,3x11m, Oktober 2022.
In der anliegenden Halle ist der Produktionsprozess nachgebaut und schon sehr beeindruckend:
Zunächst werden die Fasern aus der Lauge gesiebt.
Gut zwanzig starke (alles:) Männer arbeiteten zum Schöpfen an der Breitseite.
Hier im Vordergrund stehend das Abschöpfsieb.
Und im Sieb das Logo von Red Star.
Das Sieb wird dann auf eine Platte gestülpt oder, wenn ich mich recht erinnere, wahnsinnigerweise gedreht.
Auf diesen stehenden, heißen Metallplatten wird das Papier schließlich getrocknet.
Von Jingxian aus war ich dann in den Dörfern Taohuatan und Zhaji, dort gab es an jeder Ecke Papier zu kaufen, dazu Schnaps für den Schreibflow – in Sanbao war ich vorab von Jingdezhen aus.
Dörfer
Sanbao 三宝
Taohuatan 桃花潭
Eine berühmte Persönlichkeit aus Jingxian ist ihr Kreisrat Wang Lun 汪伦县令 (722–62), bekannt insbesondere für seine Freundschaft mit dem Dichter Li Bai – so wird er in modernem Chinesisch ausgesprochen, Li Bo in tangzeitlichem Chinesisch, wie der Hamburger Sinologe Professor Stumpfeldt uns stets verbesserte – 李白 (701–62). Li Bo besang am liebsten mit einem erhobenen Becher Reisschnaps den Mond. In diesem Dorf schrieb er das Abschiedsgedicht „Für Wang Lun 赠汪伦“: „Der Pfirsischblütenteich ist tausend Chi tief, und erreicht doch nie die Zuneigung, die Wang Lun mir schenkt 桃花潭水深千尺,不及汪伦送我情“. Damit erhielt das Dorf seinen Namen: Taohuatan, Pfirsichblütenteich. Im Rausch können schon mal ein See zu einem Teich und dieser gut 300 Meter tief werden, aber schön ist es hier unbestritten, und die Pfirsichblüten sollen wirklich eine Pracht sein.
Der mit diversen Blüten poetisch durchsetzte Schnaps des Ortes ist unbedingt zu empfehlen.
Hier links lebte Wang Lun, die Mansarde oben – mit Blick auf das Dorf, von der anderen Seite auf den See – wurde in der späten Ming-Dynastie (1368–1644) in Erinnerung an Li Bos Besuch gebaut und 踏歌楼 genannt, etwa: Warte des Abschiedsgesangs.
Das Grab von Wang Lun 汪伦幕.
Ebd.
In dieser Gegend müsste man eigentlich viel länger unterwegs sein, Taohuatan liegt an verzweigten Flüssen und Seen und Bergen und Wäldern in unmittelbarer Nähe vom Huangshan, dem berühmten Gelben Berg.
Zhaji 查济
Entsprechend wähnt man sich in all diesen Dörfern in traditionellen chinesischen Landschaftsmalereien, ganz besonders so aber in Zhaji.
Ein selbsternannter Shop für Influencer·innen 网红店.
Pigment Water Collection Point 颜料水收集点 – hier wird übriggebliebene Tusche entsorgt, damit sie nicht ins Grundwasser gelangt.
Man trinkt hier besonders gern den leichten Reiswein mijiu 米酒.
Erjia Tempel 二甲祠, auch Guangyu Halle 光裕堂 genannt, gebaut während der späten Ming-, frühen Qing-Dynastie (um 1644). Es handelt sich nicht um einen religiösen Tempel, sondern um einen Bau der Zusammenkunft zu Ehren eines Ahnen, die Schnitzereien behandeln alle weltliche Szenen.
Ebd.
Ebd.
Degong Halle 德公厅室, eines der letzten erhaltenen Bauwerke in Zhaji und eines der seltenen in der Provinz Anhui aus der Yuan-Dynastie (1279–1368).
Ebd., noch mit Spuren der Kulturrevolution.
Eine Besonderheit in diesem niederschlagsreichen Landstrich, sowohl um Jingdezhen als auch Jingxian, sind die schmalen Dachöffnungen in den alten Häusern. Unten mit Regenauffangbecken, in denen Blumen- und Pflanzentöpfen stehen, umsäumt von Sitzgelegenheiten.
Ebd.
Siehe im Zuge dieses Beitrags auch 关于这个话题也看: Beijing im Herbst 2023 | 北京的2023年秋季.
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Streckenverlauf des Schnellzugs G321 Beijing–Xiamen, Station Wuyuan; von dort erst nach Jingdezhen und später weiter nach Jingxian (Karte von Gaode Map 高德地图).
Route: Zunächst ging es über Wuyuan im nördlichen Zipfel der Provinz Jiangxi (江西省婺源站, 6:40 Stunden, ca. 620 RMB, also 80 Euro, ca. 1 400 km), von dort kommt man in einer halben Stunde nach Jingdezhen (景德镇北站, 24 RMB). Von Jingdezhen gelangt man mit Umstieg in Shangrao oder Huangshan weiter nach Jingxian, Provinz Anhui (景德镇北-上饶/黄山-泾县站, 2,5 Stunden, ca. 100 RMB). Die Preise und Fahrzeiten sind zum Vergleich aufgenommen; in China gelten Standardpreise, und auf untergeordneten Strecken kann es mal zu zwei, drei Minuten Verspätung kommen.
Sowohl von Jingdezhen als auch von Jingxian aus kann man eine Reihe sogenannter alter Dörfer besuchen. Besonders empfehlenswert ist die Woche vor den Nationalfeiertagen, dann sind Sehenswürdigkeiten nicht überfüllt, die Bewohner·innen in Vorbereitungen für den anstehenden Tourismus und gleichzeitig noch sehr entspannt. In den meisten dieser Dörfer muss man Eintritt entrichten, vergleichbar einer Kurtaxe, 60–100 Kuai pro Person; in einige dürfen keine Autos mehr hinein. So kann man etwa von Jingdezhen aus nach Taoyang 陶阳 oder Sanbao 三宝, von Jingxuan nach Taohuatan 桃花潭 oder Zhaji 查济.
Jingdezhen 景德镇
Jingdezhen wird auch die Hauptstadt des Porzellans 瓷都 genannt. Der Ort soll während der Östlichen Jin (317–420) gegründet worden sein und im Jahr 1004 seinen heutigen Namen erhalten haben. Möglicherweise wurden hier bereits während der Han-Dynastie (206 v. –220 n. Chr.) Töpferwaren hergestellt, vielleicht seit dem 6. Jahrhundert Keramik. Belegt ist, dass Brennöfen in Jingdezhen seit 1004 Porzellan für den Kaiserhof und vermehrt auch für den Export produzierten. Die Öfen in Jingdezhen galten in den Dynastien der Yuan (ab 1279), Ming und Qing (bis 1911) als größte und handwerklich anspruchsvollste der kaiserlich geführten Produktionsstätten für Porzellan. Die ehemaligen kaiserlichen Brennöfen 御窑厂, deren offizielle Haushalte 官户 die offizielle Ware 官器 produzierten, befinden sich heute mit Shops und Workshops in den sogenannten Gassen des immateriellen Kulturerbes 非遗传承里弄 (s. u. Taoxichuan).
Siehe bei weiterem Interesse für einen Überblick zum Thema Porzellan etwa von Feng Hejun et al.: A General History of Chinese Art: Ming Dynasty. Volume 5. Berlin und Boston: De Gruyter 2022: Kapitel 8, Sektion 1 (Jingdezhen, the Porcelain Capital) und Sektion 2 (The Local Flavor of Private Kilns), S. 349–68. Oder siehe von Anne Gerritsen: The City of Blue and White: Chinese Porcelain and the Early Modern World. Cambridge: Cambridge UP 2020.
Dem komplexen Kunstfeld des Porzellans und seiner raffinierten, über Jahrhunderte geheimgehaltenen Handwerkskunst kann ich mich hier allemal rudimentär annähern. In den Museen von Jingdezhen wurde etwa in Pigmente 料 und Über- oder Unterglasur-Farbpigmente 釉上/下颜料 sowie Färbemittel 着色剂 unterschieden, unter anderem mit so schönen Bezeichnungen wie Teestaub-Glasur 茶叶末釉. Dazu kommen die Gattungen, die andernorts auch unterschiedlich lauten können und von mir hoffentlich nicht allzu stümperhaft beschrieben werden. Die englischen und chinesischen Bezeichnungen stammen aus dem Imperial Kiln Museum und von Wandtafeln auf dem alten Fabrikgelände:
– Famille rose (famille-rose decoration, fencai 粉彩), rosafarbenes Porzellan, das während der Regierungszeit von Kaiser Qianlong (1736–95) seinen Höhepunkt erlebte.
– Reiskorn (rice grain porcelain, linglong 玲珑), einer Technik aus der Ming-Dynastie (1368–1644), bei der vor dem Glasieren kleine, längliche Löcher in das Objekt geschnitten werden. Die Glasur füllt die Löcher aus, so dass eine durchscheinende Fläche entsteht, die an ein Reiskorn erinnert.
– Flambé-Glasur (transmutation glaze, yanse you 颜色釉), in der mono- oder polychrome Farbe in all ihren Schattierungen wie „flambiert“ erscheint, verlaufen und schillernd.
– Kupferrote Unterglasur (copper red glaze, you li hong 釉里红), diese Technik soll während der Yuan-Dynastie (1279–1368) in Jingdezhen entwickelt worden sein. Die Unterglasur enthält Kupferpigmente und kann zum Beispiel mit der Blau-Weiß-Technik kombiniert werden.
– Blau-Weiß (blue and white, qinghua 青花), mit blauer, häufig Kobaltbemalung in Unterglasur und weißer Oberfläche.
Als ersten Anlaufpunkt sollte man unbedingt in die Ceramic Art Avenue 陶溪川文创街区, kurz: Taoxichuan. Der Ort ist über zahlreiche Zugänge erreichbar, zum Beispiel von der Zhushan dadao 珠山大道 oder der Xinchang lu 新厂路. Es handelt sich um ein ehemaliges Fabrikgelände mit Hochöfen, das relativ neu renoviert wurde. In einem zweiten Teil finden sich die traditionellen kaiserlichen Brennöfen mit den alten Gassen. In beiden Abschnitten gibt es Galerien, Museen, Shops, Bars und Cafés, und man kann hier gut eine Weile verbringen.
Hier findet sich auch das wunderbare, 2020 fertiggestellte Jingdezhen Imperial Kiln Museum 景德镇御窑博物院, entworfen vom Studio Zhu Pei 朱锫建筑:
Aktuell lief die Ausstellung Mystery of Blue and White 御窑天下·青花秘境, 1.10.2022–31.5.2023 (verlängert, lief Ende September noch):
Blue and white stem cup with treasures on lotus sprays 青花折枝莲托杂宝纹高足杯. Chenghua Reign of Ming Dynasty 明代成化 (1465–87).
(Links 左:) Covered box with green scrolling ganoderman pattern 绿彩缠枝灵芝纹盖盒. Chenghua Reign of Ming Dynasty 明代成化 (1465–87).
(Rechts 右:) Covered box with green scrolling ganoderman pattern on alum red ground 矾红地绿彩缠枝灵芝纹盖盒. Chenghua Reign of Ming Dynasty 明代成化 (1465–87).
Snowed blue-glazed bell-shaped bowl with dragon in clouds pattern 洒蓝釉锥云龙纹仰钟式碗. Xuande Reign of Ming Dynasty 明代宣德 (1426–35).
Blue and white ruyi-shaped pillow with flowers pattern 青花花卉纹如意形枕. Zhengtong-Tianshun period of Ming Dynasty 明代正统-天顺 (1436–64).
(Links 左:) Unglazed tile with white-glazed phoenix pattern 涩胎塑白釉凤纹瓦滴. Hongwu Reign of Ming Dynasty 明代洪武 (1368–98).
(Rechts 右:) Unglazed tile with white-glazed dragon pattern 涩胎塑白釉龙纹瓦滴. Hongwu Reign of Ming Dynasty 明代洪武 (1368–98).
Blue and white plate with pine, bamboo and plum pattern 青花松竹梅纹盘. Chenghua Reign of Ming Dynasty 明代成化 (1465–87).
Blue and white plate with waves pattern 青花海水纹盘. Zhengtong-Tianshun period of Ming Dynasty 明代正统-天顺 (1436–64).
青花砚 (Tintenstein aus Blau-Weiß-Porzellan). Yuan Dynasty 元代 (1271–1368). 1988年御窑遗址珠山北侧风景路出土景德镇御窑博物院藏.
青花御窑厂图瓷板 (Blau-Weiß-Porzellantafel mit der Darstellung der kaiserlichen Ofenfabrik). Späte Qing-Dynastie 清晚期.
Dieses Objekt hatte etwa einen Durchmesser von 1,2 Metern.
Detail.
In unmittelbarer Umgebung finden sich einige Abteilungen der Jingdezhen Ceramic University 景德镇陶瓷大学, wobei der neue Hauptcampus etwas außerhalb im Osten liegt.
Noch zum Gebiet von Taoxichuan und Umgebung gehören die Musikakademie sowie ein Theater- und Opernhaus und ein Hotelkomplex, die 2022 von David Chipperfield Architects fertiggestellt wurden (übrigens der Hausarchitekt von René Benko).
Auch nicht weit entfernt und wunderbar zur Ansicht oder zum Einkauf von Porzellan ist die ehemalige, 1956 gegründete Fabrik und heutige Marktstraße 雕塑瓷厂, Adresse: 珠山区新厂东路139号. Hier finden sich zahlreiche Läden mit Angeboten von Geschirr und Skulpturen, von Kitsch bis hochwertige Qualität, von billig bis sündhaft teuer, von alt bis neu, in Nachahmung oder Original, mit Gegenwartsarbeiten und DIY-Töpferworkshops. Ein Freund meinte später, ich hätte mir nur Schrott geholt, ich hingegen erfreue mich jetzt jeden Tag an einem anderen Trinkgefäß. Unter folgendem Link eine Bilderstrecke über diese Marktstraße von: 落榜进士, 15.11.2022.
Mehr DIY findet sich eine Straßenecke weiter im angrenzenden, aufgepasst: 798. In der 老厂798陶艺记忆文化街, der Straße der Erinnerungskultur für Töpferei der alten Fabrik 798, Adresse: 珠山区老厂路/珠山大道:
Etwas außerhalb, aber eine Reise wert, ist das Jingdezhen China Ceramic Museum 景德镇中国陶瓷博物馆, Adresse: 昌江区紫晶路1号:
2023 fiel das Mittherbstfest 中秋节 mit der Goldenen Woche zusammen, den Nationalfeiertagen zur Staatsgründung 国庆节 in der ersten Oktoberwoche. Insofern waren vom 29.9. bis 6.10. Abermillionen von Menschen an acht statt normalerweise sieben aufeinanderfolgenden Tagen im Land unterwegs, ich dagegen in der ruhigen Woche davor. Die Fahnen und Slogans waren natürlich bereits angebracht:
Als Beispiel hier rechts: „高举中国特色社会主义伟大旗帜、全面贵彻习近平新时代中国特色社会主义思想、弘扬伟大建党精神、为全国建设社会主义现代化国家、全面推进中华民族伟大复兴而团结奋斗“, also: Haltet das großartige Banner des Sozialismus mit chinesischer Prägung hoch, haltet euch umfassend an Xi Jinpings Ideen vom Sozialismus mit chinesischer Prägung im neuen Zeitalter, tragt den großartigen Geist der Parteigründung weiter, um vereint ein sozialistisches modernes Land aufzubauen und die großartige Wiedergeburt der chinesischen Nation in Geschlossenheit und mit Einsatz umfassend anzutreiben.
Und damit einem nicht ständig übel wird, ignoriert man (mit Bewegungsdaten auf dem handlichen Plastikgerät zum Reichtum der Nation beitragend) die systemischen Aufforderungen, huldigt den wahrlich großartigen Kulturerzeugnissen und versucht, sich nicht zu fragen, ob das eine doch vielleicht ohne das andere auskäme.
Auf den Bildtafeln finden sich großteils nur vage Beschreibungen, kaum je die Werkstätten. Bei den Angaben ist mit „Modern times 现代“ ab 1949 bis heute gemeint, auch die Republik China 民国 (1912–49) umfasst einen langen Zeitraum. Das Haus ist über sechs Etagen riesig und von zahlreichen Sektionen durchzogen. Einige mit Roter Kunst, also aus der Zeit unter Mao Zedong, finden sich am Ende des folgenden Fotoabschnitts. Die von Propaganda getränkten habe ich ausgespart, einige liefern ein merkwürdiges Verständnis von Gegenwart, wie das letzte Bild der 3D-gedruckten Porzellangewehre. Aber es gibt hier doch auch ein paar gute Gegenstände zu bestaunen:
Ceramic artwork: Landscape and poetry in pea green glaze 陶艺 豆青釉山水唐人诗意. Modern times 现代.
Ebd.
Ebd.
Blue and white vase designed with an arhat with long eyebrows 青花长眉罗汉瓶. Republic of China 民国.
Blue and white bowl with the picture of Eight Immortals 青花八仙图折沿碗. Republic of China 民国.
Wang Qi 王琦: Famille rose porcelain plaque with the picture of Eight Immortals (two of them: He Xiangu, Tie Guaili) 粉彩八仙图瓷板(何仙姑、铁拐李). Republic of China 民国.
Ink colours porcelain plaque with the picture of landscape 墨彩山水图瓷板. Republic of China 民国.
Glazed plum vase with picture of mountain scenery 色釉山峰并秀图梅瓶. Modern times 现代.
Ancient colours phoenix’s tail-shaped vase designed with prunus on black ground 古彩黑地梅花凤尾瓶. Republic of China 民国.
Blue and white vase with the picture of landscape and poems in panels 青花开光山水诗文图瓶. Kangxi Reign of Qing Dynasty 清代康熙 [reg. 1661–1722].
Blue and white rectangular basin of landscape map 青花山水图长方盆. Guangxu Reign of Qing Dynasty 清代光绪 [1875–1908].
Yellow glaze bowl carved with double dragons 浇黄釉刻双龙纹碗. Xuantong Reign of Qing Dynasty 清代宣统 [= Puyi, reg. 1908–12].
Tea-dust glaze double gourd-shaped vase with two ears 茶叶末釉双耳葫芦瓶. Qianlong Reign of Qing Dynasty 清代乾隆 [1735–96].
Yellow glaze jar designed with beast ears 黄釉兽耳坛. Qianlong Reign of Qing Dynasty 清代乾隆 [1735–96].
Underglaze red bowl designed with three fishes 釉里红三鱼纹碗. Yongzheng Reign of Qing Dynasty 清代雍正 [1722–35].
Famille rose vessel designed with hundreds of deer 粉彩兽耳白鹿尊. Qianlong Reign of Qing Dynasty 清代乾隆 [1735–96].
Tea-dust glaze watering pot 茶叶末彩花浇. Yongzheng Reign of Qing Dynasty 清代雍正 [1722–35].
Crackle glaze square vase with two square ears 仿哥釉四方贵耳瓶. Yongzheng Reign of Qing Dynasty 清代雍正 [1722–35].
Contrasting colours plate designed with fruit, flowers and Shou [Langlebigkeit] character 斗彩花果纹寿子盘. Yongzheng Reign of Qing Dynasty 清代雍正 [1722–35].
Blue and white cup designed with flowers in 12 month 青花十二月花神杯. Kangxi Reign of Qing Dynasty 清代康熙 [reg. 1661–1722].
Dazu ein wenig Rote Kunst:
粉彩延安风景图瓷板 (Landschaft von Yan’an auf Famille rose emailliertem Porzellan). Moderne 现代.
釉里红新彩色人物图瓶 (Vase mit Figuren in neu gefärbter kupferroter Unterglasur). Moderne 现代.
Famille rose vase with picture of the Long March 粉彩长征图瓶. Modern times 现代.
Famille rose vase with picture of heading for the barren hills 粉彩向荒山进军图瓶. Detail, Modern times 现代.
Coloured porcelain sculpture of figures 加彩学毛选瓷雕. Modern times 现代.
New colours porcelain plaque with picture of Mao Zedong going to Anyuan 新彩毛泽东去安源图瓷板. Modern times 现代.
Porcelain sculpture of weapons 当武装成为装饰. Moderne 现代.
Die aus flüchtiger Kuriositätssucht kurz angeschmissene Google-Bildersuche ergab keine Waffenmodelle, Baidu warf nur eben jene Bilder aus dem Museum aus sowie ähnliche Versuche aus Holz mit verstörenden Bastelanleitungen. Interessanter aber ist hier, dass es sich um 3D-Porzellandrucke handelt.
Allgemein sind zahlreiche Museen in den letzten Jahren sehr viel multimedialer und interaktiver geworden, in umgerüsteten Teilbereichen werden Video- und Lichtinstallationen, begehbare Kabinette oder Schaukästen mit informativen Touchscreens geboten. Unten in der Eingangshalle etwa diese Lernwand:
Jingxian 泾县
So wie das zhen 镇, Gemeinde, der Stadt Jingdezhen auf die ursprüngliche Verwaltungseinheit verweist, bezeichnet Jingxian gleichzeitig den Ort und auch heute noch seinen etwa 80 Kilometer großen Kreis, xian 县. Die Stadt Xuancheng 宣城市, von deren mittlerweile eingegliedertem Stadtteil Xuanzhou 宣州(区) das Xuan-Papier seinen Namen hat, liegt etwas außerhalb nordöstlich. Und für das Xuan-Papier war ich hier.
Im Xuan-Papier Kulturpark 中国宣纸文化园 befindet sich das Xuan Paper Museum 中国宣纸博物馆, eröffnete 2016 mit 10 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, Adresse: 宣城市泾县榔桥镇205国道/山深线. Das offizielle WeChat-Konto fällt leider kurz angebunden aus, hier eine knappe Einführung zum Kulturpark 文化园简介, von der aus man sich zum Museum und zu Red Star weiterklicken kann. Der Park scheint von der vor Ort angesiedelten, staatlichen Red Star Group 红星 (红星宣纸集团) gesponsert, auf jeden Fall endet der erste Teil im Museum zur Geschichte des Papiers in der Produktion von Red Star, gegründet 1951. Weitere Hallen zeigen nachgebaute Produktionsverfahren und Originalprojekte der Gruppe. Für den Park erhält man eine auf Xuan-Papier gedruckte Eintrittskarte (60 RMB).
Die Herstellungstechnik von Xuan-Papier wurde 2009 in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen, 2011 Red Star als ihre repräsentative Einheit. Es handelt sich nicht, wie gelegentlich fälschlich übersetzt, um Reispapier, sondern stammt von den Fasern dieses Baumes:
Wingceltis Tree 青檀树. Google nennt ihn auch Pteroceltis tatarinowii und Blaues Sandelholz, zur Familie der Hanfgewächse zählend.
Das ist er, der Baum mit den zähen Fasern.
Xuan-Papier ist mit etwa 35g/m2 sehr leicht, hat eine robuste und doch durchscheinende Textur, in chinesischen Quellen wird es auch als glänzend wie Jade beschrieben. Es soll von Mottenfraß verschont bleiben, ist also nicht korrosiv. Dazu ist es saugfähig, aber die Tusche sipscht nicht durch, es heißt, es verändere die Tusche nicht und zeige selbst die feinste Pinselführung. Vor allem aber ist es extrem haltbar, weshalb es als „tausendjähriges Papier 千年寿纸“ bezeichnet wird – tausend steht wie zehntausend normalerweise für „langlebig“, könnte hier aber sogar wörtlich gemeint sein. Für einen Beweis müssen wir allerdings noch vier, fünf Jahrhunderte warten.
Aber springen wir vorab kurz in die Geschichte des Papiers: Im Jahr 105 n. Chr. stellte der Eunuch Cai Lun 蔡伦 aus Pflanzenfasern hergestelltes Papier offiziell am Kaiserhof vor. Damit gilt Cai traditionell als Erfinder des Papiers, es muss sich um eine verfeinerte Version gehandelt haben, da Papier zuvor bereits etwa für Verpackungen und als Baumaterial verwendet wurde, dank Cai nun aber auch zum Schreiben. Es dauerte noch eine Weile, bis Papier in der Malerei genutzt wurde, aber es löste in der Kunst schließlich Seide (das Hauptmaterial seit etwa 300 v. Chr.) um das Jahr 1000 ab. Einmal auf dem Tisch, waren Papier und Schriften bald überall, Papiergeld wurde seit dem 9. Jahrhundert verwendet, zwischen 932 und 953 wurde die erste Ausgabe der Klassiker in 130 Bänden gedruckt, 1024 die ersten staatlichen Banknoten. Im 8. Jahrhundert gelangte die Technik der Papierproduktion aus China durch Gefangennahme in der Schlacht am Talas über Kasachstan nach Bagdad, das bald zu einem Zentrum der Herstellung wurde. Zwölf Jahrhunderte der Wanderschaft gen Westen seit Cao Luns Erfindung später, wurde das erste Papier Ende des 13. Jahrhunderts schließlich in Italien hergestellt.
Papier wurde aus allen möglichen pflanzlichen Fasern hergestellt, aus Gräsern, Hanf, Maulbeerbäumen, Rattan und ab dem 8. Jahrhundert allem voran aus dem schnell wachsenden Bambus. Zeichnungen und gelegentliche Malerei aus der Zeit zwischen dem 4. und 10. Jahrhundert wurden auf Papier aus Hanf oder Ramie, einem Brennnesselgewächs, angefertigt. Ab dem 11. Jahrhundert waren verschiedene Baumrinden, Bambus und Stroh aus Reis oder Weizen in Verwendung: für Kalligrafie und Malerei insbesondere Maulbeerbaumrinde, Bambus für Buchdrucke, Stroh für Packpapier und andere Nutzwaren. Für Ende des 16. Jahrhunderts belegen die ersten Quellen, dass Xuan-Papier das beliebteste Papier für Kalligrafie und Malerei war.
Weitere Details liefert mit Sicherheit Wu Shixin 吳世新: 中國宣紙史話 (A Story of Xuan Paper). Hongkong: 中華國際出版社 2009. Meine Quellen stammen aus dem Museum und einer wilden Suche nach dem Wort „Papier“ in allen möglichen Standardwerken von Cahill, Sullivan, Zhang Hongxing, Gernet u. a.
Während der Ming-Dynastie (1368–1644), genaue Daten liefert das Xuan Paper Museum leider nicht, siedelte sich die auch heute dort noch aktive Familie Cao 曹 in Xiaoling 小岭 an, einem Gebiet der „neun Berge und dreizehn Täler“ in Jingxian. Sie verbesserten seither die Produktionstechniken der Papierherstellung und machten die Gegend zum wichtigsten Produktionsstandort von Xuan-Papier.
Nine Mountains and Thirteen Valleys 九岭十三坑. Aus der Genealogie der Familie Cao 曹氏宗谱.
Die im Museum ausgestellten Kalligrafien sind eher dürftig. Dafür werden einem alte Spionagegeschichten erzählt, wie man aus (natürlich) Japan an das Geheimnis des Papiers gelangen wollte, und wie es doch nie preisgegeben wurde. Dann ist vom verfeinerten Prozess über genau 108 Herstellungsstufen die Rede, ob das nun buddhistisch, mathematisch oder astronomisch zu deuten ist, bleibt den Besuchenden selbst überlassen. Schließlich werden einem aber mittels Materialproben die gröbsten Abläufe dargestellt.
So etwa im technischen Erlebnispark, in dem Angestellte den Prozess anhand von sieben, acht Stufen vorführen:
宣纸技艺体验园 (Technischer Erlebnispark für Xuan-Papier).
In einem weiteren Gebäude (三丈三大纸车间) kann man sich ein Beispiel ansehen. Wie auch beim Taikang Art Museum in Beijing, hängt im Vorraum das Zertifikat eines Guinness Weltrekords: „The largest sheet of xuan paper measures 11x3.3 m and was made by China Xuan Paper Company Group (China) [= Red Star], in Xuancheng, Anhui, China on 31 March 2016“, hier mit dem Zusatz „officially amazing“. Dazu ebenda das fertige Werk:
He Jialin und Shi Feng 何加林、石峰: 群峰叠嶂松云罨秀. Detail, 3,3x11m, Oktober 2022.
In der anliegenden Halle ist der Produktionsprozess nachgebaut und schon sehr beeindruckend:
Zunächst werden die Fasern aus der Lauge gesiebt.
Gut zwanzig starke (alles:) Männer arbeiteten zum Schöpfen an der Breitseite.
Hier im Vordergrund stehend das Abschöpfsieb.
Und im Sieb das Logo von Red Star.
Das Sieb wird dann auf eine Platte gestülpt oder, wenn ich mich recht erinnere, wahnsinnigerweise gedreht.
Auf diesen stehenden, heißen Metallplatten wird das Papier schließlich getrocknet.
Von Jingxian aus war ich dann in den Dörfern Taohuatan und Zhaji, dort gab es an jeder Ecke Papier zu kaufen, dazu Schnaps für den Schreibflow – in Sanbao war ich vorab von Jingdezhen aus.
Dörfer
Sanbao 三宝
Taohuatan 桃花潭
Eine berühmte Persönlichkeit aus Jingxian ist ihr Kreisrat Wang Lun 汪伦县令 (722–62), bekannt insbesondere für seine Freundschaft mit dem Dichter Li Bai – so wird er in modernem Chinesisch ausgesprochen, Li Bo in tangzeitlichem Chinesisch, wie der Hamburger Sinologe Professor Stumpfeldt uns stets verbesserte – 李白 (701–62). Li Bo besang am liebsten mit einem erhobenen Becher Reisschnaps den Mond. In diesem Dorf schrieb er das Abschiedsgedicht „Für Wang Lun 赠汪伦“: „Der Pfirsischblütenteich ist tausend Chi tief, und erreicht doch nie die Zuneigung, die Wang Lun mir schenkt 桃花潭水深千尺,不及汪伦送我情“. Damit erhielt das Dorf seinen Namen: Taohuatan, Pfirsichblütenteich. Im Rausch können schon mal ein See zu einem Teich und dieser gut 300 Meter tief werden, aber schön ist es hier unbestritten, und die Pfirsichblüten sollen wirklich eine Pracht sein.
Der mit diversen Blüten poetisch durchsetzte Schnaps des Ortes ist unbedingt zu empfehlen.
Hier links lebte Wang Lun, die Mansarde oben – mit Blick auf das Dorf, von der anderen Seite auf den See – wurde in der späten Ming-Dynastie (1368–1644) in Erinnerung an Li Bos Besuch gebaut und 踏歌楼 genannt, etwa: Warte des Abschiedsgesangs.
Das Grab von Wang Lun 汪伦幕.
Ebd.
In dieser Gegend müsste man eigentlich viel länger unterwegs sein, Taohuatan liegt an verzweigten Flüssen und Seen und Bergen und Wäldern in unmittelbarer Nähe vom Huangshan, dem berühmten Gelben Berg.
Zhaji 查济
Entsprechend wähnt man sich in all diesen Dörfern in traditionellen chinesischen Landschaftsmalereien, ganz besonders so aber in Zhaji.
Ein selbsternannter Shop für Influencer·innen 网红店.
Pigment Water Collection Point 颜料水收集点 – hier wird übriggebliebene Tusche entsorgt, damit sie nicht ins Grundwasser gelangt.
Man trinkt hier besonders gern den leichten Reiswein mijiu 米酒.
Erjia Tempel 二甲祠, auch Guangyu Halle 光裕堂 genannt, gebaut während der späten Ming-, frühen Qing-Dynastie (um 1644). Es handelt sich nicht um einen religiösen Tempel, sondern um einen Bau der Zusammenkunft zu Ehren eines Ahnen, die Schnitzereien behandeln alle weltliche Szenen.
Ebd.
Ebd.
Degong Halle 德公厅室, eines der letzten erhaltenen Bauwerke in Zhaji und eines der seltenen in der Provinz Anhui aus der Yuan-Dynastie (1279–1368).
Ebd., noch mit Spuren der Kulturrevolution.
Eine Besonderheit in diesem niederschlagsreichen Landstrich, sowohl um Jingdezhen als auch Jingxian, sind die schmalen Dachöffnungen in den alten Häusern. Unten mit Regenauffangbecken, in denen Blumen- und Pflanzentöpfen stehen, umsäumt von Sitzgelegenheiten.
Ebd.
Siehe im Zuge dieses Beitrags auch 关于这个话题也看: Beijing im Herbst 2023 | 北京的2023年秋季.
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