Donnerstag, 5. Juli 2012
Sommerreise: Düsseldorf, Köln
Mittlerweile in Stuttgart angekommen, fuhr ich am Sonntag, den 1.7., zunächst auf einen Kurzbesuch in Düsseldorf vorbei. Ich hatte die Stadt von einem dubiosen Marlboro-Event für ein paar Abendstunden irgendwo auf der Flaniermeile Anfang der Nullerjahre als nicht besonders einladend, eher hochnäsig und hightitigh in Erinnerung. Vielleicht lag es daran, dass wir damals einen Kühlschrank erspielen sollten, was ich in den Sand setzte. Auch diese zweite Berührung mit Düsseldorf war wieder sehr kurz und auf ein Minifacettchen begrenzt – dafür durfte ich ein nettes Café und eine beachtliche Privatsammlung erblicken. Das hat mich sehr gefreut.

Und schon ging es weiter. Auf dem Weg nach Köln gelang mir aber doch noch ein Bildchen aus dem Auto heraus von den Ausläufern Düsseldorfs, das für mein Empfinden eigentlich ganz gut zur Stadt passt. Roter Backstein mit rosalichen Blumen vor erhaben in sich ruhendem Protzbau.


Dann kam ich in Köln an. Wieder eine Stadt, die ich nicht gut kenne, wobei ich hier wenigstens schon das eine oder andere Mal war. Rhein und Dom hatte ich also bereits gesehen, musste bislang auch schon zwei Mal am Karneval teilnehmen, einmal als Kind, das fand ich begriffsstutzig-lustig, dann Anfang der 2000er, da war ich betrunken und es war ebenfalls lustig. Dieses Mal glücklicherweise ohne Alaaff, konnte ich in Ruhe durch die Stadt ziehen. Erst war ich eher angeödet, lief dann aber vom Ubierring hoch über die Deutzer Brücke, wieder runter am Rhein und hin und her gen Vingst.

Hier eine fast 400-Grad-Drehung, rechts und links mit Severinbrücke. Der Dom ist auch drauf, aber extraklein:

Die Farbdarstellung will nicht recht wie ich, was solls.

Mir gefällt die Stadt. Wasser in Städten ist immer gut …


… Industrie und Fracht stehen, es scheint, meist solide …


… teils verwaist. Auch diese Ruhrpottstadt ruht mit einem Selbstverständnis in sich, das mir, zumindest auf die Ferne, angenehm ist.


Und Kirchen, überall stehen Kirchen. Sie seien hier, so Leif, auch im Alltag einfach präsenter als in unserem großteils atheistischen Norden.


Diese Werbung hing vor der Tür meiner Bleibe und ich freute mich mit jedem Hin und Her darüber: Ich komme vom 14. bis 17.7.


Ach: Dieser 17-jährige Gangstarapper saß mir Dienstagnacht in der Bahn gegenüber und meinte, ich solle mir unbedingt sein Arbeitslos, seine tiefe Assistimme ("assi muss eine Stimme sein, dann hörst du dich nicht wie 17 an") zu Gemüte führen. Jo.

Nun bin ich seit gestern Abend in Stuttgart, das ich auch nur aus zwei verschiedenen Nachmittagen des Herumlaufens von 2006 her kannte und wider aller Beschimpfungen aus vielerlei Mündern von Einheimischen und Fernen doch sehr mochte, die Schwaben inbegriffen, die mir herzlich gegenübertraten. Abgesehen von der nicht wegzuleugnenden und von mir nicht sonderlich gemochten Mercedes-Überpräsenz, doch, jaja, warum ist wohl in dieser Stadt soviel Geld auch für Kultur, erblieb mir dieses Mal bei der Einfahrt ins Tal der Anblick des Riesenpenisses mit krönendem Stern erspart. Ich kurvte in die Ausläufe des Westhanges und blicke von hier gerade glücklich bei Beate und Patrick in die Walachei. Gleich geht es rüber nach Ludwigsburg zum Filmfestival. Da bin ich mal gespannt.

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