Montag, 7. Mai 2012
Automesse BJ 2012
4 Tage Abriss nach 9 Tagen Automesse und vorher 14 Tagen Aufbau auf dem neuen Messegelände draußen im BJer Niemandsland Shunyi.





Zuerst kommt Stahl, tonnenweise. Wenn das Stahlgerüst steht, wird das Rigg, die Tragekonstruktion für Licht- und Bühnentechnik, hochgezogen. In etwa 15, 20 Metern Höhe sind dann die Rigger am Werk und verketten Aluminium oder Stahl mit Stahl oder machen sonst allerlei dort oben. Derweil wird unten der Boden verlegt, gestrichen, getäfelt, verkleistert, möbliert usw. Beim Abbau läuft alles umgekehrt und in dreifacher Geschwindigkeit.

















Das hier ist Tor G unserer Halle, in der wir einen 2.000 qm Messestand gebaut haben. Ich habe dieses Bild v. a. mit aufgenommen, weil im Hintergrund einige der Generatoren zu sehen sind. Eigentlich stehen Generatoren für den Notfall eines Stromausfalles bereit, diese Halle unterliegt auf diesem Messegelände aber der Besonderheit, als einzige extern des in China größten deutschen Autofabrikantens gebaut und (mir sind die Eigentumsverhältnisse nicht ganz klar und diese sind in China auch recht eigen geregelt, ich gehe also davon aus) gepachtet zu sein. Ob aus dem Grund, dass der Messe damit mehrstellige Millionenbeträge an Miete durch die Lappen gehen, oder warum auch immer, sind sowohl Strom- als auch Wasserzufuhr bei dem Bau vor vier Jahren zu kurz gekommen. Deshalb verteilen sich über die gesamte Nordseite dieser Halle 32 Generatoren. Ein paar Zahlen zum Schlechtwerden? Ein Generator benötigt pro Stunde 90 Liter Diesel, mal 32 Generatoren mal 24 Stunden mal ca. 10 Tage, die sie durchgängig in Betrieb sind. Das sind, nur für diese Halle für diese Messe knapp 700.000 Liter Diesel. Auf den Ständen wird dann Green Energy auf dem Silberteller präsentiert. Jeder der Beteiligten weiß, dass es ausschließlich, uneingeschränkt und allein einzig ausnahmslos um Profit geht. Abgesehen davon, dass dieser Gesamteinblick für mich einmal interessant war, habe auch ich in meiner Funktion als Übersetzerin zwischen Deutschen und Chinesen bereitwillig die Hand aufgehalten – und werde es wohl auch wieder tun. Ein Brotjob, um den nächsten Film, das nächste Projekt zu realisieren? Man kann es auch Prostitution nennen. Zumindest in meinem Fall mit Moralapostel.





Warum ich keine Bilder vom Aufbau und von der fertigen Messe habe? Die gibt es blinkend und massenweise im Netz, schwer, daran vorbeizukommen, spare mir dann auch das Verlinken.

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