Willkommen 欢迎

Willkommen auf meinem Blog, der Vernetzung von „Kulturgut 文化财富“ mit dem täglichen Leben, einer Ergänzung zu meiner Website. Hier finden Sie regelmäßig meine Sicht des Lebens in Beijing und China, in Hamburg und Deutschland – rein subjektiv und selektiv. Ich schreibe meist auf Deutsch, setze aber auf die internationale Sprache der Bilder, weshalb auch die Tags zweisprachig sind.

Viel Spaß wünscht Stefanie Thiedig.

欢迎访问我的博客,它不仅是"Kulturgut 文化财富"与日常生活的网络展现,同时也是对我个人主页的补充。在这里我会定期地以纯粹主观并带有选择性地的视角来观察北京和中国。大部分的时候我是用德语来撰写文字,但同时对图片也加注国际语言已达到标签双语效果。

由甲祝您好!

Sonntag, 1. März 2009
Beim Schlendern
Bei dem schönen Wetter (8 Grad, Sonne mit leichten Schlieren, Sicht bis fast zu den Bergen) zog es einen heute förmlich nach draußen. In der Nähe des Konfuzius-Tempels gibt es seit Ende April letzten Jahres einen Laden für polierte Antiquitäten und Reliquien, Möbel, Haushaltswaren, (eher alternative) Klamotten und unzählige Moleskines in allen Größen. Kann man mal ganz gut beim Vorbeischlendern reingucken. Der Laden heißt 失物招领 Lost & Found, befindet sich in der 国子监 Nr. 42 westlich des Konfuzius-Tempels:



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Samstag, 28. Februar 2009
Ach, Zhong Lifeng
钟立风 + Borges [unterstrichen]
果实 + 艳遇

Soll das eine Gleichung sein, dann steht dort Zhong Lifeng und Borges durch Frucht und wunderbare Begegnung, vielleicht in dem Sinne, dass Zhong Lifeng durch den Einfluss von Borges unterm Strich das Produkt einer wunderbaren Begegnung ergibt. Dies als Bestandteil des Bühnenbildes:

28.02.2009.

Auf dem Ticket ist folgendes zu lesen:

钟立风 & Borges 乐队——“果实”于“艳遇”首发演唱会

Die Band Zhong Lifengs und Borges – Das „Ergebnis“ einer „wunderbaren Begegnung“ als Konzert.

Am 28.o2.2oo9, um 14:3o bis 16:3o Uhr im 朝阳区文化馆电影院 in der 小庄路口东, vom Dritten Ring abgehend in der Nähe des CCTV Gebäudes – deshalb heute auch das Foto von der Brandruine –, fand dieses Konzert statt. Ich war zum ersten Mal in den Räumlichkeiten, der Saal fasst etwa 2oo Zuschauer, nicht der neueste, aber ganz in Ordnung. Die Tickets gab es für 5o, 8o und 12o RMB.

Zum Ablauf: Zunächst, vor ockerfarbenem Vorhang und mit extra für die Show aufgehängten, von der Decke baumelnden maroden Stühlen, erklangen drei Instrumentalstücke, die ganz gut gespielt waren, mich aber nicht vom Hocker rissen. Es wirkte mehr wie eine gut eingespielte Probe, der Kontakt zum Publikum war weder vorhanden, noch wurde der Versuch gemacht, ihn aufzubauen. Ein Schlagzeuger, zwei Bass-Gitarristen, der eine in Hose und Jackett kaum vom Vorhang zu unterscheiden, ein Keyboarder und ein Saxophonist, der im dritten Stück sein Saxophon in ein Instrument tauschte, das ich noch nicht gesehen hatte, eine ca. 4o cm lange Art elektronischer Flöte mit rotem Mundstück, sah recht bizarr aus und pfeifte in hohen, aber nicht schrägen Tönen. Der Vorhang, schwarz, fiel, Rufe nach Zhong Lifeng ertönten, der Vorhang ging wieder auf, verschwunden war die ockerne Schicht, dafür kam eine tiefere Ebene der Bühne zum Vorschein, verschwunden auch der Saxophonist, der Keyboarder und einer der Gitarristen. Schlagzeuger und der andere Gitarrist waren an Ort und Stelle geblieben, dafür kamen nun noch ein weiterer Bass-Gitarrist, eine Frau am Akkordeon und eben Zhong Lifeng in der Mitte mit Gitarre hinzu. Alle fünf saßen und es konnte endlich losgehen. Nach ein paar Liedern, fragt Zhong Lifeng rhetorisch in die Runde, ob er ein wenig aus seinem Buch, das gerade publiziert wurde, vorlesen könne. Vorher erzählt er noch ein wenig, wie schwer es den meisten fiele, seine Texte zu fassen und dass eine Freundin meinte, seine Texte seien gut zur Anregung der Fantasie von Kindern. In Begleitung des Akkordeons liest er dann eine knappe halbe Stunde lang teils kommentierend drei Passagen, neben mir führt ein Mädchen hinter vorgehaltener Hand ein angeregtes Telefonat und schläft danach ein. Es wird dunkel und Zhong Lifeng erscheint im Scheinwerferlicht in einem Gang in der Mitte der Zuschauer – ein Raunen geht durch den Saal, das gefällt dem Publikum. Dort singt er, beim zweiten Stück wieder in Begleitung des Akkordeons, positioniert im Gang auf der anderen Seite, drei, vier Lieder, ihn Filmende freuen sich über die Nähe. Zum letzten Stück aus dieser Position tritt auf der Bühne eine Tänzerin, barfuss in einem blauen Pyjama, in recht willkürlich zerhackten Bewegungen und nicht immer im Rhythmus auf. Dann springt Zhong Lifeng wieder zurück auf die Bühne, wo seine Band bereits wartet und schmettert noch ein wenig drauf los. Claudia neben mir fiel auf, dass ich immer tiefer in meinem Platz versank. Nach vier oder fünf Zugaben, in denen er auf Fanzurufe seine beliebtesten Songs zum besten gibt, kommen alle möglichen Abschlussworte von Organisatoren und Mitstreitern, alle begeistert, jeder bedankt sich, wird hin- und hergewürdigt, Blumen verschenkt, Autogrammstunde rundet das ganze ab. Mit kam die Veranstaltung dann doch eher wie eine besser geratene Schulaufführung vor.

Ich hatte Zhong Lifeng Anfang des Monats mit Freunden in einer Kneipe beim Trommelturm spielen gehört, weshalb ich überhaupt auf ihn aufmerksam wurde. Im Internet habe ich seine Musik später als „Neo-Volkspop“ klassifiziert gefunden, die Bezeichnung ist mir nicht geläufig, aber sie trifft es ganz gut, balladenhafter Manchmal-Pop mit eigenen Ansätzen besonders vom Text her. Zhong Lifeng, der aus Zhejiang stammt und seit 1995 in Peking lebt, wirkt mit dem durchgehend netten Grinsen im Gesicht fast kindlich naiv, er freut sich wahnsinnig, auf der Bühne zu stehen und über sein Publikum, das größtenteils seine Texte mitsingen kann. Mir war das alles doch etwas zu niedlich, manchmal wirkte das Ganze eher wie eine chinesische Show von Rolf Zuckowski. Mag sein, dass mir das Genre nicht zusagt, am Trommelturm war die Atmosphäre auch eine vollkommen andere. Klar war der Gesang dort schon recht schmierig, aber das machte Zhong Lifeng mit seiner sympathisch netten Art wett, man freute sich einfach mit ihm und grinste über sein ständiges Grinsen, die Texte klangen, wenn ich sie auch nicht komplett verstand, sehr witzig. Besonders schien er einen melancholischen Nerv zu treffen, über den er selbst hinweglachte.

Achso, und was den Einfluss von Borges betrifft, so vermute ich, dass ihm dessen fantastische Literatur und Vermischung der Realitätsebenen zusagen.

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2. Tag in blassem Blau.
Bei 8° C ist es tagsüber in der Sonne schon recht angenehm, noch erscheint die Stadt in blassem Blau, ein leichter Dunst hängt in den Straßen, wir sind bereit für den Frühling.
Sonnenaufgang: 6:5o Uhr,
Sonnenuntergang: 18:o4 Uhr.

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Ruine des Mandarin-Oriental Hotel

Auf dem Weg zu einem Konzert bin ich heute erstmals bei Tage mit Kamera an Pekings momentan bekanntester Brandruine vorbeigefahren. Am 10.2. geriet das Gebäude neben dem CCTV Center durch Feuerwerkskörper in Flammen und brannte lichterloh. Vier alte Damen und ich gafften aus dem Busfenster und raunten vor uns und miteinander hin.

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4. Tag des 2. Monats
So, heute ist der letzte Tag, an dem ich diesen Kalender verfolge. Er wird mir doch ein wenig zu langweilig. Ich habe schon mit einer kleinen Übersicht angefangen, die demnächst als Abschluss folgen soll.

Erledigungen (宜)
祭祀: Ahnen/ Göttern opfern.
祈福: Segen erbeten.

Vermeidungen (忌)
嫁娶: Nicht heiraten.
安葬: Niemanden beerdigen.

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Freitag, 27. Februar 2009
Blasses Blau.
Bei 9° C ist es heute richtig frühlingshaft. Die Stadt liegt unter einem blassen Blauschimmer, es ist kaum windig und die Winterjacken laufen geöffnet an einem vorbei.
Sonnenaufgang: 6:52 Uhr,
Sonnenuntergang: 18:o3 Uhr.

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3. Tag des 2. Monats
Erledigungen (宜)
除服: Eine zusätzliche Arbeit (auch Geste, oder ein Gefallen) kann man heute auf sich nehmen.
出行: Umherstreifen ist auch nicht schlecht, aber dabei ...

Vermeidungen (忌)
穿井: ... nicht durch einen Brunnen gehen. 穿 wird hptsl. für "anziehen" benutzt, steht hier aber für den Durchgang, vielleicht sollten Sie heute einfach abgeschlossene, enge Gänge meiden. Es gibt doch noch ab und an etwas Neues.
修造: Produkte nicht reparieren, gestern war schließlich wieder Eröffnungstag.

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Donnerstag, 26. Februar 2009
Canettis "Blendung"
Elias Canetti: Die Blendung. Frankfurt a. M., Fischer: 1963 [1935]. 1981 mit dem Literaturnobelpreis bedacht.

Mein abschließender Eindruck ist zermürbend und bleibt wieder an der seit meinem Einstieg in das Berufsleben mich beschäftigenden und vorher nicht weiter wahrgenommenen (weil nicht als Ungleichheit empfundenen) Frage nach dem Geschlechterstreit hängen. Dieser in Canettis "Blendung" dargestellte Hass auf das weibliche Geschlecht, das nur als Störfaktor des Mannes erscheint, wirkt wie solcher Lust beschrieben und mit solch fundamentalen aus Kunst und Literatur schöpfenden Verweisen bedacht, dass die bis heute sich hinziehende Missachtung gegenüber der Frau gar plausibel wird. Darum, sich alles so Hinzubiegen, wie es einem gerade passt, geht es in diesem Roman und darin brilliert er meisterhaft. Schon bald hängen einem die Stellen über Therese zum Hals heraus, man kann sie, mit ihrem, so heißt es, aus 50 Wörtern bestehenden, in Kurzsätzen abgehackten Vokabular, nicht mehr hören, überspringt die sich ständig gleich bleibenden Phrasen und hofft, dass der Autor ihrer selbst bald genug hat. Alle Figuren sind verblendet geschildert, manchmal rutscht dem Autor allerdings eine Floskel von Therese bei Fischerle mit hinein, was nicht gewollt wirkt und wo sonst die je eigene Sprache der einzelnen Charaktere steht. Sein Ergötzen am jeweiligen starren Beharren und kontinuierlichen Aneinander-Vorbeireden macht den besonderen Reiz aus und ist verständlich, so auch der damit einhergehende Raubbau am letzten Nerv des Lesers, die Zumutung ist berechnet – und wirkt, weiß man doch von seinen eigenen, sich durch den Tag und verschiedene Situationen ziehenden Gedankenspielen.

Der Inhalt ist schnell geschildert: Doktor Peter Kien, der, so lautet die häufig aufgenommene Selbstbezeichnung, "größte lebende Sinologe", lebt ausschließlich in seinem Elfenbeinturm aus Büchern und Gelehrsamkeit weltfremd und ohne jeglichen Sinn für das Leben abseits seiner Bibliothek, Bücher bedeuten ihm alles. In den drei Teilen "Ein Kopf ohne Welt", "Kopflose Welt" und "Welt im Kopf" gerät Kien in den Strudel des täglichen Wahnsinns, der sich mit seinem paart. Er heiratet die stumpfe Therese, wird von der ausschließlich an Geld und Sex Interessierten, beides ihm weit entfernt, aus der Wohnung ausgesperrt und landet im Leben der Gauner und Zuhälter – bis er schließlich vom groben Hausbesorger Pfaff in dessen Kabinett eingesperrt, vom eigenen Bruder, der einzigen positiven Figur, wieder in sein vorheriges Leben und die Wohnung mit den Büchern gebracht wird, sich dort aber aus Irrsinn mit seiner gesamten Bibliothek selbst verbrennt.

Ich habe das Buch unter Qualen sehr genossen. Jeder einzelnen Figur hat sich Canetti ausufernd gewidmet, ihre Charaktere sofort ernüchternd demaskiert, ihr Dasein im Laufe der Erzählung bloßgelegt, ihre haarsträubenden Vorstellungen von sich selbst und von anderen mit den gleichfalls verdrehten der anderen so verzahnt, das einem oft übel wird. Das für Canetti und die Zeit zwischen 1920 und 1930 wichtige Thema "Masse und Macht", so auch der Titel seines Hauptwerkes, wird durch den Bruder Kiens ausgesprochen, ist aber in der gesamten "Blendung" durch den Versuch der Figuren präsent, ihre jeweils eigene Welt v. a. vor sich selbst zu rechtfertigen und sich so ihrer Einzigartigkeit zu versichern.

Für Pamina.

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Blasses Grau.
Die heutigen Temperaturen mit 7° C werden auch durch den Schleier begünstigt, der beharrlich auf der Stadt liegt. Einen Tag ist es strahlend blau, den nächsten quillt die graue Masse wieder hervor. Das Experiment Peking wirkt unter dem Chemiebaukasten der Wetterbastler willkürlich ausgeführt. Wenigstens haben sie uns vor eins, zwei Wochen etwas Regen und Schnee gegönnt. Ein bisschen mehr hätte es ruhig sein können, dafür bleibt es länger hell, jeden Tag zwei Minuten mehr - ohne Sabotage. Xizhimen ist heute wieder nicht zu sehen.
Sonnenaufgang: 6:53 Uhr,
Sonnenuntergang: 18:o2 Uhr.

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2. Tag des 2. Monats
Langsam beginnen die Wiederholungen; erst zwei Wochen sind vergangen, seit ich täglich den Kalender zitiere, und schon wird das Ganze zur Laier. Bald sollte einmal eine kleine Statistik mit daraus zu ziehenden Schlüssen folgen.

Erledigungen (宜)
会友: Freundschaften pflegen - Guanxi-Charakter.
纳彩: Heute ist auch so ein Tag, an dem die Familie des zukünftigen Ehgatten der Familie der Braut ihre Geschenke überreichen sollte.

Vermeidungen (忌)
嫁娶: Die Tage, an denen nicht geheiratet werden sollte, sind deutlich höher als die heiratsgünstigen. Der Stellenwert des Heiratens und der Furcht, diese unter keinem guten Stern abzuwickeln, ist genauso wichtig wie der des Handeltreibens und fast so wie der der Ahnenopferung.
War gestern in der Zeile gesprungen, hier steht erneut 开仓: Lager eröffnen.

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1. Tag des 2. Monats in blau.
Ohje, heute ist schon morgen. Deshalb kurz Wetter und Weisheit zusammengefasst: Schön war es, bei strahlendem Blau geht es einem hier eigentlich immer gut. Heute dürfen wieder geopfert und Freunde aufgesucht werden, Heiraten steht erneut auf der No-Go-Seite, zusammen mit den scheinbar doch schon beschädigten Produkten, die weiterhin nicht repariert werden sollten.

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Dienstag, 24. Februar 2009
Besserung.
Bei 2° C ist es heute um ein Grad wärmer als gestern, die Wolkendecke hat sich etwas gelockert, dafür ist es windiger. Alles spricht für einen Wetterumschwung - sagt zumindest die Vorhersage, die bis zu 10° C im Laufe der Woche ankündigt.
Sonnenaufgang: 6:57 Uhr,
Sonnenuntergang: 17:59 Uhr.

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30. Tag des 1. Monats
Erledigungen (宜)
入仓: Heute sollte das Lager, möglicherweise jenes, das Sie am 18.2. erbaut haben, betreten werden.
交易: Und der Handel kann beginnen.

Vermeidungen (忌)
修造: Ein Ausbessern der Produkte sollten Sie heute noch nicht in Angriff nehmen - schließlich haben Sie gerade erst eröffnet, da würde eine Reparatur nicht von Qualität sprechen und ist natürlich auch gar nicht nötig.
动土: Bewegen Sie die Erde, setzen Sie Ihre Leute in Bewegung kurbeln das Geschäft an.

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Montag, 23. Februar 2009
Ungemütlich.
Der Schleier von gestern hat sich im Laufe der Nacht komplett auf die Stadt gelegt und lässt sie grau in grau vor sich Hinwurschteln. Mittags kommt es wenigstens zu vereinzelten Schatten, aber die verschwimmen bald wieder. 1° C und ungemütlich, leichter Wind und schlechte Sicht.
Sonnenaufgang: 6:58 Uhr,
Sonnenuntergang: 17:58 Uhr.

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29. Tag des 1. Monats
Erledigungen (宜)
祭祀: Es ist wieder Opfertag für Ahnen und/ oder Götter.
祈福: Dazu kann Segen erbeten werden.

Vermeidungen (忌)
破土: Wörtlich die Erde abnutzen bzw. sogar spalten, steht die Zeichenkombination für "bahnbrechend" im Sinne von etwas Kühnes wagen. Heute also mal wieder lieber die Füße still halten?
安葬: Und auch niemanden begraben ...

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Sonntag, 22. Februar 2009
Sonnenblau.
Bei 3° C ist es heute herrlich sonnig. Zwar fegt in den breiten Straßen der Stadt ein frischer Wind, aber dafür es herrscht schönstes Sonntagswetter. So sind auch neben etlichen Touristen auch viele Einheimische auf den Straßen unterwegs und manche sitzen schon auf ihren Stühlen im Freien. Die Sicht reicht morgens weit über Xizhimen hinaus bis zu den klar sichtbaren Westbergen, die jedoch im Laufe des Tages von leichten Schleiern eingehüllt werden.
Sonnenaufgang: 6:59 Uhr,
Sonnenuntergang: 17:57 Uhr.

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28. Tag des 1. Monats
Erledigungen (宜)
入学: Heute ist ein guter Einschulungstag - was merkwürdig ist, denn auch in China wird man weder sonntags eingeschult noch ist momentan die Zeit dafür.
纳采: Auch sollte die Familie des zukünftigen Ehgatten heute die Familie der Braut ihre Geschenke überreichen. Die üblichen Geschenke hierfür sind Tee, Lotussamen, rote Bohnen und Datteln, Orangen, Kokusnüsse, Wein, ein Hongbao (Geldumschlag) und anderes je nach lokalen Traditionen und abhängig vom Einkommen der Familien.

Vermeidungen (忌)
嫁娶: Heiraten allerdings sollte heute wieder einmal vermieden werden.
修造: So auch die Ausbesserung von Produkten.

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Samstag, 21. Februar 2009
Ganz angenehm heute.
Bei 1° C und leicht verhangenem Himmel mit dennoch sichtbaren Schatten, ist es heute recht angenehm. Noch immer liegen einige Überreste des wunderbaren Schneetreibens und lassen einen den Winter aushalten. Viele klagen aber darüber, dass die paar Flocken nicht ausreichend waren und es einfach zu trocken ist - zu spüren an rissigen Händen und aufgesprungenen Lippen.
Irgendwann sind mir in den letzten Tagen ein paar Minuten durch die Lappen gegangen, die richtigen Zeiten für heute lauten:
Sonnenaufgang: 7:oo Uhr,
Sonnenuntergang: 17:56 Uhr.

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27. Tag des 1. Monats
Erledigungen (宜)
经营: Erledigen Sie heute Ihre Geschäfte und wirtschaften drauf los.
交易: Und treiben Sie Handel.

Vermeidungen (忌)
行船: Führen Sie heute allerdings lieber kein Boot, das mag wohl bedeuten, dass Sie sich nicht auf wackelige Angelegenheiten einlassen sollten.
安床: Wörtlich übersetzt ist dies der ruhige Schlaf - Sie sollten sich (Ihrer zu erledigenden Geschäfte und Händel) dann doch lieber nicht allzu sicher sein bzw. wachsam bleiben.

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Freitag, 20. Februar 2009
Aus der Heimat
Von Alice
Diese Aussicht muss ich einfach online stellen.
Das ist "Elbeis" mit © von Alice Petersen, aufgenommen Ende Januar.

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Blau-Weiß.
Blauer Himmel, leichter Wind, Sonne strahlt über Peking bei 0° C auf die letzten Schneeüberbleibsel. Die Berge sind schemenhaft zu erkennen.
Sonnenaufgang: 7:o3,
Sonnenuntergang: 17:54 Uhr.

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26. Tag des 1. Monats
Wie gestern:
大事不宜: Nichts Großes angehen!

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Donnerstag, 19. Februar 2009
Schneegenuss.
Heute morgen noch überall Weiß, zwar wird es sich im Laufe des Tages weniger und hinterlässt riesige schwarze Teiche auf den Straßen, aber den Schneegenuss kann uns keiner nehmen. Jeder freut sich, dass es jetzt nicht mehr so trocken ist, redet von Erkältungen, die nun keine Chance mehr haben, weil man wieder atmen kann. Die Sonne dringt leicht durch die verschleierte Stadt und das Thermometer bringt es auf glatte 0° C.
Sonnenaufgang: 7:o4,
Sonnenuntergang: 17:53 Uhr.

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25. Tag des 1. Monats
Heute und morgen sind toll:

大事不宜: Nichts Großes angehen!

Solche Einträge gibt es immer mindestens zwei pro Monat, manchmal bis zu fünf - etwa im April.

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Mittwoch, 18. Februar 2009
Blinzelnd.
Grau und trüb, aber bei dem noch seichten, anhaltenden Schneeblick nimmt man das gerne in Kauf. Unveränderte, dafür feuchte -2° C bei allgemein verschlafener Stimmung.
Sonnenaufgang: 7:o5,
Sonnenuntergang: 17:52 Uhr.

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雨水 - Regenwasser
2. von 24 Stationen des Jahres (18.-20. Februar)

Erledigungen (宜) wie schon vor zwei Tagen
祭祀: Es ist wieder Opfertag für Ahnen und/ oder Götter.
祈福: Dazu kann Segen erbeten werden.

Vermeidungen (忌)
开仓: Heute sollte ein Lager eröffnet, aber zuvor
出货: Die (alte, nehme ich einmal an) Ware abgestoßen werden.

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Dienstag, 17. Februar 2009
Schnee in BJ.
Ohhh
So schön ...

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Igitt!
Und pfui.
... und dann gehts dem Schnee an den Kragen.

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23. Tag des 1. Monats
Erledigungen (宜)
平治: Heute mal ruhig bleiben und sich beherrschen.
道途: Wörtlich steht beides für Straße, tú auch für den Straßenrand, kann aber auch die Strecke im Allgemeinen sein, dào heißt zusätzlich reden, sprechen usw. Im übertragenen Sinn und passend zum ersten sollte man den Leuten, denen man so begegnet heute vielleicht einfach nach dem Mund reden. Passt zum Wetter, mal fühlt sich gar nicht nach Widerworten.

Vermeidungen (忌)
嫁娶: Heute mal wieder nicht heiraten.
修造: Und auch sonst am besten nichts Großartiges machen, nichts reparieren, schmücken, ausdenken, auch nicht schreiben. Also jetzt ein Punkt.

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SCHNEE!
Jetzt: Es schneit!! Von etwa 17 Uhr an, ein anhaltender Traum, endlich! Die Dächer sind weiß, auf den Straßen liegt zwar nichts (auch ohne Chemikalien wäre nichts liegen geblieben), aber der Schnee ist wahrhaftig in BJ angekommen, unser Wetterteam hat uns endlich bedacht!

Bis kurz vor dunkel noch: Kalt, allen ist kalt. Obwohl laut Termometer nicht ganz so kalt wie gestern, nur -1° C, fühlt es sich durch den drückend diesigen Himmel ungemütlicher an. Heute Morgen gegen 5 Uhr soll es sogar ein wenig geschneit haben. Mittags kommt zwar ab und an die Sonne ein wenig durch und lässt Wolkenformationen im Ansatz erkennen, aber bis Xizhimen kann ich von mir (Dongzhimen) heute nicht sehen, höchstens bis zur Hälfte. In dem kleinen Hutong-Viertel vor meinem Fester, steht schon seit einer Weile einer auf dem Dach, raucht eine nach der anderen und sieht dem Vogelschwarm zu, der stetig über die 1oo mal 3oo Meter kreist - unser gemeinsamer Schwarm von etwa 3o Tauben, immer am Kreisen wie auf einem Ausflug, täglich wieder.
Sonnenaufgang: 7:o6,
Sonnenuntergang: 17:51 Uhr.

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Montag, 16. Februar 2009
Westblick.
Aus der Wohnung.
Ein Blick von meinem Arbeitsplatz gen Westen, hinten im Dunst kann man bei guter Sicht die Westberge sehen.

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22. Tag des 1. Monats
Erledigungen (宜)
祭祀: Es ist wieder Opfertag für Ahnen und/ oder Götter.
祈福: Dazu kann Segen erbeten werden.

Vermeidungen (忌)
开渠: Heute sollten keine Gräben gezogen und
祈垣: Keine Wälle bzw. Mauern gebaut werden.

Geben und Nehmen stehen heute im Einklang mit Offenheit und einem Sich-auf-andere-Einlassen - das ist der erste Tag, der einen zusammenhängenden Sinn ergibt.

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Blauer.
Wieder sind heute blau der Himmel, frisch die Luft, bei -2° Schal und Mütze nicht wegzudenken. Die Partikel über Peking werden dünner und lassen die Berge am Horizont deutlicher erkennen. Alles packt sich wieder warm ein und auf der Straße spricht man von einer weiteren kalten Woche. Viele hatten sich schon mit dem Frühling geliebäugelt - aber die Restauranttische und -stühle für draußen müssen wohl noch etwa einen Monat in ihrer Winterruhe ausharren.
Sonnenaufgang: 7:o7,
Sonnenuntergang: 17:5o Uhr.

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